Cornelia Funke live in Hamburg erleben

Cornelia Funke live in Hamburg erleben

„Sie sind eine beein­dru­ckende Spezies. Leider fast ebenso bedroht wie Drachen und Pegasi. Und nicht halb so gut darin, sich zu verbergen!” schreibt Cornelia Funke in „Die Feder eines Greifs”. Wollen Sie aus erster Hand mehr über ihr Buch und das gemein­same Gewinn­spiel von BOS Deutsch­land und dem Dressler Verlag erfahren? Dann kommen Sie am Dienstag, den 08.11.2016 zur Lesung von Cornelia Funke ins Thalia Theater in Hamburg. Tickets und weitere Infor­ma­tionen erhalten Sie hier.

Über­ra­schungen lauern überall (2)

Über­ra­schungen lauern überall (2)

Erin­nern Sie sich an unseren Bericht über die Erkun­dungs­tour von Rika Safira, der Koor­di­na­torin für Auswil­de­rungen? Ihre Geschichte geht weiter…

Ein Beob­ach­tungs­team aus dem Camp „Nles Mamse“ hat ein unbe­kanntes Orang-Utan-Männ­chen im Süden des Waldes entdeckt. Dieser ist wohl auf unsere ausge­wil­derte Orang-Utan-Dame Leonie getroffen. Die beiden verbringen sogar etwas Zeit mitein­ander. Die Anwe­sen­heit des jeweils anderen scheint sie nicht zu stören. Auch wenn auf dem ersten Blick kein Konflikt entsteht, werden wir die beiden dennoch im Auge behalten. Da wir das wilde Männ­chen nicht kennen, können wir es nicht einschätzen und eine mögliche Gefahr für Leonie nicht ausschließen.

Ursprüng­lich wollten wir aller­dings nur poten­ti­elle Auswil­de­rungs­stellen suchen und bewerten, wobei eine Straße Rich­tung Pelang­siram viel­ver­spre­chend zu sein schien und wir ihren Zustand prüfen wollten. Das kleine Dorf Pelang­siram liegt an den Ausläu­fern des Kehje-Sewen-Waldes. Bevor wir Pelang­siram aller­dings erreichten, stellten wir fest, dass wir zu erschöpft waren, um weiter zu gehen.

 

Die acht Kilo­meter lange Strecke vom Camp zum Dorf war zu heraus­for­dernd für uns und so verbrachten wir die Nacht in der Nähe einer Fluss­mün­dung. Geräu­sche des Nashorn­vo­gels umgaben uns. In Indo­ne­sien nennen wir diesen Vogel „kang­ka­reng“. Er flog frei um uns herum. Ein wunder­barer Anblick.

Am nächsten Tag begut­ach­teten wir verschie­dene mögliche Auswil­de­rungs­stellen und wollten danach nach gleich Muara Wahau zurück­kehren. Aller­dings verzö­gerte sich unsere Abreise noch den ganzen Tag — Regen und ein umge­stürzter Baum hatten den Fahrer lange aufge­halten. Nach einer Nacht im Hotel ging es am nächsten Tag weiter nach Balikpapan.

Für Chris­tian, unser neuestes Mitglied im Team, war diese Wald­erfah­rung natür­lich wert­voll und span­nend, auch wenn er völlig erschöpft war. Auch mich hatte die anstren­gende Reise ziem­lich mitge­nommen, obwohl sie nur sehr kurz war. Im Regen­wald ist man nie sicher vor Über­ra­schungen, die die eigenen Planungen über den Haufen werfen.  Das macht es so aufre­gend für mich und das nächste Aben­teuer lässt sicher nicht lange auf sich warten!

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

Kehje Sewen begrüßt vier neue Bewohner und einen alten Bekannten

Kehje Sewen begrüßt vier neue Bewohner und einen alten Bekannten

Die Anzahl der rothaa­rigen Bewohner von Kehje Sewen steigt unauf­hör­lich. In diesen Tagen werden vier weitere Orang-Utans dorthin ausge­wil­dert und ein ehema­liger Bewohner in sein Zuhause zurück gebracht.
Am Ende dieses Jahres sollen insge­samt 250 Orang-Utans ausge­wil­dert worden sein. 

Die fünf Auswil­de­rungs­kan­di­daten werden mit dem Auto von Samboja Lestari nach Muara Wahau trans­por­tiert. Diese Tour dauert unge­fähr 12 Stunden. Von Muara Wahau geht es für fünf Stunden weiter bis zu einer Stelle in der Nähe des Flusses Telen, wo die Trans­port­kä­fige auf Boote geladen werden. Haben sie glück­lich das andere Ufer erreicht, werden sie wieder auf Autos geladen. Nun beginnt die letzte Etappe der Reise, an deren Ende sich die Orang-Utans im Wald wiederfinden. 

Nach dieser Auswil­de­rung leben dann 49 Orang-Utans im 86.000 Hektar großen Wald von Kehje Sewen. Die BOS Foun­da­tion erwarb 2010 vom Staat die Lizenz für dieses Gebiet, mit der Ziel­set­zung, es als funk­tio­nie­rendes Ökosystem zu erhalten und Auswil­de­rungen möglich zu machen. 

Gouver­neur der Provinz Ost-Kali­mantan, Prof. H. Awang Faroek Ishak:

Die Auswil­de­rung von Orang-Utans bedeutet, die Biodi­ver­sität unseres Regen­waldes zu erhalten. Nur wenn es dem Wald gut geht, können wir den voran­schrei­tenden Klima­wandel eindämmen. Viele Pflanzen des Waldes können sich nur fort­pflanzen wenn es Tiere gibt, die ihre Samen verteilen. Hier kommen beson­ders die Orang-Utans ins Spiel. Ich unter­stütze die Arbeit zum Erhalt dieser Art und freue mich darauf, noch mehr wilde Popu­la­tionen entstehen zu sehen.“ 

Vorsit­zender der Natur­schutz­be­hörde BKSDA, Sunandar Trig­una­jasa N.

Uns allen ist sicher bewusst, dass wir für den Schutz der Arten und des Lebens­raums verant­wort­lich sind. Von dieser Verant­wor­tung ist niemand ausge­schlossen. Deshalb unter­stützen wir die Bemü­hungen der BOS Foun­da­tion so gut wir können und schätzen die Zusam­men­ar­beit mit ihr und anderen Orga­ni­sa­tionen sehr. Um unsere reiche Natur zu schützen, ist harte Arbeit nötig.

Weitere Orang-Utans auszu­wil­dern, wird immer dring­li­cher. Die Einstu­fung des Borneo-Orang-Utans als ‚vom Aussterben bedroht‘ verdeut­licht, dass die wilden Popu­la­tionen im Regen­wald Zuwachs brauchen.“ 

CEO der BOS Foun­da­tion, Dr. Jamartin Sihite:
In diesem Jahr gab es schlechte Nach­richten. Aufgrund der Zerstö­rung des Lebens­raums wurde der Borneo-Orang-Utan als „vom Aussterben bedroht“ klas­si­fi­ziert. Laut Prognosen wird seine wilde Popu­la­tion in den nächsten Jahren stark abnehmen. Dies zwingt uns, sofort neue Auswil­de­rungs­ge­biete zu finden. Doch wir allein schaffen das nicht. Die BOS Foun­da­tion braucht die Unter­stüt­zung von vielen Menschen. Ein gutes Beispiel ist die Zusam­men­ar­beit mit der Natur­schutz­be­hörde BKSDA. Wir brau­chen viele aktive Helfer, die uns tatkräftig unterstützen!“ 

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate!
Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung.
Schenken Sie Freiheit! 
Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

Day of Action on Bioenergy

Day of Action on Bioenergy

Am 19. Oktober ist der Day of Action on Bioen­ergy ange­sagt, ein Tag an dem das Bewusst­sein für die Auswir­kungen der wach­senden Bioen­ergie-Indus­trie auf Mensch und Natur geschärft werden soll. 

Bioen­ergie ist Ener­gie­ge­win­nung aus nach­wach­senden Rohstoffen, was zunächst ja eine gute Idee zu sein scheint. Der Ursprungs­ge­danke zielte zunächst auch darauf ab, haupt­säch­lich orga­ni­sche Land­wirt­schafts- und Sied­lungs­ab­fälle ener­ge­tisch zu verwerten. Jedoch verla­gerte sich der Schwer­punkt rasch auf die groß­flä­chige Erzeu­gung land­wirt­schaft­li­cher Produkte eigens zum Zweck der Ener­gie­ge­win­nung, ange­trieben beson­ders durch entspre­chende poli­ti­sche Weichen­stel­lungen. Inso­fern ist es weitaus zutref­fender, von Agro-Energie zu spre­chen anstatt den eher positiv besetzten „Bio“-Begriff zu verwenden. 

Das Verspre­chen der Politik, durch den Einsatz nach­wach­sender Biomasse den CO2-Ausstoß im Vergleich zur Verbren­nung von Mine­ralöl zu vermin­dern, wurde nämlich nicht erfüllt. Zum einen wird ja auch bei der Verbren­nung von Biomasse CO2 frei­ge­setzt, zum anderen hat sich der gesamte Prozess der Erzeu­gung und Verar­bei­tung von „ener­ge­ti­scher Biomasse“ als durchaus CO2-intensiv erwiesen. Der wach­sende Bedarf an diesen Rohstoffen erhöht den Druck auf Wälder und land­wirt­schaft­liche Flächen. Nicht nur, dass Agro-Energie in Konkur­renz zu Nahrungs­mit­tel­pro­duk­tion gerät, impor­tiert die EU Holz aus bestehenden Wäldern z.B. Nord­ame­rikas. Die Vorstel­lung, gewis­ser­maßen das Mine­ralöl­zeit­alter durch nach­wach­sende Rohstoffe zu verlän­gern, hat sich vorher­sehbar als irrig erwiesen. 

Die EU-Kommis­sion arbeitet gegen­wärtig an neuen Ansätzen einer nach­hal­tigen Ener­gie­po­litik – Ergeb­nisse werden im Dezember dieses Jahres erwartet. 

Eine zweite Chance für Kent

Eine zweite Chance für Kent

Diese Woche machen sich erneut Mitar­beiter der BOS Foun­da­tion auf den Weg, um von uns reha­bi­li­tierte Orang-Utans auszuwildern.
Die Kandi­daten kommen aus unserem Schutz­zen­trum in Samboja Lestari.

Einer von ihnen hat eine beson­dere Geschichte, da es nicht der erste Versuch ist, ihn in die Frei­heit zu entlassen. Dürfen wir vorstellen: Kent.
Kent kam 1999 nach Samboja Lestari. Man fand ihn im Alter von zwei Jahren verwundet und allein auf einem Feld. Von seiner Mutter fehlte jede Spur. Wir päppelten ihn wieder auf und schickten ihn in unsere Wald­schule. Es dauerte einige Zeit, doch 2014, mit 16 Jahren, schien Kent endlich bereit für seine Auswil­de­rung. Leider kam es zu uner­war­teten Komplikationen.

Kent bei seiner ersten Auswilderung
Kent bei seiner ersten Auswilderung

Ein Kampf mit Folgen

Zwei Tage nachdem Kent in die Frei­heit entlassen wurde, ging auch für ein anderes Männ­chen, Bajuri, die Käfigtür im Dschungel auf. Zwischen den beiden kam es zu einem Revier­kampf, bei dem Kent Verlet­zungen an Brust, Nacken und Armen erlitt.

Bei näherer Betrach­tung stellten die Tier­ärzte vor Ort fest, dass das Risiko einer Entzün­dung der Wunden einfach zu hoch sei. Also wurde Kent in einem Über­gangs­ge­hege im Regen­wald unter­ge­bracht, um ihn medi­zi­nisch zu versorgen.
Kent brauchte nicht lange um sich zu erholen, was sich vor allem durch seinen zurück­ge­kehrten Appetit bemerkbar machte.

Fatale Früchte

Doch leider standen zu dieser Zeit gerade die Frucht­bäume in voller Blüte. Im Kehje Sewen Wald wimmelte es nur so von Bienen. Einige Bienen­stöcke waren direkt in der Nähe von Kents Gehege. So kam es, dass er kurze Zeit später von einem Schwarm Bienen atta­ckiert wurde.
Die juckenden Stiche kratze er sich wieder­holt auf — und dabei leider auch seine gerade erst eini­ger­maßen verheilten Wunden. Die Mitar­beiter zögerten nicht und entschieden, Kent zu evaku­ieren. Das verletzte Männ­chen wurde zu seiner eigenen Sicher­heit wieder nach Samboja Lestari zurück­ge­bracht. Hier hatten wir einfach die bessere Ausstat­tung, um Kent die medi­zi­ni­sche Behand­lung zu geben, die er benötigte.

Kent musste evakuiert werden
Kent musste evaku­iert werden

Am Ende half nur noch eine Opera­tion. Seine Wunden mussten genäht werden.
Die fürsorg­liche Behand­lung des Ärzte-Teams vor Ort nach der OP sorgte dafür, dass Kent wieder zu Kräften kam und ganz der Alte wurde.

Nach zwei Jahren in Samboja Lestari darf Kent nun einen neuen Versuch wagen. Mit 18 Jahren starten wir noch einmal mit ihm das Aben­teuer Auswil­de­rung und hoffen, dass es das Schicksal dieses Mal besser mit ihm meint. Wir wünschen ihm viel Erfolg.

Auf dieser Seite finden Sie alle ausge­wil­derten Orang-Utans.