Die Arbeit geht (verän­dert) weiter

Die Arbeit geht (verän­dert) weiter

Seit mehr als zwei Wochen sind unsere beiden Orang-Utan-Schutz­zen­tren geschlossen. Keine Besu­cher, keine externen Mitar­beiter, nicht einmal BOS-Mitar­beiter aus der Verwal­tungs­zen­trale in Bogor haben aktuell Zugang zu Nyaru Menteng (Zentral-Kali­mantan) und Samboja Lestari (Ost-Kali­mantan). Doch die mehr als 400 Orang-Utans in unserer Obhut müssen auch während einer welt­weiten Pandemie täglich versorgt werden. Ein Balan­ceakt unter extremen Sicherheitsvorkehrungen.

Unsere größte Sorge gilt unseren Orang-Utans. Noch sind wir nicht sicher, wie das Corona-Virus sich bei Menschen­affen auswirken könnte – und wir hoffen, dies auch nie erfahren zu müssen. Da Mensch und Orang-Utan sich gene­tisch aber so ähnlich sind (97 % Über­ein­stim­mung in der DNA) und auch viele andere mensch­liche Krank­heiten (u. a. Hepa­titis, Tuber­ku­lose) auf den Orang-Utan über­tragen werden können, befürchten wir das schlimmste. Aus diesem Grund geben wir unser Bestes, unsere Schütz­linge abzuschirmen.

Hohe Verantwortung für unsere Schützlinge
Hohe Verant­wor­tung für unsere Schützlinge

Unsere tier­me­di­zi­ni­schen Mitar­beiter, unsere Baby­sit­te­rinnen, Pfleger und die Tech­niker sind die, die täglich engen Kontakt mit den Tieren haben. Hier steht Sicher­heit, Schutz und Kontrolle an oberster Stelle: zweimal tägliche Tempe­ra­tur­kon­trolle, sofor­tiger Arbeits­ab­bruch, falls Fieber oder Unwohl­sein auftreten, noch häufi­geres Hände waschen und ausnahms­loses Tragen von OP-Masken und Schutz­hand­schuhen. Und alle Einweg­ar­tikel werden am Ende des Arbeits­tages verbrannt.

Doch das stellt uns vor neue Probleme: Wir benö­tigen noch mehr Hand­seife, Masken und Hand­schuhe. Auch in Indo­ne­sien werden diese Güter inzwi­schen knapp. Und die Preise steigen. Hand­schuhe kosten inzwi­schen 167 % mehr als vor einem Monat, chir­ur­gi­sche Masken 762 % mehr!

Orang-Utans gehen noch immer zur Schule
Orang-Utans gehen noch immer zur Schule

Während für uns Menschen die Welt gerade Kopf steht, hat sich der Alltag für unsere Orang-Utans nicht geän­dert. Ihre Reha­bi­li­ta­tion geht weiter und sie dürfen nach wie vor in die Schule gehen. Morgens geht es in den Wald zum Unter­richt, am späten Nach­mittag kommen sie zurück ins Schutz­zen­trum. Futter gibt es in den Schutz­zen­tren und auf den Voraus­wil­de­rungs­in­seln wie immer zweimal täglich. Glei­ches gilt für die Reini­gung der Käfige.
Zusätz­lich werden im Rahmen der verschärften Hygie­ne­richt­li­nien die Gehege und das Areal dreimal pro Woche mit Desin­fek­ti­ons­mit­teln eingesprüht.

Regelmäßig wird desinfiziert
Hygiene wird groß geschrieben

So tun wir alles in unserer Macht stehende, um unsere Orang-Utans und unsere Mitar­beiter vor COVID-19 zu schützen. Glück­li­cher­weise sind bisher in und um unsere Schutz­zen­tren keine Infek­tionen aufge­treten. Doch wir sind vorbreitet auf den Ernst­fall, der hoffent­lich nicht eintreten wird.

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Medi­zi­ni­sches Wunder Jeffrey?

Medi­zi­ni­sches Wunder Jeffrey?

Hüft­dys­plasie – so lautete die Schock­dia­gnose für Orang-Utan Jeffrey vor einigen Monaten. Aufgrund dieser schmerz­haften Fehl­stel­lung im Hüft­ge­lenk wurde das statt­liche Männ­chen sofort von der Voraus­wil­de­rungs­insel in den BOS-Klinik­kom­plex von Samboja Lestari gebracht.

Aus gutem Grund, denn unbe­han­delt führt diese Erkran­kung über anfäng­li­ches Hinken und Gang­stö­rungen bis hin zu Arthrose. Für frei­le­bende Orang-Utans eine Kata­strophe! Denn um ein unab­hän­giges Leben zu führen, müssen sie körper­lich absolut fit sein.

Wie aber behan­delt man einen Orang-Utan mit HD? Nun, ganz ähnlich wie einen Menschen auch. Für Jeffrey bedeu­tete dies eine Opera­tion. Dazu holte sich unser Tier­arzt­team im Oktober 2019 einen erfah­renen „Menschen-Ortho­päden“ zu Hilfe. Dieser posi­tio­nierte in der OP mit Hilfe eines Glas­fa­ser­gusses den Becken­kno­chen des Männ­chens neu.

Die Operation an der Hüfte ist gut verlaufen
Die Opera­tion an der Hüfte ist gut verlaufen

Ein kompli­ziertes Unter­fangen. Und für Jeffrey ein langer Gene­sungs­pro­zess. Bis zu drei Monate setzten die Ärzte für seine Wieder­her­stel­lung an. Dann aber eine kleine Sensa­tion: Nach nur einem Monat war der statt­liche Orang-Utan wieder­her­ge­stellt! Ein medi­zi­ni­sches Wunder? 

Anschei­nend hat Jeffrey beson­ders gute Gene. Die gute Fürsorge unseres Ärzte-Teams und der Pfleger trug ihr Übriges zur schnellen Heilung bei. Während seiner Zeit im Kran­ken­kom­plex hatte er stets einen gesunden Appetit, futterte alle ange­bo­tenen Lebens­mittel. Somit blieb Jeffreys Gewicht relativ stabil.

Mit einem Boot und unter Narkose wird Jeffrey in den Krankenkomplex gebracht
Mit einem Boot und unter Narkose wird Jeffrey in den Kran­ken­kom­plex gebracht

Um eine wirk­lich komplette Heilung zu garan­tieren, blieb unser Schütz­ling dennoch ganze sechs Monate in der Reha. Heute endlich der Abschluss­be­fund von Dr. Agnes, Koor­di­na­torin des Samboja Lestari Vete­ri­nary Teams: “Es ist sechs Monate her, seit Jeffrey in die Behand­lungs­an­lage gekommen ist. Jetzt kann er zurück auf die Voraus­wil­de­rungs­insel. Sein Fuß ist belastbar, und er läuft ohne zu hinken. Seine Beine sind stark genug, um seinen Körper zu stützen. “

Ein posi­tives Vorzei­chen. Hoffen wir, dass Jeffrey keine weiteren Verlet­zungen oder Rück­schläge erleidet und in Zukunft gesund bleibt!

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Hanni — Orang-Utan-Warrior

Hanni — Orang-Utan-Warrior

Eine Orga­ni­sa­tion ist immer nur so stark wie ihre Mitar­beiter. Bei BOS enga­gieren sich täglich unglaub­lich viele flei­ßige Menschen aus aller Welt für Orang-Utans und den Regen­wald. Ein Groß­teil von ihnen: Frauen.

Zu ihnen gehört Hanni Puspita Sari. In einem acht­köp­figen Team, das sich um die Pflege, Versor­gung und Beschäf­ti­gung von Orang-Utans im Schutz­zen­trum Nyaru Menteng kümmert, ist Hanni die einzige Frau.

„Ich arbeite hier seit dem 17. November 2000“, erzählt sie. Ange­fangen habe ich als Leih­mutter und Baby­sit­terin, bis ich 2008 eine neue Aufgabe bei BOS über­nommen habe“. Das Team, in dem Hanni arbeitet, ist u.a. dafür verant­wort­lich, die Nahrungs­auf­nahme jedes einzelnen von insge­samt 158 Orang-Utans im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum bis zu seiner Frei­las­sung im Wald zu über­wa­chen. Dabei muss beson­deres Augen­merk auf die Tiere gelegt werden, die aufgrund körper­li­cher Beein­träch­ti­gungen nicht mehr ausge­wil­dert werden können. „Für diese müssen wir soge­nannte Enrich­ments oder auch Beschäf­ti­gungen erstellen“, sagt Hanni. Das sind bis zu 100 Enrich­ments täglich.

Hani bei ihrer täglichen Arbeit
Hani bei ihrer tägli­chen Arbeit

„Anrei­che­rung bedeutet nicht nur, Werk­zeuge oder Spiel­zeug oder Nahrungs­er­gän­zungs­mittel für Orang-Utans bereit­zu­stellen“, erklärt Hanni weiter. „Die Inter­essen der Orang-Utans müssen berück­sich­tigt werden. Im Laufe der Zeit habe ich langsam mehr über verschie­dene indi­vi­du­elle Bedürf­nisse und die unter­schied­li­chen Bedeu­tungen von Enrich­ments gelernt.“

Die einzig­ar­tigen Persön­lich­keiten der Orang-Utans sind zu Hannis größter Heraus­for­de­rung geworden: „Ich muss kreativ sein und mir bewusst sein, was jeder Einzelne braucht, jeden Orang-Utan kennen, den wir in Nyaru Menteng betreuen, unab­hängig von den verschie­denen Alters­gruppen, Fähig­keiten und dergleichen.“

Einige Orang-Utans können aufgrund mangelnder Fähig­keiten und natür­li­chen Verhal­tens, einer nicht geheilten Krank­heit oder einer erheb­li­chen körper­li­chen Behin­de­rung nicht frei­ge­lassen werden. Für diese „nicht frei­setz­baren“ Orang-Utans müssen Hanni und die anderen Mitglieder des Teams das Leben im Schutz­zen­trum abwechs­lungs­reich gestalten, bevor die Tiere die Chance bekommen, auf einer Schutz­insel zu leben.

Pause mit den Team-Kollegen
Pause mit den Team-Kollegen

„Wir müssen bestimmte Anrei­che­rungs­in­stru­mente schaffen und Infra­struktur bereit­stellen, um ihre Reha­bi­li­ta­tion zu unter­stützen, auch wenn wir wissen, dass sie mögli­cher­weise nicht in die Wildnis entlassen werden. Wir müssen sie von Lange­weile befreien und ihren Geist beschäf­tigen, weil Orang-Utans wie Menschen Stress und Lange­weile erleben“, erklärt die junge Frau.

“Der gesamte Zweck der Reha­bi­li­ta­tion besteht darin, Orang-Utans ein freies Leben in einem wilden Lebens­raum zu ermög­li­chen, aber die trau­rige Wahr­heit ist, dass nicht alle die gleiche Chance bekommen”, räumt sie ein.

Als jemand, der hinter den Kulissen des Orang-Utan-Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses arbeitet, möchte Hanni diese Botschaft vermit­teln. „Ich hoffe, dass unsere Arbeit hier eines Tages wirk­lich verwirk­licht werden kann. Wir hoffen, dass die Orang-Utans in unserer Obhut ein gutes Leben führen und dass die Spezies über­leben wird. Indem wir ihnen helfen, in ihre wahre Heimat zurück­zu­kehren, tun wir etwas Gutes für den Planeten und für die ganze Menschheit.“

Danke Hanni, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

 

Der Erfolg der BOS Foun­da­tion bei der Frei­las­sung von mehr als 400 Orang-Utans in den letzten acht Jahren ist zum großen Teil auf ein Team hoch enga­gierter Einzel­per­sonen zurück­zu­führen, die sich für den Schutz von Orang-Utans einsetzen. Diese harten, fleißig arbei­tenden Männer und Frauen, die das tun, was sie tun, aus Liebe tun. Sie sind unsere Orang-Utan-Krieger. Dank dieser Menschen bewegen sich Orang-Utans jetzt frei in der Wildnis und in geschützten Wäldern in ganz Kalimantan.

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Drei weitere Orang-Utans frei

Drei weitere Orang-Utans frei

Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya – so heißt das zukünf­tige Zuhause für drei unserer Schütz­linge. Bei der 35. Auswil­de­rung durften am 17. Februar Orang-Utan-Mann Batola (17 Jahre) sowie die Weib­chen Paduran (12) und Unyu (6) das Schutz­zen­trum Nyaru Menteng für immer verlassen und den letzten Schritt in die Frei­heit gehen.

In einer etwa 15-stün­digen, anstren­genden Fahrt wurde das Trio direkt zum Frei­set­zungsort in Kasongan gebracht. Dabei hatten die Menschen­affen promi­nente Beglei­tung von höchster Stelle: die indo­ne­si­sche Direk­torin und Verant­wort­liche für den Erhalt der biolo­gi­schen Viel­falt aus dem Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft, Indra Eksploitasia.

Feierliche Eröffnung des neuen Camps
Feier­liche Eröff­nung des neuen Camps

Neues Moni­to­ring-Camp eröffnet

Sie über­zeugte sich nicht nur von der bedeut­samen Arbeit der BOS Foun­da­tion für den Arten­schutz sondern eröff­nete auch das neue Moni­to­ring-Camp unserer Orga­ni­sa­tion. Es erhielt den Namen “Lewun Kahio”, was in der lokalen Dayak-Sprache so viel wie “Orang-Utan-Dorf” bedeutet.

Die Direk­torin würdigte explizit die Anstren­gungen von BOS im Orang-Utan-Schutz: „Mit dieser Auswil­de­rung hoffen wir, die Popu­la­tion der Tiere in freier Wild­bahn zu erhöhen. Außerdem wollen wir die Gemein­schaft mehr an den Projekten betei­ligen und die Zusam­men­ar­beit zwischen den betei­ligten Parteien, insbe­son­dere den bestehenden Gemeinden im Wald­ge­biet, verbessern.

Los geht´s zur 35. Auswilderung!
Los geht´s zur 35. Auswilderung!

Auswil­de­rungs­ge­biet wurde genau geprüft

Der Leiter des Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­parks, Agung Nugroho, berich­tete von den weit­ge­henden Vorbe­rei­tungen für diese Auswil­de­rung: „Es wurden mehrere Studien durch­ge­führt, um die Eignung des Parks als zukünf­tiges Heim für reha­bi­li­tierte Orang-Utans sicher­zu­stellen.“ Viele Faktoren mussten berück­sich­tigt werden, wie beispiels­weise die Verfüg­bar­keit natür­li­cher Nahrung, die Höhen­lage, die Anzahl an bereits vorhan­denen wilden Orang-Utan-Popu­la­tionen, die Lebens­raum­trag­fä­hig­keit und die Entfer­nung von mensch­li­cher Akti­vität. „Es muss sicher­ge­stellt werden, dass frei­ge­las­sene Orang-Utans jegliche Gele­gen­heit haben, im Wald zu gedeihen.“

Batola wagt den letzten großen Schritt
Batola wagt den letzten großen Schritt

Zwei Monate inten­siver Beob­ach­tung geplant 

Nach der Auswil­de­rung und Camp-Eröff­nung begannen unsere Mitar­beiter direkt mit der Beob­ach­tung der neuen Regen­wald­be­wohner. Die drei Orang-Utans werden wie alle anderen Frei­ge­las­senen auch über einen Zeit­raum von zwei Monaten intensiv über­wacht, um sicher­zu­stellen, dass sie sich gut an ihre neue Umge­bung anpassen.

Seit 2016 wurden nunmehr 171 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­park entlassen. Drei von den derzei­tigen Wald­be­woh­nern wurden aus Konflikt­ge­bieten umgesiedelt. 

Unyu wird in die Freiheit entlassen
Unyu wird in die Frei­heit entlassen

Drin­gend mehr Land benötigt

Die erfolg­reiche Reha­bi­li­ta­tion der Menschen­affen und deren Auswil­de­rung stellt BOS aller­dings auch vor Heraus­for­de­rungen: Wohin mit den Tieren, wenn sie bereit für die Wildnis sind? Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, kennt das Problem „In den letzten Jahren haben wir sehr viele reha­bi­li­tierte Orang-Utans frei­ge­setzt. Das gibt uns einer­seits die Gele­gen­heit die noch in den Zentren verblie­benen Menschen­affen neu zu grup­pieren und besser auf ihre Frei­las­sung vorzu­be­reiten. Auf der anderen Seite müssen wir drin­gend neue Wälder finden, die geeignet sind, viele Orang-Utans aufzunehmen.“

Für weitere Auswilderungen wird mehr Land benötigt
Für weitere Auswil­de­rungen wird mehr Land benötigt

Hunderte Menschen­affen warten in den Rettungs­zen­tren von BOS noch auf ihre endgül­tige Frei­las­sung. „Natur­schutz ist keine Ein-Mann-Show“ mahnt Dr. Jamartin Sihite. “Daher erwarten wir, dass die Regie­rung und der Privat­sektor unsere Bemü­hungen unter­stützen. Ohne die Zusam­men­ar­beit aller Betei­ligten werden wir unsere Ziele nicht errei­chen können. “

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Erstes Orang-Utan-Baby 2020 gerettet

Erstes Orang-Utan-Baby 2020 gerettet

Traurig blickt der kleine Orang-Utan durch die Gitter­stäbe des Holz­ver­schlags. Einen Monat ist er nun bereits hier einge­sperrt, fristet sein Dasein auf etwa zwei Quadrat­me­tern. Er ist schwach, unter­ernährt und fiebrig als man ihn findet. Mit dem Eintreffen des Rettungs­teams der BOS Foun­da­tion ist er nun jedoch in Sicherheit.

Der etwa einjäh­rige Menschen­affe ist die erste Rettung eines Orang-Utans im Jahr 2020. Gefunden wurde der kleine Junge bereits Ende Januar. Ein Bauer hatte ihn in dem Dorf Keladan in Zentral-Kali­mantan in einem Käfig als Haus­tier gehalten. Seiner Angabe nach war das Baby in der Nähe einer Farm allein aufge­funden worden. Von der Mutter fehlte jede Spur.

Noch ohne Namen
Noch ohne Namen

Verwaiste Tiere keine Seltenheit

Kein unge­wöhn­li­ches Szenario. „Immer wieder werden Orang-Utans Opfer mensch­li­cher Atta­cken“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land. „Erwach­sene Tiere auf Streifzug und Futter­suche werden gejagt, vertrieben, erschossen. Ihr Nach­wuchs bleibt oft allein zurück, verwaist und ohne mensch­liche Hilfe dem Tod geweiht.“ Manche der Babys werden trotz Verbots als Haus­tier gehalten oder fallen dem inter­na­tio­nalen Wild­tier­schmuggel zum Opfer.

Dennoch, es gibt Hoff­nung, denn die Aufklä­rungs­ar­beit der BOS Foun­da­tion trägt Früchte. „Immer schneller werden illegal privat gehal­tene Orang-Utans unseren Rettungs­teams und den Behörden gemeldet“, erklärt Merdes. „Durch gezielte Infor­ma­tion über die Wich­tig­keit und Notwen­dig­keit des Orang-Utan- sowie Regen­wald­schutzes wird die lokale Bevöl­ke­rung für das Thema sensi­bi­li­siert. Außerdem werden Einhei­mi­sche in Schutz­pro­jekte einbezogen.“

Im Rettungszentrum in Sicherheit
Im Rettungs­zen­trum in Sicherheit

Baby hat gute Chancen auf Rehabilitation

Das noch namen­lose, etwa 3,5 Kilo schwere Orang-Utan-Baby hat gute Chancen, nach einem mehrere Jahre dauernden Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess eines Tages in Frei­heit zu leben. Derzeit lebt es im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng noch in Quaran­täne. Nach deren Ablauf (frühes­tens Ende März) wird es wie alle geret­teten Babys im Wald­kin­der­garten von BOS die über­le­bens­wich­tigen Fähig­keiten für ein Leben in der Wildnis Borneos erlernen.

Endlich in Sicherheit
Endlich in Sicherheit

Bis es jedoch soweit ist, wird der kleine Orang-Utan wie seine mehr als 500 Artge­nossen fürsorg­lich von den Baby­sit­tern, Medi­zi­nern und allen anderen Mitar­bei­tern der BOS Foun­da­tion betreut.

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