Rekordhitze, Überflutungen, Dürre: normale Wetterphänomene oder bereits die Folgen des Klimawandels? Die Dokumentation mit Harald Lesch fasst den Stand der weltweiten Klimaforschung zusammen.
Schon seit Langem beobachten Forscher einen globalen Temperaturanstieg. Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, in Deutschland droht ein neues Waldsterben.
Steuert die Menschheit auf eine neue Heißzeit zu? Oder lässt sich die globale Erwärmung noch begrenzen? Die Dokumentation zieht mithilfe internationaler Experten Bilanz. Um die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssten die stetig steigenden CO2-Emissionen in den nächsten zehn Jahren halbiert und bis 2050 komplett gestoppt werden.
Es ist ungesund und extrem umweltschädigend: Palmöl. Das billige Öl wird in den ärmsten Ländern der Welt produziert, wo profitgierige Unternehmen für den Anbau rücksichtslos ganze Wälder roden und Dörfer regelrecht ausradieren.
Auch viele Tierarten sind durch die Zerstörung ihrer Heimat vom Aussterben bedroht.
Trotzdem versteckt sich das Öl in der Hälfte unserer Lebensmittel. Die britische Dokumentation von 2016 beleuchtet die Hintergründe der Palmöl-Industrie und deren verheerende Folgen.
Indonesien ist mit über 17.000 Inseln der größte Inselstaat der Welt. In seinen tropischen Gewässern und Regenwäldern haben sich außergewöhnliche Arten entwickelt. Die dort heimischen Tiere und Pflanzen sind teils mit asiatischen, teils mit australischen Arten verwandt. Der Grund: Vor 10.000 Jahren waren die Inseln wegen niedriger Wasserstände Teil des Festlands.
3sat bereist in der fünfteiligen Dokumentation “Indonesien — ungezähmt” am 4. Oktober ab 14:45 Uhr Indonesiens Flora und Fauna.
So haben sich einige Tiere aufgrund ihres isolierten Insel-Daseins manchmal kleiner, manchmal auch größer als ihre Artgenossen auf dem Festland entwickelt. Der Dreihornkäfer etwa ist mit seinen zehn Zentimetern ein wahres Rieseninsekt. Und er ist einer der stärksten Kreaturen der Erde — gemessen an seinem Körpergewicht.
Mit ihren beeindruckenden Hörnern fechten die Männchen Rangkämpfe aus, ein Kampf der Giganten. Palmendiebe sind mit 40 Zentimetern Körperlänge die größten an Land lebenden Krebstiere. Für ihre Lieblingsnahrung klettern sie geschickt auf Palmen, die „geernteten“ Kokosnüsse knacken sie mit ihren starken Scheren.
Doch Indonesien hat nicht nur Lebensräume im Regenwald zu bieten. Die Inseln werden jedes Jahr in der Monsunzeit regelrecht überschwemmt. Riesige, immer noch aktive Vulkane prägen die Landschaft. Die Insektenvielfalt ist in Indonesien so groß wie fast nirgends auf der Erde.
Und sogar drachenähnliche Kreaturen, die Komodowarane leben in Indonesien.
Kommen Sie mit auf eine Reise, um all dies zu erleben und lassen Sie sich von Indonesiens wilder Schönheit beeindrucken.
14:45 Uhr — Folge 1 — Im Reich der Riesen
15:30 Uhr — Folge 2 — Inseln im Monsun
16:15 Uhr — Folge 3 — Im Schatten der Vulkane
17:00 Uhr — Folge 4 — Versteckte Welten
17:45 Uhr — Folge 5 — Im Land der Drachen
Borneo brennt. Giftiger Rauch, der sogenannte „Haze“ hängt als undurchdringlicher graugelber Schleier über dem Land. Und unsere Orang-Utans leiden. Die Tierärzte in unserer Rehabilitationsstation Nyaru Menteng müssen immer mehr Atemwegsinfekte bei unseren Schützlingen behandeln. Und auch unsere Mitarbeiter haben mit den Auswirkungen der Brände zu kämpfen.
Im Gegensatz zu vielen Bewohnern der Region rund um Palangka Raya, die ihr Zuhause bereits verlassen haben, harren sie aus. Denn unsere Arbeit für die Orang-Utans und ihre Heimat geht natürlich trotz der anhaltenden Brände weiter. Nach wie vor sind viele unserer Kollegen dabei, unsere Projektgebiete auf Borneo vor den immer wieder ausbrechenden Feuern zu schützen und die Flammen zumindest in Schach zu halten.
Eine gute Nachricht vorweg: Bisher mussten wir zumindest noch nicht zu Rettungseinsätzen ausrücken, um von Waldbränden bedrohte wilde Orang-Utans zu retten oder umzusiedeln.
„Die Situation auf Borneo ist dramatisch in diesem Jahr. Eine lange Trockenzeit in Verbindung mit krimineller Brandrodung lassen die Lage derzeit eskalieren“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland. „Wir hoffen täglich darauf, dass der Regen einsetzt. Erst dann können wir aufatmen.“ Wann das allerdings sein wird, ist nicht absehbar.
Hier ein Überblick, wie es aktuell um unsere Projektgebiete auf Borneo bestellt ist:
Im August war Nyaru Menteng direkt von Bränden bedroht gewesen, die unsere Mitarbeiter unter größtem Einsatz glücklicherweise 300 Metern vor der Station löschen konnten. Seite an Seite mit der örtlichen Feuerwehr patrouillieren unsere Kollegen weiterhin Tag und Nacht, um ausbrechende Brände schnell zu löschen und weitere Brandstiftung zu verhindern.
Gerade die Stadt Palangka Raya und ihre Umgebung ist in diesem Jahr massiv von illegalen Brandrodungen betroffen. Dichter Rauch liegt daher über der Stadt und über den umliegenden Gebieten, zu denen auch unser Rettungszentrum Nyaru Menteng gehört. Seit einigen Tagen wird der Index der Luftschadstoff-Emissionen in Palangka Raya als gefährlich für die Gesundheit eingestuft.
Der giftige Rauch gefährdet natürlich nicht nur die Gesundheit unserer Mitarbeiter in Nyaru Menteng, sondern natürlich auch die der 355 Orang-Utans, die wir derzeit im Rehabilitationszentrum und auf den umliegenden Inseln versorgen. Aktuell sind bereits 41 junge Orang-Utans an einer Infektion der Atemwege erkrankt. Die Tierärzte von Nyaru Menteng behandeln die betroffenen Orang-Utans mit Inhalationen, Vitaminkuren und wenn nötig auch mit Antibiotika.
Mawas, Zentral-Kalimantan
Das 309.000 Hektar große Torfmoorwaldgebiet ist von Wald- und Buschbränden betroffen. Das liegt daran, dass Torfmoorbrände gerade in der aktuell vorherrschenden Trockenheit extrem schwierig zu löschen sind. Die Kanäle, die unter Suharto in großen Teilen von Mawas angelegt wurden, um das Moor trockenzulegen, führen in der Trockenzeit kaum noch Wasser. Das macht es für unsere Mitarbeiter noch schwieriger, die Brände zu löschen.
Am 3. September brach das erste Feuer in der Nähe des Tuanan-Forschungszentrums am Rand des noch bestehenden Regenwaldgebietes aus. Obwohl es unseren Mitarbeitern gelungen ist, die offen lodernden Flammen schnell zu bekämpfen, ist ein vollständiges Löschen kaum möglich: Denn Torfmoor brennt auch unterirdisch weiter. Außerdem ist der von Farnen bewachsene Waldboden allzu leicht entflammbar. Acht Brunnen hat unser Team inzwischen im 20 Hektar großen Brandgebiet gebohrt und fünf Pumpen eingerichtet.
In unserem Aufforstungsgebiet rund um die Gemeinde Mantangai breiten sich die Brände auf einer Fläche von 60 Hektar aus. 26 Brunnen sorgen hier dafür, dass unsere Mitarbeiter Löschwasser zur Verfügung haben. Doch gerade hier, im trockengelegten Torfmoor, ist Wasser inzwischen knapp. Erst Regen, auf den wir täglich hoffen, kann die Situation wirklich entspannen.
Auch unser Rettungszentrum Samboja Lestari in Ost-Kalimantan spürt erste Auswirkungen der Brände. Leichter Rauch zieht seit einigen Tagen durch unsere Station. Die Tierärzte betreiben hier in erster Linie Vorsorge: die 130 Orang-Utans erhalten täglich eine Ration Milch und werden mit Vitaminen versorgt, um ihr Immunsystem zu stärken. Außerdem dürfen die Waldschüler nur für wenige Stunden täglich in den Regenwald. Bisher waren unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt, es sind also noch keine Tiere an Atemwegsinfekten erkrankt.
Während der September hierzulande langsam den Herbst einleitet, eröffnet er für unsere Orang-Utan-Dame Tarwan den Frühling des Lebens. Denn sie war eines der vielen Opfer der thailändischen Tourismusindustrie, in der zahlreiche unserer nächsten Verwandten unter unwürdigen Lebensverhältnissen grausam ausgebeutet und gequält werden. Jetzt darf sie endlich in der Freiheit des Regenwaldes leben.
Glücklicherweise konnte Tarwan im November 2006 im Alter von fünf Jahren mit 47 anderen Orang-Utans aus Thailand zurück nach Borneo gebracht werden. Doch unzählige weitere Waldmenschen, wie sie auf Malaiisch zutreffend genannt werden, fristen ihr Dasein weiterhin völlig perspektivlos in zubetonierten Zoos oder müssen geschminkt und verkleidet in Shows auftreten. Sie werden sexualisiert, müssen sich zur Bespaßung der Zuschauer lächerlich machen oder sogar gegeneinander im Boxring antreten. Eines haben sie alle gemeinsam: Fernab ihrer wahren Heimat Indonesien, werden sie gefangen gehalten und eines Lebens in Freiheit beraubt.
Tarwan und ihre 47 anderen Leidensgenossen hatten großes Glück, denn häufig kann bei den Menschenaffen nicht nachgewiesen werden, dass sie illegal aus Indonesien geschmuggelt worden sind. So bleiben sie ihrem traurigen Schicksal in fremden Ländern ausweglos überlassen.
Unsere Orang-Utan-Dame Tarwan konnte nun endlich im Alter von 18 Jahren, nach langjähriger sorgfältiger und liebevoller Rehabilitation, zusammen mit sieben weiteren unserer Schützlinge, in den Nationalpark Bukit Baka Bukti Raya entlassen werden. So können neben Tarwan nun auch die drei Orang-Utan-Männer Tom (16), Toby (10) und Salu (17), sowie die Weibchen Elly (16), Dini (13), Randang (14) und Bungsu (17) ein neues Leben fernab von Gittern in Freiheit genießen.
Ab in den Dschungel
Wie immer machte unser geschultes medizinisches Team die letzten gesundheitlichen Check-ups und sedierte unsere felligen Verwandten, um sie für die anstehende Reise, hoffentlich zum letzten Mal, in Transportkäfige einsperren zu können.
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