Aben­teuer Borneo mit Judi Dench

Aben­teuer Borneo mit Judi Dench

Wie sah der Regen­wald vor unserer Zeit aus? Dieser Frage geht Oscar-Preis­trä­gerin und Schau­spie­lerin Judi Dench nach. Dafür reist sie in dieser eindrucks­vollen Doku ins Herz von Borneo, zu den ältesten und arten­reichsten Regen­wäl­dern der Erde. Sie begegnet wilden Orang-Utans und entlässt kleine Malai­en­bären zurück in die Freiheit.
1.3.2020, 13:50 Uhr, GEO TV
Drei weitere Orang-Utans frei

Drei weitere Orang-Utans frei

Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya – so heißt das zukünf­tige Zuhause für drei unserer Schütz­linge. Bei der 35. Auswil­de­rung durften am 17. Februar Orang-Utan-Mann Batola (17 Jahre) sowie die Weib­chen Paduran (12) und Unyu (6) das Schutz­zen­trum Nyaru Menteng für immer verlassen und den letzten Schritt in die Frei­heit gehen.

In einer etwa 15-stün­digen, anstren­genden Fahrt wurde das Trio direkt zum Frei­set­zungsort in Kasongan gebracht. Dabei hatten die Menschen­affen promi­nente Beglei­tung von höchster Stelle: die indo­ne­si­sche Direk­torin und Verant­wort­liche für den Erhalt der biolo­gi­schen Viel­falt aus dem Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft, Indra Eksploitasia.

Feierliche Eröffnung des neuen Camps
Feier­liche Eröff­nung des neuen Camps

Neues Moni­to­ring-Camp eröffnet

Sie über­zeugte sich nicht nur von der bedeut­samen Arbeit der BOS Foun­da­tion für den Arten­schutz sondern eröff­nete auch das neue Moni­to­ring-Camp unserer Orga­ni­sa­tion. Es erhielt den Namen “Lewun Kahio”, was in der lokalen Dayak-Sprache so viel wie “Orang-Utan-Dorf” bedeutet.

Die Direk­torin würdigte explizit die Anstren­gungen von BOS im Orang-Utan-Schutz: „Mit dieser Auswil­de­rung hoffen wir, die Popu­la­tion der Tiere in freier Wild­bahn zu erhöhen. Außerdem wollen wir die Gemein­schaft mehr an den Projekten betei­ligen und die Zusam­men­ar­beit zwischen den betei­ligten Parteien, insbe­son­dere den bestehenden Gemeinden im Wald­ge­biet, verbessern.

Los geht´s zur 35. Auswilderung!
Los geht´s zur 35. Auswilderung!

Auswil­de­rungs­ge­biet wurde genau geprüft

Der Leiter des Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­parks, Agung Nugroho, berich­tete von den weit­ge­henden Vorbe­rei­tungen für diese Auswil­de­rung: „Es wurden mehrere Studien durch­ge­führt, um die Eignung des Parks als zukünf­tiges Heim für reha­bi­li­tierte Orang-Utans sicher­zu­stellen.“ Viele Faktoren mussten berück­sich­tigt werden, wie beispiels­weise die Verfüg­bar­keit natür­li­cher Nahrung, die Höhen­lage, die Anzahl an bereits vorhan­denen wilden Orang-Utan-Popu­la­tionen, die Lebens­raum­trag­fä­hig­keit und die Entfer­nung von mensch­li­cher Akti­vität. „Es muss sicher­ge­stellt werden, dass frei­ge­las­sene Orang-Utans jegliche Gele­gen­heit haben, im Wald zu gedeihen.“

Batola wagt den letzten großen Schritt
Batola wagt den letzten großen Schritt

Zwei Monate inten­siver Beob­ach­tung geplant 

Nach der Auswil­de­rung und Camp-Eröff­nung begannen unsere Mitar­beiter direkt mit der Beob­ach­tung der neuen Regen­wald­be­wohner. Die drei Orang-Utans werden wie alle anderen Frei­ge­las­senen auch über einen Zeit­raum von zwei Monaten intensiv über­wacht, um sicher­zu­stellen, dass sie sich gut an ihre neue Umge­bung anpassen.

Seit 2016 wurden nunmehr 171 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­park entlassen. Drei von den derzei­tigen Wald­be­woh­nern wurden aus Konflikt­ge­bieten umgesiedelt. 

Unyu wird in die Freiheit entlassen
Unyu wird in die Frei­heit entlassen

Drin­gend mehr Land benötigt

Die erfolg­reiche Reha­bi­li­ta­tion der Menschen­affen und deren Auswil­de­rung stellt BOS aller­dings auch vor Heraus­for­de­rungen: Wohin mit den Tieren, wenn sie bereit für die Wildnis sind? Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, kennt das Problem „In den letzten Jahren haben wir sehr viele reha­bi­li­tierte Orang-Utans frei­ge­setzt. Das gibt uns einer­seits die Gele­gen­heit die noch in den Zentren verblie­benen Menschen­affen neu zu grup­pieren und besser auf ihre Frei­las­sung vorzu­be­reiten. Auf der anderen Seite müssen wir drin­gend neue Wälder finden, die geeignet sind, viele Orang-Utans aufzunehmen.“

Für weitere Auswilderungen wird mehr Land benötigt
Für weitere Auswil­de­rungen wird mehr Land benötigt

Hunderte Menschen­affen warten in den Rettungs­zen­tren von BOS noch auf ihre endgül­tige Frei­las­sung. „Natur­schutz ist keine Ein-Mann-Show“ mahnt Dr. Jamartin Sihite. “Daher erwarten wir, dass die Regie­rung und der Privat­sektor unsere Bemü­hungen unter­stützen. Ohne die Zusam­men­ar­beit aller Betei­ligten werden wir unsere Ziele nicht errei­chen können. “

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Erstes Orang-Utan-Baby 2020 gerettet

Erstes Orang-Utan-Baby 2020 gerettet

Traurig blickt der kleine Orang-Utan durch die Gitter­stäbe des Holz­ver­schlags. Einen Monat ist er nun bereits hier einge­sperrt, fristet sein Dasein auf etwa zwei Quadrat­me­tern. Er ist schwach, unter­ernährt und fiebrig als man ihn findet. Mit dem Eintreffen des Rettungs­teams der BOS Foun­da­tion ist er nun jedoch in Sicherheit.

Der etwa einjäh­rige Menschen­affe ist die erste Rettung eines Orang-Utans im Jahr 2020. Gefunden wurde der kleine Junge bereits Ende Januar. Ein Bauer hatte ihn in dem Dorf Keladan in Zentral-Kali­mantan in einem Käfig als Haus­tier gehalten. Seiner Angabe nach war das Baby in der Nähe einer Farm allein aufge­funden worden. Von der Mutter fehlte jede Spur.

Noch ohne Namen
Noch ohne Namen

Verwaiste Tiere keine Seltenheit

Kein unge­wöhn­li­ches Szenario. „Immer wieder werden Orang-Utans Opfer mensch­li­cher Atta­cken“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land. „Erwach­sene Tiere auf Streifzug und Futter­suche werden gejagt, vertrieben, erschossen. Ihr Nach­wuchs bleibt oft allein zurück, verwaist und ohne mensch­liche Hilfe dem Tod geweiht.“ Manche der Babys werden trotz Verbots als Haus­tier gehalten oder fallen dem inter­na­tio­nalen Wild­tier­schmuggel zum Opfer.

Dennoch, es gibt Hoff­nung, denn die Aufklä­rungs­ar­beit der BOS Foun­da­tion trägt Früchte. „Immer schneller werden illegal privat gehal­tene Orang-Utans unseren Rettungs­teams und den Behörden gemeldet“, erklärt Merdes. „Durch gezielte Infor­ma­tion über die Wich­tig­keit und Notwen­dig­keit des Orang-Utan- sowie Regen­wald­schutzes wird die lokale Bevöl­ke­rung für das Thema sensi­bi­li­siert. Außerdem werden Einhei­mi­sche in Schutz­pro­jekte einbezogen.“

Im Rettungszentrum in Sicherheit
Im Rettungs­zen­trum in Sicherheit

Baby hat gute Chancen auf Rehabilitation

Das noch namen­lose, etwa 3,5 Kilo schwere Orang-Utan-Baby hat gute Chancen, nach einem mehrere Jahre dauernden Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess eines Tages in Frei­heit zu leben. Derzeit lebt es im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng noch in Quaran­täne. Nach deren Ablauf (frühes­tens Ende März) wird es wie alle geret­teten Babys im Wald­kin­der­garten von BOS die über­le­bens­wich­tigen Fähig­keiten für ein Leben in der Wildnis Borneos erlernen.

Endlich in Sicherheit
Endlich in Sicherheit

Bis es jedoch soweit ist, wird der kleine Orang-Utan wie seine mehr als 500 Artge­nossen fürsorg­lich von den Baby­sit­tern, Medi­zi­nern und allen anderen Mitar­bei­tern der BOS Foun­da­tion betreut.

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Ausstel­lung in Ökologiestation

Ausstel­lung in Ökologiestation

Foto­graf Ralf Sänger beschäf­tigt sich seit vielen Jahren mit dem Leben der Orang-Utans. Mit seinen Bildern versucht er, in der Ökolo­gie­sta­tion Berg­kamen den Besu­chern der Ausstel­lung “Walter, Suma & Co , die Dort­munder Orang-Utans” die Bedeu­tung dieser Tiere für die Arten­viel­falt unserer Erde näherzubringen.

Die BOS-Regio­nal­gruppe Dort­mund wird am Eröff­nung­a­bend und an allen Vortrags­tagen mit einem Info­stand über die Arbeit der Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion präsent sein und Fragen zum Orang-Utan- und Regen­wald­schutz beantworten.

Veran­stal­tungsort: Forum der Ökolo­gie­sta­tion, Westen­hellweg 110, 59192 Bergkamen 

 

Justin auf Brautschau

Justin auf Brautschau

Gerade konnte unser Beob­ach­tungs­team auf Borneo von einer unge­heuren Anzie­hungs­kraft berichten, die unsere Orang-Utan-Dame Elder auf einige ihrer Artge­nos­sinnen ausübt (Die magne­ti­sche Elder). Schon sehen sich die Mitar­beiter der nächsten inter­es­santen Situa­tion gegenüber.

Gemeinsam mit den eben­falls im Juli 2019 ausge­wil­derten Mori, Anna-Friel und Edgar steht das Weib­chen Elder derzeit unter beson­derer Beob­ach­tung. Zurecht, wie es scheint. Denn irgendwie scheint die Dame etwas an sich zu haben, das anderen Artge­nos­sinnen fehlt. Wie sonst ließe es sich erklären, dass sich nicht nur andere Orang-Utan-Weib­chen an ihre Fersen heften, sondern auch der im April 2017 ausge­wil­derte Justin?

Der Zwölf­jäh­rige wurde nämlich justa­ment dabei ertappt, wie er sich sehr inter­es­siert an Elder heran­pirschte. Ist er etwa auf Braut­schau? Verwun­dern würde es nicht, fangen doch gerade Orang-Utan-Männ­chen im Alter von 10–15 Jahren an, ihre erste Gattin zu suchen. Ein in diesem Alter zuneh­mendes Inter­esse an sozialer Inter­ak­tion hat also einen klar biolo­gi­schen Hintergrund.

Erste zarte Annäherungsversuche
Erste zarte Annäherungsversuche

Auch bei Anna-Friel star­tete Justin mehrere Annä­he­rungs­ver­suche. Diese ließ ihn jedoch abblitzen. Zunächst. Denn später beob­ach­teten unsere Mitar­beiter, wie die zwei anfingen mitein­ander zu flirten. So bauten sie beispiels­weise ihre Schlaf­nester nah beiein­ander, und Anna-Friel verrin­gerte zuse­hends auch die Distanz zu dem Männchen.

Viel­leicht wirken solche Inter­ak­tionen zwischen den mitt­ler­weile wild­le­benden Orang-Utans zunächst weniger bedeu­tend, als sie es tatsäch­lich sind. Doch diese zarten Annä­he­rungen sind der erste Schritt für eine even­tuell bevor­ste­hende erfolg­reiche Paarung. Und damit zum Erhalt der vom Menschen unab­hän­gigen Popu­la­tion. Wir sind zuver­sicht­lich, dass unsere Arbeit für den Arten­schutz auf Borneo weiterhin Früchte tragen wird.

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