Erfolg­reiche Rettung und Umsied­lung von elf Orang-Utans aus Mangkutub

Erfolg­reiche Rettung und Umsied­lung von elf Orang-Utans aus Mangkutub

Ende Februar diesen Jahres begab sich ein Team von Mitar­bei­tern der Natur­schutz­be­hörde BKSDA und der BOS Foun­da­tion wieder mal ins Feld, um Orang-Utans zu retten. Die Menschen­affen saßen am Ufer des Mang­kutub-Flusses im Kapus-Distrikt fest. Elf Orang-Utans im Alter von zwei bis 25 Jahren konnten so erfolg­reich in ein sicheres Gebiet umge­sie­delt werden, darunter zwei Mütter mit ihren Kindern.

Mangkutubfluss

Die Rettungs­ak­tion erstreckte sich vom 21. Februar bis zum ersten März. Sie war notwendig, da das Gebiet um Mang­kutub keine ausrei­chende Lebens­grund­lage für die dort verblie­benen Orang-Utans mehr bot. Ursache dafür waren nicht nur die heftigen Wald­brände vom Herbst 2015 sondern auch die andau­ernden ille­galen Abhol­zungen. Das Rettungs­team war auf die Umsied­lung von 20 Orang-Utans einge­stellt. Vor Ort konnten unsere Kollegen aller­dings nur elf Tiere finden.

Starke Regen­fälle hatten den Mang­kutub-Fluss über die Ufer treten lassen und die Orang-Utans isoliert. Diese Wetter­lage machte die Mission umso schwie­riger und heraus­for­dernder, konnte aber das Team nicht vom erfolg­rei­chen Abschluss der Rettungen abhalten.

Das Team entschied sich für die Umsied­lung der elf Tiere in das Gebiet Bagan­tung, das zu Mawas gehört. Damit liegt es im Verant­wor­tungs­be­reich der BOS Foun­da­tion und ist als Teil eines Schutz­ge­bietes vor groß­flä­chigen Abhol­zungen sicher. Bagan­tung bietet auch ausrei­chende Nahrungs­quellen für Orang-Utans.

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Schnelle Rettung von 20 wilden Orang-Utans

Schnelle Rettung von 20 wilden Orang-Utans

Zum dritten Mal musste ein Rettungs­team der BOS Foun­da­tion ausrü­cken, um 20 wilde Orang-Utans von den Ufern des Mang­kutub Flusses in sichere Gebiete umzu­sie­deln. Am 21. Februar 2017 brachen die Ärzte, Pfleger und Helfer der BOS Foun­da­tion gemeinsam mit einem Team der lokalen Natur­schutz­be­hörde BKSDA zu dieser groß­an­ge­legte Rettungs­ak­tion im Bezirk Kapuas in Zentral-Kali­mantan auf.

Die beiden ersten Umsied­lungs­ak­tionen fanden kurz nach den großen Wald­bränden Ende 2015, Anfang 2016 statt. Damals mussten inner­halb von 24 Tagen 75 wilde Orang-Utans in Sicher­heit gebracht werden. Ein Tier, das aufgrund einer Schuss­ver­let­zung erblin­dete, musste dauer­haft in der BOS-Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng aufge­nommen werden.

Diese, wie so viele andere wilde Orang-Utans haben durch die Regen­wald­zer­stö­rung ihre Heimat verloren und sind so gezwungen, mensch­li­chen Sied­lungen immer näher zu kommen. Die Folge sind poten­ti­elle Konflikten mit der lokalen Bevöl­ke­rung, die im schlimmsten Fall mit der Tötung der Orang-Utans enden können. Um die vertrie­benen Menschen­affen zu schüt­zende, werden auch die neuen Flücht­linge von den Ufern des Mang­kutub Flusses in den sicheren Wald von Mawas gebracht. Tiere, deren Gesund­heits­zu­stand das nicht zulassen, kommen zur weiteren Behand­lung zunächst nach Nyaru Menteng.

Die BOS Foun­da­tion genauso wie die BKSDA schätzen die Gefahr für Konflikte zwischen Orang-Utans und Menschen gerade in diesem Gebiet als sehr hoch ein. Die ille­gale Abhol­zung ist rund um den Fluss Mang­kutub ein sehr großes Problem. Die Orang-Utans verlieren ihr Zuhause und sind Gefahren durch die Nähe zur lokalen Bevöl­ke­rung ausgesetzt.

„Wir Menschen sind Schuld an der erheb­li­chen Zerstö­rung von Lebens­raum und dem Verlust der Arten­viel­falt in Zentral-Kali­mantan“, macht Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion deut­lich und stellt auch gleich den Zusam­men­hang mit dem scho­ckie­renden Vorfall des gekochten Orang-Utans vor einigen Tagen her. „Der kürz­liche Fall eines getö­teten und geges­senen Orang-Utans im Bezirk Kapuas, hat uns alle scho­ckiert. Es liegt auf der Hand, dass dieser unglück­se­lige Orang-Utan ein Opfer ille­galer Abhol­zung war. Auf der Suche nach einer neuen, sicheren Heimat, fiel er leider Menschen in die Hände – und verlor auf grau­same Art sein Leben. Die Wald­brände von 2015 rund um den Mang­kutub führten zu ähnli­chen Situa­tionen. In 2016 fanden wir einen Orang-Utan, der an einer Stich­wunde starb und einige weitere, die durch Luft­ge­wehre verletzt wurden.
Für uns heißt das, nicht nur schnell in Not gera­tene Orang-Utans zu retten, sondern auch die einhei­mi­sche Bevöl­ke­rung über die Wich­tig­keit des Orang-Utan-Schutzes aufzu­klären. Natur- und Orang-Utan-Schutz gehören in Indo­ne­sien zusammen. Nur durch Aufklä­rung und eine kompro­miss­lose Straf­ver­fol­gung der Täter können wir Erfolge beim Erhalt der rotbraunen  Menschen­affen erzielen. Sonst werden solche Fälle immer wieder vorkommen.“

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Erste Baby-Rettung in 2017

Erste Baby-Rettung in 2017

Am 12. Januar diesen Jahres machte sich unser Team aus Nyaru Menteng auf den Weg in ein Dorf, um ein kleines Orang-Utan-Baby zu retten. Das kleine Mädchen, welches wir Jacqui genannt haben, wurde uns vom Dorf­be­wohner Edy gemeldet, der die Kleine hilflos in der Nähe eines Kanals gefunden hatte. Durch dieses neue Baby wird wieder einmal klar, dass die Folgen der großen Brände von 2015 immer noch das Über­leben der ohnehin schon so sehr gefähr­deten Orang-Utans bedrohen.

Laut Edys Aussage fand er Jacqui gegen die Mittags­zeit alleine hockend und ohne Mutter. Diesen Fund meldete er unserem Team aus Nyaru Menteng, welches sich sofort auf den Weg machte, um das Orang-Utan Mädchen zu begutachten.

Unsere Tier­ärztin Lia unter­nahm die Erst­un­ter­su­chung, bevor Jacqui nach Nyaru Menteng gebracht und dort umfang­rei­chen Unter­su­chung unter­zogen wurde. Man stellte fest, dass sie unge­fähr 1 Jahr alt sein muss und 2,6 Kg wog. Die Rönt­gen­un­ter­su­chungen zeigten zum Glück keine Frak­turen und ernst­hafte Verlet­zungen, dennoch wird sie intensiv gepflegt.

Unter der medi­zi­ni­schen Obhut unseres Teams ist Jaquis Bauch fast voll­ständig verheilt. Obwohl sie ein wenig schüch­tern ist und sich den anderen Artge­nossen noch annä­hern muss, sind ihre Klet­ter­fä­hig­keiten, die sie in der Wald­schule zeigt, schon sehr beachtenswert.

Auf die Unter­stüt­zung durch die Baby­sitter reagiert sie außer­or­dent­lich positiv und beginnt bereits, mit kleinen Zweigen und Laub erste Nester zu bauen.

Mit dem Zuwachs durch Jacqui beher­bergt die BOS Foun­da­tion Rettungs­sta­tion in Nyaru Menteng nun 17 Orang-Utan-Babys. Wir geben stets unser Bestes, um unsere Kapa­zi­täten, die für die erfolg­reiche Reha­bi­li­ta­tion all unserer Orang-Utans von Bedeu­tung sind, auszu­weiten und fort­zu­führen. Momentan bauen wir neue Baby­häuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari, die wir im April eröffnen wollen.

Jacqui war unter­ge­wichtig und unterernährt

Es ist eine Tragödie, dass Orang-Utans immer noch ihre natür­li­chen Habi­tate verlieren und Orang-Utan-Babys immer noch verwaist aufge­funden werden. Wir müssen uns bemühen, die öffent­liche Aufmerk­sam­keit zum Schutz der Borneo-Orang-Utans weiter zu erhöhen.

All dieje­nigen, die den Wald zerstören und die Wildnis ausbeuten, müssen zur Rechen­schaft gezogen werden. Orang-Utans stehen am Rand der Auslö­schung. Ihr Über­leben liegt in unseren Händen. Zusammen müssen wir sie retten und schützen!

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

TV-Tipp: “Aben­teuer Erde. Orang-Utans — zurück in die Wildnis”

Hoch über den Wäldern Borneos schwebt eine ganz beson­dere Fracht: Das Orang-Utan Weib­chen Leonora. Sie weiß es nicht aber sie ist eine echte Pionierin. Sie und eine Hand­voll anderer Orang-Utans sind auf dem Weg in ein großes Aben­teuer — in ein Leben als freier Orang-Utan.

Leonora und ihre Gefährten sind Waisen, ihre Mütter wurden von Wilde­rern getötet, ihre Heimat für Palm­plan­tagen zerstört. Ihre Rettung war die BOS Foun­da­tion. In Nyaru Menteng, der größten Station der Stif­tung in der Nähe von Palangka Raya, wurden sie liebe­voll großgezogen.