Die Geschichte der kleinen Kejora

Die Geschichte der kleinen Kejora

Im Rahmen des Programms „Oran­gutan goes to school“ erzählen einzelne Schüler die Geschichte einzelner Orang-Utans nach.
Auf beein­dru­ckende Weise erzählt Banyu Bening eine Schü­lerin der 5. Klasse,  im Folgenden die Geschichte der kleinen Kejora. Wir wollen diesen tollen Bericht mit Ihnen teilen.

 

Mein Name ist Kejora. Ich bin ein Borneo-Orang-Utan Baby und 1,5 Jahre alt.

Ich wurde illegal als Haus­tier auf einer Palm­öl­plan­tage in Zentral-Kali­mantan gehalten.

Ich war an einer Tür gekettet, die in einen Raum voll mit Kunst­dünger und Pesti­ziden führte. Es hat mir da gar nicht gefallen. Die Menschen haben mich hungern lassen und sie jagten mir Angst ein. Aber ich hatte keine Wahl. Meine Mutter war auf einmal weg und ich weiß immer noch nicht, was mit ihr geschehen ist. Eine Orang-Utan-Mama lässt ihr Kind nie allein, bevor es sieben oder acht Jahre alt ist. Es ist sehr wahr­schein­lich, dass meine Mama von einem bösen Menschen getötet wurde.

 

Vor einigen Tagen kamen Menschen und retteten mich. Sie brachten mich an einen Ort, der sich Nyaru Menteng nennt. Dort gibt es keine Ketten. Die netten Menschen hier kümmern sich sehr gut um mich. Ich kann gut schlafen und bekomme genug Futter. Vorher kannte ich nur Bananen, aber meine neuen Freunde zeigten mir eine wunder­bare süßliche Frucht – die heißt Rambutan.

 

In Nyuaru Menteng traf ich auf andere Orang-Utans. Diese erzählten mir, dass Nyuaru Menteng ein Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum für Orang-Utans ist. Hier wird uns beigebracht, wild zu sein. Meine neuen Freunde sagen mir, dass ich bald in die Wald­schule komme. Das ist eine Schule für verwaiste Orang-Utans wie mich. Hier zeigt man uns, welche Früchte es in der Wildnis gibt und welche wir davon essen können. Wir lernen hier auch zu klet­tern und uns Futter im Wald allein zu suchen. Und wenn wir das alles können, werden wir zurück in die Wildnis gebracht.

 

Doch viele Orang-Utans wie ich wissen gar nicht wie man auf Bäumen klet­tert, da wir als Babys sofort in einem Käfig oder in Ketten gehalten wurden. Viele von uns wissen auch nicht, wie man Futter sucht, da wir von Menschen gefüt­tert wurden oder hungern mussten.

 

Ich bin so glück­lich, in Nyaru Menteng zu sein. Die lieben Menschen und meine neuen Freunde machen mich sehr froh. Bald gehe ich in die Wald­schule und bin schon sehr aufge­regt deswegen. Aber ich kann es auch kaum erwarten, in die Wildnis zurück­zu­kehren, wo mein rich­tiges Zuhause ist.

Wenn ich wieder ausge­wil­dert werde, hoffe ich sehr, dass dort viele wilde Orang-Utans leben und der Wald noch da ist.

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.

 

Quelle: BOS Foun­da­tion, Autor Banyu Bening, Schü­lerin der 5. Klasse in Sekolah Bogor Raya

Die kleine Choki ist in Samboja Lestari angekommen

Die kleine Choki ist in Samboja Lestari angekommen

Am 15. Februar meldeten Ange­stellte des Kutai-Natio­nal­parks dem BOS-Team in Samboja Lestari den Fund eines Orang-Utan-Babys im geschätzten Alter von 1–2 Jahren.

 

Es hatte eine große Kopf­wunde und sah sehr verängs­tigt aus. Die BOS-Leute fuhren sofort los, um das Kleine vor Ort zu untersuchen.

BOS-Tier­arzt Hafidz musste das junge Orang-Utan-Mädchen betäuben, um dessen Kopf­wunde behan­deln zu können. Nach dieser Not-OP machte sich das Team mit Choki – so wurde sie genannt — auf den Weg nach Samboja Lestari.

Bei seiner Ankunft im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum wurde Choki noch einmal gründ­lich unter­sucht. Es stellte sich heraus, dass er doch schon vier Jahre alt ist, aber wegen Unter­ernäh­rung nur sieben Kilo wiegt und dadurch wesent­lich weniger entwi­ckelt aussieht. Zum Vergleich: Gesunde Orang-Utans glei­chen Alters wiegen durch­schnitt­lich zwischen 15 und 20 Kilo. Choki wurde dann rund um die Uhr von Tier­arzt­team beob­achtet. Ihr Zustand hat sich mitt­ler­weile deut­lich gebes­sert. Die Kopf­wunde heilt zuse­hends und er hat schon wieder Appetit auf Obst. Auch spielt und klet­tert Choki wieder regelmäßig.

Wir hoffen, dass Chokis Gesund­heit sich weiter so positiv entwi­ckeln wird. Im nächsten Schritt soll sie in die Wald­schule Gruppe 1 kommen, um alles zu lernen, was ein Orang-Utan wissen und können muss. Mit ihr ist die Anzahl unserer Schütz­linge in Samboja Lestari jetzt auf 206 Tiere gewachsen.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.

Doppelt so viele Sumatra-Orang-Utans wie angenommen

Doppelt so viele Sumatra-Orang-Utans wie angenommen

Für Pessi­misten ist das Glas immer halb leer, aber Orang-Utan-Schützer sind Opti­misten: Für sie ist das Glas halb voll.

In Sumatra sogar doppelt so voll: Dort leben statt, wie bisher ange­nommen, knapp 7.000 Sumatra-Orang-Utans, über 14.000 Indi­vi­duen. Das ergaben Forschungen, bei denen bisher nicht berück­sich­tigte Gebiete mit einbe­zogen wurden. Die Wissen­schaftler unter­suchten auch Regionen bis 1.500 Meter über dem Meeres­spiegel, wogegen frühere Forschungen davon ausgingen, dass über 900 Meter keine Orang-Utans mehr leben würden. Auch in zum Teil abge­holzten Wäldern wurden Popu­la­tionen registriert.

Zum ersten Mal konnten die Bestands­zahlen einer Menschen­af­fenart nach oben korri­giert werden. Serge Wich von der Liver­pool John Moores Univer­sität in Groß­bri­tan­nien: „Es ist fantas­tisch, dass es mehr Sumatra-Orang-Utans gibt, als wir dachten.“ Er fügt aller­dings hinzu: „Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zurück­lehnen können. Im Lebens­raum der Orang-Utans sind zahl­reiche Baupro­jekte geplant, die die Zahl dieser Menschen­affen in den kommenden Jahren dras­tisch redu­zieren könnten.“ Den Forschern zufolge sollten für alle Bebau­ungs­pro­jekte in den Wäldern der Orang-Utans Verträg­lich­keits­stu­dien durch­ge­führt werden, damit eine Beein­träch­ti­gung ihres Lebens­raums auf ein Minimum redu­ziert oder sogar gänz­lich vermieden werden kann.

Auch mit diesem vergleichs­weise erfreu­li­chen Ergebnis bleibt gerade der Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) weiterhin vom Aussterben bedroht. Aller­dings zeigen die Ergeb­nisse einen metho­di­schen Fort­schritt in den Bestands­ana­lysen von Menschen­affen an. „Das wird uns dabei helfen, den Akteuren aus Natur­schutz­po­litik und ‑manage­ment genauere Infor­ma­tionen zur Verfü­gung zu stellen, was sich dann wiederum positiv auf den Schutz der Menschen­affen auswirken wird“, so Projekt­leiter Hjalmar Kühl vom Max-Planck-Institut für evolu­tio­näre Anthropologie.

Von den Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus) leben nach aktu­ellen Schät­zungen noch etwa 50.000 Indi­vi­duen in freier Wild­bahn. Viel­leicht kann auch hier fest­ge­stellt werden, dass sie auch ober­halb der bisher ange­nom­menen Höhen­grenze von 900 Metern gedeihen können. Auch hat sich bei beiden Orang-Utan-Arten gezeigt, dass sie offenbar auch in bereits vom Menschen beein­träch­tigten Wäldern Über­le­bens­chancen haben.

Das Glas ist tatsäch­lich alles andere als voll. Die Zukunft beider Orang-Utan-Arten in freier Wild­bahn steht und fällt mit dem Erhalt oder der Zerstö­rung der Regen­wälder. Aber nicht zuletzt auch die neuesten Forschungs­er­geb­nisse zeigen, dass für unsere rothaa­rigen Vettern durchaus noch nicht aller Tage Abend ist.


Quellen: The Guar­dian; Max-Planck-Institut für evolutionäre
Anthropologie

 

Benni besucht Henry

Benni besucht Henry

Bald ist es soweit: Benni wird Henry treffen. Einstim­mung auf eine große Reise

 

Nach der erfolg­rei­chen Premiere von “Henry rettet den Regen­wald” in Mainz bereitet sich Benni ganz fleißig auf seine Reise nach Indo­ne­sien vor. Die Flüge sind schon gebucht und Ende April ist es soweit. Benni freut sich sehr, sein Paten­tier Henry zu sehen.

Die knapp einjäh­rige Orang-Utan-Waise Henry wurde nahe einer Palm­öl­plan­tage gefunden. Seine Mutter wurde wahr­schein­lich auf der Suche nach Futter auf der Plan­tage getötet. Wild­schwein­jäger entdeckten Henry und brachten ihn in Sicher­heit. Jetzt lebt Henry in Nyaru Menteng und besucht die Wald­schule. Er ist mitt­ler­weile sieben Jahre alt.

Fiebern Sie mit Benni mit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Film geht auf Reisen – „Henry rettet den Regen­wald“ begeis­tert über 200 Grund­schü­le­rinnen und Grundschüler

Ein Film geht auf Reisen – „Henry rettet den Regen­wald“ begeis­tert über 200 Grund­schü­le­rinnen und Grundschüler

18. Februar 2016

Mit offenem Mund und neugie­rigen Augen folgten 220 Kinder der Grund­schule Stra­ßen­haus im nörd­li­chen Rhein­land-Pfalz dem Trick­film „Henry rettet den Regenwald“.

Am 12. Februar 2016 hatten Melanie Frei­holz und Oliver Krehan, die Leitung der Grund­schule Stra­ßen­haus,  Benni Over und sein Team einge­laden, den Film und das Projekt in der Schule vorzu­stellen. Noch bevor der Film gezeigt wurde, schnellten die ersten Finger in die Höhe und das Team Benni war beein­druckt von den vielen Fragen und dem großem Wissen der gut vorbe­rei­teten Kinder: Wird es bald keinen Regen­wald mehr geben, wenn das Abholzen nicht aufhört? Ich weiß, warum der Regen­wald abge­holzt wird: auf den abge­holzten Flächen werden Ölpalmen ange­baut, von deren Früchten Palmöl gemacht wird und nur deshalb müssen die Orang-Utans sterben. Das ist ganz schlimm, denn Wald­men­schen sind doch auch Menschen. Ist in Nutella auch Palmöl drin?

Auf den Film „Henry rettet den Regen­wald“ reagierten die Kinder der Grund­schule Stra­ßen­haus ergriffen und manches Mal entsetzt. Hoch konzen­triert und mucks­mäus­chen­still verfolgten die Erst- bis Viert­klässler die 20minütige Film­vor­füh­rung. Danach gab es tosenden Applaus und gleich gingen die Finger wieder nach oben. Bennis Team versuchte, die vielen Fragen der Kinder zu beant­worten. Wie alt wird ein Orang-Utan? Warum hören die Menschen nicht auf mit der Abhol­zung des Regen­waldes? Wie können wir Benni und Henry helfen? Und viele mehr…
Die Schul­lei­tung hatte bereits im Vorfeld mit dem Team Benni bespro­chen, dass man die Kinder mit ihren Eindrü­cken nach dem Film nicht allein lassen dürfe. Zudem hatten alle Lehre­rinnen und Lehrer die Kinder inhalt­lich sehr gut auf das Thema vorbereitet.
So erläu­terte Bennis Team dann, wie man Henry bei seiner Mission, den Regen­wald zu retten, helfen kann. Beispiels­weise könne man über BOS einen Baum spenden, um gero­dete Wald­flä­chen wieder aufzu­forsten, in die dann Orang-Utans ausge­wil­dert werden können.

Damit aber wirk­lich eine Umkehr eintrete, brauche es viele Kinder, die sich Henrys und Bennis „Affen-Menschen-Kette“ anschließen, um so die Erwach­senen und die Mäch­tigen dieser Welt dazu zu bewegen, die Zerstö­rung des Regen­waldes zu stoppen. Und um diese Bewe­gung in Gang zu setzen, durften die Grund­schü­le­rinnen und Grund­schüler auf einer an den Bundes­prä­si­denten adres­sierten Post­karte ihren persön­li­chen Wunsch zum Wohle der Orang-Utans mitteilen.

In Koope­ra­tion mit BOS Deutsch­land wird es im Laufe der kommenden Monate weitere „Henry & Benni-Veran­stal­tungen“ in Deutsch­land geben. Dabei werden hoffent­lich viele weitere Wunsch­karten dazu kommen. Denn im Rahmen einer für Ende dieses Jahres geplanten Abschluss­ver­an­stal­tung sollen dann alle Wunsch­karten der Öffent­lich­keit präsen­tiert — und diese zusammen mit einem „Kinder-Aufruf zur Rettung des Regen­waldes“ in einem großen Post-Paket an das Bunde­prä­si­di­alamt Berlin zu Händen des Herrn Bundes­prä­si­denten über­sendet werden.

Noch bevor die Kinder wieder in ihre Klassen zurück­kehrten und ihre Wunsch­karte ausfüllten, bekun­deten alle ihre Soli­da­rität für Henrys und Bennis Mission mit ihrer Unter­schrift auf dem mitge­brachten Trans­pa­rent, das auch schon die Unter­schriften der Kinder von der Film­pre­miere in Mainz trägt. Und dann gab es ein großes Abschluss­foto, für das sich die Kinder mit ihren eigens für den Tag gebas­telten Stab­fi­guren an die Hand nahmen und die „Affen-Menschen-Kette der Grund­schule Stra­ßen­haus“ bildeten. Bennis Augen leuch­teten bei diesem ergrei­fenden Anblick.
Plötz­lich stand dann ein Kind vor Benni und über­reichte ihm fünf Euro: „Das Geld möchte ich für die Rettung der Orang-Utans spenden“. Wie schön.

Das gesamte Team Benni sagt allen Danke für die freund­liche und herz­liche Atmo­sphäre, das Enga­ge­ment der Schule und aller Lehre­rinnen und Lehrer und vor allem für die große Soli­da­rität mit Bennis Projekt.

Schulen, die Benni und sein Team einladen möchten, Teil der „Affen-Menschen-Kette“ werden wollen und Henrys und Bennis Mission unter­stützen möchten, können sich gerne bei uns melden: [email protected]

Nach einem Bericht von Bennis Papa Klaus Over