13. September 2024
Orang-Utan-Weibchen Susanne im Regenwald

Unsere Stars der Oran­gutan Jungle School: Durch­star­terin Susanne

Diese Orang-Utans berühren die Herzen hundert­tau­sender Menschen welt­weit. In der Sendung ORANGUTAN JUNGLE SCHOOL können Sie unsere Wald­schüler im Schutz­zen­trum von Nyaru Menteng auf ganz beson­dere Weise kennen­lernen und sie durch ihren Alltag begleiten. Und dabei sind es vor allem die ganz indi­vi­du­ellen Persön­lich­keiten der Tiere, die zum Staunen, Lachen und Weinen einladen. In unserer Portraitreihe möchten wir Ihnen einige unserer tieri­schen TV-Stars noch einmal vorstellen.

Drei Jahre lang war Susanne in einem Dorf in Kuala Kurun, Zentral-Kali­mantan, als Haus­tier gehalten worden. Eine unvor­stellbar lange Zeit, während der sie in einer Umge­bung lebte, die nicht im Geringsten artge­recht war, und von den Kindern der Familie als leben­diges Spiel­zeug behan­delt wurde.

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Mehr Infor­ma­tionen

Als unser Rettungs­team sie am 11. Oktober 2017 befreien konnten, war daher die Sorge groß, ob für die bereits drei­ein­halb­jäh­rige Susanne über­haupt eine Reha­bi­li­ta­tion möglich sein würde. Wie würde sie in der Wald­schule und unter Artge­nossen zurecht­kommen? Wäre es viel­leicht zu spät für sie, um all die Dinge zu lernen, die sie für ein wildes und freies Leben im Regen­wald brauchte? Zumin­dest in einer Hinsicht konnten unsere Tier­ärzte Entwar­nung geben: Susanne war nach bestem Wissen der Familie gehalten worden. Sie war nicht miss­han­delt worden, hatte keine Verlet­zungen und ein normales Gewicht.

Ist nach drei Jahren als Haus­tier eine Reha­bi­li­ta­tion möglich?

Und dann über­raschte Susanne uns alle mit ihrer Resi­lienz und ihrer unglaub­li­chen Lern­freude! Nachdem sie die Quaran­täne durch­laufen hatte, wurde sie zu einer begeis­terten Wald­schü­lerin, die alle Lektionen durch­lief, als hätte sie sie bereits mit der Mutter­milch aufge­sogen. Dabei war ja das Gegen­teil der Fall! In ihrem bishe­rigen Leben hatte sie weder an das Fell ihrer Mama geklam­mert den Regen­wald kennen­lernen dürfen und erste eigene Klet­ter­ver­suche auf Bäumen unter­nommen. Sie hatte auch keine Mutter­milch und später Früchte und Blätter als Nahrung bekommen.

Susanne blüht in der Wald­schule auf

Umso glück­li­cher machte es unsere Baby­sit­te­rinnen, Susanne bereits nach kurzer Zeit in der Wald­schule mit erstaun­li­chem Geschick an den Seilen klet­tern und hangeln zu sehen, sie beim Spielen in den Hänge­matten und Reifen zu beob­achten und beim Forschen und Entde­cken mit ihren gleich­alt­rigen Artgenossen.

Orang-Utan-Weibchen Susanne in der BOS-Waldschule
In der Wald­schule entwi­ckelt Susanne sich trotz ihres Alters gut

Auch zeigte Susanne von Anfang an einen gesunden Appetit und mochte alle Früchte, die ihr ange­boten wurden. Und dazwi­schen gerne ein Fläsch­chen Ersatz­milch mit einer Extra­por­tion Vitaminen und dazu Schmuse-Einheiten von ihrer Ersatz­mama. Eine ganze Zeit lang trug Susanne jedoch noch einen vorsich­tigen Blick, der zu besagen schien: Darf ich hier wirk­lich bleiben oder muss ich wieder zurück?! Als könne sie dem Glück ihrer Rettung nicht ganz trauen.

Muster­schü­lerin Susanne: im Eiltempo zurück in den Regenwald

Susanne war tatsäch­lich nicht gekommen, um zu bleiben. Und zwar aus dem Besten aller Gründe! Denn das Orang-Utan-Mädchen schien es eilig zu haben, all das nach­zu­holen, was sie in den Jahren ihrer Gefan­gen­schaft verpasst hatte. In nur vier Jahren durch­lief sie erfolg­reich alle Stufen der BOS-Wald­schule und durfte am 12. November 2021 auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Badak Besar umziehen.

Orang-Utan-Weibchen Susanne im Regenwald
Susanne auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Badak Besar

Dort stellte sie ihre Fähig­keiten, frei und wild zu leben, so über­zeu­gend unter Beweis, dass wir sie im Juni 2023, im Alter von zehn Jahren, in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park auswil­dern konnten.

Helfen auch Sie Orang-Utans wie Susanne zurück in ein wildes Leben im Regen­wald. Jede Spende hilft.