8. September 2024
Orang-Utan Baby blickt in Fernsehkamera

TV-Tipp: planet e. – Genuss mit Beigeschmack: Kokosnuss

Di 10. September, 07:00 Uhr, ZDFinfokanal

Die Kokos­nuss gilt als Super­food. Sie lässt sich viel­fältig verwenden. Doch die gigan­ti­sche Nach­frage beein­flusst Umwelt und Lebens­be­din­gungen der Menschen in den Anbau­ge­bieten massiv. Ob als Milch, Mus oder Öl, als Bestand­teil von Scho­ko­rie­geln oder in Sham­poos — die exoti­sche Frucht hat sich einen festen Platz in vielen Lebens­be­rei­chen erobert.
Und sie gilt als unbe­denk­liche Alter­na­tive zu Palmöl, was ihren Hype weiter antreibt. 

Der größte Kokospro­du­zent der Welt ist Indo­ne­sien. Im Jahr 2022 wurden allein dort über 17 Millionen Tonnen Kokos­nüsse geerntet und zu viel­fäl­tigen Produkten weiter­ver­ar­beitet. Etwa 90 Prozent der Kokos­nüsse stammen von Klein­far­mern, die oft unter gefähr­li­chen Bedin­gungen in luftigen Höhen arbeiten und dabei nied­rige Löhne erhalten. Die Gewinne bleiben häufig bei Zwischen­händ­lern hängen, was vor Ort den Fort­schritt und Inves­ti­tionen in inno­va­tive Anbau­tech­niken einschränkt. Diese Inves­ti­tionen sind jedoch entschei­dend, um der stei­genden Nach­frage gerecht zu werden, aber auch, um bedrohte Tier­arten zu schützen. Denn der Boom der Kokos­nuss bedroht zahl­reiche Spezies. Mehr als 60 Arten sind durch den ausufernden Anbau gefährdet, so die Ergeb­nisse einer wissen­schaft­li­chen Studie aus dem Jahr 2020, an dem auch das Leibniz-Institut betei­ligt war. Erstaun­li­cher­weise bedroht Kokosöl pro Liter fünfmal mehr Arten als Palmöl. Trotzdem wird Kokosöl als unbe­denk­liche Alter­na­tive gehypt und ersetzt zuneh­mend Palmöl in verschie­denen Produkten. „planet e.: Genuss mit Beigeschmack — Kokos­nuss“ beleuchtet die wahren Kosten des Super­food Kokos­nuss und die Suche nach einer nach­hal­tigen Lösung.