Unsere Primatologin Dr. Isabelle Laumer forscht derzeit an der Universität von Kalifornien, Los Angeles an einem Projekt über Spiel, Freude und Humor bei Menschenaffen. Im Rahmen ihrer Forschung hat sie dort auch mit den Orang-Utans und Bonobos vom San Diego Zoo gearbeitet – den bisher weltweit ersten Menschenaffen, die vor kurzem eine Corona Impfung erhalten haben. Im Interview mit BOS Deutschland spricht die gebürtige Nürnbergerin über ihre Arbeit mit den Orang-Utans, die ersten Corona Impfungen bei Menschenaffen und ihre Forschung.
Liebe Isabelle, Du hast vor kurzem über die erste Corona-Infektion von Menschenaffen an einem Zoo in Kalifornien berichtet. Weiß man schon, wie es zu der Corona-Infektion der Gorillas kam und wie es den Menschenaffen mittlerweile geht?
Dass sich Menschenaffen mit dem Coronavirus infizieren können, wurde schon zu Beginn der Pandemie von Virologen befürchtet. Menschenaffen sind uns genetisch sehr ähnlich und daher kann das Coronavirus über ähnliche Andockstellen, die sogenannten ACE‑2 Rezeptoren, auch die Zellen von Menschenaffen und anderen Primaten befallen. Doch auch andere Tierarten können sich mit dem Coronavirus anstecken. Gorillas sind bisher die siebte Tierart – neben Hauskatzen, Tigern, Löwen, Schneeleoparden, Nerzen und Hunden – die sich auf natürliche Weise mit dem Virus infiziert haben.
Anfang Januar dieses Jahrs wurde bekannt, dass sich die Gorillas im San Diego Zoo Safari Park mit dem Corona Virus angesteckt haben. Dies geschah, obwohl alle empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen von den Pflegern eingehalten wurden. Alle acht Gorillas blieben nach der Diagnose unter strenger Beobachtung und entwickelten Symptome wie Husten, verstopfte Atemwege, Nasenausfluss und generelle Lethargie. Den 49-Jährigen Silberrücken Winston hat es am schlimmsten getroffen. Bei ihm wurde eine Herzkrankheit, sowie eine Lungenentzündung festgestellt und er wurde daraufhin erfolgreich mit monoklonalen Antikörpern behandelt. Mittlerweile geht es den Gorillas, laut eines aktuellen Presseberichtes des San Diego Zoo Safari Parks, wieder besser.
Nun wurden zum ersten Mal Menschenaffen gegen Corona geimpft. Und interessanterweise genau die Tiere, mit denen Du schon gearbeitet hast.
Nachdem sich die Gorillas infizierten hatten, entschied sich der Zoo gemeinsam mit der zuständigen US Behörde die anderen Menschenaffen im San Diego Zoo zu impfen, um die Tiere vor einer Erkrankung zu schützen. Bisher wurden vier Orang-Utans und fünf Bonobos mit einem speziell für Tiere entwickelten Corona Impfstoff geimpft. Alle Tiere haben mittlerweile schon ihre zweite Dosis erhalten und bisher gab es keine Nebenwirkungen zu beobachten. Im Zuge meiner Forschungsarbeit beobachtete ich das Spielverhalten beider Gruppen im Detail und bin gerade dabei, die Daten auszuwerten. Die Orang-Utan Gruppe setzt sich zusammen aus der 7‑jährigen Aisha, ihrer Mutter Indah, ihrem Vater Satu und einem weiteren erwachsenen Weibchen namens Karen, mit der Aisha oft spielt. Karen wurde mit einem Herzleiden geboren und wurde im Alter von zwei Jahren erfolgreich am offenen Herzen operiert – eine medizinische Sensation, da eine solche OP bis dato noch nie bei einem Orang-Utan durchgeführt wurde. Nun ist sie auch einer der ersten Orang-Utans der eine Corona Impfung erhalten hat.
Was ist über den Impfstoff bekannt?
Der Impfstoff wurde von dem tierärztlichen Pharmaunternehmen Zoetis, mit Sitz in den USA, entwickelt. Auf der Website der Firma kann man nachlesen, dass sie mit der Impfstoffentwicklung für Hunde und Katzen begonnen haben, als der erste Fall einer Corona-Infektion bei einem Hund in Hong-Kong bekannt wurde. Die Forschung am Impfstoff verlagerte sich dann auf Nerze, als öffentlich wurde, dass das Virus sich nun in den Pelzfarmen in Dänemark, den USA und anderen Ländern ausbreitete und sogar auf den Menschen zurückspringen kann. Es ist in der Veterinärmedizin nicht unüblich, einen Impfstoff, der an einer Tierart entwickelt und zugelassen wurde, bei einer anderen Tierart mit den entsprechenden Genehmigungen zu testen und anzuwenden. Ob der Impfstoff bei den Menschenaffen in San Diego wie erhofft wirkt, also ob sie Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt haben, lässt sich bald durch Bluttests feststellen. Falls die Impfung das gewünschte Resultat bringt, wäre die Möglichkeit gegeben weitere Menschenaffen vor einer Erkrankung zu schützen.
Isabelle, wie bist Du eigentlich zu Deinem spannenden Beruf als Primatologin gekommen?
Mein Leben hat sich immer schon um Tiere gedreht. Als Tochter eines Tierarztes und einer Biologielehrerin hatte ich bereits als Kind viele Gelegenheiten mit verschiedensten Tieren zu interagieren, sie zu beobachten und von ihnen zu lernen. Während meines Studiums in Wien habe ich Führungen durch den Tiergarten Schönbrunn geleitet und die Welt bereist, um Forschungsarbeiten mit Diadem-Meerkatzen, Elefanten, Bisons, Meeresschildkröten und Graugänsen durchzuführen. Seit knapp zehn Jahren untersuche ich Werkzeuggebrauch, Sozialverhalten und Intelligenz bei Menschenaffen und Kakadus. Als ich begonnen habe mit Orang-Utans zu arbeiten, war das eine unbeschreiblich intensive und schöne Erfahrung. Sie hat mich aber auch gleichzeitig tieftraurig gemacht, da ich mir eine Welt ohne diese unglaublich intelligenten, faszinierenden, hochsozialen Tiere nicht vorstellen kann und will. Seit 2020 unterstütze ich BOS bei der Medienarbeit und zu wissenschaftlichen Fachfragen. Es macht mir große Freude, mein Wissen zu teilen, und dazu beizutragen diese einzigartigen, vom Aussterben bedrohten Tiere zu schützen. Aktuell bin ich an der UCLA in Kalifornien, wo ich Humor und spielerisches Necken bei allen vier Menschenaffen erforsche.
Wie können wir uns Deine Arbeit mit Orang-Utans vorstellen?
Bei meiner Arbeit mit den Tieren, ist eine gute Beziehung zwischen Mensch und Menschenaffe essentiell. Mir ist es wichtig, dass sich die Tiere wohl und entspannt fühlen, bevor ich sie mit einer Aufgabe, die sie lösen sollen, konfrontiere. Bevor es losgeht, rufen die Tierpfleger die Tiere bei ihrem Namen zu mir. Da kann es schon mal zu Gedränge kommen, da die Aufgaben, die ich ihnen stelle, eine willkommene Abwechslung und Bereicherung für ihren Zooalltag darstellen. Orang-Utans sind unglaublich intelligent und eine kognitive Beschäftigung, neben der Erfüllung anderer Bedürfnisse, ist sehr wichtig für ihr allgemeines Wohlbefinden.
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Quellen:
- Melin, A.D., Janiak, M.C., Marrone, F. et al. (2020) Comparative ACE2 variation and primate COVID-19 risk. Commun Biol 3, 641.
— Md. Golzar Hossain, Aneela Javed, Sharmin Akter, Sukumar Saha (2020). SARS-CoV‑2 host diversity: An update of natural infections and experimental evidence, Journal of Microbiology, Immunology and Infection, 1684–1182.
— https://www.zoetis.com/news-and-media/feature-stories/posts/zoetis-emerging-infectious-disease-capabilities-support-covid-19-solutions-for-great-apes-and-minks.aspx
15 lange, beschwerliche Stunden brauchen wir, wenn wir von unserem Schutzzentrum Samboja Lestari zu unserer Vorauswilderungsinsel Juq Kehje Swen aufbrechen. Auf dem 80 Hektar großen von Menschen geschaffenen Eiland müssen unsere Orang-Utans unter naturnahen Bedingungen beweisen, dass sie für ein Leben in der Wildnis bereit sind. Immer wieder streifen unsere Teams durch die Insel, um sich davon zu überzeugen, dass es den Tieren gut geht und sie sich gut an ihre Umgebung anpassen. Am aufwendigsten ist es dabei, genau zu beobachten, wie unsere Schützlinge sich verhalten.
Desi legt sich gern ins gemacht Nest
Einer dieser Orang-Utans auf Juq Kehje Swen ist Desi. Das ausgewachsene Weibchen wurde im Sommer 2019 auf die Insel gebracht, weil sie nach ihrem langjährigen Rehabilitationsprozess bereit für den nächsten Schritt zu sein schien. Jedoch: In den mehr als anderthalb Jahren, die Desi nun schon auf dem Eiland lebt, wurde sie nie dabei gesichtet, wie sie sich ein Schlafnest baute. Stattdessen machte sie es sich lieber in bereits bestehenden, ausgedienten Nestern ihrer Nachbarn für die Nacht gemütlich. Das war ein Problem, denn der Bau eines Schlafnestes ist eine der Voraussetzungen für die Auswilderung.
Lebenslanges Lernen auch bei Orang-Utans
Eines Morgens überraschte Desi ihre Beobachter, als sie aus einem frischen Nest auftauchte. Es war etwas unordentlich geflochten und sah weniger stabil aus – was darauf hindeutete, dass hier ein noch unerfahrener Orang-Utan am Werk war. Etwa Desi? Ein paar Tage später traf das Team dann nochmals auf das Weibchen. Wieder saß sie ganz in der Nähe eines neuen Nestes; kein anderer Orang-Utan weit und breit. Offenbar hatte sich Desi endlich abgeschaut, wie ein Nest gebaut wird.
Wir sind so stolz auf Desi, dass sie sich nun endlich auch diese so wichtige Fähigkeit des Nestbaus zu eigen macht. Dass sie ihre Neugier darauf, neues zu lernen, nicht verloren hat und ihrer Freiheit ein Stückchen nähergekommen ist. Mach weiter so Desi! Wir freuen uns darauf, deine Lernfortschritte weiter zu beobachten und dich hoffentlich schon ganz bald endgültig ziehen zu lassen.
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Die Inselwelt Südostasiens ist durch die zerstörerischen Kräfte der Erde erschaffen worden und doch von unvergleichbarer Schönheit.Vor etwa 25 Millionen Jahren kollidierten die Kontinente Australien und Asien. Seitdem wurde und wird unablässig die Erdkruste verschoben. Die Insel Neuguinea ist ein Produkt dieser Umbrüche.
Vor ihrer Küste lockt ein feuerspeiender Vulkan das Leben in seine Nähe. An den Hängen des Tavurvur versammeln sich jeden Morgen Großfußhühner. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hineinzulegen. Damit sind die elterlichen Pflichten erledigt, die vulkanische Wärme übernimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigentümliche Brutmethode ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdinneren für seine Zwecke nutzen kann.Als Teil des australischen Kontinentalschelfs beherbergt Neuguinea auch viele Tiere des fünften Kontinents, die hier aber ganz eigenartige Lebensweisen entwickelt haben: Kängurus klettern auf Bäume, während Tauben am Waldboden spazieren gehen. Als spezielle Folge der Kontinentalverschiebungen entstand hier auch die biologische Ausnahmeerscheinung der Paradiesvögel in 39 atemberaubenden Formen.Auch auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo haben sich die Erdkräfte ausgewirkt. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauen Licht. Der größte Vulkanausbruch, den es seit Menschengedenken gegeben hat, hat eines der reichsten Ökosysteme der Erde geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Kontinent: Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel.Biologen nennen den Raum zwischen dem asiatischen und dem australischen Kontinent Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansammlung von schiffbrüchigen Kreaturen, die im Verlauf von Jahrmillionen auf den Inseln strandeten. Auf Halmahera lebt der höchst ungewöhnliche Bänderparadiesvogel mit seinem extravaganten Federschmuck. Auf der Nachbarinsel Sulawesi leben die Babirusa-Schweine. Sie haben nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen, sondern auch das seltsamste Gebiss, das sich im Säugetierreich findet: Die riesigen Hauer wachsen durch den Rüssel hindurch nach oben.
Nach den Auswilderungen geht die Arbeit von BOS weiter: Unsere Post-Release-Monitoring (PRM)-Teams folgen jeder Spur der „Neuen Wilden“. Sie wollen herausfinden, ob die Tiere sich in der neuen Umgebung einleben. Sie dabei aufzuspüren, ist manchmal eine echte Herausforderung – Orang-Utans bewegen sich hoch in den Bäumen, sind – abgesehen von der sehr engen Mutter-Kind-Beziehung in den ersten acht Jahren – fast immer allein unterwegs und dabei meistens eher geräuschlos.
Freet, Juve und Britney sind jetzt im Kehje Sewen Wald zu Hause
Im Kehje Sewen Wald begannen die Männchen Freet (27) und Juve (25) und das 28-jährige Weibchen Britney sofort nach ihrer Freilassung, die Gegend zu erkunden. Während Freet und Britney sofort über die Baumkronen in der Tiefe des Waldes verschwunden sind, konnte das PRM-Team mit Juve Schritt halten. Das Männchen erkundete seine Umgebung in aller Ruhe, kletterte auf einen Adinandra-Baum und verspeiste erst einmal ausgiebig Blätter und Früchte. Die Reise mit dem Helikopter hatte ihn offenbar hungrig gemacht. Nachdem der Hunger gestillt war, suchte Juve nach geeigneten Ästen, um sich sein erstes Schlafnest in Freiheit zu bauen. Die eigenständige Futtersuche und der Bau eines Schlafnests sind sichere Zeichen, dass Juve gut im Regenwald angekommen ist. Froh über diesen Erfolg kehrte das PRM-Team in sein temporär erbautes Camp in der Nähe des Auswilderungspunktes zurück.
Die frei gelassenen Menschenaffen zeigen artgerechtes Verhalten
Am nächsten Morgen wurden gleich drei Teams losgeschickt, um Juve, Freet und Britney zu finden und zu beobachten. Juve war noch immer in der Nähe seines Schlafnestes und daher einfach aufzuspüren. Das zweite Team traf auf Freet, der hoch oben in einem Rambutan-Baum saß; nicht weit von dem Ort entfernt, wo er tags zuvor frei gelassen worden war. Allerdings gefiel es dem imposanten Männchen gar nicht, von den Menschen beobachtet zu werden – immer wieder brach er Äste ab und warf sie auf das Beobachtungs-Team unter sich. Zwischen den kleinen Attacken pflückte er sich Früchte aus dem Baum und verspeiste sie genüsslich.
Dann war plötzlich aus der Ferne deutlich der Ruf eines anderen Männchens zu hören: Es war Juve. Er stieß einen langen, lauten Ruf aus und wartete auf eine Erwiderung. Freet schien das Signal anfangs zu ignorieren, doch dann antwortete er seinerseits mit einem Ruf – und es ging immer hin und her. Dieser sogenannte Longcall (hier zu hören) zeigt die Dominanz der Männchen in ihrem Revier an. Bis in den späten Nachmittag forderten sich Juve und Freet in ihrem Rufwettbewerb immer wieder heraus. Einmal war sogar ein weit entfernter Ruf von einem dritten, unbekannten, Orang-Utan zu hören. Freet und Juve verstummten erst, als sie sich niederließen, um ihre Schlafnester zu bauen.
Am nächsten Tag lokalisierte das dritte Team schließlich auch Britney. Sie näherte sich Juve, der ihr nach einer kurzen Annährungsphase dicht auf den Fersen blieb. Als das Weibchen kein großes Interesse an ihm zeigte, verschwand Juve wieder im Wald, um ihn allein zu erkunden.
Unsere Monitoring-Teams behalten die Tiere im Auge – so gut es geht
Freet, Juve und Britney scheinen sich vorbildlich in ihrem neuen Zuhause im Kehje Sewen Wald einzuleben. Sie sind bestens gewappnet für all die Abenteuer, die noch auf sie warten.
Auch von den anderen Orang-Utans, die wir jetzt im Bukit Batikap Schutzwald in Zentral-Kalimantan ausgewildert haben, gibt es positive Neuigkeiten: Nenuah, Noel, Hugus und Bali wurden von den Post-Release-Monitoring Teams bereits mehrfach gesichtet, und die Freiheit scheint ihnen gut zu bekommen. Derzeit warten wir noch auf mehr Informationen und Bilder, die dann mit dem Team-Koordinator direkt aus dem Regenwald kommen – dort gibt es kein Internet. Stada, Disha und ihr Sohn Deijo haben sich offenbar schon so gut an ihre neue Umgebung angepasst, dass sie unseren Monitoring-Teams bisher entwischen konnten. Doch wir bleiben dran.
Rückblick: Hier kommen unsere Neuen Wilden im Regenwald an
Noch warten weitere 400 Orang-Utans in unsren Rettungszetren auf Ihren ganz persönlichen Ruf der Freiheit. Bitte helfen Sie, auch diesen Orang-Utans ein Leben in ihrem wahren Zuhause zurück zu geben. Jeder Beitrag hilft.
Orang-Utans essen gern und oft. Am liebsten Früchte. Sie sorgen auf dem Speiseplan mit Baumrinde, Pflanzenkernen, Blättern und Termiten für die saftige Abwechslung. Glücklicherweise ist die Auswahl im Regenwald von Ost-Kalimantan riesig – es gibt Hunderte verschiedene Obstsorten, die die Nahrung eines Orang-Utans bereichern und einen Großteil davon ausmachen.
Orang-Utans essen gern Früchte
Ein abwechslungsreicher Speiseplan ist wichtig für die natürliche Entwicklung dieser Tiere. Wenn es dann auch noch schmeckt – umso besser. Neulich haben wir davon berichtet, dass die leuchtend gelbe Jabon-Früchte bei den Orang-Utans sehr beliebt sind. Eine weitere Lieblingsfrucht ist tatsächlich eine, die auch wir Menschen sehr gern essen: Die Mango. Wilde Mangos – aus der Gattung Mangifera – sind im Kehje Sewen Wald in Hülle und Fülle vorhanden. Allerdings schmecken diese völlig anders als die, die wir aus dem Supermarkt kennen – die Mangos aus dem Kehje Sewen Forest schmecken sauer! Damit sind sie besser an die Geschmacksnerven und Ernährungsbedürfnisse der Orang-Utans angepasst.
Obstbäume eignen sich gut für das Monitoring
Auf ihren Touren durch die Baumwipfel legen Orang-Utans daher gern einen Stopp in den zahlreichen Jabon- und Mango-Bäumen ein, um sich in aller Ruhe satt zu essen. Eine wunderbare Gelegenheit, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und Daten zu sammeln. Deswegen kommen unsere Post-Release-Monitoring (PRM)-Teams auf ihren Rundgängen durch den Keheje Sewen Wald immer auch gezielt an diese Plätze. Manchmal ist es ganz leicht herauszufinden, in welchem der hohen Bäume grade ein Orang-Utan is(s)t – dann nämlich, wenn die ungenießbaren Reste der Mango unter dem Baum auf dem Waldboden zerstreut sind. Oder sie grade aus dem Kronendach nach unten fallen.
Sayang und Padma sind Genießerinnen
Vor einigen Wochen fand unser Team auf diese Weise Sayang und ihre Tochter Padma. Das Orang-Utan-Mädchen Padma wurde 2018 als Tochter ihrer 2013 ausgewilderten Mutter in Freiheit geboren. Daher ist es für uns äußerst interessant zu beobachten, wie sich die Kleine entwickelt. Bisher läuft alles so, wie es sein sollte. Das macht uns sehr glücklich.
Sayang und Padma hatten es an diesem Tag besonders gut getroffen: Direkt neben dem Mangobaum, auf dem sie saßen, stand auch noch ein fruchttragender Wald-Rambutan-Baum! Die beiden konnten von einem Geäst ins andere wechseln und so richtig schlemmen – was sie auch ausgiebig taten. Nach einem langen Nachmittag, an dem das PRM-Team viele Daten sammeln konnte, zogen sich Mutter und Kind in ihr Nachtnest zurück.
Werden auch Sie zum Unterstützer von BOS. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Mailchimp. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.