Tiere aus Kali­mantan: Der Banteng

Tiere aus Kali­mantan: Der Banteng

Kali­mantan ist der indo­ne­si­sche Name für die Insel Borneo, der dritt­größten der Welt nach Grön­land und Neuguinea. Kali­mantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natür­lich mit unzäh­ligen anderen Tier­arten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaa­rigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihen­folge immer mal wieder einige dieser faszi­nie­renden Geschöpfe vorstellen.

Der Banteng (Bos javanicus)

In Europa haben wohl nur wenige schon einmal vom wilden Banteng-Rind gehört. Dabei gilt Bos java­nicus als das schönste aller Rinder. Viel­leicht, weil seine Kopf­form eleganter wirkt als die seiner Verwandten. Die Tiere sind 1,80 bis 2,25 Meter lang und errei­chen Schul­ter­höhen von 1,20 bis 1,90 Meter. Kühe bringen in der Regel um die 400, erwach­sene Bullen bis zu 900 Kilo­gramm auf die Waage.

Das schönste aller Rinder

Ein Harem von 40 Kühen für einen Banteng-Bullen

Banteng-Rinder durch­streifen in Herden von bis zu 40 Kühen und ihren Kälbern Regen­wälder und trocke­neres Offen­land. Sie bilden für gewöhn­lich den Harem eines domi­nanten Bullen, der sich von den Kühen außer durch Größe und Gewicht unter anderem durch deut­lich längere Hörner und dunk­lere Fell­fär­bung unterscheidet.

Es gibt nur noch wenige hundert Exemplare

In drei Unter­arten bevöl­kerte der Banteng einst das heutige Thai­land, Burma, Vietnam, Kambo­dscha, die malai­ische Halb­insel sowie Java und Borneo. Heute kommt die Wild­form mit insge­samt 4.000 bis 8.000 Indi­vi­duen nur noch in wenigen, isolierten Gebieten vor. Von Bos java­nicus lowi, der Unterart aus Borneo, gibt es sogar nur noch wenige hundert Exem­plare, die sich zudem teil­weise mit Haus­rin­dern vermischt haben. Die Welt­na­tur­schutz­union IUCN stuft den Banteng als stark gefährdet ein. Wie so oft, sind auch bei ihm Wilderei und die Zerstö­rung der Wälder Haupt­ur­sa­chen der Bedrohung.

Vom Aussterben bedroht

Eine 2018 veröf­fent­lichte inter­na­tio­nale Studie, an der unter anderem das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wild­tier­for­schung betei­ligt war, zeigte, dass Bantengs zwar durchaus junge Sekun­där­wälder und degra­diertes Wald­land gerne zum Weiden aufsu­chen, sich aber vor allem tags­über in dichten, schat­tigen Bewuchs zurück­ziehen, um der Tages­hitze zu entgehen. Je weniger Primär­wald oder älterer Sekun­där­wald ihr Lebens­raum aufweist, desto schwie­riger wird für die Tiere das Überleben.

Alte Rasse, stark gefährdet

Als Bali-Rind oder Sunda-Ochse gehört der Banteng neben dem Zebu, dem Yak, dem Wasser­büffel und dem schon seit Jahr­hun­derten ausge­rot­teten euro­päi­schen Auer­ochsen zu den fünf domes­ti­zierten Wild­rin­der­arten. Wie alle Wild­rinder wurden aber auch Bantengs lange vor ihrer Domes­ti­zie­rung im ersten Jahr­tau­send v.Chr. von Menschen gejagt. In entle­genen Karst­höhlen in Ostka­li­mantan fand man 40.000 bis 50.000 Jahre alte Fels­zeich­nungen, die unter anderem wahr­schein­lich Banteng-Rinder darstellen. Diese Entde­ckung war in den 80er Jahren unter Archäo­logen eine kleine Sensa­tion, denn bis dahin hielt man ähnliche, aber um etliche tausend Jahre jüngere Zeich­nungen aus Höhlen in Frank­reich für die ältesten mensch­li­chen Kunstwerke.

Der Banteng ist ein Herdentier

Wollen wir hoffen und dafür arbeiten, dass der wilde Banteng auch noch die nächsten Jahr­tau­sende in Frei­heit anzu­treffen ist. Wie so viele Tiere gehört auch er zu Borneo. 

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Verjün­gungskur für Camp Lesik

Verjün­gungskur für Camp Lesik

Im nörd­li­chen Teil des Kehje Sewen-Schutz­waldes liegt Camp Lesik. Hier wohnen mehrere Mitar­beiter des Post-Release-Moni­to­ring-Teams der BOS Foun­da­tion. Ihre Aufgabe: den Wald und die ausge­wil­derten Orang-Utans überwachen.

Das 200 m² große Camp Lesik bietet Platz für 20 Mitar­beiter und einen Koch. Ohne ihn wären die kräf­te­zeh­renden Wande­rungen durch den Urwald unmög­lich. Für das Team ist dieser Ort ein zweites Zuhause geworden. Für Reisende ein will­kom­mener Zwischenstopp.

Camp Lesik, das ursprüng­lich Camp 103 hieß, erfüllt seinen Zweck bereits seit mehreren Jahren. Mitt­ler­weile bedarf es jedoch einiger Reno­vie­rungs­ar­beiten, denn es macht schon einen herun­ter­ge­kom­menen Eindruck. Höchste Zeit aufzu­räumen. In nur zwei Tagen sollte alles auf Vorder­mann gebracht werden. Ein ehrgei­ziges Ziel!

Camp Lesik ist mittlerweile in die Jahre gekommen
Camp Lesik ist mitt­ler­weile in die Jahre gekommen

Zunächst ging´s ans Äußere: Um acht Uhr morgens begann unser BOS-Team, die alten Sperr­holz­wände durch neue zu ersetzen. Bis zum Nach­mittag waren alle Wände ausge­tauscht, und es war Zeit für eine kleine Pause.

Sowohl innen als auch außen war ein gründliches Auffrischen nötig
Sowohl innen als auch außen war ein gründ­li­ches Auffri­schen nötig

Nach einer kurzen Stär­kung war dann die Innen­aus­stat­tung an der Reihe. Nachdem der alte Teppich draußen war, konnte endlich ein neuer verlegt werden. Das Team hatte ihn einige Wochen zuvor gekauft und kilo­me­ter­weit durch den Regen­wald, zum Camp Lesik, geschleppt. Der Abend galt dann der Entspan­nung, denn der zweite Tag sollte nicht minder anstren­gend werden.

Wände wurden ersetzt, Teppich verlegt
Wände wurden ersetzt, Teppich verlegt

Tag zwei begann mit Rasen­mähen. Es wurden Wasser­lei­tungen repa­riert, und das Außen­ge­lände bekam einige klei­nere Verschö­ne­rungen. Alles in allem eine wahre Kraftleistung.

Nach zwei Tagen strahlt das Camp in neuem Glanz
Nach zwei Tagen strahlt das Camp in neuem Glanz

Nach getaner Arbeit feierte unser Team sein neues altes Camp. Mit besten Bedin­gungen und einem noch größeren Wohl­fühl­faktor können unsere Mitar­beiter nun wieder Orang-Utans beob­achten und sich bei jeder Rück­kehr auf ein wunder­volles Camp Lesik freuen.

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Nobris Come­back

Nobris Come­back

Wie auch wir Menschen können Orang-Utans ernst­haft erkranken. Vor kurzem hat es Nobri getroffen. Sie litt an einer Luft­sa­ck­er­kran­kung. Unser Post-Release-Moni­to­ring-Team aus dem Camp Totat Jalu tat in den letzten zwei­ein­halb Monaten also alles in seinen Kräften stehende, um der 14-jährigen Orang-Utan-Dame zu helfen.

Für eine Behand­lung musste Nobri aller­dings zunächst aus dem Bukit Batikap Schutz­wald in das Camp geholt werden. Hier wurde die eindeu­tige Diagnose gestellt: Eine bakte­ri­elle Infek­tion der oberen und unteren Atem­wege betraf auch die Lungen­säcke. Mit ihnen brüllt Nobri sonst durch den Urwald, um mit den anderen Orang-Utans zu kommunizieren.

Auch Orang-Utans können ernst­haft erkranken

Die Erst­be­hand­lung sollte ihre größten Probleme besei­tigen. Unserer Tier­ärztin gelang es dabei, die Flüs­sig­keit aus Nobris Lungen zu entfernen und sie zu reinigen.

Ein paar Wochen nach dem Eingriff waren die Wunden wieder geschlossen und von selbst verheilt. Doch Nobri war noch lange nicht wieder fit genug für den Regen­wald. Damit sie nicht sofort erneut erkrankt, stand Nobri noch eine Anti­bio­tika-Kur bevor. 

Wegen einer Lungenerkrankung musste Nobri in ärztliche BehandlungWegen einer Lungen­er­kran­kung musste Nobri in ärzt­liche Behandlung
 

Versteckt in einer Banane nahm sie ihre Tabletten ohne Probleme ein. Doch Orang-Utans sind bekann­ter­maßen sehr intel­li­gent, und Nobri erkannte schnell die Masche unserer Tier­ärztin. Also lehnte sie daraufhin weitere Pillen ab. Fatal: Denn sollte sie ihre Medizin nicht nehmen, könnte eine lebens­ge­fähr­liche Atemnot einsetzen.

Wie kommt die Medizin in den Orang-Utan?

Das Team im Camp grübelte über eine Möglich­keit, wie sie Nobri dazu bringen konnten, ihre Medi­ka­mente zu schlu­cken. Schließ­lich entwi­ckelten die Mitar­beiter einen Zucker­saft, welcher den bitteren Medi­zin­ge­schmack über­de­cken sollte. Eine tolle Idee! Nobri trank anstandslos den Saft mit der darin enthal­tenen Medizin.

Mittlerweile ist die Orang-Utan-Dame wieder in den Regenwald zurückgekehrt
Mitt­ler­weile ist die Orang-Utan-Dame wieder in den Regen­wald zurückgekehrt

Nach einiger Zeit war die Orang-Utan-Dame dann endlich wieder voll bei Kräften und bereit zurück in den Bukit Batikap Schutz­wald zu kehren. Ihren ersten Tag Zuhause verbrachte sie entspannt in den Baum­kronen ruhend in ihrem Nest.

Wir alle sind erleich­tert, dass es Nobri wieder gut geht und sie schnell in den Regen­wald zurück­kehren konnte. Unser Team wird sie weiterhin beob­achten, um sicher­zu­stellen, dass sie ein langes, glück­li­ches und gesundes Leben in der Wildnis von Borneo führt.

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Schutz­be­dürftig: Orang-Utans, die letzten ihrer Art

Schutz­be­dürftig: Orang-Utans, die letzten ihrer Art

Die drei inter­na­tio­nalen Foto­grafen Björn Vaughn, Ulet Ifan­sasti und Jaya­pra­kash Bojan zeigen in der Open-Air-Ausstel­lung “Schutz­be­dürftig: Orang-Utans, die letzten ihrer Art” im Rahmen des Umwelt­fo­to­fes­ti­vals “hori­zonte zingst” groß­for­ma­tige Werke ihrer Arbeit auf Borneo.

Ihr gemein­sames Anliegen ist es, auf die Rodung des Regen­waldes und die damit einher­ge­hende Redu­zie­rung der Lebens­räume der Orang-Utans aufmerksam zu machen, Lösungs­an­sätze aufzu­zeigen und zu verdeut­li­chen, dass es Hoff­nung gibt: für die Orang-Utans, für ihre Lebens­grund­lage, für ihr Überleben.

Die eindrucks­vollen Groß­for­mate sind vom 25. Mai 2019 bis zum 15. April 2020 auf dem Post­platz II im Herzen des Ostsee­heil­bads Zingst zu sehen.

Orang-Utans können über die Vergan­gen­heit sprechen

Orang-Utans können über die Vergan­gen­heit sprechen

Brummen, krei­schen, schmatzen: Wie im gesamten Tier­reich ist diese Form Warnungen auszu­drü­cken, auch bei den Orang-Utans sehr verbreitet. Alarm­rufe können Grup­pen­mit­glieder vor Feinden warnen, ja sogar Infor­ma­tionen über die Art des Raub­tiers sowie dessen Posi­tion liefern. 

Bislang sind außer dem Menschen aller­dings nur wenige Tiere bekannt, die vor einer Gefahr nicht nur unmit­telbar sondern auch mit zeit­lich großem Abstand warnen können. Was in der Forschung unter dem Begriff „displaced refe­rence“ beschrieben wird, galt bislang für andere Primaten als ausge­schlossen. Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass Orang-Utans sehr wohl in der Lage sind, zeit­lich versetzt zu alar­mieren, und fanden damit viel­leicht sogar einen Hinweis auf unsere evolu­tio­näre Entwicklung.

Sprache im Tierreich

Warnungen erfolgen bei Tieren in der Regel in Echt­zeit, solange die Gefahr besteht. Auch Menschen warnen: durch Sprache und Schreie, wobei letz­tere zwar nütz­lich sind, um Alarm zu schlagen, aber nicht wirk­lich infor­mativ. Die mensch­liche Sprache nutzt eine einzig­ar­tige Funk­tion, die als „displaced refe­rence“, also als verscho­bener Bezug, bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um die Möglich­keit, Infor­ma­tionen über vergan­gene oder zukünf­tige Ereig­nisse zu teilen oder über etwas, das momentan nicht vorhanden ist.

Einer neuen Studie zufolge können Orang-Utans ebenso wie Menschen mit einer zeitlichen Verzögerung warnen

Einer neuen Studie zufolge können Orang-Utans ebenso wie Menschen mit einer zeit­li­chen Verzö­ge­rung warnen

 

Dieser versetzte Bezug ist in allen mensch­li­chen Spra­chen zu finden und wird in der Tat als ein primäres Kenn­zei­chen von Sprache ange­sehen. Über den Menschen hinaus ist ein verscho­bener Bezug im Tier­reich eher selten. Unter den Primaten besitzt nur der Mensch diese beson­dere Kommu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit. So zumin­dest die lang­jäh­rige Annahme. Denn Forscher an der Univer­sität von St. Andrews in Schott­land haben jetzt heraus­ge­funden, dass auch Orang-Utans den verscho­benen Bezug verwenden können, um über vergan­gene Ereig­nisse zu sprechen.

Das Expe­ri­ment

Adriano Lameira, Prima­to­loge in St. Andrews, führte dazu eine faszi­nie­rende Studie im Ketambe-Dschungel auf Sumatra durch. Dafür entwi­ckelte er ein Expe­ri­ment, bei dem sich Wissen­schaftler quasi als Raub­tiere „tarnten“ und auf einem Baum sitzende Orang-Utan-Mütter mit ihrer Anwe­sen­heit konfron­tierten. Hilfs­mittel waren dabei präpa­rierte Blätter mit Farb­mus­tern (Tiger­print, Weiß, Weiß mit mehr­far­bigen Flecken und abstrakte Farbmuster).

Im Laufe des Expe­ri­ments bewegte sich ein getarnter Mitar­beiter langsam über den Wald­boden in der Nähe der Orang-Utan-Mutter. Sobald er von dieser gesehen wurde, hielt das künst­liche „Raub­tier“ zwei Minuten lang inne und bewegte sich dann außer Sichtweite.

Dieses Proce­dere wurde 24 mal wieder­holt. In der Hälfte der Versuche wartete die Mutter durch­schnitt­lich sieben Minuten, bevor sie einen Alarm absetzte. In einem weiteren Fall wartete ein Orang-Utan fast 20 Minuten ab, nachdem er das „Raub­tier“ entdeckt hatte, bevor er einen längeren Alarm auslöste.

Von ihrer Warnung profitieren vor allem Mütter und deren Kinder

Von Warnungen profi­tieren vor allem Mütter und Babys

 

Orang-Utans warnen Artge­nossen und Nachwuchs

Diese lange Zeit­spanne, bevor ein Alarm ausge­löst wurde, beob­ach­teten die Wissen­schaftler nicht nur, wenn der Orang-Utan allein war, also wenn er die Gefahr ledig­lich für sich selbst wahr­nahm. Auch wenn die Tier­mütter davon ausgehen konnten, dass ihr Kind in Gefahr war, dauerte es teil­weise lange, bevor eine Warnung ausge­rufen wurde.

Warum jedoch ließen die Primaten teil­weise so viel Zeit vergehen, bevor sie Alarm schlugen?

Lamiera vermutet, dass die Tiere abwägen, ob sie mit ihrer unmit­tel­baren Warnung die Gefahr für Artge­nossen eher verschlim­mern. Sie könnten beispiels­weise das Risiko eingehen, den eigenen Standort oder den von Artge­nossen mit Kindern zu verraten. Ein „displaced refe­rence“ könnte in diesem Fall eine Art Sicher­heits­ma­növer sein, gefolgt von der Notwen­dig­keit über die gerade vorüber­ge­gan­gene Gefahr zu unterrichten. 

Orang-Utan-Mütter warten mit dem Ausstoß eines Warnrufs eher, bis potentielle Angreifer nicht mehr in unmittelbarer Nähe sind

Orang-Utan-Mütter warten mit dem Ausstoß eines Warn­rufs eher, bis poten­ti­elle Angreifer nicht mehr in unmit­tel­barer Nähe sind

Tatsäch­lich beob­ach­teten die Forscher, dass Mütter mit jüngeren, weniger erfah­renen Nach­kommen eher einen verzö­gerten Alarmruf ausstießen als Mütter mit älteren Nach­kommen. Diese Fähig­keit der verscho­benen Refe­renz wurde bei anderen Primaten wie Lemuren oder anderen großen Affen, von denen bekannt ist, dass sie Stim­malarme auslösen, sobald ein künst­li­ches Raub­tier entdeckt wird, nicht beobachtet.

Wie Lamiera und sein Kollege Josep Call in ihrem in Science Advances veröf­fent­lichten Artikel erläu­tern, deuten diese neuen Erkennt­nisse auf eine Form der Wahr­neh­mung höherer Ordnung bei Orang-Utans hin. “Das Verschieben von Verhalten in Zeit und Raum drückt von Natur aus die Rolle einer hohen kogni­tiven Verar­bei­tung des Reizes und der allge­meinen Intel­li­genz aus”, sagt Lamiera.
“Unsere Beob­ach­tungen legen daher ein Szenario für die Sprach­ent­wick­lung bei Homi­niden nahe.”

Mit anderen Worten, verscho­bener Bezug kann mehr als nur ein Kenn­zei­chen der Sprache sein, er könnte ein grund­le­gender Bestand­teil der evolu­tio­nären Entwick­lung sein.

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Quelle: Lamiera, A and Call, J (2018) Time-space–displaced responses in the oran­gutan vocal system. Science Advances vol. 4, no. 11, eaau3401

Wir danken Jan Mücher für diesen Beitrag