20. Juni 2024
Orang-Utan Baby blickt in Fernsehkamera

TV-Tipp: Planet Welt­weit — Suma­tras letzte Orang-Utans

Mo 26. Juni, 21:00 Uhr, One Terra

Nur noch etwa 6000 Orang-Utans leben heute auf Sumatra. Ein Engländer arbeitet daran, den Orang-Utans ein Refu­gium zu schaffen, in dem die letzten ihrer Art unge­stört leben und sich wieder vermehren können. Nur noch etwa 6000 Orang-Utans leben heute auf Sumatra. Pessi­mis­ti­schen Schät­zungen zufolge stehen die Chancen für die bedrohte Art, die nächsten zehn Jahre zu über­leben, sehr schlecht. Grund dafür ist, dass ihr natür­li­ches Habitat zuneh­mend Palm­öl­plan­tagen weichen muss; etwa 70 Prozent der indo­ne­si­schen Insel sind heute schon davon bedeckt. Zudem sieht ein Groß­teil der einhei­mi­schen Bevöl­ke­rung die Tiere eher als Unter­hal­tungs­ob­jekte statt als schüt­zens­wertes Natio­nal­erbe. Letz­teres ändert sich zwar langsam, könnte für die Menschen­affen aber zu spät sein. Der Engländer Ian Singleton arbeitet seit 20 Jahren daran, den Orang-Utans ein Refu­gium zu schaffen, in dem die letzten ihrer Art unge­stört leben und sich im besten Fall wieder vermehren können. Die sechs­jäh­rige Togur hat den Groß­teil ihres Lebens im Haus eines indo­ne­si­schen Offi­ziers verbracht, genauer gesagt: ange­kettet in seinem Hinterhof, um dort Kinder und Gäste zu erfreuen. Wie sie werden vermut­lich 50 Prozent aller auf Sumatra lebenden Orang-Utans in Gefan­gen­schaft gehalten, meist unter jämmer­li­chen Bedin­gungen und zum Groß­teil von hohen Funk­ti­ons­trä­gern wie Poli­zisten, Poli­ti­kern und Mili­tär­an­ge­hö­rigen. Entspre­chend schwer ist die Aufgabe von Dr. Ian Singleton, dem Leiter des Sumatra-Orang-Utan-Schutz­pro­gramms : Er befreit die Tiere aus den offi­ziell verbo­tenen Haltungen, um sie im Ideal­fall in einem Natio­nal­park wieder auszu­wil­dern. Oder zumin­dest artge­rechter leben zu lassen. Jedes einzelne Tier zählt, um der hoch­gradig gefähr­deten Art das Über­leben zu sichern. Denn der Lebens­raum der schät­zungs­weise 6000 verblie­benen Tiere wird durch die Ausbrei­tung der wirt­schaft­lich enorm erfolg­rei­chen Palm­öl­plan­tagen weiter einge­schränkt. Etwa 80 Prozent des Lebens­raumes der Orang-Utans wurden in den letzten 25 Jahren abge­holzt. Um den Affen letzte Rück­zugs­mög­lich­keiten zu bieten, hat die Regie­rung nun geeig­nete Gebiete Suma­tras unter Schutz gestellt, wie etwa das Jantho Natur Reservat in der Region Banda Aceh. Hier wütete der Tsunami im Jahr 2004 beson­ders verhee­rend, durch die abge­holzten Wälder konnte das Wasser bis weit ins Land hinein­dringen und riss so über 130.000 Menschen in den Tod. Inzwi­schen wurde die Region wieder aufge­baut, die Abhol­zung geht jedoch unge­hin­dert weiter. Ein schwerer Stand für Ian Singleton. Dennoch wollen er und seine Mitar­beiter demnächst zwei junge Orang-Utans in Jantho aussetzen.