Kleiner Orang-Utan konnte vor dem Dasein als Haus­tier bewahrt werden

Kleiner Orang-Utan konnte vor dem Dasein als Haus­tier bewahrt werden

Anfang April erhielt das BOS-Team aus Nyaru Menteng einen Anruf. Ein Dorf­be­wohner hatte beob­achtet, wie ein kleiner Orang-Utan von einem Nach­barn in Gefan­gen­schaft gehalten wurde. Das Team der BOS Foun­da­tion machte sich unver­züg­lich auf den Weg dorthin und fand einen Baby-Orang-Utan in einem bereits sehr geschwächten Zustand vor. Man gab ihm den Namen Mang Sunen und brachte ihn im Baby­haus von Nyaru Menteng unter.

Dem kleinen Kerl geht es Tag für Tag besser und hoffent­lich wird er bald gesund und kräftig genug sein, um mit den anderen Orang-Utans in der Wald­schule spielen zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Obwohl wir es schon so oft erlebt haben, macht es uns immer noch traurig, wenn wir Orang-Utans entde­cken, die in Gefan­gen­schaft gehalten werden. Sie gehören in die Frei­heit und sollten ein unab­hän­giges Leben im Regen­wald führen dürfen!
Mang Sunen konnte glück­li­cher­weise befreit werden, da ein Nachbar aufmerksam beob­ach­tete, was nebenan geschah. Rund um das Dorf hatten die verhee­renden Brände im Herbst letzten Jahres große Schäden verur­sacht. Wahr­schein­lich trieben Mang Sunen und seine Mutter die Brände in die Nähe von Menschen.

Mang Sunen erholt sich langsam

Der kleine Baby-Orang-Utan wurde nach seiner Rettung sofort in die Klinik nach Nyaru Menteng gebracht und von Kopf bis Fuß unter­sucht. Neben seiner starken Unter­ernäh­rung konnten glück­li­cher­weise keine anderen Verlet­zungen fest­ge­stellt werden. Durch die medi­zi­ni­sche Unter­su­chung konnte sein Alter auf circa ein Jahr geschätzt werden. Mang Sunen wird nun rund um die Uhr beob­achtet um absolut sicher zu gehen, dass es ihm gut geht und er genug isst. Bei verwaisten Baby-Orang-Utans muss darauf beson­ders geachtet werden, denn wenn sie zu sehr unter Schock stehen, kann es passieren, dass sie aufhören zu essen oder zu schlafen.
Jetzt ist immer ein Baby­sitter in der Nähe von Mang Sunen, auch um ihm das Gefühl von Sicher­heit und Gebor­gen­heit zu geben. Diese Phase kann einige Monate anhalten und ist beson­ders wichtig für die Entwick­lung eines kleinen Orang-Utans. Er soll immer Hilfe bekommen, wenn er sie braucht.

Mang Sunen zeigt schon jetzt kleine Fort­schritte und erkundet seine neue Umge­bung. Er nimmt Früchte und Honig von den Baby­sit­tern an. Derzeit spricht alles dafür, dass er sich wieder erholt und eines Tages ein gesunder und unab­hän­giger Orang-Utan wird.

PS: Kleiner Nach­trag am 13. Juni 2016. Gerade haben wir die Infor­ma­tion aus Indo­ne­sien erhalten, dass es sich bei dem kleinen Mang Sunen um das Baby handelt, das die BOS Foun­da­tion zu Ehren von Benni Over “Benni” genannt hat.

Bitte unter­stützen Sie die Arbeit von BOS, damit Orang-Utans wie Mang Sunen die Chance auf ein Leben in Frei­heit bekommen.

Bennis Reise­ta­ge­buch — Benni trifft Henry

Bennis Reise­ta­ge­buch — Benni trifft Henry

Am gest­rigen Diens­tag­abend kehrte das Team der BOSF traurig drein­bli­ckend aus dem Regen­wald zurück. Alles Rufen hat nichts genutzt. Man hat Henry leider nicht gefunden. Nach der ersten Enttäu­schung sammeln sich unsere neuen Freunde und rufen Benni mit einer Extra-Portion Zuver­sicht und lächelnden Gesich­tern zu: Morgen wird Henry da sein! „Wird Henry morgen wirk­lich da sein?“ fragt Benni — und Connie antwortet: „Ganz bestimmt“. (Morgen ist unser letzter Tag auf Borneo, bevor wir einen Tag später die 15.000 Kilo­meter Rück­reise nach Deutsch­land antreten)

4. Mai / der große Höhe­punkt der Reise / Benni trifft Henry / Botschaften nach Deutsch­land: Am frühen Morgen ruft Björn im Hotel an und erklärt, dass das BOSF-Team in den Regen­wald aufge­bro­chen sei, um Henry zu suchen. Sobald sie ihn gefunden hätten und mit Bennis Paten­tier zurück im Camp seien, würde man sich melden. Er selbst komme jetzt ins Hotel, um mit uns die rest­li­chen Inter­views für den Film „Benni meets Henry“ zu drehen. So starten wir voller Hoff­nung in den Tag. Nach dem Früh­stück treffen wir uns mit Björn auf der Dach­ter­rasse, wo bereits Kamera und Schein­werfer aufge­baut sind. Schon seine erste Frage: „Wie war das alles für euch und für Benni?“ lassen Wehmut in dem Gedanken an den Abschied aufkommen. 

Plötz­lich klin­gelt Björns Telefon: „Henry ist gefunden und ´über­redet´ worden, mit ins Camp zu kommen. Ok, los geht’s!”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon beim Eintreffen im Camp lächeln uns alle entgegen und zeigen mit dem Daumen nach oben. Und zur großen Freude von Benni werden wir auf dem Weg zur Spiel­wiese auch noch von „Little Benni“ und seiner Ersatz­mama begrüsst. Die Adop­tion des Orang-Utan-Waisen „Benni“ haben wir bereits mit Paulina unter Dach und Fach gebracht. Schwer­lich können wir uns vom Anblick dieses winzigen Wesens lösen. Erschre­ckend wird uns noch einmal klar, warum dieser „kleine Junge“ über­haupt hier im Camp ist. Denn auch seine Mama wurde getötet. 

Das Team bespricht, wie die Begeg­nung von Benni und Henry statt­finden kann — und das alles auch noch in den Film „Benni meets Henry“ einfließen soll. Ziem­lich span­nende Ange­le­gen­heit. Wir warten auf Anweisungen.

Das BOSF-Team machte dieses besondere Treffen möglich
Das BOSF-Team machte dieses beson­dere Treffen möglich

Wie schon in den Reise­be­richten zuvor erläu­tert: Henry ist mitt­ler­weile gute sechs Jahre alt und einer jener Orang-Utans, die in naher Zukunft von der Wald­schule auf die Quaran­täne-Auswil­de­rungs-Insel wech­seln soll. Henry hat fast alles gelernt, was er braucht, um bald in die Frei­heit entlassen zu werden. An die Bezie­hung zu seiner Ersatz­mama Sri wird sich Henry wahr­schein­lich auf immer erin­nern und sich ihr gegen­über auch bei einer späteren Begeg­nung im Regen­wald in der von klein auf erfah­renen Art und Weise verhalten. Wie aber wird ein an Jahren fort­ge­schrit­tener Orang-Utan auf die Nähe eines völlig fremden Menschen (Benni) reagieren? Das fragen wir uns alle. Auch in diesem Moment können wir kaum glauben, dass man Benni diese Möglich­keit eröffnet. Wie schon mehr­mals gesagt: Es ist völlig unüb­lich, Fremde an Orang-Utans heran zu lassen!

Und mit Blick auf die Begeg­nung mit einem fast ausge­wach­senen Orang-Utan-Männ­chen schießt es mir durch den Kopf: „Warum hat sich Benni seiner­zeit nicht einen jüngeren Orang-Utan als Paten­kind ausge­sucht? Soll wohl alles so sein”, denke ich. Benni übri­gens zeigt keinerlei Anzei­chen von Angst. 

Sicher­heit kommt an erster Stelle. Außer Benni und Papa Klaus verfolgen alle anderen Gäste aus Europa das Geschehen aus Denny´s Office. 

Auf dem gesamten Gelände haben sich Mitar­beiter des BOSF Teams als Sicher­heits­team posi­tio­niert. Denn auch alle anderen kleinen und großen Orang-Utans der Wald­schule sind mitt­ler­weile zurück aus dem Regen­wald und auf dem Spiel­platz einge­troffen — und machen das „Unter­nehmen Benni meets Henry“ einmal mehr zu einer Heraus­for­de­rung. Was für ein Aufwand. Kaum zu glauben. Danke an jeden Einzelnen im Camp Nyaru Menteng!

Und dann kam Sri mit Henry auf die Spiel­wiese. In sicherem Abstand dürfen wir miter­leben, wie Henry die persön­liche Zuwen­dung von Sri genießt. Wahr­schein­lich wundert sich auch Henry, warum er heute einen ganzen Korb mit Köst­lich­keiten und dazu „seine Sri“ ganz für sich alleine hat. Die Stim­mung ist gelöst und entspannt und alle genießen diesen Moment — den Grund für die Reise einmal um die Welt, das Zusam­men­treffen von Benni mit Henry, dem Prot­ago­nisten seines Films “Henry rettet den Regen­wald”. Und Benni? Der strahlt einfach nur vor Glück.

Danke ‑Terima Kasih an Jamartin (CEO BOSF), Denny (Leiter Camp Nyaru Menteng) und an das gesamte BOSF Team. 

 

PS: Auch wenn die noch zu schrei­bende Refle­xion auf die für unsere Familie so außer­ge­wöhn­liche Reise mit so außer­ge­wöhn­li­chen Begeg­nungen noch folgen wird, sei das kurze Gespräch mit Denny während des Wartens auf Henry schon einmal wieder gegeben:

Denny erzählt mir von seiner sechs­jäh­rigen Tochter, die ihm nach einem Besuch im Rettung-Camp ganz stolz sagt, dass sie Tier­ärztin werden möchte. Denn dann könne sie ihrem Vater bei der Arbeit im Camp helfen. Denny hat Tränen in den Augen. Dann erzählt Denny über die Situa­tion des Rettungs-Camps. Immer mehr kleine Orang-Utan-Waisen kämen wegen der Abhol­zung ins Camp. Die Anzahl der Orang-Utans auf der Quaran­täne-Auswil­de­rung-Insel wäre viel zu hoch. Es fehlten weitere Inseln — und vor allem würden drin­gend weitere, geschützte Regen­wald­flä­chen für die Auswil­de­rung fehlen. Ich spüre Denny seinen Kloß im Hals an, als er sagt, dass doch nur „die Schlie­ßung des Camps“ das Ziel der BOSF Arbeit sein könne. Denn nur die Schlie­ßung würde bedeuten, dass genü­gend Regen­wald für alle frei lebenden Orang-Utans vorhanden wäre und keiner dieser liebe­vollen Wald­men­schen mehr getötet würde. Für den Staat aber sei die Lösung des Problems nicht der Stopp der Abhol­zung, sondern die Betei­li­gung an der Finan­zie­rung für das Rettungs-Camp; also das Rettungs-Camp selbst.

Denny schaut mich traurig an und sagt: „Erzählt das alles in euerer Heimat weiter“. 

 

Fort­set­zung mit „Refle­xion zu einer so außer­ge­wöhn­li­chen Reise mit außer­ge­wöhn­li­chen Begeg­nungen“ folgt. 

 

 

Das schönste Geschenk für uns — Raymond darf nach Hause

Das schönste Geschenk für uns — Raymond darf nach Hause

BOS Deutsch­land feiert dieses Jahr 15. Jubi­läum und wir haben bereits jetzt unser schönstes Geschenk erhalten: Unser ehema­liges Adop­ti­onstier Raymond wird endlich in die Wildnis entlassen. Dieses Wochenede macht er sich mit vier weiteren Orang-Utans auf den Weg in den Kehje Sewen-Wald, wo sie frei­ge­lassen werden. Wir danken unseren Unter­stüt­zern, dass sie dieses Ereignis möglich gemacht haben.

Raymond wurde am 27. April 2007 von Dorf­be­woh­nern als kleines Baby in der Nähe der Stadt Bontang in Ost-Kali­mantan gefunden. Zu der Zeit war er acht­ein­halb Monate alt und wog 3,6 Kilo. Seine Retter über­gaben ihn der lokalen Natur­schutz­be­hörde (Balai Konser­vasi Sumber Daya Alam, BKSDA), die ihn wiederum zu der Reha­bi­li­ta­ti­ons­sta­tion Samboja Lestari gebracht haben. Nach der nötigen Erst­ver­sor­gung wurde Raymond der Baby­gruppe zuge­wiesen. Da traf er sehr schnell auf neue Freunde wie Arnold und Gino.

2009 wurde Raymond von der Baby­gruppe in die Wald­schule versetzt.Er erwies sich schnell als ein beson­ders schlauer Orang-Utan. Zum Beispiel hörte er immer auf seinen Namen, wenn er gerufen wurde. Gäbe es Orang-Utans, die spre­chen könnten – Raymond wäre sicher sehr mitteilsam. Ein Jahr später war der Vier­jäh­rige beim Klet­tern immer noch eher zöger­lich und spielte lieber am Boden als in luftiger Höhe, dennoch machte er in seinem ersten Jahr in der Wald­schule gute Fort­schritte. Seine Lieb­lings­spiel­ka­me­raden blieben zu der Zeit aller­dings die BOS-Mitar­beiter. Übri­gens hat er vergleichs­weise schüt­teres Haar, weil er sich so oft auf der Erde rollt.

2011 wurde der klet­ter­scheue Raymond dann doch noch zu einem richtig klet­ter­be­geis­tertem Affen und schaffte immerhin zehn Meter. Hier kann man übri­gens gut sehen, wie wichtig für Orang-Utans ihre „Ausbil­dung“ ist. Obwohl sie anato­misch eigent­lich perfekt an das Leben in den Bäumen ange­passt sind, müssen sie die rich­tigen Tech­niken für das sichere und effi­zi­ente Vorwärts­kommen in den Baum­kronen erst lernen. Raymond wurde seitdem auch viel sozialer und tobte viel zusammen mit seinen besten Freunden — Derek, Dodo und Totti. Auch seine Fähig­keiten im Erkennen von essbaren Wald­pflanzen verbes­serten sich sehr. Er hatte wahr­lich einen großen Entde­cker­drang und machte sich oft auf eigene Faust auf den Weg in den Wald, um sich an den wilden Lecke­reien zu laben. Essen hat sich zu seiner Lieb­lings­be­schäf­ti­gung entwi­ckelt. Die größte Freude kann man ihm mit Ananas, Wasser­me­lone oder beson­deren Wald­früchten machen.

Ein Jahr später wurde Raymond sehr viel selbst­be­wusster und hatte inzwi­schen fast alles gelernt, was für ein Leben im Dschungel Borneos notwendig ist. Er konnte essbare von giftigen Früchten unter­scheiden, stabile Schlaf­nester bauen, war ein guter Klet­terer und durchaus mit den Gefahren und Heraus­for­de­rungen des Dschun­gel­le­bens vertraut. Orang-Utans seines Alters und Entwick­lungs­stands werden für die Baby­sit­te­rinnen oft immer schwerer zu bändigen und müssen nicht selten für eine Zeit­lang wieder zurück in einen Käfig, bis ein Platz auf einer der Orang-Utan-Inseln frei wird. Bei Raymond war das aber glück­li­cher­weise noch nicht so. Er fügte sich gut in seine Gruppe ein, war nett zu den Baby­sit­tern und hatte immer ein sonniges Gemüt.

Raymond war auch in den drauf­fol­genden Jahren ein sehr flei­ßiger Wald­schüler. Gesund­heit­lich ging es ihm ausge­spro­chen gut.

2014 wies Raymond bereits Ansätze von Backen­wülsten auf. Ein gutes Zeichen, dass aus ihm mal ein rich­tiger Mann wird…

Nach zahl­rei­chen Gesund­heits­un­ter­su­chungen steht jetzt fest – Raymond darf nach Hause in den Regen­wald! Ohne die jahre­lange, treue Unter­stüt­zung durch unsere Spender wäre das nie möglich geworden!

Viel Glück, lieber Raymond!

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

 

 

Rück­schau auf eine berüh­rende Reise zu den Orang-Utans…

Rück­schau auf eine berüh­rende Reise zu den Orang-Utans…

Alles begann Anfang 2015 mit einem Anruf von Klaus Over im Büro von BOS Deutsch­land. Er berich­tete uns von seinem Sohn Benni, der einen großen Traum hat: Er möchte seine Lieb­lings­tiere, die Orang-Utans und ihre Heimat, den Regen­wald, retten.

Benni ist in jeder Bezie­hung ein unge­wöhn­li­cher junger Mann. Er lebt mit einem Gende­fekt (Muskel­dys­tro­phie Duchenne), weswegen er seit Jahren einen Roll­stuhl benö­tigt. Doch Benni ist ein Kämpfer. Er lässt sich von seiner Krank­heit nicht beschränken in seinen Wünschen und Plänen. Und sein Ziel, den Orang-Utans eine Zukunft zu sichern, hat er klar vor Augen.

Bennis ursprüng­liche Idee war es, ein Kinder­buch über Orang-Utans zu schreiben und zu bebil­dern, um andere auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen. Damit wendete sich sein Papa Klaus dann an uns. Denn Benni hat schon seit Jahren eine Paten­schaft für unseren Orang-Utan Henry.

Aus dem Kinder­buch wurde dann der Trick­film „Henry rettet den Regen­wald“, den Benni zusammen mit medien+bildung.com verwirk­lichte. Von BOS Deutsch­land bekam er Fotos und Hinter­grund­wissen – und seitdem stehen wir in engem Kontakt.

Als der Film dann voll­endet war und vom Publikum begeis­tert aufge­nommen wurde, begann Phase zwei für Benni. Er wollte Henry und seine Freunde in Borneo besuchen.
BOS machte das schier Unmög­liche wahr: Benni bekam – als Botschafter zwischen den Orang-Utans und den Menschen, als Brücken­bauer zwischen Deutsch­land und Indo­ne­sien – die Erlaubnis, Henry und die BOS-Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng besu­chen zu dürfen. Die Reise wurde für Mai 2016 geplant und von Familie Over komplett selbst finanziert.

Zu seiner Freude wurde Benni auch von Dr. Willie Smits, maßgeb­li­cher Mitbe­gründer der BOS Foun­da­tion, einge­laden, einige Tage mit ihm in Indo­ne­sien zu verbringen. Eine einma­lige Möglich­keit, noch mehr Orang-Utans in ihrer Heimat zu begegnen.

So machte sich Familie Over auf die lange und anstren­gende Reise, um am 25. April zunächst auf Willie Smits und sein Team zu treffen. Mit ihm verbrachten sie sechs aufre­gende Tage (siehe Bennis Reise­ta­ge­buch und ein persön­li­ches Résumé von Willie Smits). Auch Willie Smits wurde schnell zum Benni-Fan: „Benni truly impressed me. Although confined to the wheel­chair and not able to look side­ways very far he still kept track of ever­y­thing happe­ning around him. (…) And the stories of the oran­gutans at my stations in Sintang and Nyaru Menteng, he knew more about some of them than I did! And despite having fear of heights he let us carry him up steep stairs without railing and crossing board walks to boats. And getting to the oran­gutan clinic in the Tembak village was very diffi­cult and a bumpy ride for more than 3 hours, but he did not mind. Respect for Benni! And how he answered the ques­tions of the many school children as well as adults, short but bril­liant! Yes, Benni stole the hearts of many Dayaks.“ Auch die beson­dere Verbin­dung, die Benni mit den Orang-Utans zwei­fels­ohne hat, wurde sichtbar: „I recently watched the movie “The theory of ever­y­thing” and I felt how much can go on inside a mind ‘locked in’ within a body that fails and how much that mind can still achieve. Benni is very much like that, so much more as what we can see from the outside and see what Team Benni was capable off! Oran­gutans also have a lot going on inside their heads that we cannot easily see. But we know how altru­i­stic they can be and how they can trust again people that belong to the species that killed their mothers. Bridges of the heart or soul or mind or whatever you want to call it, but that is where the real value is. Benni has built bridges by crossing ones that seemed impassible.“

In der BOS-Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng stieß am 30. April auch Daniel Merdes, der Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land, auf die Reise­gruppe und über­nahm sie von Willie Smits. Hier sein persön­li­cher Rück­blick auf die gemein­samen Erlebnisse:

Meine Reise mit Benni nach Nyaru Menteng
Im September 2015 zeigte ich auf dem inter­na­tio­nalen Partner-Meeting – einem Treffen aller BOS-Orga­ni­sa­tionen – in Bogor (Indo­ne­sien) den Film „Henry rettet den Regen­wald“. Alle Betei­ligten waren so berührt, dass sie spontan Benni in das BOS Schutz­zen­trum von Nyaru Menteng einluden. Natür­lich musste Benni seinen Paten-Orang-Utan endlich kennen­lernen. Immerhin ist Henry der Star seines Filmes!

Ende April bestieg ich den Flieger nach Indo­ne­sien, um Benni bei seiner Begeg­nung mit Henry zu begleiten. Im Gepäck hatte ich das Angebot einer Schul­part­ner­schaft der Königin-Luise-Schule in Berlin mit einer Schule in Palang­ka­raya. Denn ich wollte die Idee einer Zusam­men­ar­beit für den Regen­wald von Kindern in Deutsch­land und Indo­ne­sien aus Bennis Film aufgreifen und Realität werden lassen. Der erste Schritt ist getan. Am 2. Mai waren wir mit Benni in der fantas­ti­schen BCU Schule in der Nähe von Nyaru Menteng einge­laden. In Beglei­tung der deut­schen Botschaft aus Jakarta wurde die Schul­part­ner­schaft besie­gelt. BOS wird diese Part­ner­schaft auch weiterhin begleiten und unter­stützen. Beson­ders bin ich auf den ersten Schü­ler­aus­tausch gespannt!

Benni hatte bei dem Schul­be­such ein großes Strahlen in den Augen. Aber das war nichts im Vergleich mit dem folgenden Tag: Endlich durfte Benni seine geliebten Orang-Utans im Rettungs­zen­trum besu­chen! Die Mitar­beiter der BOS Foun­da­tion nahmen Benni ganz offi­ziell in den Kreis der „Orang-Utan-Kämpfer“ auf – eine große Ehre. Sie führten ihn herum, zeigten ihm alles, erklärten die Abläufe der Wald­schule – und ließen ihn die Orang-Utans beob­achten. Sogar ein neues Fami­li­en­mit­glied bekamen die Overs: Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, taufte die zuletzt in der Station einge­trof­fene Orang-Utan-Waise auf den Namen Benni. Ob es dann tatsäch­lich zu einer Begeg­nung mit Bennis Paten-Orang-Utan-Henry kam, erfahren Sie in  Kürze hier. Oder im nächsten Benni-Film…
Daniel Merdes

Auch die Medien haben sich bereits von der Geschichte von Benni und den Orang-Utans begeis­tern lassen. Bisher erschienen Reise­be­richte in der SWR Landes­schau Rhein­land-Pfalz und in der Frank­furter Rund­schau.

Fort­set­zung folgt. Denn Benni und die Orang-Utans, das ist eine Geschichte mit Zukunft…

Sawung: das schönste Baby, das sie jemals gesehen haben

Sawung: das schönste Baby, das sie jemals gesehen haben

Diese Geschichte ist ein Zeugen­be­richt von unserem Tier­arzt in Nyaru Menteng Arga Sawung Kusuma, der letz­tens in Batikap unter­wegs war.

Seit meiner letzten Reise nach Batikap ist es schon sieben Monate her, und ich bin so glück­lich, dass ich dort im Wald meinen Baby-Orang-Utan Sawung und seine Mutter getroffen habe. Wer ist Sawung? Das schönste Orang-Utan Baby, das ich je gesehen habe. Der ist eigent­lich einer der Haupt­gründe, warum ich nach Batikap zurückkam.

Mitt­ler­weile ist Sawung zwei Jahre alt und er ist das zweite Baby von Sumeh. Ich kenne Sawung seit dem Moment, in dem er im Mutter­leib war. Ich war derje­nige, der geduldig drauf gewartet hat, den Urin seiner Mutter auf Schwan­ger­schaft zu testen. Einmal habe ich den ganzen Tag gewartet, um Sumehs Bauch mit Ultra­schau zu unter­su­chen. Ich wusste es von dem ersten Moment: Sawung wird ein wunder­schönes Baby!

Jetzt habe ich den Kleinen in seiner natür­li­chen Umge­bung in Batikap gesehen. Die kleine Familie befand sich im Tran­sect 32 – ziem­lich nah am Fluss und circa 20 Gehmi­nuten im Wald. Sumeh war immer eine aktive Forscherin und ich habe erwartet, sie hoch in den Bäumen zu sehen. Sie und ihr kleiner Sohn haben meine Erwar­tungen voll erfüllt. Sie sind 30 Meter hohe in die Bäume gestiegen und dort gemüt­lich ein paar Lunuk-Früchte gespeist. Sawung spielte die ganze Zeit rum und hat seine Mutter ordent­lich mit Grimassen  geär­gert. Sumeh zeigte sich aber als sehr gedul­dige Mama und beob­ach­tete liebe­voll seine Possen.

Die erfolg­reiche Aufzucht junger Orang-Utans ist eins unserer lang­fris­tigen Ziele. Im Fall dieser kleinen Orang-Utan-Familie bin ich der festen Über­zeu­gung, dass Sumeh eine liebe­volle und sorg­same Mutter für ihren kleinen Sohn sein wird und dass Sawung zu einem großen, starken und  hübschen Orang-Utan heranwächst.

Text und Bilder von Arga Sawung Kusuma, Tier­arzt bei BOSF Nyaru Menteng

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.