Bennis Reise­ta­ge­buch — Ankunft in Jakarta

Bennis Reise­ta­ge­buch — Ankunft in Jakarta

Benni Over und seine Familie sind in Indo­ne­sien ange­kommen. Hier berichten Sie von ihren Reise­er­leb­nissen im Land der Orang-Utans.

24. April / Jakarta / Ange­kommen: Nach 26 Stunden (ab Düssel­dorf mit Stop in Dubai und dann weiter nach Jakarta), mit vier großen Koffern, zehn Hand­ge­päck­stü­cken, einem Roll­stuhl, sind vier recht müde Menschen — weil fast ohne Schlaf — am Sonntag um 17.00 Uhr Indo­ne­sien-Zeit in Jakarta ange­kommen (Foto: links Florian, vorne Benni und ganz rechts Connie).
Erst mal geschafft. Sie werden abge­holt von Helfe­rinnen und Helfern des Hotels und dem Team Willie Smits.
Gleich auffällig sind die hohen Tempe­ra­turen um 35° mit einer sehr hohen Luftfeuchtfeuchtigkeit.
Zunächst geht es ins Hotel, denn dort wartet Willie Smits auf die Borne­or­ei­senden aus dem Kreis Neuwied.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend kommen sie das erste Mal zusammen: Willie Smits, einer der Gründer der BOS Foun­da­tion, und Benni. Sie erzählen sich gegen­seitig von ihren Akti­vi­täten in ihren unter­schied­li­chen Welten. Willie, der promo­vierte Forst­wis­sen­schaftler und einer der bekann­testen Akti­visten für in Not gera­tenen Orang-Utans. Benni, der mit seinem Projekt unter anderem in deut­schen Schulen unter­wegs ist, um die nach­fol­gende Gene­ra­tion über die Zusam­men­hänge von Regen­wald und Klima­schutz zu infor­mieren und darüber zu Hand­lungs­al­ter­na­tiven zu bewegen. Willie ist ganz gerührt, als Benni ihm dass von Kathrin und ihm gemalte Bild überreicht.

 

Lasst uns was klarmachen!

Lasst uns was klarmachen!

Hallo,

ich freue mich auf Borneo und die Orang-Utans — und ich möchte allen Danke sagen, die geholfen haben, mir diese Reise zu ermöglichen. 

„Lasst uns was klar machen“. 

Euer Benni

Deut­sche Botschaft erwartet Benni

Deut­sche Botschaft erwartet Benni

Noch drei Tage bis zum Abflug! Benni kann es kaum noch erwarten, Henry in seiner Heimat zu treffen. Aber Benni ist nicht der Einzige, der so gespannt auf die Reise wartet. Hier lesen Sie, was die Deut­sche Botschaft in Indo­ne­sien zu Bennis Projekt sagt und wie ihn sein Freund bei seinem Vorhaben unterstützt.

Deut­sche Botschaft begrüßt Benni auf Borneo 

Während bei Benni zu Hause die Reise­vor­be­rei­tungen auf Hoch­touren laufen, freut man sich auch im 15.000 Kilo­meter entfernten Indo­ne­sien darauf, Benni und seine Familie endlich kennen zu lernen.

Dass jetzt sogar die deut­sche Botschaft in Indo­ne­sien Bennis Begeg­nung mit Henry und die geplante Grün­dung einer Deutsch-Indo­ne­si­schen Schul­part­ner­schaft begleiten wird, zeigt eine sehr aner­ken­nende Wert­schät­zung dem ganzen Projekt gegen­über. So wird eigens die Refe­rats­lei­terin für Entwick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und Natur­schutz, Frau Ina von Frant­zius, von Jakarta nach Palang­ka­raya anreisen und Benni und die Dele­ga­tion aus Deutsch­land begrüßen. „Auch für uns ist Bennis Projekt sehr inter­es­sant und wir freuen uns darüber, Benni hier in Indo­ne­sien begrüßen zu können“

Infor­ma­tionen zur Deut­schen Botschaft in Indo­ne­sien unter

www.jakarta.diplo.de

http://www.jakarta.diplo.de/Vertretung/jakarta/de/06_20Wirtschaft/Entwicklungszusammenarbeit/0Entwicklungszusammenarbeit.html

 

Auch Bennis bester Freund Sebas­tian Kröll ist im Geiste dabei

Lieber Benni,

in wenigen Tagen beginnt deine lang ersehnte Reise nach Indo­ne­sien, zu Henry und seinen Freunden.

Ich bin begeis­tert, dass deine Idee, ein Kinder­buch zu machen, zu einem solch großen Projekt geworden ist. Das alles ist für viele Menschen ein Vorbild, beson­ders für die vielen erwach­senen Verant­wort­li­chen auf der ganzen Welt, welche mit ihren Entschei­dungen auch über die Folgen für den Arten- und Klima­schutz entscheiden.

Ich möchte dir für diese unver­gess­liche Reise mit vielen inter­es­santen Eindrü­cken und Begeg­nungen alles Gute und viel Spaß wünschen. Es freut mich, dass du nun endlich Henry und deine anderen Paten­kinder besu­chen kannst.

Ich freue mich schon jetzt, wenn ich dich nach der Reise wieder gesund in der Heimat begrüßen kann und bin gespannt, was du Tolles zu berichten hast.

Dein Freund Sebastian

Vorfreude auf eine außer­ge­wöhn­liche Reise

Vorfreude auf eine außer­ge­wöhn­liche Reise

„Ich möchte ein Kinder­buch über Orang-Utans machen – und dann möchte ich mein Paten­tier Henry auf Borneo besu­chen“, so Benni vor rund einein­halb Jahren. „Und wie soll das gehen?“ — „Dann mach mal was klar, Papa“, Bennis typi­sche Antwort, wenn er sich etwas sehn­lich wünscht.

Seitdem ist viel mehr geschehen, als Benni sich hat träumen lassen. Der Trick­film „Henry rettet den Regen­wald“ hat mitt­ler­weile viele Kinder begeis­tert und berührt – und sie rufen in den Raum: „Hört auf mit der Abhol­zung des Regen­waldes“ oder „Wir wollen Benni und Henry helfen“.

Noch am 8. April wurde das Projekt vom Team Benni, zusammen mit den Ambu­lanten Diensten des St. Josefs­haus Hausen und der medien+bildung.com Ludwigs­hafen, auf dem Inklu­sions-Messe-Tag Rhein­land-Pfalz in Mainz präsen­tiert. Auch hier war man sehr über­rascht und angetan, weil wohl in dem Projekt gleich drei Dinge auf impo­sante Art und Weise verbunden werden: Tier- und Arten­schutz, Klima­schutz und Inklusion.
Es scheint, dass sich Tag für Tag immer mehr Verbün­dete der Mission von Benni und Henry anschließen und so eine Bewe­gung für die Rettung des Regen­waldes und der Orang-Utans in Gang gesetzt werden kann.

So kann es kaum verwun­dern, dass sich jetzt auch Bennis Herzens­wunsch, dem real exis­tie­renden Orang-Utan Henry zu begegnen, in Erfül­lung gehen mag. Am 23. April werden Benni und seine Familie (Mama Connie, Bruder Florian und Papa Klaus) nach Indo­ne­sien aufbrechen.

In Jakarta werden die Overs von dem nieder­län­di­schen Forst­wis­sen­schaftler Dr. Willie Smits in Empfang genommen. Willie Smits, Mitbe­gründer von BOS, ist einer der bekann­testen Botschafter für die Not der Orang-Utans auf Borneo. Er hat mitt­ler­weile weitere Projekte aus den Berei­chen nach­hal­tige Land­wirt­schaft, Perma­kultur, Wieder­auf­fors­tung und Wald­mo­ni­to­ring auf den Weg gebracht. Auch war er Dele­gierter für Indo­ne­sien bei der Klima­kon­fe­renz 2015 in Paris. Eine Woche wird Willie Smits Benni und seine Familie in Indo­ne­sien begleiten, seine Projekte vorstellen und ihnen die Orang-Utans in ihrer Heimat näher­bringen. Als beson­deres High­light wird Benni seine zwei neue Paten­tiere treffen, die beiden Orang-Utan-Waisen Selly und Maya.

Nach einer Woche voller Erleb­nisse und Eindrücke werden Benni und seine Familie nach Palang­ka­raya (in der Provinz Zentral-Kali­mantan) weiter fliegen und dort von Dr. Jamartin Sihite (CEO der BOS Foun­da­tion) empfangen. Hier werden sich weitere Reisende aus Europa der Gruppe anschließen: Daniel Merdes (Geschäfts­führer BOS Deutsch­land), Silke Kenter (Bennis Osteo­pathin) und Birgit Saftig (Bennis ambu­lante Hilfe). Gemeinsam werden sie die BOS-Rettungs­sta­tion Nyrau Menteng erkunden, werden Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter treffen und sich vor Ort ein genaues Bild über die Situa­tion der Orang-Utans in Indo­ne­sien machen. Auch die Deut­sche Botschaft in Indo­ne­sien plant, einen Vertreter nach Nyaru Menteng zu schi­cken, um Bennis Mission zu unter­stützen. Doch der Höhe­punkt, dem die Gruppe und vor allem Benni entge­gen­fie­bern, wird sein, wenn Benni sein Paten­tier Henry treffen wird – den Orang-Utan-Waisen, der Auslöser für Bennis große Mission ist. Manch´ feuchte Augen und Freu­den­tränen sind da wohl vorprogrammiert.

Auf Initia­tive und in Träger­schaft der BOS Foun­da­tion wird es in Palang­ka­raya auch zur Grün­dung einer indo­ne­sisch-deut­schen Schul­part­ner­schaft kommen – ein weiteres, diesmal grenz­über­schrei­tendes Glied in der symbo­li­schen „Affen-Menschen-Kette“, mit der vor allem Kindern eine Stimme gegeben werden soll, die sich für die Rettung der Orang-Utans und des Regen­waldes, für den Klima­schutz und damit für eine gute eigene Zukunft einsetzen wollen.

Bennis Zeit bei der BOS Foun­da­tion wird ein Team der Film­pro­duk­ti­ons­firma BPI begleiten, um eine Reise-Doku­men­ta­tion zu produ­zieren, sodass auch Bennis Freunde und Verbün­dete später das im 15.000 km entfernten Borneo Gesche­hene nach­er­leben können.

Heute, zwölf Tage vor dem Start, herrscht bei Benni nur noch Vorfreude auf eine außer­ge­wöhn­liche Reise, deren Beweg­grund und Auslöser einem einfa­chen Satz entspringt: „Dann mach mal was klar!“ 

Auch auf Borneo blickt man Bennis Besuch voller Freude und Aufre­gung entgegen. Seien auch Sie inspi­riert, wenn unter dem Titel „Deutsch im Dschungel“ Henrys Betreuerin Sri Rahayu sich an Benni wendet: „Komm, wir machen mal was klar“. 

Wir möchten allen Freunden, Unter­stüt­zern und Verbün­deten Danke sagen, welche geholfen haben, Benni eine solch´ außer­ge­wöhn­liche Reise zu ermöglichen:

… und Benni für diese Reise fit zu machen: 

Bennis Arzt- und Thera­peuten-Team sowie Ambu­lante Dienste vor Ort 

Klaus Over und das Team Benni

 

Arten­viel­falt in Kehje Sewen

Arten­viel­falt in Kehje Sewen

 Wir kennen die Wälder Borneos als Lebens­raum der Orang-Utans. Wie alle tropi­schen Wälder beher­bergen sie eine unüber­seh­bare Fülle von Arten. Arten, die zum Teil noch gar nicht entdeckt sind.

Den Teams der BOS Foun­da­tion, die das Verhalten der ausge­wil­derten Orang-Utans beob­achten, laufen, klet­tern oder fliegen natür­lich auch noch andere Wesen über den Dschun­gelweg. Unter ihnen befindet sich zum Beispiel das Borneo-Bron­ze­männ­chen (Lonchura fuscans), auch unter dem Namen Rotbrauner Muskat­fink bekannt. Der kleine Körner­fresser ist nur in bestimmten Tief­land­wäl­dern Borneos zu finden und nirgendwo sonst. Er wird sehr oft in Kehje Sewen gesichtet, da er gerne die kleinen Felder aufsucht, auf denen die Mitar­beiter von Camp Lesik Gemüse anbauen.

Unter seiner deut­schen Bezeich­nung ist der Gelb­bürzel-Mistel­fresser wohl auch nicht viel bekannter als unter seinem wissen­schaft­li­chen Namen Proi­n­o­chilus xantho­py­gius. Dieser Vogel lebt von kleinen Früchten und Insekten und bewohnt vor allem tropi­sche Bergwälder.

Zu den Primaten in Kali­mantan gehören zum Beispiel der Weiß­stirn­langur (Pres­bytis fron­tata) und der „owa kalawat“, auf deutsch bekannt unter dem Namen Müller-Gibbon (Hylo­bates muel­leri). Die Beob­ach­tungs­teams begegnen diese zwei Arten gele­gent­lich während ihrer Rund­gänge auf der Suche nach ausge­wil­derten Orang-Utans.

Der Weiß­stirn­langur steht auf der roten Liste der „Inter­na­tio­nalen Union zur Bewah­rung der Natur und natür­li­cher Ressourcen“ (IUCN) und wird als „gefährdet“ einge­stuft. Die indo­ne­si­sche Regie­rung hat ihn eben­falls als Art gelistet, die geschützt werden soll. Der früch­te­fres­sende Müller-Gibbon gehört wie alle Gibbons zu den Kleinen Menschen­affen und wird auf der Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ geführt.

Die Weiß­kopf-Gebirgs­was­ser­natter (Amphiesma flavi­frons) lebt eben­falls in Kalimantan.
Diese Natter wurde in Flüssen der Primär- und Sekun­där­wälder entdeckt. Wenn sie schwimmt, ist ihr Kopf auf der Wasser­ober­fläche sichtbar. Ihre Nahrung besteht aus Eiern, Kaul­quappen und Fröschen.

Wir sind es, die dafür verant­wort­lich sind, diese Wälder zu schützen und diese kost­baren Ökosys­teme zu bewahren. Nicht nur um die lokale Umge­bung zu schützen, sondern für alles Leben auf unserer Erde.

 

Text by: PRM team in Camp Lesik, the Kehje Sewen Forest

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.