Die Welt erlebt derzeit das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Jeden Tag gehen 150 Arten verloren. Was sind die Gründe, und kann man die Lawine des Aussterbens stoppen? Die Vernichtung von Wäldern und die Ausbreitung der Landwirtschaft sind die Hauptgründe. Dirk Steffens zeigt, wie Naturschützer weltweit im Kampf für den Artenschutz immer ausgefallenere Methoden entwickeln.
Denn noch gibt es Möglichkeiten, dagegenzuhalten. Weltweit gibt es schätzungsweise rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Unzählige sind bis heute noch gar nicht entdeckt. Bei dieser Vielfalt stellt sich zwangsläufig die Frage: Wo soll Artenschutz ansetzen? Und welche Tierarten wollen wir retten? Welche müssen wir sogar im ureigenen Interesse retten? Manche Tiere stehen bei Schutzmaßnahmen mehr im Fokus als andere.
Beispielsweise Pandabären. Und um sie zu retten, ist kein Preis zu hoch, so werden sie sogar durch künstliche Befruchtung vermehrt. Im chinesischen Chengdu gibt es ein Forschungszentrum, das auf die Nachzucht von Pandas spezialisiert ist — ein aufwendiges und teures Unterfangen. In freier Wildbahn sind Pandas mittlerweile selten, es gibt nur noch rund 2000 Tiere. Und ihr Lebensraum schwindet. Da Pandas als Bambusfresser spezielle Ansprüche haben, ist ihr Verschwinden in freier Natur, wenn nichts geschieht, nur eine Frage der Zeit. Doch aussterben lässt man Pandas nicht, denn sie sind Publikumslieblinge in den Zoos auf der ganzen Welt. Dort landen die Pandas aus der Nachzucht. Die chinesische Regierung verleiht sie gegen eine Gebühr von rund einer Million US-Dollar pro Jahr. Artenschutz — oder nur ein großes Geschäft? Der Verlust von Lebensraum ist für den Panda und viele andere Tiere das Hauptproblem. Es gibt heute rund acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die hinterlassen ihre Spuren auf dem gesamten Planeten. Dreiviertel der Landfläche weltweit sind durch den menschlichen Einfluss bereits stark verändert.
Auf Borneo in Südostasien dehnen sich die Flächen für Palmöl-Plantagen immer weiter aus, der Lebensraum der Orang-Utans schwindet. Das Überleben der größten Baumbewohner im ganzen Tierreich ist nicht nur durch Abholzung massiv bedroht, sondern auch durch illegalen Tierhandel. Nach Drogen‑, Waffen- und Menschenschmuggel ist der Wildtierhandel mit bedrohten Arten ein lukratives — wenn auch illegales — Geschäft weltweit. Die internationalen Schmugglerbanden verdienen damit jedes Jahr Milliarden Euro. Jeden Tag werden in Südafrika drei Nashörner von Wilderern getötet — nur wegen ihres Horns. Ein Kilogramm davon kostet auf dem Schwarzmarkt ungefähr 60 000 Dollar, etwa so viel wie derzeit ein Kilogramm Gold. Denn viele Menschen in Asien glauben an eine medizinische Wirkung von Nashornpulver. Dieser Aberglaube befeuert ein grausames Geschäft, das Wilderer skrupellos macht.
Sind Arten erst einmal fast ausgestorben, ist es äußerst aufwendig, in der Natur wieder stabile Populationen aufzubauen. Der Waldrapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Einst war der Ibisvogel in Mitteleuropa weitverbreitet, bis er im 17. Jahrhundert so stark gejagt wurde, dass er in seinen natürlichen Lebensräumen verschwand. Doch jetzt gibt es wieder Hoffnung: In Zoos ausgebrütete Waldrappe werden mit einer aufwendigen Strategie ausgewildert. Dabei stehen die Naturschützer vor einer großen Herausforderung: Waldrappe sind Zugvögel und lernen normalerweise von ihren Eltern, wie sie in ihr Wintergebiet kommen. Diese Aufgabe müssen nun menschliche „Zieheltern“ übernehmen. Mit Ultraleichtflugzeugen wollen sie die jungen Waldrappe über die Alpen nach Italien begleiten und ihnen so den Weg weisen. Eine knapp zweiwöchige Mission mit ungewissem Ausgang. Dirk Steffens zeigt, was der Mensch verliert, wenn Arten verschwinden, und was wir tun müssen, damit das fein abgestimmte Netzwerk der Natur keine Löcher bekommt, die nicht mehr zu reparieren sind. Er geht der Frage nach, welche Arten Schlüsselpositionen in diesem Netzwerk haben — und was der Mensch überhaupt vom Wert einzelner Arten wissen kann.
Um unsere ausgewilderten Orang-Utans im Auge zu behalten, arbeiten unsere Post-Release-Monitoring-Teams tief im Regenwald, weitab von Zivilisation und Infrastruktur. Die Camps regelmäßig mit Proviant und Ausrüstung zu versorgen, ist logistisch sehr aufwändig. Wenn dann das Wetter nicht mitspielt, braucht es vor allem Improvisationstalent, Erfahrung – und Geduld.
Die Logistik ist eine Herausforderung
Das Material für beide Camps im Kehje Sewen Forest kommt aus unserem Standort im Muara Wahau District. Einmal im Monat macht sich das Versorgungsteam auf den Weg, mit allem im Gepäck, was wichtig ist. Wenn alles glatt läuft, ist es ein rund vierstündiger Tripp vom Büro bis ins Nles Mamse Camp: Erst geht es über unbefestigte Straßen bis zu einem Flussufer in der Nähe des Camps. Dort wartet dann zur vereinbarten Zeit das Team aus dem Camp. Weil der Treffpunkt an der 67-Kilometer-Marke des Flusses liegt, wird die Anlegestelle der Einfachheit halber „Dermaga 67“ genannt. Vom Pier sind es mit dem Boot nur rund fünf Minuten bis zum Camp.
Eine Panne wirft den Zeitplan extrem zurück
Aber nicht immer läuft alles reibungslos. Ende letzten Monats hatte der Lastwagen, mit dem wir die Vorräte aus Muara Wahau transportieren, eine Panne – es blieb einige hundert Meter vor dem Pier liegen. Die schwere Ladung, das Alter des Fahrzeugs und die Schotterpiste hatten dazu geführt, dass die Radaufhängung schwer beschädigt war.
Weil es im Regenwald meistens keinen Telefonempfang gibt, konnte der Fahrer die Leute im Camp nicht informieren. Als sie zum vereinbarten Zeitpunkt am Pier ankamen, war von dem Transportfahrzeug weit und breit nichts zu sehen. Nach einiger Zeit machten sie sich auf den Weg in die Richtung, aus der der Wagen eigentlich kommen sollte. Dann fanden sie den liegengebliebenen Lastwagen. Was tun?
Manchmal sind die pragmatischsten Lösungen die besten
Obwohl die Fahrer sehr gute Mechaniker sind, und oft auch sofort sagen können, was das Problem ist, bleibt es eine herausfordernde Aufgabe, mitten im Regenwald einen LKW zu reparieren. Die erste Inspektion ergab, dass es länger dauern würde, den Wagen wieder fahrbereit zu machen. Weil es schon später Nachmittag war, entschied sich das Team für eine pragmatische Lösung: Die leichteren Vorräte wie Lebensmittel wurden geschultert und zu Fuß ins Camp gebracht. Alles, was zu schwer war, wurde in einer kleinen Hütte untergebracht, die manchmal als Durchgangsstation genutzt werden. Und dann war es auch schon dunkel.
Der Lastwagen konnte dann am nächsten Tag mit vereinten Kräften und zusätzlichem Werkzeug aus dem Camp repariert und das restliche Material abgeholt werden. Im Regenwald wird es halt nie langweilig.
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Es ist einer der wichtigsten Momente unserer Arbeit: Wenn sich die Transportboxen öffnen, und die Orang-Utans ihr neues Leben im Regenwald beginnen. So erging es auch den sieben Orang-Utans, die wir vor rund zwei Wochen im Bukut Baka Bukit Raya Nationalpark ausgewildert haben. Nach einer mehrtägigen Reise, die über unwegsame Strecken, kleine Dörfer und für die letzten sieben Stunden über Flüsse führte, wurden die Tiere eines nach dem anderen frei gelassen. Doch wie ging es dann weiter? Finden unsere Schützlinge ausreichend Nahrung? Haben sie einen sicheren Schlaf? Leben sie sich gut ein?
Jeder Schritt wird dokumentiert
Wenn wir die Orang-Utans auswildern, bleibt immer ein kleines Post-Release-Monitoring-Team zurück. Sie folgen den Spuren der “Neuen Wilden”, beobachten sie in ihrem neuen Zuhause und dokumentieren jeden Schritt. Zumindest, wenn die Teams sie finden. Der kurz vor der Auswilderung implantierte Chip hilft, die Tiere aufzuspüren – allerdings ist die Reichweite begrenzt. Ein wenig Glück gehört also auch dazu. Direkt nach der Auswilderung ist das einfacher: Da heften sich die Teams gleich an die Fersen der Tiere und lassen sie möglichst nicht mehr aus den Augen. So auch dieses Mal. Und das Team konnte berichten, dass sich die Tiere gut im Regenwald einleben.
Suayap schlug sich erst mal den Bauch voll
Sobald ihr Käfig geöffnet wurde, kletterte Suayap flott auf den nächsten Baum. Die Aktivitäten um sie herum konnten sie nicht aus der Ruhe bringen. Sie beobachtete von ihrem sicheren Baumsitz aus, wie das Auswilderungsteam einen weiteren Käfig öffnete. Suayap, die 2006 aus Thailand gerettet wurde, pflückte sich erst mal genüßlich Feigen aus den Ästen, kaute auf Mahawai-Blättern rum und fing ein paar Termiten. Später näherte sie sich kurz Barlian und einem andere Orang-Utan und zog sich dann zurück. Als es dunkel wurde, baute sie in 25 Metern Höhe ihr Schlafnest, nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie ausgesetzt wurde.
Barlian verteidigte sein Revier
Barlian brauchte etwas mehr Zeit, um seine neue Umgebung zu erkunden. Nachdem er einen Baum erklommen hatte, näherte er sich Suayap. Später kam noch ein weiterer, nicht idetifizierbarer Orang-Utan dazu, mit dem Barlian einen Kampf anfing. Doch er war noch sichtlich von seiner Reise erschöpft. Barlian konnte die Rangelei nicht für sich entscheiden und ließ dann von dem Widersacher ab. Später stritt er sich noch mit Unggang. Doch kurz danach naschten die beiden in trauter Einigkeit von dem reichen Angebot an Waldfrüchten. Für seine erste Nacht richtete sich Barilan ein altes Nest her, das nur etwa 100 Meter vom Punkt seiner Freilassung entfernt lag.
Reren suchte Kontakt zu den anderen
Reren wurde zusammen mit Darryl, Amber und Randy freigelassen. Die Gruppe blieb erst einmal zusammen und suchte gemeinsam Futter. Alle waren sehr hungrig, obwohl sie auch auf dem Transport vom Rehabilitationszentrum bis zum Auswilderungsort immer wieder ausreichend zu trinken und zu essen bekommen hatten. Aber offenbar macht das Erleben von Freiheit hungrig. Uns so ließ sich Reren leckeren Kondang, Feigen, wilde Ingwerkerne und Farne schmecken. Sie baute ihr Nest gleich neben Ambers Nest, etwa 250 Meter entfernt von der Stelle, an der die beiden Käfige geöffnet wurden.
Amber hat keine Lust mehr auf Menschen
Vom ersten Moment an, als ihr Käfig geöffnet wurde, verhielt sich Amber dem Auswilderungsteam gegenüber leicht aggressiv. Im Grunde ein gesundes Verhalten, denn die Tiere sollen ja ohne Menschen zurecht kommen. Einige Male wirkte es so, als würde sie dem Team richtig drohen. Doch dann entschied sie sich doch dazu, Reren zu folgen und erst einmal etwas zu essen. Auch sie ließ sich Kondang- und Sangkuang-Früchte sowie Capilak-Blätter schmecken. Am ersten Abend blieb sie mit Reren zusammen und baute ihr Nest in direkter Nachbarschaft zu ihr.
Unggang musste sich erst mal zurecht finden
Unggang kletterte auf einen Kapening-Baum, nachdem er freigelassen wurde. Er brauchte eine ganze Weile, um sich zu orientieren und die Lage zu überblicken. Dann fing er langsam an, Früchte vom Baum zu pflücken und nach Termiten zu angeln. Als es dunkel wurde, baute er sein Nest in 30 Meter Höhe, nur etwa 100 Meter von seinem Freilassungsort entfernt.
Darryl rangelte spielerisch mit Randy
Nachdem sein Käfig geöffnet wurde, prüfte Darryl kurz seine Umgebung, bevor er auf einen nahe gelegenen Baum kletterte. In der Baumkrone angekommen begann er sofort damit, sich den Magen zu füllen. Auch er war nach der langen Reise offensichtlich hungrig. Dann erspähte er Randy und die beiden starteten eine freundschaftliche Verfolgungsjagd. Wenn sie sich erwischten, rangelten sie spielerisch miteinander, nur um dann wieder eine Verfolgung durch die Bäume zu starten. Schließlich beschloss Darryl, sein Nachtnest in der Nähe seines Freilassungsortes zu bauen.
Randy zeigt artgerechtes Verhalten
Randy zeigte deutlich seinen Unmut über die Anwesenheit des Teams, als sein Käfig geöffnet wurde. Mit aufgestellten Haaren rannte er fix auf einen Baum und konnte sich erst nach einiger Zeit wieder beruhigen. Später erkundete er die Gegend, fraß Früchte und Blätter, spielte mit Darryl und baute schließlich sein Nachtnest etwa 200 Meter von seinem Auswilderungsort entfernt.
Wir sind zuversichtlich, dass alle sieben Orang-Utans ein glückliches und erfolgreiches Leben in ihrer neuen Heimat, dem Bukit Baka Bukit Raya National Park, führen werden. Wir behalten sie im Auge…
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Sieben Orang-Utans aus unserem Schutzzentrum Nyaru Menteng finden ihr neues Zuhause im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark. Vorher haben die Glückspilze einen langen Rehabilitationsprozess durchlaufen – nun starten sie in ihr neues, wildes Leben.
Aber der Reihe nach: Bevor sie die anstrengende Reise bis zum Ort ihrer Auswilderung angetreten haben, hat unser Ärzteteam in Nyaru Menteng alle Tiere medizinisch untersucht: Wie viel wiegt der Orang-Utan? Sind die Zähne ok? Wie hoch ist die Körpertemperatur? Gibt es irgendwelche Verletzungen? Was sagen die Blutwerte? Um diese Prozedur für die Tiere möglichst stressfrei zu halten, werden sie dafür leicht sediert. Nach dem Gesundheitscheck wurden die Tiere vorsichtig in separate Transportboxen gelegt. Auf Fahrzeugen verladen ging es dann mitten in der Nacht los. Immer wieder hat das Team auf der rund 20 Stunden dauernden Reise kurze Pausen eingelegt, um nach den Orang-Utans zu sehen. Die letzten vier Stunden ging es dann auf dem Boot weiter, bis jedes Tier zu seinem Bestimmungsort kam.
Viele Tiere haben eine dramatische Geschichte
Jeder Orang-Utan hat eine eigene Lebensgeschichte. Auch diese „Neuen Wilden“ wurden in den vergangenen Jahren im Schutzzentrum liebevoll und fürsorglich auf ihre Auswilderung vorbereitet. Eines von ihnen ist das Orang-Utan-Weibchen Suayap. Sie kam 2006 zu uns, da war sie geschätzt zwischen sechs und sechseinhalb Jahren alt. Suayap war einer von 48 Orang-Utans, die aus dem Safari World Vergnügungspark in Bangkok gerettet und nach Borneo zurückgebracht wurden. Ein Gentest bestätigte: Sie war auf Borneo geboren, wurde dort gefangen und illegal nach Thailand geschmuggelt. Dort hätte ihr das lebenslange Schicksal “Vergnügungspark” gedroht – als junger Orang-Utan als niedliches Fotomodell, als ausgewachsener Orang-Utan als Boxer, Nummerngirl oder in einem anderen „Unterhaltungsprogramm“.
Jeder Orang-Utan hat unterschiedlichen Entwicklungsstand
In unseren Schutzzentren geht es darum, die Tiere so artgerecht wie möglich zu betreuen. In der Waldschule werden die Überlebensfähigkeiten mit Hilfe von intensivem Enrichment entwickelt und trainiert. Suayap war vier Jahre in der Waldschule, bevor sie im Juni 2019 auf die Vorauswilderungsinsel im Salat Island Cluster umgesiedelt wurde. Hier konnte sie sich „beweisen“. Sie ist von ihrem Wesen her nicht aggressiv, konnte jedoch gut für sich selbst einstehen, wenn es nötig war. Sie erkundete aktiv ihre Umgebung, suchte fleißig nach Futter und verhielt sich in jeder Situation wie ein wilder Orang-Utan. Die besten Voraussetzungen, um ausgewildert zu werden.
Regenwald statt Thaiboxen
Im Alter von 22 Jahren – nach sechzehneinhalb Jahren bei BOS – war Suayap nun bereit, ein neues, freies Leben im Wald des Bukit Baka Bukit Raya Nationalparks zu beginnen. Dazu Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland: „Wir freuen uns riesig, dass Suayap wieder als wildes Tier leben kann und nicht als Showobjekt unnatürliche Kämpfe inszenieren muss. Sie ist ein Hoffnungsschimmer im Kampf gegen den internationalen illegalen Wildtierhandel. Leider haben „Orang-Utan Thaiboxing Shows“ im asiatischen Raum ungebremst regen Zulauf. Sie vermitteln ein falsches Bild von Wildtieren und sind für den Artenschutz somit maximal kontraproduktiv und schaffen weitere Nachfrage für den illegalen Handel. Leider besuchen auch viele deutsche Touristen diese lebensverachtenden Shows. Wir von BOS raten dringend davon ab, solche Shows zu besuchen und lobbyieren für ein Verbot.“
Mittlerweile acht aus Thailand gerettete Orang-Utans ausgewildert
Mit Suayap wurden jetzt sechs weitere Orang-Utans im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya ausgewildert: die Orang-Utan-Weibchen Amber (16) und Reren (8) und die Männchen Barlian (8), Darryl (12), Randy (14) und Unggang (10). Suayap ist der achte Orang-Utan, der 2006 aus Thailand gerettet wurde, den wir jetzt auswildern konnten. Ein weiteres Tier der 48 lebt auf einer unserer Schutzinseln für nicht auswilderbare Orang-Utans.
Insgesamt hat BOS 485 Tiere ausgewildert
Mit diesen sieben Schützlingen hat die BOS Foundation seit 2012 485 Orang-Utans in zwei Auswilderungsgebieten in Zentral-Kalimantan (Schutzwald Bukit Batikap und Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark) und einem in Ost-Kalimantan (Kehje Sewen Forest) ausgewildert. Wir danken all unseren Spendern herzlich für ihre Unterstützung, mit deren Hilfe wir diese Arbeit zum Arten- und Lebensraumschutz weiter vorantreiben können.
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In den Feuchtgebieten des Sentarum-Sees auf der indonesischen Insel Borneo lebt die Riesenhonigbiene Apis dorsata. In den Wäldern der Seenlandschaft baut sie ihre Nester in den Wipfeln der großen Bäume, die hier als heilig gelten und Laulaus genannt werden. Das indigene Volk der Dayak verehrt die Riesenbiene, ihr Honig nimmt in seiner Kultur einen wichtigen Platz ein.
Neben dem Fischfang ist der Verkauf von Honig eine der Haupteinnahmequellen.Ouaksah gehört zu den wenigen Menschen, die mit Mut und Geschick eine gefährliche Tradition aufrechterhalten: Er klettert nachts auf die Bäume, um den Bienen ihren Honig zu rauben. Ouaksah ist einer der letzten Honigjäger, die diese nächtliche Ernte betreiben, die auch eine spirituelle Bedeutung besitzt. Ouaksah trägt dabei weder Schuhe noch Handschuhe, lediglich Stirnlampe und Imkerpfeife. Beim Aufstieg in den Wipfel singt er Gebete, um die Geister des heiligen Baums zu besänftigen.Die Honigjäger müssen schnell arbeiten: Zuerst vertreiben sie die Bienen mit dem Smoker, dann schneiden sie das aus einer großen Wabe bestehende Nest ab. Das Honigsammeln ist eine extrem riskante Angelegenheit: Ein einziger Fehltritt und es droht ein tödlicher Sturz in die Tiefe. Am Fuße des Baumes warten Ouaksahs Cousins. In geduldiger Feinarbeit reicht er ihnen die honiggefüllten Bienenwaben herunter. Dank seiner reichen Beute kann sich seine Familie auf einige sorgenfreie Monate freuen.
Wildbienen sind vielen Bedrohungen ausgesetzt — und zunehmend auf Schutz angewiesen. Viele Arten stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. „Die Bienenflüsterer“ handelt von der einzigartigen Beziehung zwischen Menschen und Bienen.In 15 Geschichten von fünf Kontinenten zeigt die Reihe die Schönheit und Vielfalt der Bienenvölker, alte Traditionen und Techniken von Imkern aus aller Welt und Rituale, die der Mensch im Kontakt mit den faszinierenden Insekten entwickelt hat. Und sie begleitet Honigsammler: in den abgelegenen Tälern des Himalaya, im nächtlichen Dschungel Indonesiens, in Argentinien und in Äthiopien, wo die Bienen im Dienst des Glaubens stehen.
Synchronfassung, Online in der arte-Mediathek verfügbar von 28/06 bis 12/07
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