Im nördlichen Teil des Kehje Sewen-Schutzwaldes liegt Camp Lesik. Hier wohnen mehrere Mitarbeiter des Post-Release-Monitoring-Teams der BOS Foundation. Ihre Aufgabe: den Wald und die ausgewilderten Orang-Utans überwachen.
Das 200 m² große Camp Lesik bietet Platz für 20 Mitarbeiter und einen Koch. Ohne ihn wären die kräftezehrenden Wanderungen durch den Urwald unmöglich. Für das Team ist dieser Ort ein zweites Zuhause geworden. Für Reisende ein willkommener Zwischenstopp.
Camp Lesik, das ursprünglich Camp 103 hieß, erfüllt seinen Zweck bereits seit mehreren Jahren. Mittlerweile bedarf es jedoch einiger Renovierungsarbeiten, denn es macht schon einen heruntergekommenen Eindruck. Höchste Zeit aufzuräumen. In nur zwei Tagen sollte alles auf Vordermann gebracht werden. Ein ehrgeiziges Ziel!
Zunächst ging´s ans Äußere: Um acht Uhr morgens begann unser BOS-Team, die alten Sperrholzwände durch neue zu ersetzen. Bis zum Nachmittag waren alle Wände ausgetauscht, und es war Zeit für eine kleine Pause.
Nach einer kurzen Stärkung war dann die Innenausstattung an der Reihe. Nachdem der alte Teppich draußen war, konnte endlich ein neuer verlegt werden. Das Team hatte ihn einige Wochen zuvor gekauft und kilometerweit durch den Regenwald, zum Camp Lesik, geschleppt. Der Abend galt dann der Entspannung, denn der zweite Tag sollte nicht minder anstrengend werden.
Tag zwei begann mit Rasenmähen. Es wurden Wasserleitungen repariert, und das Außengelände bekam einige kleinere Verschönerungen. Alles in allem eine wahre Kraftleistung.
Nach getaner Arbeit feierte unser Team sein neues altes Camp. Mit besten Bedingungen und einem noch größeren Wohlfühlfaktor können unsere Mitarbeiter nun wieder Orang-Utans beobachten und sich bei jeder Rückkehr auf ein wundervolles Camp Lesik freuen.
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Der anhaltende Rückgang der Orang-Utan-Population ist besorgniserregend. Umso mehr freut uns dann, wenn unsere ausgewilderten Schützlinge Nachwuchs erwarten. Denn das ist es, was bei BOS an erster Stelle steht: ein natürliches, freies Leben im Regenwald. Pflanzen sich unsere Orang-Utans hier fort, ist die Rehabilitation gelungen.
Bestes Beispiel dafür ist Cindy. Die junge Dame wurde zusammen mit ihren beiden Kindern Cilik und Riwut am 28. November 2013 ausgewildert. Im Bukit Batikap-Schutzwald in Zentralkalimantan hat sich das Trio gut eingelebt. Cindy fühlt sich in ihrem Zuhause anscheinend besonders wohl. Denn sie zieht mittlerweile ihr drittes Kind auf! Vor allem in so kurzer Zeit ist dies für ein Orang-Utan-Weibchen sehr ungewöhnlich.
Nachdem die ausgewilderten Orang-Utans Manisha, Meklies und Compost ihren Nachwuchs zur Welt brachten, gebar auch Cindy vor einigen Monaten ein weiteres Baby. Am 26. Januar sah unser Post-Release-Monitoring-Team vom Camp Totat Jalu das Neugeborene zum ersten Mal. Es konnte zu diesem Zeitpunkt nicht älter als vier Tage alt sein, denn die Nabelschnur schien noch nicht lange getrennt zu sein.
Die Beobachtung des Neugeborenen: Oberste Priorität
Am folgenden Tag beobachtete unser Team, wie Cindy und ihr Baby zusammen mit Riwut in einem Nest saßen. In ihrer Nähe saß das Mutter-Kind-Duo Inung und Ina. Nicht weit von den beiden Familien entfernt, befand sich zu diesem Zeitpunkt auch ein Männchen. Vermutlich war es Gusti. Cindy, das Neugeborene, Riwut, Inung und Ina blieben während der Zeit in ihren Nestern, um ihm aus dem Weg zu gehen. Als Gusti verschwand, trauten sie sich dann doch langsam aus den Nestern. Cindy sammelte etwas Obst, um es dann in dem von Inung und Ina erbauten Nest zu verspeisen.
Cindy machte Cilik, ihren Erstgeborenen, zu einem jungen unabhängigen Orang-Utan, der sich langsam aber sicher immer mehr für andere Orang-Utan-Weibchen interessiert. Auch Riwut, Cindys zweites Kind, ist für ihr junges Alter schon sehr selbstständig. Nachdem Cindy für die beiden eine so gute Mutter war und es immer noch ist, haben wir keine Bedenken, dass sie das für ihr Jüngstes nicht sein könnte. Wir können es kaum erwarten, ihr neues Baby aufwachsen zu sehen!
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Der Tierfilmer Felix Heidinger berichtet von den Orang-Utans auf Borneo. Dort werden junge Orang-Utans gefangen und als Haustiere verkauft. Das ist zwar in Indonesien per Gesetz verboten, aber es geschieht trotzdem. Wenn die Polizei solche Tiere findet, werden sie beschlagnahmt.
Und die befreiten Orang-Utans die Glück haben, kommen in die Affenschule zu Willi Smits. Der Niederländer übt mit ihnen, wie sie wieder wilde Affen werden. Wenn er sie nach erfolgreicher Schulzeit in die Wildnis entlässt, sollen sie dort überleben können. Die jungen Orang-Utans müssen z.B. lernen, wie sie sich Schlafnester bauen und Nahrung finden.
Eine TV-Dokumentation für Kinder aus den frühen Jahren der BOS Foundation.
Wie auch wir Menschen können Orang-Utans ernsthaft erkranken. Vor kurzem hat es Nobri getroffen. Sie litt an einer Luftsackerkrankung. Unser Post-Release-Monitoring-Team aus dem Camp Totat Jalu tat in den letzten zweieinhalb Monaten also alles in seinen Kräften stehende, um der 14-jährigen Orang-Utan-Dame zu helfen.
Für eine Behandlung musste Nobri allerdings zunächst aus dem Bukit Batikap Schutzwald in das Camp geholt werden. Hier wurde die eindeutige Diagnose gestellt: Eine bakterielle Infektion der oberen und unteren Atemwege betraf auch die Lungensäcke. Mit ihnen brüllt Nobri sonst durch den Urwald, um mit den anderen Orang-Utans zu kommunizieren.
Auch Orang-Utans können ernsthaft erkranken
Die Erstbehandlung sollte ihre größten Probleme beseitigen. Unserer Tierärztin gelang es dabei, die Flüssigkeit aus Nobris Lungen zu entfernen und sie zu reinigen.
Ein paar Wochen nach dem Eingriff waren die Wunden wieder geschlossen und von selbst verheilt. Doch Nobri war noch lange nicht wieder fit genug für den Regenwald. Damit sie nicht sofort erneut erkrankt, stand Nobri noch eine Antibiotika-Kur bevor.
Versteckt in einer Banane nahm sie ihre Tabletten ohne Probleme ein. Doch Orang-Utans sind bekanntermaßen sehr intelligent, und Nobri erkannte schnell die Masche unserer Tierärztin. Also lehnte sie daraufhin weitere Pillen ab. Fatal: Denn sollte sie ihre Medizin nicht nehmen, könnte eine lebensgefährliche Atemnot einsetzen.
Wie kommt die Medizin in den Orang-Utan?
Das Team im Camp grübelte über eine Möglichkeit, wie sie Nobri dazu bringen konnten, ihre Medikamente zu schlucken. Schließlich entwickelten die Mitarbeiter einen Zuckersaft, welcher den bitteren Medizingeschmack überdecken sollte. Eine tolle Idee! Nobri trank anstandslos den Saft mit der darin enthaltenen Medizin.
Nach einiger Zeit war die Orang-Utan-Dame dann endlich wieder voll bei Kräften und bereit zurück in den Bukit Batikap Schutzwald zu kehren. Ihren ersten Tag Zuhause verbrachte sie entspannt in den Baumkronen ruhend in ihrem Nest.
Wir alle sind erleichtert, dass es Nobri wieder gut geht und sie schnell in den Regenwald zurückkehren konnte. Unser Team wird sie weiterhin beobachten, um sicherzustellen, dass sie ein langes, glückliches und gesundes Leben in der Wildnis von Borneo führt.
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Ihr gemeinsames Anliegen ist es, auf die Rodung des Regenwaldes und die damit einhergehende Reduzierung der Lebensräume der Orang-Utans aufmerksam zu machen, Lösungsansätze aufzuzeigen und zu verdeutlichen, dass es Hoffnung gibt: für die Orang-Utans, für ihre Lebensgrundlage, für ihr Überleben.
Die eindrucksvollen Großformate sind vom 25. Mai 2019 bis zum 15. April 2020 auf dem Postplatz II im Herzen des Ostseeheilbads Zingst zu sehen.
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