Einen Orang-Utan auszuwildern ist uns von unschätzbarem Wert. Doch nun konnte das noch übertroffen werden! Im Jahr 2012 wurde die damals neunjährige Lesan in Kehje Sewen ausgewildert. Vier Jahre später ist Lesan nun Mutter geworden und hat ein Baby in Freiheit geboren. Man weiß noch nicht, ob Junge oder Mädchen, sondern nur, dass es gesund und munter ist.
Dies ist seit 2012 das zweite Mal, dass eines unserer ausgewilderten Tiere in Freiheit Mutter wurde. Der neue Nachwuchs wurde am 8. Juni entdeckt, als das Beobachtungsteam nach den Orang-Utans Yayang und Louise Ausschau hielten. In der Nähe der beiden waren ungewöhnliche Geräusche zu vernehmen. Außerdem tauchte plötzlich Lesan auf. Doch Lesan war nicht allein. An ihrem Bauch hing ein winziges rotbraunes Baby.
Das Team beobachtete die beiden, bis Lesan begann, ein Nest für die Nacht zu bauen.
Schon im Oktober 2015 fiel dem Team auf, dass Lesan schwanger sein könnte, doch da man keine Urinprobe nehmen konnte, war es medizinisch nicht festzustellen.
Lesan kam im November 2006 mit nur drei Jahren in die Rettungsstation. Nach sechs Jahren Rehabilitation war sie 2012 soweit, ausgewildert zu werden. Seitdem hat sie sich zu einem unabhängigen Orang-Utan entwickelt.
Am Tag nach Entdeckung des Neugeborenen machte sich ein Team auf, um Lesan und das Baby noch intensiver zu beobachten. Von morgens bis abends wurden alle Aktivitäten ganz genau aufgezeichnet. Sowohl Lesan als auch ihr Baby sind offenbar gesund.
Als sie gerade dabei war, Schößlinge am Boden zu essen, bekam sie Besuch von Casey. Casey versuchte, das Baby zu berühren, doch das gefiel der besorgten jungen Mutter gar nicht. Nicht lange nach dieser Begegnung tauchte Yayang mit ihrem Baby Louise auf und Lesan verzog sich schnell in den Wald. Erst später setzte sie ihre Mahlzeit fort.
Diese zweite Geburt in Freiheit gibt uns große Hoffnung für die zukünftige Population in Ost-Kalimantan. Schließlich sollen sich unsere Orang-Utans in Freiheit auch fortpflanzen.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit geben können.
Quelle: PRM team in Camp Lesik, Kehje Sewen Forest
Obwohl die Rettungsstationen der BOS Foundation längst an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität gestoßen sind, muss BOS natürlich weiterhin verwaiste Orang-Utan-Babys aufnehmen.
Ein kaum zwei Jahre altes Männchen wurde am 15. Juni in einem Dorf konfisziert und nach Samboja Lestari gebracht. Es scheint in guter Allgemeinverfassung zu sein. Kurz darauf traf noch ein männliches Jungtier ein, diesmal in Nyaru Menteng. Es war in sehr schlechtem Zustand. Unser Cheftierarzt Agus Fahori und das gesamte Veterinär-Team kümmern sich liebevoll um ihn. Der Kleine war stark unterkühlt und schwach, und er wurde sofort in eine dicke Decke gewickelt und mit Milch gefüttert. Sie haben den Kleinen Bumi genannt, was im Indonesischen „Erde“ bedeutet.
Das Rettungsteam ging zunächst davon aus, Bumi sei etwa zwei Monate alt. Tatsächlich stellten sie nach näherer Untersuchung fest, dass sein Bauchnabel noch nicht ganz verheilt ist, was darauf schließen lässt, dass Bumi noch nicht mal zwei Wochen alt sein muss!
Dr. Agus verordnete ihm Antibiotika, um die Wunde besser verheilen zu lassen und eine Infektion zu verhindern. Bumi war so unglaublich schwach, dass er nicht mal seine Augenlider heben konnte. Vermutlich wurde er sehr wahrscheinlich kurz nach der Geburt mit Gewalt von seiner Mutter getrennt.
In den ersten Nächten war Bumi sehr unruhig und schrie viel. Die Babysitter haben ihn ohne Unterbrechung getragen und gaben ihm zusätzlich ein kleines Kuscheltier. Das scheint ihm geholfen zu haben, denn nun schläft er besser und schreit nur noch, wenn er Hunger hat.
In der Wildnis bleiben Orang-Utan-Kinder sechs bis acht Jahre bei ihrer Mutter. Bumi muss nun schon in diesem sehr verletzlichen Alter den schmerzhaften Verlust seiner Mutter verkraften.
Der Kleine ist täglich 24 Stunden unter Beobachtung und wird intensiv von unseren Tierärzten und Babysittern betreut. Er wiegt aktuell 1,7 Kilogramm, wird mit Säuglingsnahrung gefüttert und erhält Antibiotika, damit sein Bauchnabel gut verheilt. Seine Menschenfreunde können Bumi die Mutter nicht vollständig ersetzen, aber sie tun alles in ihrer Macht stehende, um ihn ordentlich aufzupäppeln.
Das Team von BOS wird sein Bestes geben, damit auch diese beiden Orang-Utans den Rehabilitationsprozess gut durchlaufen und eines Tages in die Wildnis zurückkehren können.
Im Rahmen der Fotoausstellung “Letzte Hoffnung für die Orang-Utans” im Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig, Pockelsstr. 10, gibt es am Sonntag von 13 bis 17 Uhr Infos und Aktionen für Jung und Alt von der BOS-Regionalgruppe Hannover-Braunschweig. Die Teilnahme ist neben dem Museumseinritt frei.
Am Freitag, den 24. Juni trifft sich die Regionalgruppe Hannover ab 18.30 Uhr im Café Mezzo direkt hinter dem Bahnhof. Jens Herrnberger und Bernd Glass freuen sich über neue Mitstreiter, die Lust am Aufbau der noch neuen Gruppe haben. Bei dem lockeren Zusammentreffen geht es darum, sich kennenzulernen und gemeinsam zu überlegen, was man in Hannover und Umgebung für die Orang-Utans auf die Beine stellen kann.
Am 1. Juni konnte ein Team der BOS Foundation gemeinsam mit der Naturschutzbehörde BKSDA ein vier bis fünf Monate altes Orang-Utan-Mädchen in einem Dorf in Zentral-Kalimantan retten. Der Säugling wurde in die Rettungsstation Nyaru Menteng gebracht und heißt jetzt Mema. Schon Mitte Mai konnte die BOS Foundation und die BKSDA in Ost-Kalimantan einen etwa eineinhalbjährigen Orang-Utan-Jungen retten und nach Samboja Lestari bringen. Er wird Serge genannt.
Mema
Mema wurde auf einem abgebrannten Torfmoorfeld gefunden und zum Bürgermeister des Dorfes Bereng Rambang in Zentral-Kalimantan gebracht. Dieser informierte glücklicherweise das BOS-Team in Nyaru Menteng.
Nach einer vierstündigen Fahrt erreichte das Team das Haus des Bürgermeisters und sah, wie das kleine Baby auf dem Rücken in einer Box lag und stöhnte. Ein trauriger Anblick. Der Tierarzt Maryos Tandang nahm das Baby ganz vorsichtig aus der Box und untersuchte es sorgsam. Es befand sich in einer schrecklichen Verfassung. Das kleine Baby war sehr schwach und wog nur 2,3 Kilogramm.
Die erste Untersuchung offenbarte eine Wunde am Arm, sowie Beulen am Körper, die vermutlich durch Luftgewehrkugeln verursacht worden waren.
Diese Wunden sind leider ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihre Mutter mit großer Wahrscheinlichkeit im Wald durch Schüsse getötet wurde.
Das Orang-Utan-Mädchen erhielt den Namen Mema und wird nun intensiv beobachtet und gepflegt. Sie wird die nächsten zwei Monate in Quarantäne verbringen, sich hoffentlich bald erholen und sich an ihr neues Umfeld in der Rettungsstation gewöhnen.
Serge
Schon am 20. Mai rettete das BOS-Team aus Samboja Lestari gemeinsam mit der BKSDA einen kleinen männlichen Baby Orang-Utan aus illegaler Haltung in einem Dorf in Ost-Kalimantan. Während der Beschlagnahmung zeigte das Männchen keinerlei Angst vor Menschen. Dieses Verhalten zeigt, dass er schon einige Zeit in Gefangenschaft lebte.
Das Ärzteteam und eine Babysitterin nahmen ihn an sich und führten eine erste Untersuchung durch. Es wurden keinerlei Verletzungen oder Krankheiten festgestellt. Glücklicherweise war der kleine Orang-Utan gesund und sehr aktiv. Er erhielt den Namen Serge und wird nun in Samboja Lestari lernen, ein wilder Orang-Utan zu werden. Die Früchte, die man ihm anbot, nahm er alle ohne zu zögern an. Dieses Verhalten und seine gute körperlich Verfassung lassen auf eine gute Entwicklung hoffen.
Wie alle Orang-Utans, die in unseren Stationen aufgenommen werden, muss auch Serge sich einer umfangreichen Gesundheitsprüfung unterziehen und einige Zeit in Quarantäne verbringen. In dieser Zeit wird er rund um die Uhr von medizinischem Personal und Babysittern betreut und mit zusätzlichen Vitaminen versorgt. Wenn er die regelmäßigen Untersuchungen gut übersteht und keine Ansteckungsgefahr durch ihn besteht, darf er zu den anderen Orang-Utans.
In den Stationen in Nyaru Menteng und Samboja Lestari sind noch viele weitere Orang-Utans in Pflege, die auf ihre Auswilderung warten. Viele von ihnen lernen täglich in der Waldschule alles Nötige zum Überleben in der Wildnis. Doch leider erreichen immer wieder weitere verwaiste Orang-Utan-Babys die Station, deren Mütter im Wald getötet wurden.
Wir von BOS brauchen die Unterstützung von allen Akteuren, um das zu verhindern. Die Naturschutzbehörde BKSDA, ebenso wie andere Behörden und Institutionen, helfen uns. Aber wir brauchen strengere Gesetze um die Orang-Utans auf Borneo und ihre Heimat dauerhaft zu schützen.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit geben können.
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