Mission Arche Noah

Mission Arche Noah

Der vierte Teil führt in den Regen­wald von Sabah. Im Orang-Utan Reha­bi­li­ta­tion Center arbeitet die Tier­ärztin Cecilia Boklin. Sie und ihr Team kümmern sich um verwaiste Menschen­affen. Die Jung­tiere werden behutsam auf ihr späteres Leben in den Wäldern vorbe­reitet, ein Prozess, der bis zu 18 Jahre dauern kann.

Außerdem geht es nach Mada­gaskar, wo eine junge Natur­schutz­ak­ti­vistin eine seltene Lemu­renart, die Seiden­si­fakas, erforscht. Ihr beson­deres Augen­merk gilt der Entwick­lung von Jung­tieren und der Kommu­ni­ka­tion im Familienverband.

Terra Mater

Terra Mater

Borneo ist die dritt­größte Insel der Welt. Die spezi­elle Lage dieser tropi­schen Insel sorgt für einen unver­gleich­li­chen natür­li­chen Reichtum und eine Viel­zahl biolo­gi­scher Kuriositäten.

Hier leben Orang-Utans und die kleinsten Bären der Welt, tödliche Pflanzen und Quallen, die Algen züchten.

Ein Leben im Zeichen des Urwalds

Ein Leben im Zeichen des Urwalds

„Grüne Hölle“ — Para­dies auf Erden: Auf den Spuren des fran­zö­si­schen Bota­ni­kers Francis Hallé nähert sich die Doku­men­ta­tion der wilden Schön­heit des tropi­schen Regenwaldes.

Seit fünf Jahr­zehnten forscht Hallé zu Blumen, Pflanzen, Bäumen und Wäldern auf der ganzen Welt. Seine zahl­losen Entde­ckungen und sein fundiertes Wissen, das er mit großer Begeis­te­rung vermit­telt, haben dem Wissen­schaftler zu inter­na­tio­naler Aner­ken­nung verholfen. Hallés umfang­reiche bota­ni­sche Mate­rial- und Daten­samm­lung beschreibt den Urwald in all seiner Pracht und Verletzlichkeit.

Der tropi­sche Regen­wald gilt als arten­reichster Lebens­raum unseres Planeten. Doch von den großen, von Menschen­hand völlig unbe­rührten tropi­schen Urwäl­dern sind kaum mehr als ein paar Fleck­chen übrig. Der Verlust dieses Lebens­raums und der darin lebenden Arten­viel­falt ist unum­kehrbar. Seit fast fünf Jahr­zehnten erforscht der fran­zö­si­sche Bota­niker Francis Hallé die Regen­wälder — und versucht den Menschen klar zu machen, warum es so wichtig ist, sie zu erhalten. Die Doku­men­ta­tion begleitet ihn auf einem seiner Streif­züge und zeigt eine gefähr­dete Welt der Wunder.Baumriesen und Lianen, Gräser, Moose, Pilze, Algen und Bakte­rien: Sie alle haben unter der Sonne des Äqua­tors faszi­nie­rende Über­le­bens­stra­te­gien entwi­ckelt, von denen Hallé auch für Laien gut verständ­lich zu erzählen weiß. Die Erkun­dungs­reise durch die Urwälder führt aber auch dorthin, wo hemmungs­lose Abhol­zung, export­ori­en­tierte Land­wirt­schaft und die Ausbeu­tung lokaler Rohstoffe durch post­ko­lo­nial agie­rende Konzerne aus den west­li­chen Indus­trie­na­tionen dieses komplexe Ökosystem bereits vernichtet haben. Die Schäden sind mitt­ler­weile so gravie­rend, dass selbst Regie­rungs­wechsel die Vernich­tung der Regen­wälder nicht mehr aufhalten können. Nur wenn eine breite Öffent­lich­keit sich des Themas annimmt, besteht viel­leicht noch eine Chance. Der Film ist daher auch ein Appell, den tropi­schen Regen­wäl­dern ihr ursprüng­li­ches Gesicht zurück­zu­geben, mit neuen Forschungs­me­thoden ihre eigent­li­chen Ressourcen aufzu­spüren, nutzbar zu machen und zu verhin­dern, dass auch ihre letzten Über­reste für immer von der Land­karte verschwinden.

Weiterer Sende­termin: Do., 16. Juli 2020 um 11:10 Uhr auf Arte

Kina­ba­tangan — Der Amazonas des Ostens

Kina­ba­tangan — Der Amazonas des Ostens

Auf dem Weg zur Küste erreicht Cede Prudente auf dem Kina­ba­tangan die Feucht­ge­biete von Segama. Dort leben Tausende verschie­dene Tier- und Pflan­zen­arten. Doch auch diese Schatz­kammer der Biodi­ver­sität ist in ihrer Exis­tenz bedroht.

Die dort lebenden Fischer­fa­mi­lien können das Verschwinden von immer mehr Spezies hautnah beob­achten. Am stärksten bedroht sind beson­ders Orang-Utans.
Der Kina­ba­tangan durch­zieht die Land­schaften Borneos bis zu seiner Bestim­mung, dem Sulusee. Dschungel und ausge­dehnte Schwemm­ebenen säumen seine Ufer und die Menschen teilen sich diesen einzig­ar­tigen Lebens­raum mit einer Viel­zahl von Tieren und Pflanzen, viele von ihnen der Wissen­schaft bislang gar nicht geläufig.

In die Falle getappt

In die Falle getappt

In Zusam­men­ar­beit mit der Univer­sity of British Columbia und der Bogor Agri­cul­tural Univer­sity hat die BOS Foun­da­tion Ende 2019 im Auswil­de­rungs­wald Bukit Batikap mit der ersten Phase zu einer neuen wissen­schaft­li­chen Studie über die Nutzung von Kame­ra­fallen begonnen. Jetzt liegen erste Ergeb­nisse vor.

Seit 2012 haben wir 183 Orang-Utans im Schutz­wald von Batikap ausge­wil­dert. Die neuen Wilden haben wir seither vor allem mithilfe der implan­tierten Funk­sender über­wacht und so eine Menge Daten zu ihren Verhal­tens­mus­tern gesam­melt. So konnten wir einschätzen, wie gut sich die reha­bi­li­tierten Menschen­affen an ihren neuen Lebens­raum ange­passt haben. Das Problem: Die Lebens­dauer der Batte­rien in den Sendern ist begrenzt – und inzwi­schen bei vielen Tieren abge­laufen. Also suchten wir nach anderen, neuen Möglich­keiten, unsere Schütz­linge besser im Auge behalten zu können und so auch lang­fristig mehr über ihr Leben im Regen­wald zu erfahren.

Jacqui und Ginting installieren Kamerafalle BAT020 in Batikap
Jacqui und Ginting instal­lieren Kame­ra­falle BAT020 in Batikap

Also haben wir uns mit der Univer­sity of British Columbia (UBC) in Kanada und der Bogor Agri­cul­tural Univer­sity (Institut Perta­nian Bogor — IPB) in Indo­ne­sien zusam­men­getan. In der gemein­samen Pilot­studie haben wir nun einige Kame­ra­fallen aufge­stellt, um einen ersten Test­lauf zu machen. Damit wollen wir heraus­finden, ob diese sich viel­leicht als kosten­güns­tiges, nicht-inva­sives Forschungs­in­stru­ment zur Unter­stüt­zung unserer Moni­to­ring­ar­beit nach den Auswil­de­rungen eignen.
Es ist das erste Mal, dass wir in unseren Auswil­de­rungs­wäl­dern Kame­ra­fallen instal­lieren. Und noch wissen wir nicht, ob sie wirk­lich für unsere Forschungs­zwecke ausrei­chen. Aber einige Vorteile zeigen sich schon jetzt: Dadurch, dass wir mit ihnen den poten­zi­ellen Kontakt zwischen Orang-Utans und Menschen redu­zieren, mindern wir auch gleich­zeitig das Risiko, Krank­heiten zu über­tragen und in die wilden Popu­la­tionen einzuschleppen. 

Die versteckte Kamera
Die versteckte Kamera

Die ersten Ergeb­nisse der Pilot­studie sehen viel­ver­spre­chend aus. Ende Februar brachte ein gemein­sames Team der BOS Foun­da­tion und der UBC insge­samt 30 Kame­ra­fallen im Wald von Bukit Batikap an. Diese sammeln nun Daten, die uns zeigen sollen, wie sich die Orang-Utans im Wald verteilt haben, wie hoch die aktu­elle Popu­la­ti­ons­dichte ist und wie groß die lang­fris­tige, indi­vi­du­elle Über­le­bens­rate ist. Es hängt viel davon ab, ob die Kameras genü­gend Daten aufzeichnen werden – und wie gut sich die Orang-Utans (und anderen Tiere) benehmen können. Denn insbe­son­dere ausge­wil­derte reha­bi­li­tierte Orang-Utans neigen zu großer Neugier und Erfin­dungs­reichtum, wenn sie etwas Neues entde­cken. Hoffen wir also, die Kameras halten dem Stand. 

Orang-Utan (Zakia)
Orang-Utan (Zakia)

Obwohl wir noch ganz am Anfang unserer Forschungs­ar­beit stehen, können wir doch schon einige Erfolge aufweisen. So konnten wir Aufnahmen von einigen Orang-Utans machen, darunter Mardi­anto (ausge­wil­dert im August 2015) und Zakia (ausge­wil­dert im April 2016). Aber auch eine Viel­zahl weiterer Tier­arten gingen uns in die Kame­ra­falle, darunter Malai­en­bären, Nebel­parder, Leopard­katzen, Marmor­katzen, Makaken, Weiß­stirn­lan­guren, Bart­schweine, Munt­jaks, Pango­line und viele mehr. Es ist für uns etwas ganz Beson­deres, die vielen im Verbor­genen lebenden und extrem scheuen Wild­tier­arten zu sehen, die alle in unserem Orang-Utan-Schutz­wald Bukit Batikap leben. Ein Jahr lang werden wir nun regel­mäßig die Kameras über­prüfen, die Daten abrufen und SD-Karten und Batte­rien wechseln. 

Nebelparder
Nebelparder
Buntmarder
Buntmarder
Malaienbär
Malaienbär
Muntjak
Muntjak
Bartschweine
Bartschweine

Auch im Corona-Lock­down geht die Arbeit unserer Beob­ach­tungs­teams – unter strengen Hygie­ne­maß­nahmen – im Wald von Batikap weiter. Doch jetzt werden sie von den 30 Kame­ra­fallen unter­stützt, die im gesamten Gebiet neue Daten für uns sammeln.
Wir danken Jacqui Sunder­land-Groves (UBC), Melki Deus Purba, Mhd Andri Lesmana Ginting und dem Moni­to­ring­team in Batikap sowie dem Biologen Eko Prasetyo (Tyo) und Gloria Mang­ga­la­gita (BOSF) für ihre Unter­stüt­zung bei der Durch­füh­rung dieser wich­tigen Studie!

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