Magi­sche Gärten

Magi­sche Gärten

Der bota­ni­sche Garten von Bogor auf der Insel Java ist der älteste bota­ni­sche Garten Indo­ne­siens. Er wurde Anfang des 19. Jahr­hun­derts von den Hollän­dern ange­legt, die damals über den Archipel herrschten.

Dieser Garten, der sich über mehr als 80 Hektar erstreckt, liegt im Zentrum der Stadt Bogor. Der bota­ni­sche Garten ist welt­weit einzig­artig, da er mitten in der Stadt Bogor gelegen ist und täglich von Millionen Fahr­zeugen umkreist wird. Hinzu kommen viele Indus­trie- und Gewer­be­un­ter­nehmen, die zusätz­lich die Luft verschmutzen. Aber sobald Besu­cher den Park von Bogor betreten, erleben sie einen einmalig schönen Wald. Der bota­ni­sche Garten ist auch ein öffent­li­cher Park, durch den die Haupt­stadt­be­wohner spazieren und so der drückenden Hitze Jakartas entfliehen. Zu den Schätzen des Gartens gehört der tropi­sche Feucht­wald. Der Tropen­wald spie­gelt die tatsäch­liche Situa­tion in einem Tropen­wald Indo­ne­siens oder anderswo wider. Die Gärtner fällen keine Bäume und greifen kaum in die Natur ein, sondern lassen die Bäume auf natür­liche Weise wachsen. Der bota­ni­sche Garten liegt in einem Tal des Flusses Ciliwung. Von allen Seiten ist er von der Stadt Bogor umgeben und beher­bergt im Norden den Präsi­den­ten­pa­last, dessen bestelltes Grün­land für die Öffent­lich­keit nicht zugäng­lich ist. Der tropi­sche Wald bedeckt fast seine gesamte Fläche. Der Garten ist in Parzellen und Forschungs­zen­tren unter­teilt, die zahl­reiche bota­ni­sche Samm­lungen beher­bergen — dazu gehören der Heil­pflan­zen­garten, drei Baum­schulen und das Orchideenhaus.

Leben auf dem Vulkan

Leben auf dem Vulkan

Vulkane gelten vor allem als gefähr­lich und zerstö­re­risch. Sie bedrohen Menschen, Tiere und ganze Konti­nente. “Leben auf dem Vulkan” zeigt jedoch eine andere Seite der Feuerberge.

Im Verlauf der Erdge­schichte schufen Vulkane immer wieder Land­schaften und Lebens­räume. Sie spielten nicht nur eine bedeu­tende Rolle bei der Entste­hung des Lebens selbst, sondern formten immer neue Land­massen und trieben so die Evolu­tion vieler Arten voran. Keine andere Natur­ge­walt hat einen so großen Anteil an der Gestal­tung und Umge­stal­tung der Welt wie die gigan­ti­schen Feuer­berge. Inter­na­tio­nale Kame­ra­teams zeigen Vulkane rund um den Globus und spüren Lebe­wesen auf, die sich auf erstaun­liche Weise an das Leben in Asche und Glut ange­passt haben. Bereits einige Dino­sau­ri­er­arten ließen ihre Eier von der vulka­ni­schen Hitze ausbrüten. Heute tun dies noch immer einige Repti­lien und Vögel, wie beispiels­weise das Ther­mo­me­ter­huhn in Indo­ne­sien. Aufwen­dige Compu­ter­ani­ma­tionen erwe­cken die Dinos zum Leben und zeigen, wie sie die Energie der Vulkane zu ihrem Vorteil nutzten. In der Tiefsee erkundet “Terra X” die viel­ge­stal­tigen Lebens­ge­mein­schaften auf dem Meeres­grund. An den Hängen der Unter­was­ser­vul­kane soll hier einst das Leben entstanden sein, aber auch heute sind noch lange nicht alle Geheim­nisse der Tief­see­ge­schöpfe gelüftet. Einige der Unter­was­ser­pio­niere über­ra­schen die Forscher immer wieder mit außer­ge­wöhn­li­chen Fähig­keiten. Einige Tief­see­be­wohner orien­tieren sich offenbar an den Geräu­schen, die ein Unter­wasser-Schlot von sich gibt. Wird das Brodeln unter dem Meeres­boden zu stark, verlassen beispiels­weise Tief­see­gar­nelen ihren ange­stammten Vulkan und treiben so lange mit den Strö­mungen durch den Ozean, bis ihnen die Geräusch­ku­lisse eines anderen besser gefällt. Sicher soll der neue Wohnort sein, aber gleich­zeitig über ausrei­chend Hitze und Chemi­ka­lien verfügen. Alle nötigen Infor­ma­tionen entnehmen die winzigen Krus­ten­tiere dem Sound der Feuer­berge. Extrem an das Leben auf dem Vulkan ist eine Sittichart ange­passt, die sich auf dem Masaya nieder­ge­lassen hat, dem höchsten Vulkan Nica­ra­guas. Jeden Morgen erhebt sich der grüne Vogel wie ein Phönix aus der Asche seiner heißen Brut­höhle. Niemand weiß bisher, wie es der Vogel in dieser unwirt­li­chen Umge­bung schafft, seine Jungen aufzu­ziehen. Allein die Konzen­tra­tion von Schwefel in der Luft sollte den grünen Flieger zum Absturz bringen. In einzig­ar­tigen Bildern erzählt “Leben auf dem Vulkan” von den Stra­te­gien der großen und kleinen Über­le­benden gewal­tiger Vulkan­aus­brüche, von Oppor­tu­nisten und Pionieren.

Baumeister der Wildnis

Baumeister der Wildnis

Tiere sind viel­sei­tige und erstaun­lich krea­tive Wesen. Sie gestalten aktiv ihre Umwelt — als Archi­tekten, Inge­nieure und Baumeister. Manche bauen jeden Tag ein Eigenheim.

Andere erschaffen ihre Meis­ter­werke nur einmal im Jahr — und einige verbringen prak­tisch ihr gesamtes Leben auf der Baustelle. Hoch in den Bäumen bauen sich Orang-Utans täglich ein neues Schlaf­nest. Austra­li­sche Blatt­floh-Larven nutzen den über­schüs­sigen Zucker im Pflan­zen­saft, um sich daraus eine gitter­ar­tige Behau­sung zu bauen. Dieses süße Gebilde ist nur einen bis vier Milli­meter groß und schützt die Larve vor anderen Insekten. Keil­schwanz­adler sind stand­ort­treu. Das Brut­paar brütet immer im selben Horst, der jedes Jahr vergrö­ßert wird. Es entstehen riesige Bauwerke aus Ästen und Reisig, die bis zu 50 Jahre genutzt werden. Der Seiden­lau­ben­vogel baut aus feinen Zweigen ein symme­tri­sches Kunst­werk — eine Laube — und schmückt sie bevor­zugt mit blauen Gegenständen.

SOS Amazonas

SOS Amazonas

Die Bilder der bren­nenden Amazonas-Wälder haben im Sommer 2019 welt­weit für Entsetzen gesorgt. Die ZDFinfo-Doku reflek­tiert die aktu­elle ökolo­gi­sche und huma­ni­täre Kata­strophe im Regenwald.

Filme­ma­cher Albert Knechtel macht eine Bestands­auf­nahme vor Ort und sucht nach Hinter­gründen, Schul­digen und Erklä­rungen für die Brände und analy­siert, was das für das Welt­klima bedeutet.

Er durch­reist das Krisen­ge­biet und trifft Experten und Betrof­fene. Unisono waren sich Poli­tiker, Publi­zisten und jeder­mann einig: Hier muss etwas geschehen. Denn ohne die Amazonas-Region — da sind Experten einer Meinung — hat die Erde ein exis­ten­zi­elles Problem. Der Amazonas ist der wasser­reichste Fluss und behei­matet die größte Arten­viel­falt welt­weit, die Region ist die Heimat vieler indi­gener Urein­wohner, deren Lebens­raum nun massiv bedroht ist. Filme­ma­cher Albert Knechtel macht eine Bestands­auf­nahme vor Ort: Einmal quer durch Brasi­lien von der boli­via­ni­schen Grenze bis zum Xingu, trifft er Experten wie den renom­mierten entlas­senen Direktor des INPE-Insti­tuts, Ricardo Galvao, Betrof­fene wie den jungen Häupt­ling der Uru Eu Wau Wau, eine junge indi­gene Jura-Studentin sowie eine Ordens­schwester vor Ort, die die Lage einordnen. Aber er trifft auch Farmer, die Fans von Bolso­n­aros Amazonas-Politik sind. Gemeinsam mit ihnen schärft Albert Knechtel das Bild einer Region, die sich am Schei­deweg befindet und deren Zukunft glei­cher­maßen die der ganzen Welt prägt.

Gabun — Der Schatz im Regenwald

Gabun — Der Schatz im Regenwald

Gabun ist die viel­leicht einzig intakte Schatz­kammer im äqua­to­rialen Regen­wald­gürtel Afrikas. Ihre Kron­ju­welen sind Wald­ele­fanten, Flach­land­go­rillas, Mandrille und andere bedrohte Tierarten.

Wald­ele­fanten haben in Gabun alles andere als einen guten Ruf. Sie gelten als aggressiv und als stän­dige Bedro­hung von Feldern und Dörfern.

Das liegt nach Meinung des Elefan­ten­for­schers und heutigen Umwelt­mi­nis­ters Lee White jedoch nicht an deren „Charakter“. Viel­mehr haben die Tiere schlechte Erfah­rungen mit Menschen gemacht. In der gesamten Region des äqua­to­rialen Regen­wald­gür­tels Zentral­afrikas wurden und werden sie immer noch stark bejagt. Bis vor einigen Jahren auch in Gabun. Seit der Staat seine Wirt­schafts­po­litik unter das Motto „Grünes Gabun“ gestellt und 13 Natio­nal­parks geschaffen hat, erholen sich die Bestände. Das ist nicht nur eine gute Nach­richt für den Schutz der Arten­viel­falt und des Regen­waldes, sondern auch für das Welt­klima. Obwohl Gabun noch kaum vom Klima­wandel betroffen ist, wird das zentral­afri­ka­ni­sche Land an der west­li­chen Atlan­tik­küste von den Auswir­kungen des Klima­wan­dels auf die nörd­li­chen Nach­bar­länder bedroht. Wenn sich die Sahel­zone immer weiter ausdehnt und der Meeres­spiegel steigt, werden die großen Flücht­lings­be­we­gungen eher nicht gegen Norden — nach Europa — gehen, sondern gegen Süden, in den frucht­baren Regen­wald­gürtel des Kongo­be­ckens, befürchtet White: „Unsere Wälder und Wild­tiere werden keine Chance haben“, so der voraus­bli­ckende Ökologe, „die Ankunft Millionen hung­riger Menschen zu über­leben.“ Der Erhalt des Regen­waldes mit all seiner biolo­gi­schen Viel­falt ist Grund­lage des Klima­schutzes in ganz Afrika. Seine Exis­tenz sorgt für Regen bis in die Sahel­zone. Das kaum bekannte Gabun hat damit globale Bedeu­tung für den Klima- und Arten­schutz. Die Zahlen spre­chen eine klare Sprache: Gabun ist — nach Surinam — mit 88 Prozent Wald­fläche das am zweit-stärksten bewal­dete Land der Welt. Es besitzt zwölf Prozent des afri­ka­ni­schen Regen­waldes, in dem etwa die Hälfte aller noch exis­tie­renden Wald­ele­fanten leben — neben 30 000 Gorillas und 35 000 Schim­pansen. Der Wild­tier­schutz ist hier nicht rein ethisch begründet, sondern eine Notwen­dig­keit für die Repro­duk­tion der Biomasse. Laut einer im „Nature“-Magazin veröf­fent­lichten Studie würde die Ausrot­tung der Wald­ele­fanten allein die Biomasse der zentral­afri­ka­ni­schen Regen­wälder um sieben Prozent verrin­gern. Mit ihren Ausschei­dungen von Samen und unver­dauten Früchten sorgen sie ebenso wie Gorillas für den Erhalt der Vege­ta­tion. Die Möglich­keit, mit Flach­land­go­rillas, Schim­pansen und Wald­ele­fanten auf Tuch­füh­lung zu gehen, Nilpferden bei Strand­spa­zier­gängen zuzu­sehen und tage­lang mit kleinen Booten durch das verzweigte System der Lagunen auf der Suche nach west­afri­ka­ni­schen Panzer­kro­ko­dilen und anderen seltenen Tier­arten zu fahren, macht Gabun zum Kron­juwel des zentral­afri­ka­ni­schen Regen­waldes. Welt­weit sterben pro Jahr bis zu 6000 Regen­wald-Arten aus. Gabun ist hinsicht­lich des Kampfes gegen Klima­wandel und für Arten­viel­falt zum einen system­re­le­vant, zum anderen ein seltenes Posi­tiv­bei­spiel, an dem sich andere Staaten nicht nur in der Region orien­tieren könnten. Dieses Land ist eine wahre Schatz­truhe der Biodi­ver­sität. Doch wie bei allen verblie­benen Natur­schätzen dieses Planeten gehört ihre akute Bedro­hung zur Gegen­wart. Der Kampf für ihren Erhalt steht im Mittel­punkt dieses Films.