Kopral: Ab auf die Insel!

Kopral: Ab auf die Insel!

Wer erin­nert sich nicht an Kopral, unseren ganz beson­deren Schütz­ling? Obwohl ihm seine Arme fehlen, war er lange Zeit unan­ge­foch­tener Herr­scher über die Wald­gruppe 2 in Samboja Lestari.

Seit Ende Februar lebt das mitt­ler­weile statt­liche Männ­chen nun jedoch auf einer Insel. Grund dafür ist ein kleiner Revier­kampf, wie er zwischen domi­nanten Männ­chen nicht selten ist. Mit Jahres­be­ginn stießen zu Koprals Wald­schul­gruppe nämlich einige Neulinge hinzu: Leann, Mayer und Andreas. 

Herrscher über Waldgruppe 2
Herr­scher über Wald­gruppe 2

Andreas war Kopral von Beginn an ein Dorn im Auge. Wollte dieser eben­falls domi­nante Orang-Utan ihm etwa seinen Platz auf dem Herr­scher­thron streitig machen? Keine Frage: Das musste ausdis­ku­tiert werden! Die zwei Männ­chen trafen sich also auf ein inten­sives, ernstes Wrest­ling-Match. Keine gute Idee, befanden unsere Tier­me­di­ziner und Pfleger. Was jetzt noch halb­wegs harmlos vonstatten ging, könnte irgend­wann richtig ins Auge gehen. Also beschlossen unsere Teams, Kopral eine neue Wohn­mög­lich­keit bei seinem früheren Kumpel Lesley zu verschaffen. Dieser lebt mitt­ler­weile auf Insel Nr. 3.

Sedierung vor dem Umzug
Sedie­rung vor dem Umzug

Die Entschei­dung kam gerade zur rechten Zeit, denn genau am Tag der Verle­gung biss Kopral seinem Rivalen in den Finger. Ein eindeu­tiger Abschieds­gruß an den Wider­sa­cher! Wie bei jeder Verle­gung eines Orang-Utans wurde auch Kopral leicht sediert, um ohne Aufre­gung mit dem Auto trans­por­tiert werden zu können. Die Fahrt zum Insel­kom­plex dauerte etwa 15 Minuten, bevor hier mit dem Boot über­ge­setzt wurde. Im neuen Zuhause  ange­kommen, kam er schnell wieder zu sich.

Kopral ist jetzt 14 Jahre alt. Als er einst mit dem Taxi von Sama­rinda nach Samboja Lestari gebracht wurde, waren beide Arme schwer verletzt und fast verfault, weil sie einen Strom­schlag erlitten hatten. Ohne eine andere Wahl beschloss das medi­zi­ni­sche Team damals die Glied­maßen zu ampu­tieren, um sein Leben zu retten. Mit Erfolg!

Kopral bei seiner Ankunft in Samboja Lestari
Kopral bei seiner Ankunft in Samboja Lestari

Das Leben auf Insel Nr. 3 bietet Kopral die Möglich­keit, Frei­räume in einer Umge­bung zu genießen, die dem natür­li­chen Lebens­raum eines Orang-Utans ähneln. Sein körper­li­ches Handycap bedeutet jedoch auch, dass er zu seiner eigenen Sicher­heit niemals in den Wald ausge­wil­dert werden kann. Dennoch hat sich das statt­liche Männ­chen mitt­ler­weile gut damit arran­giert. Wie seine Artge­nossen auch kann er Bäume besteigen und allein mit seinen Beinen nach natür­li­cher Nahrung suchen. 

Trotz Handycap selbständig
Trotz Handycap selbständig

Schön zu sehen, dass auch er ein relativ unab­hän­giges Leben führt. Wir sind über­zeugt, dass Kopral seinen Alltag auf der Insel problemlos meis­tern kann. Alles Gute, du einzig­ar­tiger Mann!

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Wir trotzen der Corona-Pandemie: unser ComDev-Team

Wir trotzen der Corona-Pandemie: unser ComDev-Team

Vor zwei Monaten beschloss die indo­ne­si­sche Regie­rung umfas­sende Regeln zur Bekämp­fung des COVID-19-Ausbruchs. Die BOS Foun­da­tion reagierte sofort darauf, indem sie alle ihre Programme für Besu­cher, Frei­wil­lige und Forscher schloss.

Diese vorbeu­gende Maßnahme bedeu­tete auch die Schlie­ßung unserer beiden Orang-Utan-Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren in Ost- und Zentral­ka­li­mantan sowie drei zuge­hö­riger Auswil­de­rungs­plätze – die Schutz­wälder von Kehje Sewen, Bukit Batikap und Bukit Baka Bukit Raya.

Die globale Pandemie hat sich aller­dings auch auf die Akti­vi­täten zur Gemein­de­ent­wick­lung (Comdev) ausge­wirkt, die wir in den lokalen Dörfern durch­führen. Wie bei unserem Team, das im Unter­be­zirk Muara Wahau im Bezirk East Kutai, Ostka­li­mantan, arbeitet.

In den letzten Wochen wurden unsere drei Ziel­dörfer in dieser Region, Bea Nehas, Deaq Lay und Dea Beq, für Besu­cher geschlossen, nachdem Fälle von COVID-19 in den umlie­genden Gebieten iden­ti­fi­ziert wurden. Nach offi­zi­ellen Angaben des Bezirks East Kutai wurden im Mai 2020 in der Gegend um Muara Wahau 18 Personen vorsorg­lich beob­achtet, es gab sechs bestä­tigte Fälle der Infek­tion. Um die Verbrei­tung von COVID-19 zu verhin­dern, hat unser Comdev-Team seine Arbeits­pro­gramme in den drei Dörfern angepasst.

Unter­stüt­zung der lokalen Bevölkerung

Eine der ersten Maßnahmen, die wir ergriffen haben, war der Beitritt zur COVID-19-Task Force des Unter­be­zirks. Diese setzt sich aus Dorf­be­amten und Vertre­tern von in Muara Wahau tätigen Unter­nehmen zusammen. In dieser Rolle haben wir den Wach­häu­sern in jedem Dorf geholfen und Essen für andere Teams, die in verschie­denen Schichten arbeiten, bereit­ge­stellt. Im Wach­haus arbeitet das Task Force-Team, um zu verhin­dern, dass Menschen das Dorf betreten oder verlassen.

Wir haben auch dabei geholfen, Gesichts­masken, Hand­seife und Desin­fek­ti­ons­mittel an die Gemeinden zu verteilen. Insge­samt wurden 312 Einheiten Schutz­mittel gleich­mäßig auf die drei Dörfer verteilt.

Hilfe bei der Verteilung von Hygieneprodukten
Hilfe bei der Vertei­lung von Hygieneprodukten

Viele Menschen arbeiten derzeit während dieser Kontakt­be­schrän­kungen von zu Hause aus, um die Ausbrei­tung von COVID-19 einzu­dämmen. Wir setzen uns jedoch weiterhin für unser Haupt­ziel, unsere Umwelt­schutz­be­mü­hungen, ein. Wir helfen den lokalen Gemein­schaften in unserem Arbeits­be­reich, die Teil unserer Arbeit und Geschichte sind. Denken Sie daran, dass unsere Aufgaben trotz der welt­weiten Pandemie stetig andauern. Die Tiere und die Natur brau­chen uns. Und wir brau­chen weiterhin Ihre Hilfe und Unter­stüt­zung, um Orang-Utans und ihre Lebens­räume zu schützen!

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Versteck­spiel mit Super­mutter Vista

Versteck­spiel mit Super­mutter Vista

Seit Sommer 2018 lebt die 15-jährige Vista gemeinsam mit ihrem inzwi­schen drei Jahre alten Sohn Vee im dichten Regen­wald des Natio­nal­parks Bukit Baka Bukit Raya. Vor kurzem gab es ein Wieder­sehen mit den beiden – unter erschwerten Bedingungen.

Bevor die Corona-Pandemie unsere Mitar­beiter zwang, den Kontakt zu unseren Orang-Utans auf ein notwen­diges Minimum zu beschränken, hatte Vivi Dwi Santi, eine unserer Tier­ärz­tinnen im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng, die Gele­gen­heit, gemeinsam mit dem Beob­ach­tungs­team aus dem Camp Lewun Kahiyo auf der Suche nach ausge­wil­derten Orang-Utans den Natio­nal­park zu durchstreifen.
Konkret waren sie auf der Suche nach Vista, die im Juli 2018 mit ihrem Sohn Vee ausge­wil­dert wurde. Gerade reha­bi­li­tierte Orang-Utan-Mütter haben wir beim Moni­to­ring beson­ders im Fokus: Wie kommen sie mit der Situa­tion zurecht, die sie selbst nie am eigenen Leib erleben durften? Bringen sie ihrem Nach­wuchs alles bei, was auch eine „wilde“ Mutter lehren würde? Sind sie umsichtig, verant­wor­tungs­voll, fürsorg­lich und liebe­voll im Umgang mit ihrem Kind? All dies ist bei Orang-Utans essen­ziell, denn das Kind bleibt bis zu acht Jahre nur mit seiner Mutter zusammen. Und ohne ihre Fürsorge und Unter­wei­sung kann es nicht überleben.
Regel­mäßig begleiten auch Tier­ärzte die Moni­to­ring­teams in unseren Auswil­de­rungs­wäl­dern, um sicher­zu­stellen, dass die neuen Wilden gesund­heit­lich wohlauf sind.

Die Wälder von Bemban im Natio­nal­park, in denen Vista und Vee zuletzt gesehen wurden, sind extrem hügelig und erstre­cken sich über unzäh­lige steile Hänge. Die Pfade der Moni­to­ring­teams waren an diesen Tagen nutzlos, da aufgrund der frucht­baren Regen­zeit das Unter­holz dicht zuge­wu­chert war. Jeder Schritt war mühselig, ständig ging es bergauf und bergab – und die Orang-Utans waren unauffindbar.

Versteckspiel mit Vista und Vee im Regenwald
Versteck­spiel mit Vista und Vee im Regenwald

Erst kurz vor Mittag wurde all die Plackerei belohnt: Vista und Vee waren aufge­spürt worden. Schnell wurde die Beob­ach­tungs­aus­rüs­tung einge­richtet und das Daten­sam­meln konnte beginnen. Die beiden saßen gut versteckt auf einem hohen Matoa-Baum (Pometia pinnata). So gut versteckt, dass wir sie kaum richtig foto­gra­fieren konnten. Die beiden genossen die Früchte des Baumes, die lokal als Rosciu bekannt sind. Im Verlauf unserer Beob­ach­tungen entfernte sich der drei­jäh­rige Vee ein wenig von seiner Mutter, blieb aber in sicherer Entfer­nung. Er sah uns gele­gent­lich an, während er mit jungen Blät­tern spielte und daran knabberte.

Einige der Rosciu-Früchte plumsten Vista und Vee während der Mahl­zeit auf den Boden. Aus Neugier entschieden sich unsere Tier­ärztin und ihre Kollegen dazu, auch mal zu kosten. Und sie stellten fest, dass die Frucht einmalig süß war! Vielen Dank, Vista und Vee, dass ihr dieses Wissen mit uns geteilt habt!

Die einmalig süßen Rosciu-Früchte
Die einmalig süßen Rosciu-Früchte

Nachdem Vista ihren ersten Hunger mit den Früchten gestillt hatte, klet­terte sie auf der Suche nach Termiten auf den Boden. Vee klam­merte sich fest an ihren Bauch. In einem faulen Baum­stamm fand Vista ein Termi­ten­nest und machte sich sofort darüber her. Vee schien nicht daran inter­es­siert zu sein, auch von den prote­in­rei­chen Termiten zu kosten. Aber er hat noch viel Zeit, um sich auch diese Nahrungs­quelle von seiner Mutter schmack­haft machen zu lassen.

Am nächsten Tag setzte das Team seine Beob­ach­tungen von Vista und Vee fort. Das Wetter war jedoch nicht so schön wie am Vortag und bald verdun­kelte sich der Himmel. Während wir Mutter und Sohn beob­ach­teten, kam es plötz­lich zu einem heftigen Regen­guss. Vista griff schnell nach dem Blatt einer großen Palmy­ra­palme (Borassus flabel­lifer), die vor Ort als Silar bekannt ist, um es schüt­zend über sich und ihr Kind zu halten. Das Paar suchte schnell Zuflucht unter dich­terem Blät­ter­dach und verschwand bald außer Sichtweite.

Auch wenn Vista und Vee es unseren Mitar­bei­tern nicht leicht gemacht haben, sie aufzu­spüren und mit der Kamera fest­zu­halten, sind wir doch sehr glück­lich mit dem Ergebnis. Vista beweist großes Wissen über ein gutes Leben im Regen­wald, findet abwechs­lungs­reiche Nahrungs­quellen und nutzt Werk­zeuge – und Pflanzen als Regen­schirm. Vee hat großes Glück, eine so kluge Mutter zu haben, die ihm alles über das Leben im Wald beibringen kann!

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Die besten Frei­zeit­tipps: Affen­starke Blockbuster

Die besten Frei­zeit­tipps: Affen­starke Blockbuster

Die derzei­tige Corona-Krise zwingt die meisten Menschen dazu, konse­quent zu Hause zu bleiben. Neben Home-Office, Home-Schoo­ling und anderen Pflichten, die erle­digt werden wollen, bleibt da so manche freie Stunde, die sinn­voll genutzt werden kann.

Wie wäre es damit, gemeinsam Filme über Orang-Utans zu schauen, Bücher mit Geschichten aus dem fernen Asien zu lesen oder auch mal einem Hörspiel mit Geräu­schen aus dem Regen­wald zu lauschen? Das bringt der ganzen Familie Spaß, und alle können etwas dabei lernen. Wir wollen an dieser Stelle in loser Reihen­folge Tipps für eine abwechs­lungs­reiche Frei­zeit während und auch nach der Krise geben. 

Übri­gens, wer in den Online-Shops, die wir an manchen Stellen als Einkaufs­hilfe angeben, bestellt, kann damit sogar noch unsere Arbeit für die Orang-Utans unter­stützen. Ein Teil des Verkaufs­er­löses wird dann nämlich direkt an BOS weiter­ge­leitet. Und es kostet keinen Cent mehr! Wie es funk­tio­niert, erklären wir HIER.

Affen­starke Blockbuster

Klar, diese Filme möchten wir am liebsten wieder und wieder im Kino sehen. In Krisen­zeiten tut´s aber auch das Heim­kino. Ob Film­klas­siker aus Holly­wood oder beein­dru­ckende Doku — diese Streifen sind für die Ewigkeit.

Planet der Affen

Der Science-Fiction-Klas­siker “Planet der Affen” basiert auf dem gleich­na­migen Roman des fran­zö­si­schen Autors Pierre Boulle aus dem Jahr 1963. Insge­samt wurden seit 1968 neun Filme in diesem Universum ange­sie­delt, darunter ein Remake und eine Reboot-Reihe. Hier empfehlen wir die Trilogie. Sie besteht aus den Teilen “Prevo­lu­tion”, “Revo­lu­tion” und “Survival” und beschäf­tigt sich u.a. mit einem derzeit sehr aktu­ellen Thema: einem Virus und dem Kampf ums Überleben.

(u.a. bei buecher.de)

King Kong

Skull Island ist einer Legende nach der Ort, an dem der Riesen­go­rilla Kong sein Zuhause hat. Einige Entde­cker und Doku­men­tar­filmer reisen auf die Insel um sich von der Wahr­heit zu über­zeugen. Auf der Insel finden sie tatsäch­lich eine Reihe prähis­to­ri­scher Tiere und auch deren größten Feind Kong, der sich in die schöne Schau­spie­lerin Ann verliebt. Holly­wood-Block­buster von Oscar-Preis­träger Peter Jackson.

(z.B. bei thalia.de)

Tarzan — Die besten Abenteuer

Der größte Held des Dschun­gels ist zurück! Tarzan wuchs im Urwald auf und wurde von Affen groß­ge­zogen. Er kennt die Tier­welt und die Wildnis genau. Von der attrak­tiven Jane lernte er seine ersten Worte. Die hübsche junge Frau steht ihm seitdem in allen Aben­teuern bei. Natür­lich kann sich der Held aber auch auf seinen Tier­freund Cheeta verlassen, wenn es darum geht, sich für Recht und Gerech­tig­keit im Dschungel einzu­setzen. Acht Filme in einer Sammlung.

Filme: 1. Tarzan wird gejagt (Johnny Weiss­müller) / 2. Tarzan in Gefahr (Johnny Weiss­müller) / 3. Tarzan und das Skla­ven­mäd­chen (Lex Barker) / 4. Tarzan und die Dschun­gel­kö­nigin (Lex Barker) / 5. Tarzan und der schwarze Dämon (Gordon Scott ) / 6. Tarzan und die verschol­lene Safari (Gordon Scott ) / 7. Tarzan erobert Indien (Jock Mahoney) / 8. Tarzan und die goldene Stadt (Mike Henry)

(z.B. bei saturn.de)

Jane

“Nach Afrika gehen, mit Tieren leben. Das ist alles, worüber ich je nach­ge­dacht habe.“ – Jane Goodall. Der Oscar- und Emmy-nomi­nierte Regis­seur Brett Morgen nutzt einen Fundus von nie zuvor gese­henem 16mm-Film­ma­te­rial, das nach 50 Jahren aus den Archiven des National Geogra­phic gegraben wurde, um ein neues Licht auf die bahn­bre­chende Umwelt­schüt­zerin Jane Goodall zu werfen. Morgen, der vom Wall Street Journal als “der führende Revo­lu­tionär des Ameri­ka­ni­schen Doku­men­tar­films“ beschrieben wurde, erzählt Goodalls Geschichte ab 1960, als die 26-jährige Britin in einem entle­genen Gebiet des nord­west­li­chen Tansania ankommt, um Schim­pansen zu studieren. Ein Muss für Fans von Menschenaffen!

(u.a. bei amazon.de, auch als Stream bei Amazon Prime)

Jane´s Journey — Die Lebens­reise der Jane Goodall

Und noch einmal Jane Goodall. Mehr als 300 Tage im Jahr auf Reisen, fast jeden Tag an einem anderen Ort. Seit beinahe 25 Jahren ist dies das Leben der Jane Goodall. Von Afrika nach Nord­ame­rika, Europa bis hin zu den schmel­zenden Eiswüsten von Grön­land begleitet die Doku­men­ta­tion diese außer­ge­wöhn­liche Frau, deren Ziel es ist, unser Denken und Handeln nach­haltig zu verändern. 

(u.a. bei mediamarkt.de)

 

Wer durch unsere Frei­zeit­tipps auf den Geschmack gekommen ist, kein Problem. Jeder kann Orang-Utan-Unter­stützer werden! Mit einer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Imam Ghozali — ein Orang-Utan-Warrior

Imam Ghozali — ein Orang-Utan-Warrior

Heute erzählen wir die Geschichte eines weiteren Orang-Utan-Warriors. Diesmal aus unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari in Ost-Kali­mantan. Imam Ghozali, ein beharr­li­cher Mann, hat sein Leben den Orang-Utans in diesem Anfang der 90er Jahre gegrün­deten Schutz­zen­trum gewidmet.

Imam Ghozali wurde am 27. August 1970 in Luma­jang, Ost-Java, geboren. Bei BOS kennt man den Koor­di­nator der Wald­schule 2 und der Voraus­wil­de­rungs­in­seln von Samboja Lestari vor allem unter seinem Spitz­namen Pak Cik. Er ist verant­wort­lich für alle Baby­sitter und Tech­niker in Wald­schule 2, wo unsere halb­starken Orang-Utans die grund­le­genden Über­le­bens­fä­hig­keiten lernen und für die Pflege und den Unter­halt unserer künst­li­chen Orang-Utan-Inseln, auf denen Orang-Utans vor ihrer Auswil­de­rung die letzte Phase der Reha­bi­li­ta­tion durchlaufen.

Die Flüsse rund um die Inseln müssen sauber gehalten werden
Die Flüsse rund um die Inseln müssen sauber gehalten werden

1997 entschloss sich Pak Cik, seine Heimat­stadt Luma­jang zu verlassen, um in Kali­mantan Arbeit zu finden. Als er in Ost-Kali­mantan ankam, wurde ihm direkt eine Stelle bei der BOS Foun­da­tion ange­boten, die sich damals noch in Wana­riset Samboja befand. Zu seinen ersten Job-Erfah­rungen gehörte die Teil­nahme an der aller­ersten Orang-Utan-Auswil­de­rung im Gunung Beratus Schutz­wald im Bezirk West Kutai. Zu diesem Zeit­punkt hatte Pak Cik noch keinerlei Erfah­rung im Umgang mit Orang-Utans gehabt.

Für einige Zeit verließ Pak Cik die BOS Foun­da­tion, doch 1999 kam er zurück. Nun arbei­tete er zwei Jahre im Herba­rium, wo er viel über Orang-Utan-Nahrung und das Iden­ti­fi­zieren von Proben im Wald lernte.

Danach arbei­tete Pak Cik als Tech­niker im Orang-Utan-Pfle­ge­kom­plex. Dort kam er den Orang-Utans in seiner Obhut noch näher. Die lang­jäh­rige Arbeit mit Hunderten von Orang-Utans brachten ihn letzt­lich in seine derzei­tige Posi­tion als Koor­di­nator der Wald­schule 2 und unserer Voraus­wil­de­rungs­in­seln. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Leitung des Teams, das für Orang-Utan-Beob­ach­tungen in Wald­schule 2 und auf den Inseln verant­wort­lich ist. Die Beob­ach­tungs­daten, die dieses Team sammelt, entscheiden letzt­lich darüber, welche Orang-Utans in die nächste Reha­bi­li­ta­ti­ons­phase gelangen und welche Tiere tatsäch­lich im Regen­wald ausge­wil­dert werden.

Ein Leckerli für seine Pfleglinge
Ein Leckerli für seine Pfleglinge

Das aufre­gendste Erlebnis, an das Pak Cik sich nach seinen vielen Jahren bei der BOS Foun­da­tion erin­nern kann, war, als er und sein Team einen großen ausge­wach­senen Orang-Utan umsie­deln mussten. Dazu muss man wissen, dass das Gewicht und der körper­liche Allge­mein­zu­stand eines Orang-Utans ausschlag­ge­bend sind, wie lange die Betäu­bungs­mittel tatsäch­lich wirken. In diesem spezi­ellen Fall erwachte das massive Orang-Utan-Männ­chen plötz­lich aus der Anäs­thesie, noch bevor das Team sein Ziel erreicht hatte. Jetzt war schnelles und vorsich­tiges Arbeiten erfor­der­lich. Pak Cik nutzte seine Erfah­rung und Führungs­po­si­tion, um seine Team­mit­glieder besonnen anzu­leiten und eine Panik zu verhin­dern, während sie den gerade erwa­chenden Orang-Utan schnell und sicher in einen Käfig betteten. Pak Cik gibt zu, dass der Job manchmal riskant sein kann. Deshalb ist es ihm immer ein Anliegen, seine Kollegen daran zu erin­nern, beson­ders vorsichtig zu sein und ihre Arbeit so profes­sio­nell wie möglich zu machen.

Pak Cik ist mit seiner über 20-jährigen Berufs­er­fah­rung unser rang­höchster Tech­niker, der sich intensiv im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum enga­giert und sich mit großem Einsatz um das Wieder­auf­fors­tungs­pro­jekt auf den 1.800 Hektar Land in Samboja Lestari kümmert. Er hofft, dass dieses Juwel trotz der vielen Minen und Plan­tagen in der Umge­bung weiterhin unge­stört erhalten werden kann und wünscht sich, dass auch künf­tige Gene­ra­tionen die Wälder genießen können und sie ihre Rolle bei der Aufrecht­erhal­tung des Gleich­ge­wichts unserer Erde fort­setzen werden.

„Ich hoffe, dass jeder unserer Orang-Utans in Samboja Lestari, eines Tages ausge­wil­dert werden wird. Aber wir wissen, dass es einige Tiere gibt, bei denen das nicht möglich sein wird. Darum wünsche ich mir, dass wir für all diese nicht auswil­der­baren Orang-Utans hier in Samboja Lestari noch weitere Inseln bauen können.“ 

Die Viel­falt der Pflan­zen­arten in und um Samboja Lestari seien mehr als ausrei­chend, um Orang-Utans zu ernähren, ist Pak Cik über­zeugt. Auch ist er sich sicher, dass die nicht auswil­der­baren Orang-Utans auf künst­lich ange­legten Inseln zumin­dest eine best­mög­liche Frei­heit und ein gutes Leben genießen können.

Danke Pak Cik, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!

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