TV-Tipp: “The Borneo Case- Das dreckige Geschäft mit dem Regenwald ”

Raubbau an Borneos Regen­wald: Die Insel wird seit Jahr­zehnten gerodet — rück­sichtslos gegen­über der Natur und ihrer indi­genen Bevöl­ke­rung. Durch diese ille­gale Abhol­zung ist der Regen­wald inzwi­schen fast komplett zerstört. Die Doku­men­ta­tion besteht aus zwei Hand­lungs­strängen, welche den Kampf verschie­dener Akti­visten begleiten.

 

Ein Hand­lungs­strang zeigt die briti­sche Jour­na­listin Clare Rewcastle Brown bei ihrem Einsatz gegen ein inter­na­tio­nales Netz­werk aus korrupten Poli­ti­kern, Banken und Geld­wä­scherei. Seit mitt­ler­weile 30 Jahren verfolgt Mutang Urud den Raubbau an seiner Heimat, den Regen­wäl­dern Borneos, aus dem Exil. Zusammen mit dem Schweizer Akti­visten Bruno Manser demons­triert er gegen die Massen­ab­hol­zung. Ihr Enga­ge­ment führte sie bis zur UN-Gene­ral­ver­samm­lung, jedoch ohne nennens­werte Erfolge. Im zweiten Hand­lungs­strang begleitet der Film den Akti­visten Urud bei seinem neuen Leben in der Exil­heimat Kanada sowie bei seiner Rück­kehr nach Borneo, wo er noch einmal die Initia­tive ergreifen will, um die letzten Regen­wälder Borneos zu retten.

TV-Tipp: “Die Super­nasen von Borneo”

Nasen­affen, ihr über­di­men­sio­niertes Riech­organ gab ihnen einst ihren Namen. Die scheuen Primaten leben tief in den Mangro­ven­wäl­dern Borneos. In der Sippe steht ein Macht­kampf kurz bevor: Alas­tair und sein Gegen­spieler Bill können sich nicht riechen, immer wieder fordert das jüngere Männ­chen das Alpha­tier heraus. Die Gruppe wird auch von außen bedroht.

Riesige Ölpalm­plan­tagen fressen sich immer tiefer in ihren Lebens­raum. Es gibt kaum noch Mangro­ven­wälder entlang der Küste, die einer Viel­zahl von Land — und Wasser­tieren eine Zuflucht bieten. Einer dieser Plan­ta­gen­be­sitzer ist Mr. Lee; seitdem er weiß, was seine Anpflan­zungen anrichten, setzt er sich für seine groß­na­sigen Nach­barn ein. Eine weitere Gefahr: Eine schwere Dürre­pe­riode schwächt die Tiere. Doch an Einfällen mangelt es den geschickten Affen nicht. Bill und seine Gang plün­dern die Hütten in den benach­barten Sied­lungen. Die Menschen wehren sich aller­dings mit allen Mitteln. Können Alas­tair und Bill ihre Sippe schützen? Wer wird diese Heraus­for­de­rung besser meis­tern, wer am Ende die Ober­hand behalten? Eine Geschichte zwischen Mensch und Nasen­affen über Liebe, Drama und Tod.


 

 

TV-Tipp: “Gober — eine Orang-Utan-Geschichte”

Was macht eine Orang-Utan-Mutter auf Sumatra, deren Sehkraft durch grauen Star zuneh­mend schwindet, die aber noch ihren Nach­wuschs versorgen muss? Erzählt wird eine eine bewe­gende Geschichte, in der das Schicksal Weichen stellt, die ganz unver­mutet Hoff­nung keimen lässt. Im letzten Moment versu­chen Natur­schützer die beiden zu retten — wird es gelingen?

 

Sende­ter­mine: Mitt­woch, 28.06.2017, 17:20 Uhr

                        Donnerstag, 29.06.2017, 16:15 Uhr

TV-Tipp: “The Borneo Case — Das dreckige Geschäft mit dem Regenwald”

TV-Tipp: “The Borneo Case — Das dreckige Geschäft mit dem Regenwald”

Jahr­zehn­te­lang wird die Insel Borneo um ihren Regen­wald beraubt. Durch die Inter­essen von Banken und korrupten Poli­ti­kern verkommt der Regen­wald Borneos zur Ware. Die Doku­men­ta­tion “The Borneo Case” berichtet von diesem dreckigen Geschäft, seinen Profi­teuren sowie verschie­denen Akti­visten, die sich dem Kampf gegen die hung­rige Holz­in­dus­trie verschrieben haben.

Sende­ter­mine: Dienstag, 25.07.2017, 22:15 Uhr

                      Donnerstag, 10.08.2017, 10:45 Uhr

Tiere aus Kalimantan

Tiere aus Kalimantan

Kali­mantan ist der indo­ne­si­sche Name für die Insel Borneo, der dritt­größten der Welt nach Grön­land und Neuguinea. Kali­mantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natür­lich mit unzäh­ligen anderen Tier­arten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaa­rigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihen­folge immer mal wieder einige dieser faszi­nie­renden Geschöpfe vorstellen.

 

Der Nasen­affe (Nasalis larvatus)

 

Nasen­affen sind auf Borneo ende­misch. Das bedeutet, sie kommen ausschließ­lich dort vor. Ihr Verbrei­tungs­ge­biet ist zudem auf sump­fige oder von Flüssen durch­zo­gene Tief­land- und Küsten­wälder beschränkt.

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Bild: Frank Wouters — Neusaap, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2593819

Woher sie ihren Namen haben, dürfte selbst­er­klä­rend sein. Zumin­dest bei den Männ­chen, denn die entspre­chende Zier der Weib­chen ist deut­lich kleiner. Welche Funk­tionen die etwa 10 cm lange auffäl­lige Erschei­nung alle erfüllt, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall aber fühlen sich die Weib­chen davon ange­zogen, was mögli­cher­weise auch der einzige Zweck des über­großen Organs ist. Ganz ähnlich verhält es übri­gens mit den teller­großen Backen­wülsten domi­nanter Orang-Utan-Männ­chen, die dadurch für Orang-Utan-Frauen beson­ders attrak­tive wirken.

Männ­liche Nasen­affen errei­chen eine Körper­länge von über 70 cm, die Weib­chen bleiben mindes­tens 10 cm kleiner. Außerdem sind die Männ­chen mit bis über 20 kg doppelt so schwer wie die Weib­chen. Der Schwanz ist dann noch einmal so lang wie der Körper. Damit gehören Nasen­affen zu den größten (Nicht-Menschen)-Affen.

Sie durch­streifen ihre Baum­re­viere in Trupps von bis zu 30 Tieren. Dabei bean­sprucht entweder ein Männ­chen etliche Weib­chen oder aber die Gruppe besteht aus lauter Jung­ge­sellen. Oft verlassen junge Männ­chen ihre Gruppe und streifen eine Zeit­lang allein umher. Aber auch die Weib­chen sind nicht unselb­ständig und suchen sich mitunter auf eigene Faust einen neuen Partner. Die Reviere der einzelnen Gruppen können sich über­lappen; Nasen­affen sind nicht beson­ders terri­to­rial. Manchmal über­nachten mehrere Trupps in einem Baum oder ziehen eine Zeit­lang gemeinsam umher. Zur gegen­sei­tigen Fell­pflege suchen sie sich dann aller­dings nur Mitglieder der eigenen Gruppe. 

Ihre Nahrung besteht ganz über­wie­gend aus Blät­tern und Früchten – der trom­mel­för­mige Bauch weist sie als Pflan­zen­fresser aus, deren Verdau­ungs­trakt eine Menge Raum für die zellu­lo­se­hal­tige und volu­mi­nöse Blät­ter­nah­rung benötigt.

Nasen­affen leben nie weit von Gewäs­sern entfernt. Unter allen Primaten (den Menschen ausge­nommen) können sie wahr­schein­lich am besten schwimmen und tauchen – Tauch­längen von bis zu 20 Metern sind nicht unge­wöhn­lich. Oft springen sie direkt vom Baum in den Fluss.

Leider muss man gerade auch bei dieser Spezies daran erin­nern, dass sie stark gefährdet ist. Nicht nur werden sie ille­ga­ler­weise noch gejagt, auch und vor allem ihr Lebens­raum ist von Holz­ein­schlag, Plan­tagen und anderen mensch­li­chen Ansprü­chen bedroht.

Übri­gens, auf Borneo heißen die Nasen­affen auch monyet belanda (“Hollän­der­affe”) oder über­haupt gleich orang belanda  — Holländer.

 

Verbrei­tungs­ge­biet der Nasenaffen

 

Nasalis larvatus range map

By U. Schröter (Own work) CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wiki­media Commons