Die besten Frei­zeit­tipps: Filme für Kids

Die besten Frei­zeit­tipps: Filme für Kids

Die derzei­tige Corona-Krise zwingt die meisten Menschen dazu, konse­quent zu Hause zu bleiben. Neben Home-Office, Home-Schoo­ling und anderen Pflichten, die erle­digt werden wollen, bleibt da so manche freie Stunde, die sinn­voll genutzt werden kann.

Wie wäre es damit, gemeinsam Filme über Orang-Utans zu schauen, Bücher mit Geschichten aus dem fernen Asien zu lesen oder auch mal einem Hörspiel mit Geräu­schen aus dem Regen­wald zu lauschen? Das bringt der ganzen Familie Spaß, und alle können etwas dabei lernen. Wir wollen an dieser Stelle in loser Reihen­folge Tipps für eine abwechs­lungs­reiche Frei­zeit während und auch nach der Krise geben. 

Übri­gens, wer in den Online-Shops, die wir an manchen Stellen als Einkaufs­hilfe angeben, bestellt, kann damit sogar noch unsere Arbeit für die Orang-Utans unter­stützen. Ein Teil des Verkaufs­er­löses wird dann nämlich direkt an BOS weiter­ge­leitet. Und es kostet keinen Cent mehr! Wie es funk­tio­niert, erklären wir HIER.

Film­tipps für Kids

Keine Angst, diese Kate­gorie ist nicht nur was für die Jüngeren. Die Unter­hal­tungs­branche hat jede Menge affen­starker Zeichen­trick­filme produ­ziert, an denen auch Erwach­sene ihren Spaß haben.

Kleiner Dodo

Im tiefen grünen Regen­wald wohnt der kleine Orang-Utan-Junge Dodo.
Er liebt Töne und Geräu­sche und kann fast alle — vom fallenden Wasser­tropfen bis zum Gril­len­zirpen — nach­ma­chen. Eines Tages findet er ein rätsel­haftes “Dings­bums”, das der liebens­wert toll­pat­schige alte Orang-Utan Darwin als Geige bezeichnet. Mit den nie gehörten, mal schrillen und mal wunder­schönen Tönen des Dings­bums kann der geleh­rige Dodo nicht nur seine beste Freundin, das kleine Nashorn Patna, zum Lachen bringen, sondern auch eine gefürch­tete Tigerin verjagen. Als der Fluss austrocknet und die Tiere unter der großen Dürre leiden, entdeckt Dodo das größte Geheimnis seiner Musik…

(u.a. bei buecher.de)

Coco, der neugie­rige Affe — auf Eiersuche

Sechs Geschichten voller Spaß und lehr­rei­cher Aben­teuer! Lachen und Lernen gehen in Cocos fröh­li­chen Aben­teuern Hand in Hand. So suchen Coco, der neugie­rige Affe, und seine Freunde nach einem verlo­ren­ge­gan­genen Nest, retten hung­rige Kanin­chen oder erfor­schen den Zauber von Farben.

(z.B. bei thalia.de)

Das Dschungelbuch

Das kleine Menschen­kind Mogli wird von Wölfen groß­ge­zogen. Doch eines Tages kehrt der böse Tiger Shir Khan in den Dschungel zurück und Mogli macht sich mit Hilfe des klugen Panthers Baghira auf, um Schutz in der Menschen­sied­lung zu suchen. Als die beiden auf ihrem Weg dorthin den stets gut gelaunten Bären Balu treffen, geht der Trubel erst richtig los. Ob swin­gender Affen­tanz mit dem verrück­testen Orang-Utan King Loui, die unver­gess­liche Elefan­ten­pa­rade oder eine hypno­ti­sche Begeg­nung mit der Schlange Kaa — ein Aben­teuer für Groß und Klein!

(u.a. bei mediamarkt.de, auch als Stream bei Amazon Prime und Disney+)

Tarzan

Mit Walt Disneys Meis­ter­werk „Tarzan“ erwacht die Legende eines Jungen, der von einer Goril­la­fa­milie liebe­voll groß­ge­zogen wird, zu neuem Leben. Atem­be­rau­bend schwingt sich Tarzan wie ein Affe von Liane zu Liane und surft in rasantem Tempo durch die Baum­wipfel. Seine lustigen Freunde, das freche Goril­la­mäd­chen Terk und der hyper­ängst­liche Elefant Tantor eilen stets zu Hilfe, wenn Tarzan mal wieder in der Patsche sitzt, und dann gehts erst richtig rund! Denn Tarzan muss viele Aben­teuer bestehen, bevor er zum Herrn des Dschun­gels wird. Zwar ohne Orang-Utans, dafür ein echter Dschungel-Klassiker!

(z.B. bei saturn.de)

Wolkig mit Aussicht auf Fleisch­bäll­chen (2)

Erfinder Flint Lock­wood fühlt sich im siebten Himmel. Er wird nicht mehr verlacht, sondern als Genie aner­kannnt. Sein Idol Chester nimmt ihn sogar in seine Firma auf, in der er nur die klügsten Köpfe für das Wohl der Mensch­heit forschen lässt. Doch die Welt ist wieder in Gefahr — ausge­rechnet wegen Flints berühmt-berüch­tigter Erfin­dung. Seine Maschine, die aus Wasser Nahrungs­mittel herstellt, produ­ziert plötz­lich Tiere wie Taco­dile oder Shrim­pansen und Fritt­an­tulas, die in Horden durch die Land­schaft streifen. Gemeinsam mit Freunden macht er sich auf eine gefähr­liche Mission. Dabei bekommen sie tatkräf­tige Hilfe von Barb, einer hoch­ent­wi­ckelten, aber recht verschla­genen und mani­pu­la­tiven Orang-Utan-Dame mit einer Schwäche für Lippenstift.

(u.a. bei amazon.de)

 

Wer durch unsere Frei­zeit­tipps auf den Geschmack gekommen ist, kein Problem. Jeder kann Orang-Utan-Unter­stützer werden! Mit einer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

 

Es war einmal in Kehje Sewen

Es war einmal in Kehje Sewen

Es war einmal… So fangen in der Regel Märchen an. Aber wir wollen hier kein Märchen erzählen, obwohl das Gebiet, über das wir hier berichten wollen, schon etwas von einer Traum­welt hat. Sie ist aber real und nennt sich Kehje Sewen.

Kehje Sewen Forest — das ist nicht nur seiner Namens­be­deu­tung nach ein “Wald für Orang-Utans”. Hierher siedeln wir viele unserer Schütz­linge um, nachdem sie in jahre­langer Ausbil­dung in den Rettungs­zen­tren von BOS die Dschun­gel­reife erlangt haben. Kehje Sewen befindet sich im „Ecosystem Resto­ra­tion Conces­sion“ in Ost-Kali­mantan. Ein Gebiet voller frucht­barer Wälder und leben­spen­dender Flüsse — für die rothaa­rigen Wald­men­schen und viele andere Arten Spiel­platz und Nahrungs­quelle zugleich.

Telen-Fluss
Telen-Fluss

Der Telen-Fluss, welcher durch das Wald­ge­biet des Kehje Sewen fließt, verbindet als eine der wich­tigsten “Verkehrs­straßen” die märchen­hafte mit der modernen Welt. Er bildet nämlich ein prak­ti­sches Beför­de­rungs­system für lokale Anwohner und Holz­fäl­le­reien. Als Haupt­was­ser­straße, auf der die Einhei­mi­schen mit ihren „ces“-Booten weite Stre­cken zurück­legen, ist der Telen unver­zichtbar. Hin und wieder treten auch Orang-Utans eine Reise auf dem Fluss an — dann, wenn sie von uns ausge­wil­dert werden.

Das Leben am Fluss wird von Gezeiten sowie Trocken- und Regen­pe­ri­oden bestimmt. Hin und wieder sinkt der Wasser­stand so tief, dass auch wir bei der Beför­de­rung unserer Schütz­linge in ihre neue Heimat vor große Heraus­for­de­rungen gestellt werden. Dann sind gute Planung und Vorbe­rei­tung gefragt, denn das Risiko für eine Stran­dung unserer Boote auf frei­lie­genden Steinen und somit ihre Beschä­di­gung sind dann extrem hoch.

BOS Foun­da­tion schafft nötige Jobs für Einheimische

Und noch etwas klingt wie ein Aben­teuer aus vergan­genen Zeiten, ist aber höchst real: Ille­gale Holz­fäller und Wilderer treiben im Dickicht von Kehje Sewen ihr Unwesen. Um den Lebens­un­ter­halt für ihre Fami­lien zu verdienen, plün­dern sie den Wald. Sie fällen Bäume, roden ganze Land­striche und rauben damit vielen Tier­arten den Lebens­raum. Während ihrer ille­galen Raub­züge fallen ihnen immer wieder auch Orang-Utans zum Opfer. Erwach­sene Tiere werden dabei oft getötet, Jung­tiere als zusätz­liche Einnah­me­quelle verkauft.

Auflaufen der Boote auf Grund des niedrigen Wasserstandes
Auflaufen der Boote aufgrund des nied­rigen Wasserstandes

BOS Foun­da­tion hat in der Vergan­gen­heit ein Mittel gegen solche räube­ri­schen Machen­schaften gefunden. Nein, keinen Zauber­trank, das Wunder­mittel heißt Arbeit. Wilderer und ille­gale Holz­fäller kennen sich oft unglaub­lich gut in den Regen­wald­ge­bieten Borneos aus. Sie wissen auch um die Routen, auf denen sie Tiere finden und Schmuggler und Wilderer unter­wegs sind. Indem BOS diesen Menschen eine legale Verdienst­mög­lich­keit verschafft, entsteht eine Win-Win-Situa­tion. Es wird ein Problem ange­gangen, das in Ländern wie Indo­ne­sien schon lange besteht: Arbeits­lo­sig­keit. Durch die Schaf­fung sicherer Jobs mit einem konstanten Einkommen, werden zugleich Struk­turen aufge­löst, welche sonst die Arbeit von Natur- und Arten­schüt­zern zu Nichte machen. 

Am Ende siegt also das Gute über das Böse — könnte man meinen. Doch der Kampf um den Erhalt so märchen­hafter Gebiete wie die des Kehje Sewen ist noch lang und beschwer­lich. Es helfen keine Zauber­sprüche oder Feen. In der modernen Zeit sind Aufklä­rungs­ar­beit und das Schaffen von Arbeits­plätzen und Alter­na­tiven die einzige Alter­na­tive. Unsere Helden von heute sind die BOS-Mitar­beiter vor Ort und unsere Unter­stützer in aller Welt. 

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

 

 

Drei neue Babys in Nyaru Menteng

Drei neue Babys in Nyaru Menteng

Drei geret­tete Babys musste unser Schutz­zen­trum in Zentral-Kali­mantan vor einigen Monaten aufnehmen. Drei Orang-Utan-Kinder, die ihre Mutter verloren haben. Drei Waisen­kinder, die nun ganz am Anfang ihrer lang­jäh­rigen Reha­bi­li­ta­tion bei BOS stehen. 

Nach den heftigen Bränden, die im vergan­genen Spät­sommer vor allem auch in Zentral-Kali­mantan wüteten, war es nur eine Frage der Zeit, bis BOS zu Orang-Utan-Rettungen gerufen werden würde. Im November meldete sich die Natur­schutz­be­hörde BKSDA dann gleich drei Mal bei uns. Und drei Mal waren es nur wenige Monate alte Babys, die unserer Hilfe bedurften. Seither kümmern wir uns um Monyo, Niniek und Hanua, die im Kinder­garten von Nyaru Menteng Freund­schaft geschlossen haben und sich gegen­seitig auch ein biss­chen Halt und Trost schenken.
Heute wollen wir die drei Kleinen vorstellen:

Monyo, der Selbstbewusste

Monyo retteten wir gemeinsam mit einem Team der Natur­schutz­be­hörde BKSDA aus dem Dorf Petuk Liti (Bezirk Pulang Pisau, Zentral-Kali­mantan). Ein Dorf­be­wohner gab bei der Befra­gung durch die Beamten an, den sechs Monate alten Monyo erst eine Woche zuvor mutter­see­len­al­lein gefunden zu haben. Am 14. November 2019 kam der kleine Orang-Utan-Junge in Nyaru Menteng an.

Monyo
Monyo

Zunächst musste Monyo bei BOS für drei Monate in Quaran­täne leben, um sicher zu gehen, dass er keine anste­ckenden Krank­heiten in unser Schutz­zen­trum einschleppt. Erst danach durfte er zu den anderen Babys in den Wald­kin­der­garten. Unsere Baby­sitter berichten uns, dass Monyo während seiner Zeit in der Gruppe selbst­be­wusster geworden ist. Auch sein Gesund­heits­zu­stand hat sich deut­lich verbes­sert. Beim Klet­ter­un­ter­richt in den Bäumen beweist er Mut und Geschick – solange es nicht höher als ein, maximal zwei Meter geht. Seine Baby­sitter sind bisher sehr zufrieden mit Monyos Entwicklung.

Niniek, die Einzelgängerin

Ein Bewohner des Bezirks Gunung Mas (Zentral-Kali­mantan) entdeckte Niniek in einem Sand­ab­bau­ge­biet, wo sie angeb­lich allein umher­streifte. Er fing das Orang-Utan-Baby ein und hielt es vier Tage in Gefan­gen­schaft, ehe die Natur­schutz­be­hörde BKSDA es am 1. November 2019 gemeinsam mit BOS befreien und nach Nyaru Menteng bringen konnte.

Monyo
Niniek

Nach der drei­mo­na­tigen Quaran­täne durfte auch Niniek in den Wald­kin­der­garten. Niniek ist nicht nur das jüngste Mitglied der Gruppe sondern auch das einzige Mädchen. Mit den Jungs in ihrer Gruppe hat sie sich noch nicht so wirk­lich ange­freundet. Lieber spielt sie allein und erkundet neugierig ihre Umge­bung. Aber nie wagt sie sich allzu weit von ihren Baby­sit­tern weg. Wir sind uns aller­dings sicher, dass auch Niniek langsam immer mehr Selbst­ver­trauen entwi­ckeln wird.

Hanua, der sanfte Unabhängige

In einem körper­lich und seelisch sehr schlechten Zustand kam Hanua am 14. November 2019 nach Nyaru Menteng. Ein Dorf­be­wohner, der ihn als Haus­tier gehalten hatte, gab ihn bei uns ab. Hanuas Körper zeich­neten mehrere offenen Schnitte an den Zehen, der Stirn und seinen Augen­li­dern. Auch litt er an einem psychi­schen Trauma, war extrem nervös und schrie manchmal ohne ersicht­li­chen Grund auf. Im Rettungs­zen­trum wurde Hanua direkt inten­siv­me­di­zi­nisch von unserem Ärzte­team behan­delt und erhielt liebe­volle Fürsorge von unseren erfah­renen Babysittern.
Nachdem sein Zustand nicht mehr kritisch war, begann auch er seine drei­mo­na­tige Quarantänezeit.

Hanua

Hanua

Seit er den Wald­kin­der­garten besu­chen darf, zeigt Hanua immer deut­li­cher einen sanften aber unab­hän­gigen Charakter. Vorsichtig beginnt er auch schon mit ersten Klet­ter­übungen im Baum. Doch seine Arme und Beine scheinen immer noch etwas steif zu sein. Wir hoffen, dass er sich in naher Zukunft voll­ständig von seinem Marty­rium erholen wird und er sich bald freier bewegen kann.

Wir wissen nicht genau, welch trau­riges Schicksal diese drei Orang-Utan-Babys erfahren mussten, ehe sie von BOS gerettet wurden. Aber eines ist klar: Ihre Mütter haben sie gewiss nicht frei­willig zurück­ge­lassen. Diese drei Babys bedeuten drei tote Orang-Utan-Mütter. 

Wir bei BOS werden uns alle Mühe geben, die drei Waisen­kinder best­mög­lich zu versorgen und sie während ihres langen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses tatkräftig zu unter­stützen. Damit sie alle eines Tages die Chance bekommen, frei im Regen­wald zu leben.

Helfen Sie uns dabei. Gerade jetzt! Jeder Beitrag hilft.

Sie brau­chen uns!

Sie brau­chen uns!

Orang-Utan-Schutz in Zeiten des Corona-Virus — diese  Ausnah­me­si­tua­tion stellt auch uns bei BOS vor bislang nie da gewe­sene Heraus­for­de­rungen. Gerade jetzt benö­tigen die mehr als 500 unter unserem Schutz stehenden rothaa­rigen Menschen­affen in den zwei Rettungs­zen­tren Nyaru Menteng und Samboja Lestari unsere beson­dere Fürsorge.

Doch damit allein ist es nicht getan: Mit unseren Part­ner­or­ga­ni­sa­tionen auf mehreren Konti­nenten unter­stützen und unter­halten wir drei Auswil­de­rungs­areale auf Borneo, dazu Gebiete mit zwei groß ange­legten Wieder­auf­fors­tungs- und unzäh­ligen Gemein­de­ent­wick­lungs­pro­jekten. Insge­samt beschäf­tigt die Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion allein in Indo­ne­sien mehr als 400 Mitar­beiter. Sie und unsere Artver­wandten gilt es jetzt mehr denn je vor dem bislang unbe­kannten Krank­heits­er­reger zu schützen!

Aufgrund ihrer engen Bezie­hung zum Menschen ist die Über­tra­gung von Krank­heiten vom Menschen auf Orang-Utans ein Risiko, an dessen Mini­mie­rung wir durch regel­mä­ßige Gesund­heits­checks des Perso­nals und strenge Test­an­for­de­rungen für Besu­cher gene­rell konti­nu­ier­lich arbeiten. Derzeit gibt es keine Fälle von Über­tra­gung von COVID-19 vom Menschen auf Menschen­affen. Die Gefahr einer Infek­tion ist jedoch real! Wir wissen nicht, welche Auswir­kungen eine Anste­ckung für Orang-Utans haben könnte. Um sie und alle Mitar­beiter noch mehr als sonst zu schützen, haben wir uns zu dras­ti­schen Maßnahmen entschlossen.

Aktu­elle Maßnahmen

Ab dem 17. März 2020 sind alle BOS-Zentren für die Öffent­lich­keit geschlossen. Das gilt sowohl für das Infor­ma­ti­ons­zen­trum in Nyaru Menteng als auch für die Lodge in Samboja Lestari. Weder Frei­wil­ligen noch Besu­chern ist der Zutritt gestattet. Darüber hinaus werden an den Auswil­de­rungs- und Forschungs­stand­orten, einschließ­lich unserer Lager im Bukit Batikap-Schutz­wald, im Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­park, im Kehje Sewen-Wald und im Tuanan-Forschungs­ge­biet, auf unab­seh­bare Zeit keine neuen Frei­wil­ligen oder Forscher mehr aufgenommen.

Unsere Mitar­beiter in den Büros arbeiten von Zuhause aus. Sämt­liche Reisen in die Schutz­zen­tren, zu Meetings o.ä. wurden eingestellt.

So werden die Orang-Utans versorgt

Da unsere Orang-Utans nicht voll­ständig vom mensch­li­chen Kontakt abge­schnitten werden können, da sie immer noch tägliche Nahrung, Beschäf­ti­gung und Pflege benö­tigen, haben wir über die tägli­chen Hygie­ne­maß­nahmen hinaus weitere Maßnahmen ergriffen: Mehr­fach täglich wird Tempe­ratur gemessen. Wasch­rou­tinen, Masken- und Hand­schuh­ge­brauch wurden deut­lich erhöht. Alle Einweg­ar­tikel werden am Ende eines jeden Tages verbrannt.

Notfall­plan bei COVID-19-Verdacht

Zum jetzigen Zeit­punkt sind wir dankbar, dass in und um unsere Tier­pfle­ge­zen­tren keine COVID-19-Fälle bestä­tigt wurden. Für den Fall, dass es dennoch dazu kommt, sind wir vorbe­reitet. Ein Notfall­plan sieht vor, dass dann nur das notwen­digste Personal täglich arbeiten wird. 

Alle Orang-Utans, bei denen der Verdacht auf COVID-19 oder die Expo­si­tion gegen­über der Krank­heit besteht, werden dann sofort von unserem COVID-19-Reak­ti­ons­team, einer bestimmten Gruppe von Tier­ärzten und Tier­pfle­ge­tech­ni­kern, die nur für die Dauer der Behand­lung mit den betrof­fenen Tieren arbeiten, unter Quaran­täne gestellt und betreut. Alle von ihnen verwen­deten Werk­zeuge werden zerstört und das Zentrum gründ­lich und regel­mäßig steri­li­siert, bis der Ausbruch behoben ist.

Wie Sie helfen können

Gerade jetzt sind wir auf Arbeits­mittel wie Masken, Hand­schuhe oder Desin­fek­ti­ons­mittel ange­wiesen. Inner­halb eines durch­schnitt­li­chen Jahres verwenden wir allein etwa 75.000 chir­ur­gi­sche Masken. Diese sind für die Bekämp­fung von Zoono­se­er­kran­kungen von entschei­dender Bedeu­tung, insbe­son­dere für Tiere mit chro­ni­schen Atem­wegs­er­kran­kungen, die sich lebens­lang in den Schutz­ge­bieten voll­ständig auf uns verlassen.

Panik­käufe haben auch in Indo­ne­sien zu gestie­genen Preisen für medi­zi­ni­sche Ausrüs­tung geführt. Zudem merken wir schon jetzt einen Rück­gang finan­zi­eller Zuwen­dungen, da sich die Welt vor einer finan­zi­ellen Krise sieht.

Dennoch: Gerade jetzt brau­chen uns die Orang-Utans. Sie sind in den Zentren komplett von uns abhängig, werden ohne unsere Hilfe nicht über­leben. Wir sind entschlossen weiter­zu­ma­chen. Dazu zählt auch die Weiter­be­schäf­ti­gung derje­nigen Mitar­beiter, lokalen Gemein­schaften und Produ­zenten, die viel­leicht gerade nicht für uns arbeiten können, weil wir die Über­tra­gungs­ri­siken für Krank­heiten mini­mieren wollen.

Das Wich­tigste derzeit ist, dass Sie alle und Ihre Fami­lien gesund bleiben und wir gemeinsam der bitteren Situa­tion trotzen. Wenn Sie können, denken Sie bitte auch an die Orang-Utans und setzen Sie sich weiterhin für das Über­leben ihrer Spezies ein!

Aber nur aus der Sicher­heit Ihres Zuhauses, durch die Macht des Inter­nets und gern durch Spenden.

Wärmste Grüße,

Dr. Jamartin Sihite, CEO BOS Foundation

 

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Kürbisse und Konflikte

Kürbisse und Konflikte

Orang-Utans und Bananen – für viele bildet das eine Symbiose. Doch in unseren Schutz­zen­tren konnten wir beob­achten, dass bei weitem nicht alle unserer Schütz­linge die gelbe Frucht mögen.

Klar gibt es kleine Viel­fraße wie Valen­tino, die von nichts genug bekommen, auch nicht von Bananen. Doch erst kürz­lich berich­teten wir von Hamzah, der lieber Mangos verspeist. Und auch anderen Orang-Utans scheint es so zu gehen, dass sie hin und wieder ihre Spei­se­karte erwei­tern. Das zumin­dest kann unser Moni­to­ring-Team aus Camp Lasik berichten.

Die Mitar­beiter hier hoch im Norden des Kehje Sewen-Schutz­waldes waren unlängst bei der Vorbe­rei­tung für eine ihrer Beob­ach­tungs­touren, als sie eine unge­wöhn­liche Unruhe in der unmit­tel­baren Nähe einer Farm fest­stellten, die direkt hinter dem Camp liegt.

Sayang und Padma im Regenwald
Sayang und Padma im Regenwald

Wie gut, dass es Fern­gläser gibt! Denn dadurch konnte das Team unser Mutter-Kind-Gespann Sayang und Padma erspähen. Sayang labte sich genüss­lich an den Früchten rund­herum. Tatsäch­lich stellen diese neben Blät­tern und ähnli­chem mit etwa 60 Prozent den größten Bestand­teil der Orang-Utan-Mahl­zeiten dar.  Diesmal jedoch bemerkten unsere Mitar­beiter noch etwas anderes: Sayang verließ die hohen Baum­kronen, um sich ein paar Kürbisse auf der Farm zu pflücken. 

Unge­wöhn­lich, aber auch gefähr­lich, zumal sich jetzt noch ein weiteres Duo der Farm näherte: Teresa und Berani hatten die Kürbisse eben­falls entdeckt und machten sich daran zu schaffen. Natür­lich freute sich unser Team über den Appetit dieser ausge­wil­derten Menschen­affen. Gleich­zeitig berei­tete ihnen die Situa­tion auch Sorgen.

Suche nach Nahrung birgt Konflikte zwischen Mensch und Tier

Der Grund: Wann immer Orang-Utans auf Nahrungs­suche in von Menschen besie­delte Bereiche eindringen, kann es zu Problemen kommen. Der Kehje Sewen Forest ist ein von der BOS Foun­da­tion gepach­tetes und somit geschütztes Gebiet. Hier leben Orang-Utans und andere bedrohte Arten ihr Leben ohne große Bedro­hung wie etwa Wilderer.

Dennoch gibt es auch angren­zende Wald­be­reiche, die eben nicht unter Natur­schutz stehen. Gerade in solchen nicht geschützten Wäldern wird oft massive Rodung betrieben, um die Palm­öl­wirt­schaft Indo­ne­siens weiter voran zu treiben. Die Folge ist, dass Orang-Utans keine Nahrung mehr finden und gezwungen sind, auf die Anpflan­zungen einhei­mi­scher Bauern zurückzugreifen.

Padma ganz entspannt in Freiheit
Padma ganz entspannt in Freiheit

Dabei können Konflikte entstehen, bei denen es ums Über­leben geht, beispiels­weise wenn ein verängs­tigter Bauer mit seiner Schrot­flinte dem fried­li­chen Orang-Utan gegen­über­steht. Ein Mensch, der sich selbst und sein Hab und Gut bedroht fühlt, handelt manchmal aus Angst und oft auch aus Unwissen zum Nach­teil unserer Schützlinge.

Unser Ziel bei BOS ist ein fried­li­ches Zusam­men­leben zwischen Mensch und Tier. Dazu bedarf es einer guten Aufklä­rungs­ar­beit und der Schaf­fung eines nach­hal­tigen Bewusst­seins für Arten­schutz in der Bevöl­ke­rung ebenso wie dem Schaffen beruf­li­cher Perspek­tiven für die Einhei­mi­schen. Diese Probleme sind nicht von heute auf morgen lösbar. Wir tun aber alles, auch und gerade jetzt in der welt­weiten Corona-Krise, um unsere Arbeit in den Schutz­wäl­dern ohne Unter­bre­chung weiterzuführen.

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