Zoonosen: Was unsere Eingriffe in die Natur mit Corona zu tun haben?

Zoonosen: Was unsere Eingriffe in die Natur mit Corona zu tun haben?

Corona, Sars, Covid-19, Zoonosen und so weiter. Begriffe, die ein Laie noch Anfang des Jahres kaum hätte buch­sta­bieren können oder besten­falls für eine mexi­ka­ni­sche Bier­marke gehalten hätte, gehören mitt­ler­weile fast schon zur Umgangs­sprache. Doch was hat es damit eigent­lich auf sich? 

Das Virus, das gerade die Welt bewegt (bezie­hungs­weise fast zum Still­stand bringt), heißt Severe Acute Respi­ra­tory Syndrome Coro­na­virus 2, kurz SARS-CoV‑2. Es ist die jüngste und bislang bedroh­lichste Erschei­nung einer schon länger bekannten Gruppe von Coro­na­viren (der Name stammt von dem entfernt kronen- oder kranz­ar­tigen Aussehen der Viren in der elek­tro­nen­mi­kro­sko­pi­schen Drauf­sicht). Die Krank­heit, die es auslöst, heißt Corona­virus Disease 2019 oder eben Covid-19 und ist vom Ursprung her eine Zoonose. 

Was sind Zoonosen? 

Zoonosen – vom Grie­chi­schen zoon (Tier) und nosos (Krank­heit) abge­leitet, sind Krank­heiten, die von Tieren auf Menschen und umge­kehrt über­tragen werden können. Zumin­dest der Ursprung der Krank­heit liegt bei Menschen befal­lenden Zoonosen bei einer oder mehrerer Tier­spe­zies; der medi­zi­ni­sche Fach­aus­druck für die Über­tra­gung durch eine Tierart lautet „Vektor“.  Die jewei­ligen Erreger sind außer Viren, Bakte­rien und Proto­zoen (Einzeller) auch mehr­zel­lige Para­siten wie diverse Wurm- oder Milben­arten, para­si­ti­sche Pilze sowie virus­ähn­liche Prote­in­par­tikel (Prionen).  Man kennt über 200 verschie­dene Zoonosen, die aber außer einem Über­tra­gungsweg von einer Spezies zur anderen nicht unbe­dingt viele Gemein­sam­keiten aufweisen müssen. 

Zoonosen springen von Art zu Art
Zoonosen springen von Art zu Art

Dass Krank­heits­er­reger Artgrenzen über­springen, ist zunächst auch nichts Unge­wöhn­li­ches; viele von ihnen plagen die Mensch­heit schon sehr lange. Bekannte Beispiele sind das durch Bisse infi­zierter Tiere über­tra­gene Toll­wut­virus, das über Ratten­flöhe den Menschen befal­lende Pest-Bakte­rium oder die von bestimmten Faden­wür­mern verur­sachte Trichi­nose nach dem Verzehr befal­lenen Schwei­ne­fleisches. Entspre­chend unter­schied­lich wirken die Infek­ti­ons­me­cha­nismen der jewei­ligen Zoonosen und verläuft ihre geogra­phi­sche Verbreitung. 

Orang-Utans und Corona? 

Bisher wurde welt­weit noch bei keinem Menschen­affen eine Infek­tion mit dem neuen Coro­na­virus fest­ge­stellt (ACHTUNG: Neuer Stand Januar 2021). Das bedeutet aber auch, dass niemand weiß, wie ein Indi­vi­duum der jewei­ligen Spezies  gege­be­nen­falls auf die Krank­heit reagieren würde. Für einen Gorilla zum Beispiel kann ein für Menschen schlimms­ten­falls lästiges Schnup­fen­virus lebens­ge­fähr­lich werden. Man muss davon ausgehen, dass alle Menschen­affen, also auch Orang-Utans, für alle Krank­heiten empfäng­lich sind, die auch Menschen bekommen können. Für die Orang-Utans bei BOS und ebenso für die Mitar­beiter wird auf jeden Fall alles Menschen­mög­liche getan

BOS schützt die Orang-Utans
BOS schützt die Orang-Utans

Wild­tier-Zoonosen

Viele Zoonosen werden durch Nutz- und Haus­tiere über­tragen, jedoch stammen etwa 70 Prozent aller dieser Krank­heiten ursprüng­lich von Wild­tieren. Auch das ist grund­sätz­lich nichts Neues. So liegt beispiels­weise der Ursprung der Malaria nach heutigen Erkennt­nissen bei Gorillas. Auch die HIV-Viren exis­tierten in Popu­la­tionen von Gorillas, Schim­pansen und anderen Primaten, bevor sie welt­weit ihren Weg in die Menschen fanden. 

Schimpanse als Überträger? Copyright: böhringer friedrich / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)
Schim­panse als Über­träger? / Copy­right: böhringer fried­rich / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)

Eine andere Tier­gruppe, die gera­dezu ein Reser­voir für Viren darstellt, sind Fleder­mäuse und Flug­hunde. Dadurch, dass diese Tiere meist in großen Kolo­nien ihre Ruhe­zeiten verbringen und ihre Jungen aufziehen, haben sie viel gegen­sei­tigen Körper­kon­takt und begüns­tigen Austausch und Vermeh­rung verschie­dener Viren. Die Fleder­mäuse selbst müssen dabei gar nicht unbe­dingt erkranken – sie fungieren aber als natür­liche Brut­stätte und Evolu­ti­ons­mög­lich­keit der Viren. Dass Fleder­mäuse oft weite Stre­cken im Flug zurück­legen, begüns­tigt dann unter anderem die Ausbrei­tung. Der berüch­tigte Ebola-Virus vor etwa 15 Jahren in Afrika zum Beispiel ging ursprüng­lich sehr wahr­schein­lich auch auf Fleder­mäuse zurück.  Auch von SARS-CoV‑2 nimmt man an, dass es in Fleder­mäusen mutierte, bevor auf die eine oder andere Art der erste Mensch mit ihm infi­ziert wurde. Aller­dings gibt es Anhalts­punkte dafür, dass noch weitere tieri­sche Zwischen­wirte betei­ligt waren, wobei insbe­son­dere das Pangolin vemutet wird

 Piekfrosch / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
Pangolin als Zwischen­wirt / Copy­right: Piek­frosch / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)

CoVid-19 hatte in den Jahren 2002/2003 eine Art Vorläufer in der SARS-Pandemie des SARS-CoV‑1, das auch zu den Corona-Viren gehörte. Aus verschie­denen Gründen, die mit der Infek­tio­sität dieses Virus sowie der schnellen Entwick­lung von Nach­weis­ver­fahren zusam­men­hängen, verlief diese Pandemie weniger auffällig als die des SARS-CoVid‑2, führte aber dazu, inten­siver über die Verbrei­tung von Corona-Viren in Wild­tieren zu forschen. 

Ökologie der Krankheiten 

Krank­heiten und ihre Erreger sind im Grunde auch Bestand­teil der Gesamt­öko­logie der Erde, was natür­lich nicht bedeutet, sie etwa nicht zu bekämpfen. Im Gegen­teil, gerade um sie wirksam  bekämpfen zu können, benö­tigt man vertiefte Erkennt­nisse um ihre Entste­hungs- und Verbrei­tungs­zu­sam­men­hänge. Dazu gehört vor allem auch das Wissen, wie der Mensch diese „Ökologie der Krank­heiten“ beein­flusst und verän­dert. Unge­fähr 60 Prozent aller den Menschen betref­fenden Infek­ti­ons­krank­heiten sind Zoonosen und mehr als zwei Drittel davon stammen von Wild­tieren ab. Wie kommt es zum Beispiel, dass Viren, die in tropi­schen Fleder­mäusen vermut­lich schon seit Millionen von Jahren exis­tieren, die gesamte Mensch­heit umfas­sende Pande­mien auslösen? Ein Erklä­rungs­an­satz unter vielen ist, dass der Verlust der Wälder, in denen die Fleder­mäuse eigent­lich leben, die Tiere zwingt, in Plan­tagen und sied­lungs­nahen Gebieten ihre Schlaf­plätze zu suchen. Das macht den Kontakt zu Menschen wahrscheinlicher. 

US National Park Service, Lake Mead National Recreation Area, Nevada / Public domain
Fleder­mäuse / Copyright:US National Park Service, Lake Mead National Recrea­tion Area, Nevada / Public domain

Ein mindes­tens so gravie­rendes Problem besteht im – oft ille­galen, aber gedul­deten – Wild­tier­handel. In vielen tropi­schen Ländern werden Wild­tiere aller mögli­chen Arten entweder für den Eigen­ver­zehr oder für den Verkauf auf Märkten gefangen. Darüber hinaus gelten Körper­teile und ‑flüs­sig­keiten diverser Tier­arten oft als Wunder­mittel in soge­nannter tradi­tio­neller Medizin. Dabei besteht dann eben immer auch die Möglich­keit, dass Viren Artgrenzen über­springen, mutieren und schließ­lich auch Menschen befallen. Wenn solche Zoonosen dann von Mensch zu Mensch über­tragen werden können, besteht die Gefahr einer Epidemie oder sogar Pandemie. 

Vorher­sage und Begeg­nung kommender Katastrophen 

Diese und viele andere Enste­hungs­wege und ‑zusam­men­hänge von Zoonosen zu erfor­schen und nach Möglich­keit voher­zu­sagen, bemühen sich Forscher welt­weit. So soll ein „globaler Atlas zoono­ti­scher Viren“ erstellt werden, um schneller und effek­tiver in der Lage zu sein, wenigs­tens die größten Bedro­hungen recht­zeitig zu erkennen. In diesem Zusam­men­hang steht auch die neuge­grün­dete Coali­tion for Epidemic Prepared­ness (CEPI). In ihr sollen Regie­rungen, Indus­trie, phil­an­thro­pi­sche Einrich­tungen, zwischen­staaat­liche Insti­ti­tu­tionen und Wissen­schaft inter­na­tional zusam­men­ar­beiten, um Impf­stoffe zu entwi­ckeln. Inter­es­san­ter­weise bieten manche Krank­heiten der phar­ma­zeu­ti­schen Indus­trie zu wenig Anreize, um allein mit eigenen Mitteln Impf­stoffe zu entwi­ckeln, so dass es ohne öffent­liche Mittel nicht geht (ebenda).

Ein eigent­lich sehr wich­tiger Verbün­deter und Vorreiter in diesen Bemü­hungen wäre das US-ameri­ka­ni­sche Regie­rungs­pro­gramm Predict (Vorher­sage). Leider wurde es von der Trump-Admin­in­stra­tion im Herbst 2019 passen­der­weise mit Wirkung ab März 2020 bis auf weiteres einge­stellt.

Ausblicke

Im Grunde wussten wir es vorher schon, aber die welt­weite CoVid-19-Kata­strophe müsste nun endgültig allen die Augen geöffnet haben. Wie diese Kata­strophe mensch­lich, sozial und wirt­schaft­lich weiter verlaufen wird, ist noch kaum zu sagen, aber dass diese Pandemie auf das Engste mit der bishe­rigen Art der Globa­li­sie­rung zusam­men­hängt, liegt auf der Hand. Die schnelle Verbrei­tung des Virus durch Reisende, der Handel mit Wild­tieren und Wild­tier­pro­dukten und nicht zuletzt durch globale Kapi­tal­in­ter­essen (oft buch­stäb­lich) befeu­erte Lands­nut­zungs­än­de­rungen haben diese und frühere Pande­mien wesent­lich verur­sacht. Auch die globale Erwär­mung begüns­tigt gerade auch zoono­ti­sche Infek­ti­ons­krank­heiten. Viel­leicht kann auf mitt­lere Sicht eine andere Art globaler Zusam­men­ar­beit die Krise mildern und das Auftreten zukünf­tiger Pande­mien unwahr­schein­li­cher oder wenigs­tens vorher­sag­barer machen. 

Zurzeit aller­dings – und wenn wir so weiter machen wie bisher – haben wir nicht die geringste Garantie, dass die nächste Pandemie nicht jeder­zeit ausbre­chen könnte. Samuel Myers von der ameri­ka­ni­schen Harvard-Univer­sität meint: „Es handelt sich um eine Kombi­na­tion der Größe des ökolo­gi­schen Fußab­drucks des Menschen mit der Globa­li­sie­rung. Wenn ein Krank­heits­er­reger erst den Sprung von Tieren auf Menschen geschafft hat, kann er auch leicht mit dem Flug­ver­kehr rund um den Globus reisen.“ 

Und der Ebola-Forscher und Buch­autor David Quammen ergänzt: „Es gibt Menschen auf der ganzen Welt mit einem verzwei­felten Eiweiß­hunger, die wilde Tiere essen. Es ist nichts, was ich etwa als chine­si­sches Laster dämo­ni­sieren möchte“ (ebenda). Neben Forschung sind somit Habi­tat­schutz, Klima­schutz, eine nach­hal­ti­gere Wirt­schafts­weise, inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit und Armuts­be­kämp­fung die wich­tigsten Funda­mente einer wirk­samen Pandemie-Prophy­laxe. Genau diesen Prin­zi­pien ist auch BOS immer schon beim Orang-Utan-Schutz gefolgt und wird ihnen auch in Zukunft folgen. 

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Die Vespa-Rebellen in Indonesien

Die Vespa-Rebellen in Indonesien

Heute mal ein Kultur-TV-Tipp: In Indo­ne­sien schwingen sich Tausende junge Leute auf alte, umge­baute Vespa-Roller, um auf fried­liche Art zu rebel­lieren. Gegen Lange­weile und Chan­cen­lo­sig­keit. Sie sind Anhänger der soge­nannten Extrem-Vespa-Szene – täto­wiert, gepierct, tragen womög­lich Dreadlocks.

Höhe­punkt ist das große Vespa-Jahres­treffen in der Stadt Kediri auf der Haupt­insel Java.
Vespas, die Italo-Roller von Piaggio, wurden lange auch in der Haupt­stadt Jakarta herge­stellt. Heute kostet eine alte Vespa umge­rechnet 20 Euro, so viel kann sich ein junger Indo­ne­sier leisten. Im Gegen­satz zu anderen Rollern wird bis heute an Vespas kein Kunst­stoff verbaut. Sie sind aus Metall und lassen sich gut umschweißen. Ideal für die Anhänger der Extrem-Vespa-Szene. Sie fahren keine gewöhn­li­chen Motor­roller wie Millionen andere Indo­ne­sier. Extrem-Vespa-Fans schweißen und schrauben Tag und Nacht an ihren Fahr­zeugen. Vor allem jetzt, wo der Höhe­punkt des Jahres ansteht – das große Szene­treffen in Kediri, in Ost-Java.
Für das Festival nehmen bis zu 50.000 Teil­nehmer eine weite Reise auf sich.
Tajab und sein Freund Blablu hingegen haben es nicht so weit, da sie selbst in Kediri leben. Sie wollen eine ganz beson­dere Vespa an den Start bringen – für die Wett­be­werbs­ka­te­gorie „Schön­heit“, bei der das krea­tivste Gefährt gekürt wird.
Aber was soll das Beson­dere ihrer Vespa sein? Die beiden durch­forsten Werk­stätten und Ersatz­teil­märkte, um sich inspi­rieren zu lassen. Werden sie auf gute Ideen kommen? Und wie groß ist die Konkur­renz auf dem dies­jäh­rigen Festival?

Sende­termin auf Arte verpasst? Kein Problem. In der Arte-Media­thek ist die Doku noch bis 21. April 2020 zu sehen.

Äquator — Die Linie des Lebens

Äquator — Die Linie des Lebens

Der Äquator durch­quert 14 Länder in Südame­rika, Asien, Afrika und Ozea­nien mit ganz unter­schied­li­chen Kulturen und einer einzig­ar­tigen Tier- und Pflan­zen­welt. ARTE lädt die Zuschauer zu einer fast zwölf­stün­digen Reise entlang dieses para­die­si­schen Gürtels rund um die Erde ein. Auch bei BOS kehrte die Film­crew ein.

Noch bis zum 25. April 2020 ist die zwölf­tei­lige Doku­reihe in der ARTE-Media­thek abrufbar.

Beson­ders ans Herz legen möchten wir den achten Teil “Die letzten ihrer Art”. Diese Folge wurde zu großen Teilen bei der BOS Foun­da­tion gedreht. Also ein ganz beson­derer Blick hinter die Kulissen unserer Arbeit.

 

Die besten Frei­zeit­tipps: Filme für Kids

Die besten Frei­zeit­tipps: Filme für Kids

Die derzei­tige Corona-Krise zwingt die meisten Menschen dazu, konse­quent zu Hause zu bleiben. Neben Home-Office, Home-Schoo­ling und anderen Pflichten, die erle­digt werden wollen, bleibt da so manche freie Stunde, die sinn­voll genutzt werden kann.

Wie wäre es damit, gemeinsam Filme über Orang-Utans zu schauen, Bücher mit Geschichten aus dem fernen Asien zu lesen oder auch mal einem Hörspiel mit Geräu­schen aus dem Regen­wald zu lauschen? Das bringt der ganzen Familie Spaß, und alle können etwas dabei lernen. Wir wollen an dieser Stelle in loser Reihen­folge Tipps für eine abwechs­lungs­reiche Frei­zeit während und auch nach der Krise geben. 

Übri­gens, wer in den Online-Shops, die wir an manchen Stellen als Einkaufs­hilfe angeben, bestellt, kann damit sogar noch unsere Arbeit für die Orang-Utans unter­stützen. Ein Teil des Verkaufs­er­löses wird dann nämlich direkt an BOS weiter­ge­leitet. Und es kostet keinen Cent mehr! Wie es funk­tio­niert, erklären wir HIER.

Film­tipps für Kids

Keine Angst, diese Kate­gorie ist nicht nur was für die Jüngeren. Die Unter­hal­tungs­branche hat jede Menge affen­starker Zeichen­trick­filme produ­ziert, an denen auch Erwach­sene ihren Spaß haben.

Kleiner Dodo

Im tiefen grünen Regen­wald wohnt der kleine Orang-Utan-Junge Dodo.
Er liebt Töne und Geräu­sche und kann fast alle — vom fallenden Wasser­tropfen bis zum Gril­len­zirpen — nach­ma­chen. Eines Tages findet er ein rätsel­haftes “Dings­bums”, das der liebens­wert toll­pat­schige alte Orang-Utan Darwin als Geige bezeichnet. Mit den nie gehörten, mal schrillen und mal wunder­schönen Tönen des Dings­bums kann der geleh­rige Dodo nicht nur seine beste Freundin, das kleine Nashorn Patna, zum Lachen bringen, sondern auch eine gefürch­tete Tigerin verjagen. Als der Fluss austrocknet und die Tiere unter der großen Dürre leiden, entdeckt Dodo das größte Geheimnis seiner Musik…

(u.a. bei buecher.de)

Coco, der neugie­rige Affe — auf Eiersuche

Sechs Geschichten voller Spaß und lehr­rei­cher Aben­teuer! Lachen und Lernen gehen in Cocos fröh­li­chen Aben­teuern Hand in Hand. So suchen Coco, der neugie­rige Affe, und seine Freunde nach einem verlo­ren­ge­gan­genen Nest, retten hung­rige Kanin­chen oder erfor­schen den Zauber von Farben.

(z.B. bei thalia.de)

Das Dschungelbuch

Das kleine Menschen­kind Mogli wird von Wölfen groß­ge­zogen. Doch eines Tages kehrt der böse Tiger Shir Khan in den Dschungel zurück und Mogli macht sich mit Hilfe des klugen Panthers Baghira auf, um Schutz in der Menschen­sied­lung zu suchen. Als die beiden auf ihrem Weg dorthin den stets gut gelaunten Bären Balu treffen, geht der Trubel erst richtig los. Ob swin­gender Affen­tanz mit dem verrück­testen Orang-Utan King Loui, die unver­gess­liche Elefan­ten­pa­rade oder eine hypno­ti­sche Begeg­nung mit der Schlange Kaa — ein Aben­teuer für Groß und Klein!

(u.a. bei mediamarkt.de, auch als Stream bei Amazon Prime und Disney+)

Tarzan

Mit Walt Disneys Meis­ter­werk „Tarzan“ erwacht die Legende eines Jungen, der von einer Goril­la­fa­milie liebe­voll groß­ge­zogen wird, zu neuem Leben. Atem­be­rau­bend schwingt sich Tarzan wie ein Affe von Liane zu Liane und surft in rasantem Tempo durch die Baum­wipfel. Seine lustigen Freunde, das freche Goril­la­mäd­chen Terk und der hyper­ängst­liche Elefant Tantor eilen stets zu Hilfe, wenn Tarzan mal wieder in der Patsche sitzt, und dann gehts erst richtig rund! Denn Tarzan muss viele Aben­teuer bestehen, bevor er zum Herrn des Dschun­gels wird. Zwar ohne Orang-Utans, dafür ein echter Dschungel-Klassiker!

(z.B. bei saturn.de)

Wolkig mit Aussicht auf Fleisch­bäll­chen (2)

Erfinder Flint Lock­wood fühlt sich im siebten Himmel. Er wird nicht mehr verlacht, sondern als Genie aner­kannnt. Sein Idol Chester nimmt ihn sogar in seine Firma auf, in der er nur die klügsten Köpfe für das Wohl der Mensch­heit forschen lässt. Doch die Welt ist wieder in Gefahr — ausge­rechnet wegen Flints berühmt-berüch­tigter Erfin­dung. Seine Maschine, die aus Wasser Nahrungs­mittel herstellt, produ­ziert plötz­lich Tiere wie Taco­dile oder Shrim­pansen und Fritt­an­tulas, die in Horden durch die Land­schaft streifen. Gemeinsam mit Freunden macht er sich auf eine gefähr­liche Mission. Dabei bekommen sie tatkräf­tige Hilfe von Barb, einer hoch­ent­wi­ckelten, aber recht verschla­genen und mani­pu­la­tiven Orang-Utan-Dame mit einer Schwäche für Lippenstift.

(u.a. bei amazon.de)

 

Wer durch unsere Frei­zeit­tipps auf den Geschmack gekommen ist, kein Problem. Jeder kann Orang-Utan-Unter­stützer werden! Mit einer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

 

Es war einmal in Kehje Sewen

Es war einmal in Kehje Sewen

Es war einmal… So fangen in der Regel Märchen an. Aber wir wollen hier kein Märchen erzählen, obwohl das Gebiet, über das wir hier berichten wollen, schon etwas von einer Traum­welt hat. Sie ist aber real und nennt sich Kehje Sewen.

Kehje Sewen Forest — das ist nicht nur seiner Namens­be­deu­tung nach ein “Wald für Orang-Utans”. Hierher siedeln wir viele unserer Schütz­linge um, nachdem sie in jahre­langer Ausbil­dung in den Rettungs­zen­tren von BOS die Dschun­gel­reife erlangt haben. Kehje Sewen befindet sich im „Ecosystem Resto­ra­tion Conces­sion“ in Ost-Kali­mantan. Ein Gebiet voller frucht­barer Wälder und leben­spen­dender Flüsse — für die rothaa­rigen Wald­men­schen und viele andere Arten Spiel­platz und Nahrungs­quelle zugleich.

Telen-Fluss
Telen-Fluss

Der Telen-Fluss, welcher durch das Wald­ge­biet des Kehje Sewen fließt, verbindet als eine der wich­tigsten “Verkehrs­straßen” die märchen­hafte mit der modernen Welt. Er bildet nämlich ein prak­ti­sches Beför­de­rungs­system für lokale Anwohner und Holz­fäl­le­reien. Als Haupt­was­ser­straße, auf der die Einhei­mi­schen mit ihren „ces“-Booten weite Stre­cken zurück­legen, ist der Telen unver­zichtbar. Hin und wieder treten auch Orang-Utans eine Reise auf dem Fluss an — dann, wenn sie von uns ausge­wil­dert werden.

Das Leben am Fluss wird von Gezeiten sowie Trocken- und Regen­pe­ri­oden bestimmt. Hin und wieder sinkt der Wasser­stand so tief, dass auch wir bei der Beför­de­rung unserer Schütz­linge in ihre neue Heimat vor große Heraus­for­de­rungen gestellt werden. Dann sind gute Planung und Vorbe­rei­tung gefragt, denn das Risiko für eine Stran­dung unserer Boote auf frei­lie­genden Steinen und somit ihre Beschä­di­gung sind dann extrem hoch.

BOS Foun­da­tion schafft nötige Jobs für Einheimische

Und noch etwas klingt wie ein Aben­teuer aus vergan­genen Zeiten, ist aber höchst real: Ille­gale Holz­fäller und Wilderer treiben im Dickicht von Kehje Sewen ihr Unwesen. Um den Lebens­un­ter­halt für ihre Fami­lien zu verdienen, plün­dern sie den Wald. Sie fällen Bäume, roden ganze Land­striche und rauben damit vielen Tier­arten den Lebens­raum. Während ihrer ille­galen Raub­züge fallen ihnen immer wieder auch Orang-Utans zum Opfer. Erwach­sene Tiere werden dabei oft getötet, Jung­tiere als zusätz­liche Einnah­me­quelle verkauft.

Auflaufen der Boote auf Grund des niedrigen Wasserstandes
Auflaufen der Boote aufgrund des nied­rigen Wasserstandes

BOS Foun­da­tion hat in der Vergan­gen­heit ein Mittel gegen solche räube­ri­schen Machen­schaften gefunden. Nein, keinen Zauber­trank, das Wunder­mittel heißt Arbeit. Wilderer und ille­gale Holz­fäller kennen sich oft unglaub­lich gut in den Regen­wald­ge­bieten Borneos aus. Sie wissen auch um die Routen, auf denen sie Tiere finden und Schmuggler und Wilderer unter­wegs sind. Indem BOS diesen Menschen eine legale Verdienst­mög­lich­keit verschafft, entsteht eine Win-Win-Situa­tion. Es wird ein Problem ange­gangen, das in Ländern wie Indo­ne­sien schon lange besteht: Arbeits­lo­sig­keit. Durch die Schaf­fung sicherer Jobs mit einem konstanten Einkommen, werden zugleich Struk­turen aufge­löst, welche sonst die Arbeit von Natur- und Arten­schüt­zern zu Nichte machen. 

Am Ende siegt also das Gute über das Böse — könnte man meinen. Doch der Kampf um den Erhalt so märchen­hafter Gebiete wie die des Kehje Sewen ist noch lang und beschwer­lich. Es helfen keine Zauber­sprüche oder Feen. In der modernen Zeit sind Aufklä­rungs­ar­beit und das Schaffen von Arbeits­plätzen und Alter­na­tiven die einzige Alter­na­tive. Unsere Helden von heute sind die BOS-Mitar­beiter vor Ort und unsere Unter­stützer in aller Welt. 

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.