Jeder Orang-Utan ist einzigartig, genau wie sein Schicksal. An dieser Stelle möchten wir Sie auf diejenigen unserer Schützlinge aufmerksam machen, die uns derzeit ganz besonders bewegen.
Orang-Utan des Monats Mai: Greta
Sie ist eine Kämpferin. Das war den Mitarbeitern des BOS-Rettungsteams sofort klar, als sie die kleine Greta Mitte Februar allein umher irrend in Zentralkalimantan aufgriffen. Völlig erschöpft und geschwächt machte das mutterlose Orang-Utan-Mädchen trotz seines schlechten Gesundheitszustands nicht den Eindruck aufgeben zu wollen. Im Gegenteil: Die Kleine wollte um jeden Preis leben. Kein Wunder daher, dass Menschen weltweit ihr bei einem Namenswettbewerb den Namen Greta (in Anlehnung an die schwedische Umweltaktivistin) gaben.
Heute ist Greta bereits seit über zwei Monaten im Rettungszentrum in Nyaru Menteng. Ein diagnostizierter früherer Armbruch macht ihr bei ihren ersten Kletter- und Hangelübungen nicht zu schaffen. Im Gegenteil: Sie kann sich dank der Lehrstunden bei ihren Babysittern schon richtig gut an Ästen festhalten. Und sie hat die Vorzüge frischer Blätter, Beeren und leckerer Babymilch entdeckt. Kleine Greta, mach weiter so!
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Der sogenannte Long Call ist der weithin schallende, charakteristische Territorial-Ruf eines dominanten Orang-Utan-Männchens. Das sind die mit den dicken Backenwülsten. Männliche Orang-Utans können nämlich zwei Entwicklungsphasen durchlaufen: Zunächst werden sie ganz normal geschlechtsreif und unterscheiden sich äußerlich nur wenig von den Weibchen. Manche bleiben ihr ganzes restliches Leben in diesem Stadium, manche aber erfahren eine Art zweiten Schub.
Dann wachsen sie noch einmal ein gutes Stück und entwickeln die charakteristischen Backenwülste. Nur solche Männchen besitzen ein eigenes Revier mit eigenen Weibchen, und wehe, ein konkurrierendes Männchen sieht das anders.
Um die Verhältnisse aus seiner Sicht klarzustellen und seine Damen zu beeindrucken, lässt ein Orang-Utan-Mann eben den Long Call ertönen. Für die Frauen sind nur solche Männer richtige Kerle.
Manchmal bringen die Orang-Utan-Männchen mit ihrem Ruf auch Unmut gegenüber menschlicher Anwesenheit zum Ausdruck. Ertönt der Long Call, kann das für unser Post-Release-Monitoring-Team aus dem Süden des Kehje Sewen-Waldes nur eines heißen: Rafli, der König des Waldes, ist in der Nähe!
Rafli, der König des Waldes, ist zurück
Zuletzt konnte man Rafli im Sommer 2018 beobachten. Er ist für seine Größe und Dominanz bekannt. In Kehje-Sewen lebt Rafli seit Oktober 2016. Das damals 24 Jährige Männchen wog 75 Kilogramm und hatte bereits ausgeprägte Backenwülste. Niemand käme auf die Idee, sich mit ihm anzulegen. Wenn Rafli kommt, ziehen sich andere Männchen lieber zurück, bevor sie einen ungleichen Kampf provozieren.
Vor einigen Tagen ertönte während einer Mittagspause im Camp ein vertrauter Long Call. „Er ist zurück!“, vermutete ein Teammitglied. Nachdem die Gruppe so schnell wie möglich alles Nötige zusammengepackt hatte, versuchte sie herauszufinden, aus welcher Richtung der Ruf kam. Rund 500 Meter weiter bestätigte sich, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lagen. Rafli saß hinter einigen Büschen auf dem Boden und aß saftige Triebe. In dem Bewusstsein, dass Rafli ein aufmerksamer Beobachter ist, bewegte sich unser Team von nun an stets vorsichtig und leise. Sie folgten Rafli und machten sich Notizen. Er saß stundenlang in den Baumkronen und aß Früchte, Lianen und Blätter.
Der große Orang-Utan-Mann machte einen gesunden Eindruck und verschwand am Nachmittag wieder in den Weiten von Kehje Sewen.
Rafli ist ein echter wilder Orang-Utan geworden, der sich in seinem neuen Zuhause wunderbar eingelebt hat. Er ist nicht nur ein guter Futtersammler, sondern kann auch wirksam sein Territorium verteidigen. Bei den Orang-Utan-Frauen steht er hoch im Kurs. Rafli ist sozusagen der König von Kehje Sewen!
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In der dritten und vierten Woche des Monats legt unser Post-Release-Monitoring-Team sein Augenmerk auf die Pflanzen des Kehje-Sewen-Schutzwaldes. Hier in Ost-Kalimantan untersuchen sie die Blütezeit verschiedener Pflanzen und genauere Abläufe natürlicher Zyklen. Dies dient dazu, den Lebensraum der Orang-Utans besser kennen zu lernen, denn der Regenwald ist ihr Zuhause.
Besonders interessiert sich unser Team für die Blüten- und Fruchtbildung von Pflanzen, die auch bei den Orang-Utans auf der Speisekarte stehen. Bei einer möglichen Hungersnot könnten wir dann rechtzeitig eingreifen und helfen oder die Auswilderungen auf besser geeignete Regionen des Waldes beschränken.
Polyalthia sp. Blumen
Shorea sp. Blumen
Knema Baum
Baccaurea sp. Früchte
Bei den jetzigen Untersuchungen zeigten sich viele Baumarten sowohl in voller Blüte als auch fruchttragend. Gewöhnlich dauern diese phänologischen Untersuchungen ungefähr zwei Wochen. Doch diesmal schaffte es unser Team, durch die Hilfe weiterer Mitarbeiter und Freiwilliger, die Beobachtungen in zwei Tagen zum Abschluss zu bringen.
Im Jahr 2018 gab es genügend Nahrung für die Orang-Utans. 2019 könnte für uns und die Orang-Utans allerdings ein schwieriges Jahr werden, denn Experten warnen bereits vor dem Wetterphänomen El-Nino. Dieses sich alle paar Jahre wiederholende Klimaereignis kann zu Dürren und damit verbunden zu hohem Brandrisiko führen. Da diese Bedrohungen auch Kehje Sewen erreichen könnten, benötigen wir schon bald neue Gebiete, in denen wir auswildern können.
Wir bei BOS wollen uns immer weiter verbessern, um den Orang-Utans bei ihrem Überleben zu helfen. 2019 wird für uns ein spannendes Jahr mit vielen Herausforderungen. Mit der Hilfe unserer weltweiten Unterstützer wollen wir dieses Jahr zu unserem bisher besten Jahr machen.
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Das 33. Aachener Weltfest findet am 7. Juli 2019 im Welthaus Aachen, An der Schanz 1, statt. Der bunte Informationsmarkt auf dem Parkplatz hinter dem Welthaus steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsamer Nenner: Nachhaltigkeit“. Auch BOS Deutschland ist wieder mit einem Infostand vertreten. Hier erfahrt Ihr alles über Orang-Utans und ihre bedrohte Heimat, den Regenwald. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, ausgewählte Produkte aus unserem BOShop zu erwerben. Kommt vorbei!
Gewinne mit BOS die Reise Deines Lebens. Das Abenteuer Borneo erwartet Dich! Besuche unsere beiden Rettungszentren und sei dabei, wenn ein Orang-Utan seine ersten Schritte in Freiheit unternimmt.
Derzeit pflegen wir in unseren Rettungszentren etwa 530 Orang-Utans. Sie alle sind im Herzen wild – einige jedoch werden nie die Fähigkeiten erlernen können, die zum Überleben in der Wildnis nötig sind. Die Gründe liegen vor ihrer Rettung: schwerste Verletzungen und Behinderungen, unüberwindbare Traumata, zu lange Gefangenschaft.
Für die nicht auswilderbaren Orang-Utans hat BOS nun mehrere Flussinseln mit natürlicher Waldvegetation angelegt. Hier dürfen diese Menschenaffen nun frei aber beschützt leben. Fernab von Gitterstäben. Ein weltweit bisher einmaliges Projekt im Primatenschutz.
Einige Orang-Utans genießen bereits ihr Leben auf den Schutzinseln. Doch noch immer warten viele auf ein Leben in Freiheit. Wir geben alles, um jedem Orang-Utan in unserer Obhut ein natürliches Zuhause zu ermöglichen. Unterstütze uns dabei, diesen wunderbaren Tieren ihre Freiheit zurückzugeben!
Zwei Möglichkeiten zu helfen:
Mach mit: Werde Teil unserer #OrangutanFreedom-Kampagne, indem du am Wettbewerb teilnimmst. Mit etwas Glück bist Du sogar bei einer Auswilderung auf Borneo dabei.
Zeige Deine Verbundenheit zu den Orang-Utans: Teile Dein Bild auf Deinen Social-Media-Profilen. Für jedes geteilte Bild wird 1 US-Dollar gespendet, der den Orang-Utans helfen wird, wild und frei zu leben.
Viele haben sich bereits der #OrangutanFreedom-Kampagne angeschlossen. Jetzt bist Du an der Reihe.
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