ERDE AN ZUKUNFT

ERDE AN ZUKUNFT

Wunder Regen­wald In jeder Minute wird ein Stück Regen­wald so groß wie 35 Fußball­felder zerstört. Mit Motor­sägen und Bull­do­zern verschwinden jeden Tag unwie­der­bring­lich schüt­zens­werte Natur für neue Holz­möbel oder für noch mehr Palmöl- und Soja-Plan­tagen. Es werden nicht nur die Bäume vernichtet, sondern auch der Lebens­raum für Millionen Tiere.
Außerdem hat die stetige Abhol­zung des Regen­waldes hat nega­tive Auswir­kungen auf das Klima der Erde. Für „ERDE AN ZUKUNFT“ will Felix heraus­finden, welches Natur­wunder der Regen­wald darstellt und wie er für die Zukunft geschützt werden kann.

Die Kinder von heute sind die Erwach­senen von morgen — gerade deshalb wollen und sollen sie die Zukunft aktiv mitge­stalten. Und zwar nach­haltig. Doch nur mit dem nötigen Hinter­grund­wissen sind sie auch in der Lage dazu. Dabei unter­stützt sie ERDE AN ZUKUNFT. Kind­ge­recht und span­nend werden in dem neuen Format die Themen der Zukunft aufbe­reitet: von Umwelt­schutz über soziale Fragen bis hin zu tech­ni­schen und Bildungs-Themen. So werden die Kinder animiert, über die Auswir­kungen ihres Handelns nach­zu­denken und sich aktiv als Zukunfts­ma­cher zu enga­gieren. Denn nur, wer infor­miert ist, kann auch etwas tun.

Ausgangs­punkt jeder Sendung sind Wünsche und Fanta­sien von Kindern: Was sollte in der Zukunft anders, besser, schöner oder neu sein? Auf seiner mono­the­ma­ti­schen Reise macht sich Mode­rator Felix Seibert-Daiker zunächst auf den Weg dahin, wo Zukunft im Hier und Jetzt entsteht oder bereits erlebbar ist. Er begegnet Menschen, die heute schon um eine bessere Zukunft ringen, an der Umset­zung konkreter Ideen arbeiten oder neuar­tige Über­le­gungen anstellen. Im Studio demons­triert Felix anschau­lich und unter­haltsam verblüf­fende Hinter­gründe zum jewei­ligen Thema, erläu­tert Zusam­men­hänge und gibt Ausblicke.

Doch damit nicht genug: In einer comic-haften futu­ris­ti­schen Anima­ti­ons­welt trifft Felix als sein eigener Avatar auf den Avatar des Kindes, das mit seinem Wunsch zu Sendungs­be­ginn die Reise in die Zukunft initi­iert hat. Gemeinsam finden sie in einem Was-wäre-wenn-Zukunfts­sze­nario heraus, welche posi­tiven wie auch nega­tiven Folgen unser jewei­liges Handeln haben könnte. So regt ERDE AN ZUKUNFT seine jungen Zuschauer zum Nach­denken an und zeigt Optionen für nach­hal­tiges Verhalten auf. Und um dem Nach­druck zu verleihen, stellt Felix am Ende der Sendung Zukunfts­ma­cher vor, die sich vorbild­haft und beispiel­ge­bend mit den beschrie­benen Heraus­for­de­rungen ausein­an­der­setzen: Kinder oder Jugend­liche also, die bereits aktiv sind, vor allem im Sinne von Nach­hal­tig­keit. Diese Kinder, aber auch enga­gierte Promi­nente, geben damit Anre­gungen zum Weiter­denken und Mittun.

 

Hidden King­doms

Hidden King­doms

Im tropi­schen Regen­wald auf Borneo tobt das Leben. Nicht nur am Boden, auch in den Baum­wip­feln herrscht ein reges Treiben. Dort wohnt das Spitz­hörn­chen, das sich seine Nahrung im Mangost­an­baum sucht. Auf der anderen Seite der Welt, in Brasi­lien, lebt das Büschel­äff­chen. Es hat seinen Lebens­raum von Urwald an den Rand der Städte verlegt, wo es von dem lebt, was die Menschen wegwerfen.

Kleine Tiere wie sie brau­chen aufgrund ihres Stoff­wech­sels alle zwei bis drei Stunden Nahrung. Entgegen der Annahme ist Futter für die kleinen Pelz­tiere in Wäldern jedoch knapp und die Beschaf­fung gefähr­lich. Während Spitz­hörn­chen in Indo­ne­siens Urwäl­dern mit gefrä­ßigen Bart­schweinen und Orang Utans um die reifen Früchte des Mango­stan-Baums konkur­rieren, müssen Strei­fen­hörn­chen in den Weiten Nord­ame­rikas mindes­tens hundert Eicheln sammeln, um den Winter zu über­stehen. Während manche Hörn­chen auf dem ehrli­chen Weg versu­chen, ihre unter­ir­di­sche Spei­se­kammer aufzu­füllen, haben sich andere auf das Plün­dern der Depots ihres Nach­barn spezia­li­siert. Das bleibt nicht unge­straft. Wird der Dieb entdeckt, kommt es zum Kampf. Die wilden ober- und unter­ir­di­schen Verfol­gungs­jagden können sogar tödlich enden. Spitz­hörn­chen im indo­ne­si­schen Dschungel müssen zwar nicht über den Winter kommen, haben aber trotzdem lange Durst­stre­cken zu bewäl­tigen. Denn die Bäume tragen nur saisonal Früchte und werden pünkt­lich zur Ernte­zeit von anderen Wald­tieren abge­erntet. Leer­ge­fres­sene Bäume zwingen die winzigen Baum-Bewohner zu gefähr­li­chen Expe­di­tionen mit unge­wissem Ausgang.

 

Wieder­ho­lung 25. Dezember 7:45 Uhr

 

 

Freie Bahn für wilde Tiere

Freie Bahn für wilde Tiere

Seit über einem Jahr wandelt BOS gemeinsam mit dem Rhino and Forest Fund (RFF) sowie dem Leib­nitz-Institut für Zoo- und Wild­tier­for­schung (IZW) in Sabah alte Ölpal­men­plan­tagen in Regen­wald um. Dieser neue Regen­wald bildet einen Wild­tier­kor­ridor, der zwei Natur­schutz­ge­biete verbindet. 8.000 Setz­linge auf den ersten 50 Hektar konnten bereits ange­pflanzt werden.

Habi­tats­ver­net­zung als Schlüssel der Biodiversität

Die Tropen­wälder Borneos gehören zu den ältesten der Erde. Hier leben seltene Tier­arten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Doch ihr Lebens­raum und damit ihre Zukunft ist bedroht: Jähr­lich werden auf Borneo weit über eine Million Hektar Regen­wald vernichtet, größ­ten­teils um Ölpalmen anzu­bauen. Die so entstan­denen Mono­kul­turen redu­zieren die biolo­gi­sche Viel­falt in bedroh­li­chem Ausmaß. Sie gefährden hier lebende Tiere wie Orang-Utans, Zwerg­ele­fanten oder Bantengs, weil sie – neben der Redu­zie­rung des Nahrungs­an­ge­botes – ehemals zusam­men­hän­gende Lebens­räume zerschneiden. Für viele Tiere endet es mit dem Tod, wenn sie auf Nahrungs­suche die Plan­tagen durch­queren und den Menschen zu nah kommen. Doch das Problem ist vor allem lang­fristig: Die Habi­tat­z­er­schnei­dung führt dazu, dass die Tiere nur noch in ihrer ursprüng­li­chen Gruppe bleiben, und der Genpool konti­nu­ier­lich schrumpft. Das ist einer der Haupt­gründe für das Arten­sterben. Denn: Je höher die biolo­gi­sche Viel­falt, umso robuster ist die Art und kann sich besser an die Auswir­kungen des Klima­wan­dels oder an Krank­heiten anpassen. Daher ist neben dem Schutz der verblei­benden Natur­land­schaften und ihrer Wild­tier­be­stände vor allem die Habi­tat­ver­net­zung eine Schlüs­sel­maß­nahme für den Erhalt der Biodiversität.

Ein Wild­tier­kor­ridor für die Artenvielfalt

Der Wildtierkorridor verbindet zwei Naturschutzgebiete
Der Wild­tier­kor­ridor verbindet zwei Naturschutzgebiete

Seit genau einem Jahr machen wir in Sabah genau das: Alte Ölpal­men­plan­tagen werden aufge­kauft und in Regen­wald umge­wan­delt. Mit dem Projekt, das von BOS mitfi­nan­ziert und vom IZW wissen­schaft­lich begleitet wird, entsteht unter der Leitung des RFF ein rund 800 Meter breiter Wild­tier­kor­ridor zwischen zwei Schutz­ge­bieten. „Ziel ist es, diese und weitere Schlüs­sel­ge­biete in natur­nahen Regen­wald zurück­zu­ver­wan­deln, damit sie als Wild­tier­kor­ri­dore wert­volle natür­liche Lebens­räume schnellst­mög­lich verknüpfen, bevor es für bedrohte Arten wie den Orang-Utan, den Banteng, den Zwerg­ele­fanten und viele andere zu spät sein wird”, erklärt Robert Risch, Projekt­leiter und Vorstand vom RFF. Dafür hat der RFF, unter­stützt von uns und weiteren Part­nern, bereits 65 Hektar Wald- und Plan­ta­gen­fläche erworben, um sie in die angren­zenden Schutz­ge­biete zu inte­grieren. So entsteht eine Fläche von rund 200.000 Hektar zusam­men­hän­gendem und geschütztem Regenwald.

Schon 8.000 Bäume gepflanzt

Schon 8000 Baumsetzlinge sind gepflanzt
Schon 8000 Baum­setz­linge sind gepflanzt

Die stolze Bilanz nach einem Jahr: Auf den ersten 50 Hektar sind bereits 8.000 Setz­linge gepflanzt. Sie stammen ausschließ­lich aus angren­zenden Wald­ge­bieten und regio­nalen Natur­wäl­dern – auch hier wird auf Arten­viel­falt gesetzt: Bislang 32 verschie­dene Baum­arten aus 14 Fami­lien wurden im zukünf­tigen Wild­tier­kor­ridor gepflanzt. Rund die Hälfte der Setz­linge gehören zur Familie der Flügel­frucht­ge­wächse (lat. Dipte­ro­car­pa­ceen), die im Tief­land­re­gen­wald Borneos bis zu 80 Prozent des natür­li­chen Kronen­dachs stellen. Sie sind das Rück­grat des ursprüng­li­chen Ökosys­tems. Andere Baum­arten produ­zieren Früchte für Wild­tiere oder verbes­sern die Boden­qua­lität durch die Anrei­che­rung mit Stick­stoff. Wieder andere treiben die Entwick­lung eines geschlos­senen Kronen­dachs voran. Auch eigen­ständig wieder­keh­rende Bäume werden in die Pflege mit einbe­zogen und tragen zur natür­li­chen Rege­ne­ra­tion des Waldes bei. Zusätz­lich ange­legte Klein­ge­wässer und Gras­land­schaften sollen zukünftig weitere Anlauf­stellen für wilde Tiere wie Bantengs, Höcker­störche, Zwerg­ele­fanten, Orang-Utans und vielen anderen Arten bieten. Ziel ist es, mit dem natur­nahen Regen­wald eine Wild­tie­r­oase zu schaffen, die der enormen Viel­falt der ursprüng­li­chen Wälder Borneos so nahe wie möglich kommt.

Ein Projekt mit Zukunft

Von dem Projekt profi­tiert auch die lokale Bevöl­ke­rung. Von Anfang an unter­stützen Bewoh­ne­rinnen und Bewohner einer benach­barten Dorf­ge­mein­schaft beim Pflanzen der Setz­linge und kümmern sich um ihre Pflege. Lang­fristig wird durch den neuen Wald­kor­ridor auch eine bessere Wasser­qua­lität der angren­zenden Flüsse erwartet – Fisch- und Garne­len­zucht sind die Haupt­ein­nah­me­quellen der ansäs­sigen Fischerdörfer.

Freie Bahn für Orang-Utans
Freie Bahn für Orang-Utans

Das Projekt soll weiter wachsen: Der RFF plant, zusammen mit seinen Part­nern weitere Plan­ta­gen­flä­chen auf Borneo zu erwerben, und sie eben­falls in natur­nahen Regen­wald umzu­wan­deln. „Hier in Sabah können wir ganz konkret einen Beitrag für den Erhalt von Orang-Utans, Zwerg-Elefanten, Nasen­affen, Malaien-Bären und anderen bedrohten Wild­tieren leisten. Was wir bisher schon erreicht haben, ist ein toller Erfolg. Die Rena­tu­rie­rung von Agrar­flä­chen ist ein unver­zicht­bares Element in einer Gesamt­stra­tegie zum Schutz der Biodi­ver­sität. Und gerade in Zeiten von Corona ein Schritt in die rich­tige Rich­tung“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutschland.

Werden auch Sie zum Regen­wald-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, weitere Flächen zu sichern und diese in Regen­wald umzu­wan­deln. Für die Orang-Utans, die Arten­viel­falt und das Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Baby­glück im Dschungel – Signe hat Nachwuchs

Baby­glück im Dschungel – Signe hat Nachwuchs

Eine schö­nere Nach­richt können wir uns in diesem Jahr voller Sorgen, Nöte, Heraus­for­de­rungen und Entbeh­rungen kaum vorstellen: Ein Orang-Utan-Baby wurde in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen geboren! Es ist das fünfte Baby einer von uns ausge­wil­derten Orang-Utan-Mutter, das seit 2012 in Kehje Sewen das Licht der Welt erblickte. Will­kommen, kleiner Wald­mensch. Du schenkst uns Hoffnung.

Auf einer ihrer routi­ne­mä­ßigen Touren durch den südli­chen Teil des Kehje Sewen-Waldes, musste unser Beob­ach­tungs­team aus Camp Nles Mamse einen kurzen Stopp einlegen, um etwas am Auto zu kontrol­lieren. Plötz­lich entdeckten die Mitar­beiter eine Bewe­gung im Geäst. Da, gar nicht weit entfernt, schwang sich ein Orang-Utan hoch oben durch die Wipfel der Baum­riesen. Natür­lich machte sich das Team direkt an die Verfol­gung. Und bald erkannten die Kollegen, dass es sich bei dem Tier um Signe handelte. Das 13-jährige Weib­chen war im Dezember 2016 zusammen mit ihrem in Samboja Lestari gebo­renen Sohn Bungaran ausge­wil­dert worden. 

Ein neues Baby in Kehje Sewen

Signe war hoch oben in den Bäumen eifrig auf Nahrungs­suche unter­wegs. Als sie nach einiger Zeit auf den Wald­boden hinab­stieg, konnte unser Team einen genaueren Blick auf sie werfen. Und da sahen sie es: Signe trug vor ihrer Brust ein kleines Baby! 

Mutter und Kind sind wohlauf
Mutter und Kind sind wohlauf

Es hielt sich im Fell seiner Mutter fest und beob­achte ganz genau, was sie tat. Das Orang-Utan-Weib­chen hatte es vor allem auf die nahr­haften Früchte des Burflower-Baums abge­sehen – die perfekte Nahrung für eine stil­lende Orang-Utan-Mutter. Beide sahen kern­ge­sund aus und ließen sich von unserem Team, das die beiden aus sicherer Entfer­nung beob­ach­tete, nicht aus der Ruhe bringen. 

Wir beob­achten den Fortschritt 

Als die Abend­däm­me­rung einsetzte, verschwanden Mutter und Baby Rich­tung Tal und aus unserem Blick­feld. Ganz begeis­tert von der Entde­ckung schmie­dete das Team sofort Pläne, um schon bei der nächsten Beob­ach­tungs­tour mehr Eindrücke und Daten über die beiden sammeln zu können. Wir hoffen also, bald mehr über Signe und ihr Baby berichten zu können.

Noch wissen wir nicht, ob Junge oder Mädchen
Noch wissen wir nicht, ob Junge oder Mädchen

Signe wurde 2009 im Alter von zwei Jahren aus ille­galer Haus­tier­hal­tung gerettet und kam in unser Rettungs­zen­trum Samboja Lestari. Hier bewies sie sich als geleh­rige Schü­lerin. Im April 2015 schenkte sie ihrem Sohn Bungaran das Leben, mit dem sie seit 2016 frei und wild in Kehje Sewen leben darf. Bungaran war schon immer ein sehr aktiver kleiner Junge, der sich schon seit einiger Zeit in immer größerer Selbst­stän­dig­keit übte. Auch bei den letzten Sich­tungen von Signe und Bungaran konnten unsere Teams fest­stellen, dass er sich immer öfter von seiner Mutter entfernte. Obwohl erst fünf­ein­halb Jahre alt, schien Bungaran bereit zu sein, seine Mutter mit einem kleinen Geschwis­ter­kind zu teilen und mehr und mehr eigene Wege zu gehen. 

Neugierig beobachtet das Kleine die Welt
Neugierig beob­achtet das Kleine die Welt

Unsere Arbeit trägt Früchte

Jede Orang-Utan-Geburt ist für uns ein Grund zur Freude. Vor allem, wenn das Baby in der Wildnis zur Welt kommt und die Mutter ein von uns reha­bi­li­tierter und ausge­wil­derter Orang-Utan ist. Denn einen besseren Beweis dafür, dass unsere Arbeit Sinn macht und Erfolg hat, gibt es wohl kaum. 

 

Helfen auch Sie mit einer Spende, damit Orang-Utans und ihr Lebens­raum eine Zukunft haben. Jeder Beitrag hilft.