BOS-Info­stand im Zoo Dortmund

BOS-Info­stand im Zoo Dortmund

Am Sonntag, den 20. August, begeht die BOS-Regio­nal­gruppe Dort­mund, zusammen mit dem Zoo Dort­mund und den Zoofreunden Dort­mund e.V. den Orang-Utan-Tag. Ab 10:00 Uhr können sich alle Inter­es­sierten an Info­ständen über die intel­li­genten Zoobe­wohner im und am Regen­wald­haus infor­mieren. Die Regio­nal­gruppe Dort­mund wird über die Arbeit von BOS zum Schutz der Orang-Utans auf Borneo berichten und welche Rolle Palmöl im Leben der Orang-Utans spielt. 
Kleine Besu­cher können sich beim Kinder­schminken in einen Orang-Utan verwan­deln und ihr Wissen bei der Orang-Utan-Regen­wald-Rallye testen. Und wer etwas hand­werk­li­ches Geschick hat kann Beschäf­ti­gungs­ma­te­ria­lien für die Dort­munder Menschen­affen basteln.
Es werden auch wieder kosten­lose Führungen zu Themen rund um Orang-Utans ange­boten. Dafür ist eine Anmel­dung am Zoofreunde-Info­stand (am Regen­wald­haus in Rich­tung Esel­ge­hege) notwendig. 

Weitere Infor­ma­tionen hier: https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/zoo_dortmund/nachrichten_zoo/nachricht.jsp?nid=488195

Weitere zwölf Orang-Utans erlangen die Freiheit

Weitere zwölf Orang-Utans erlangen die Freiheit

In Anbe­tracht unserer Orang-Utan-Frei­heits­kam­pagne, dieses Jahr 100 Orang-Utans auszu­wil­dern, haben sich die BOS Foun­da­tion, die Natur­schutz­be­hörde von Zentral­ka­li­mantan und der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya wieder zusammengefunden.

Zwölf Orang-Utans wurden in den Natio­nal­park ausge­wil­dert – die nunmehr 18. Auswil­de­rung aus Nyaru Menteng nach Bukit Baka Bukit Raya.

Gesundheitscheck der Orang-Utans

Somit steigt die Anzahl der Orang-Utans, die aus Nyaru Menteng stammen, auf insge­samt 30 Individuen.

Die Orang-Utans werden während der Reise mehrmals untersuchtDie acht Männ­chen und vier Weib­chen wurden in zwei Gruppen aufge­teilt und an verschieden Tagen für die Reise vorbe­reitet. Die erste Truppe, bestehend aus Elin, Heidi, Cameron, Geragu, Tubagus und Tuhe, verließ Nyaru Menteng am 2. August und wurde am darauf­fol­genden Tag ausge­wil­dert. Die zweite Gruppe mit Suryani, Mariam, Niken, Pak Edi und Otong verließen Nyaru Menteng am 4. August und kamen am 5. August frei.

Die Boxen werden von den Booten getragenUnser Auswil­de­rungs­team sedierte die Menschen­affen am Abrei­setag gegen 15 Uhr, um sie dann in die Trans­port­boxen zu verladen und „reise­fertig“ zu machen.

Sobald die Orang-Utans durch Tier­ärzte unter­sucht wurden, verließen sie dann zusammen mit dem Auswil­de­rungs­team Nyaru Menteng. Die Reise aus Nyaru Menteng zum TNBBBR nahm in etwa 6 Stunden Auto­fahrt in Anspruch. Wie es üblich ist, folgte unser Team während der Reise einem strengen Protokoll.

Malik öffnet Geragus‘ BoxAlle zwei Stunden wurde ange­halten, um die Orang-Utans zu unter­su­chen und ihnen Wasser und Essen zu geben.

Agus öffnet Tubagus‘ BoxAls das Team das Tumbang Tundu Dorf erreichte, stiegen sie auf auf kleine Motor­boote, die auch als „ces“ oder „kelotok“ bekannt sind, um und traten eine fünf­stün­dige Fluss­fahrt an.

Als sie sich dem Camp und den Fluss­bänken näherten, wurden die Boxen nach und nach abge­laden und zu den Voraus­wil­de­rungs­punkten im TNBBBR getragen. Alle zwölf Orang-Utans wurden in ihr natür­li­ches Habitat ausge­wil­dert und können von nun an, in ihrem neuen Zuhause leben.

Die BOS Foun­da­tion hat 47 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park entlassen.

Mit dieser Auswil­de­rung stei­gerte die Zahl der bisher ausge­wil­derten Orang-Utans auf 301.

Die BOS Foun­da­tion dankt jedem einzelnen für die Unter­stüt­zung im Orang-Utan und Regen­wald­schutz in Indonesien.

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

BOS im Radio: NDR1 Plattenkiste

BOS im Radio: NDR1 Plattenkiste

Pünkt­lich zum Welt-Orang-Utan-Tag sind unsere Kollegen von der BOS-Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig zu Gast im Radio. In der „NDR1 Plat­ten­kiste“ spre­chen sie von 12 bis 13 Uhr über die Arbeit von BOS und die Palm­öl­pro­ble­matik. Ganz nebenbei stellen Katja Pylen, Bernd Glass und Jens Herrn­berger auch ihre Lieb­lings­songs vor und erzählen, was am Welt-Orang-Utan-Tag (19. August) passiert. Rein­hören können Sie per Live­stream oder über die Frequenzen des NDR.

 

 

Erfah­rungs­be­richt eines Volon­tärs aus Samboja Lestari 

Erfah­rungs­be­richt eines Volon­tärs aus Samboja Lestari 

Samboja Lestari, in der indo­ne­si­schen Provinz Ostka­li­mantan, ist ein zwischen 2001 und 2011 wieder­auf­ge­fors­tetes Wald­areal von ca. 1.800 Hektar, eine gute Auto­stunde von der Küsten­stadt Balik­papan entfernt. Abge­sehen davon, dass es den Wasser­haus­halt der von Kohle­gruben geprägten Region positiv beein­flusst, dienen Teile des Geländes als Reha-Station für junge Orang-Utans sowie als „Schul­wald“ zur Vorbe­rei­tung auf die Auswil­de­rung. Daneben finden dort etwa 50 Malai­en­bären aus ille­galer Privat­hal­tung Zuflucht, die aller­dings nicht mehr ausge­wil­dert werden können. Geleitet wird das Projekt von der Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion — BOS.

 

Als Volontär mit den Orang-Utans arbeiten: Moti­va­tion und erste Schritte

Ich habe mich dafür entschieden, als Volontär eine Zeit­lang mit den Orang-Utans zu arbeiten, weil ich in mir den Drang verspüre, etwas für diese Spezies zu tun. Für mich setzt das voraus, die Proble­matik aus nächster Nähe zu erfahren. Ich sehe den Schutz aller (Regen)-Wälder als essen­ziell an im Kampf für eine bessere Zukunft. Das Projekt hat mich auch deswegen inter­es­siert, weil hier ein vernich­teter Wald, von dem nur Gras­steppe und Ödland übrig blieben, wieder­auf­ge­forstet wurde. Samboja Lestari symbo­li­siert für mich die Hoff­nung, weitere Wälder in anderen Gebieten der Erde wiederzubeleben.

Meinen Aufent­halt in Samboja Lestari buchte ich über das briti­schen Unter­nehmen „The Great Projects“. Diese bieten Work&Travel-Programme mit Tieren auf der ganzen Welt an,  so auch mit den Orang-Utans von Samboja Lestari.
Ich habe es nicht bereut, meine Reise mit diesem Unter­nehmen zu orga­ni­sieren. Die Kosten sind zwar ganz ordent­lich, jedoch kommen 30% des Geldes dem BOS-Projekt und den Orang-Utans zu Gute. Vor Reise­an­tritt bekam ich umfas­sende Infos zur Einreise nach Indo­ne­sien im Allge­meinen und nach Samboja Lestari im Spezi­ellen. Um mit den Orang-Utans zu arbeiten, benö­tigt man im Vorfeld eine ärzt­liche Beschei­ni­gung, um  Infek­tionen im Bereich Tuber­ku­lose, HIV und Hepa­titis auszu­schließen. Gummi­stiefel und Arbeits­hand­schuhe gehören zur alltäg­li­chen Arbeits­aus­rüs­tung und sollten in keinem Gepäck fehlen.

Die Anreise erfolgte von München via Abu Dhabi und Jakarta nach Balik­papan. Dort ange­kommen, fuhr ich mit dem Taxi vom Flug­hafen zu meiner Unter­kunft, die ich im Vorfeld gebucht hatte. Am nächsten Morgen schließ­lich brachte mich ein Fahrer von BOS nach Samboja Lestari; die Fahrt ging durch eine sehr schöne Land­schaft. Der junge Wald hat eine beacht­liche Größe und reicht durchaus „soweit das Auge reicht“. Sied­lungen und Acker­land begrenzen den Wald natür­lich, ein Kran­ken­haus z.B. ist deswegen auch erst in einer Auto­stunde zu erreichen.

Biegt man von der Haupt­straße ab und nähert sich dem Wald, tauscht man bequemen Asphalt gegen lehmigen Boden, der sich während der häufigen Regen­fälle in eine Schlamm­piste verwan­delt. Das Mitfahren auf der Lade­fläche eines Pick-Ups wird dadurch zu einem echten Erlebnis. Die Bäume, die hier seit zehn Jahren wachsen, haben schon eine statt­liche Größe erreicht und sind der Beweis dafür, dass es möglich ist, zerstörtes Land wieder in frucht­bares zu verwan­deln. Natür­lich behei­matet dieser Wald nicht die Arten­viel­falt eines alten Primär-Regen­waldes, aber das kommt spinnen- und schlan­gen­scheuen Besu­chern dann doch wieder entgegen… Auch ist das Areal trotz der gezielten Anpflan­zung von Frucht­bäumen zu klein und in seiner weiteren Umge­bung zu isoliert, um wild­le­benden Orang-Utans Lebens­raum zu bieten.

Nach holp­rige Fahrt gelangt man zur Lodge. Diese liegt versteckt und nur durch eine hohe Aussichts­warte erkennbar zwischen den Bäumen, nahe den künst­li­chen Inseln, auf denen Orang-Utans leben oder auf ihre endgül­tige Frei­heit vorbe­reitet werden. Die Lodge selbst ist sehr angenehm.

Die Aufent­halts­be­reiche sind offen gestaltet und harmo­nieren mit der Nähe des Waldes. Die Zimmer sind in einem Top-Zustand und das fehlende Warm­wasser sowie das holp­rige Internet machen die Sache erst authen­tisch. Essen gibt es dreimal am Tag von einem Buffet, an das ich mich auch heute noch gerne erin­nere. Die Gruppe der Volon­täre bestand aus einer bunten Mischung aus den verschie­densten Menschen. Es wurde ausnahmslos Englisch gespro­chen und ich hatte den Eindruck, dass es ohne Englisch­kennt­nisse schwer sein würde, in der Gruppe mitzuarbeiten.

 

An die Arbeit

Wir begannen unseren zwei­wö­chigen Einsatz sehr gemüt­lich. Die Leute, die für die  Betreuung der Volon­täre zuständig waren, haben tolle Arbeit geleistet! In den ersten Tagen wurden wir durch den Wald, das Gelände und die einzelnen Stationen (Baby­haus, Quaran­tä­ne­an­lagen, Bären­ge­hege u.v.m.) geführt.

Auch besuchten wir gemeinsam einen „Night­market“ in der nächst­ge­le­genen Zivi­li­sa­tion. Dann ging es an die Arbeit! Jeden Abend wurden wir von den Volontär-Koor­di­na­toren in Klein­gruppen einge­teilt, die ihren Arbeits­ein­satz den darauf­fol­genden Tag zwischen sieben und acht Uhr morgens beginnen würden. Gear­beitet wurde bis zum Mittag und danach eine zwei­stün­dige Pause einge­legt. Danach standen noch­mals zwei Stunden Arbeit an, und ab vier Uhr hatten wir frei. Die Inseln und den Wald darf man selbst­ver­ständ­lich nicht alleine aufsu­chen. Unsere Teams waren so aufge­teilt, dass wir viel­fäl­tige Aufga­ben­be­reiche kennen­lernen konnten und auch alle in den einzelnen Tätig­keits­be­rei­chen beschäf­tigt wurden.

 

Unsere Arbeit gestal­tete sich sehr abwechs­lungs­reich: Zum einen bastelten wir soge­nannte „Enrich­ments“. Das sind aufwendig verpackte Nahrungs­mittel, die jenen Orang-Utans als geis­tige Stimu­lan­tien zube­reitet werden, die unter Quaran­täne stehen oder aufgrund von Behin­de­rungen, Alter oder chro­ni­schen Krank­heiten nicht mehr ausge­wil­dert werden können. Zum anderen mussten täglich Kot und Essens­reste unter den Gehegen entfernt werden. Auch für die Malai­en­bären berei­teten wir „Enrich­ments“ vor und verfüt­terten diese dann an die Tiere.

Weiter bauten wir eine Aussichts­platt­form aus Zement auf einer der Inseln. Mehr­mals ging auch mit Macheten in den Wald um „Ginger“ zu ernten, eine begehrte Futter­pflanze der Orang-Utans. Zu unseren Aufgaben gehörte es auch, den Spiel­platz für das neu errich­tete Baby­haus aufzu­bauen. Meine persön­liche Lieb­lings­auf­gabe war aber defi­nitiv das Pflanzen von jungen Frucht­bäumen im Wald.

 

Auch für Volon­täre gilt: Bitte nicht anfassen!

Direkten Körper­kon­takt gibt es sinn­vol­ler­weise weder mit den Orang-Utans noch mit den Bären – denn ein „wildes“ Tier ist kein Kuschel­tier, das sollte jedem Inter­es­sierten einleuchten. Hinzu kommt die Gefahr einer Ansteckung.

Dennoch ist die Projekt­ar­beit eine groß­ar­tige Möglich­keit, die Orang-Utans aus der Nähe zu beob­achten. Trotzdem es keine direkte physi­sche Berüh­rung gibt, kommt man auch als Volontär diesen Wesen recht nahe und so etwas wie visu­elle Kommu­ni­ka­tion findet eigent­lich immer statt. Schade nur, dass dies durch Gitter­stäbe geschieht — Käfig­hal­tung ist in meinen Augen keines einzigen Lebe­we­sens würdig! Man muss aller­dings sagen, dass dies bei BOS auch so gesehen wird. Die Käfig­hal­tung für etliche der Tiere ist dem Mangel an Inseln geschuldet und der Tatsache, dass die Auswil­de­rungen ihre Zeit brauchen.

 

Was bleibt?

Ich habe den Aufent­halt in Samboja Lestari als sehr berei­chernd empfunden. Menschen, die Tiere und Pflanzen schätzen und mit den Heraus­for­de­rungen der Tropen klar kommen, sind, sind hier sicher gut aufge­hoben. Auch besteht das Projekt nicht nur aus Arbeit. Am Wochen­ende fährt man mit der Gruppe nach Balik­papan, um den Vorteilen der Zivi­li­sa­tion zu frönen oder besucht auch mal einen „rich­tigen“ Regen­wald. Ein anderes Mal machten wir eine Boots­fahrt auf einem Fluss. Mit etwas Glück kann man hier unter anderem Nasen­affen beob­achten. Dieses Projekt ist auch eine gute Erfah­rung für Menschen, die keine große Fern­reise-Erfah­rung besitzen. Man taucht in eine fremde Welt ein, mit dem Vorteil, einhei­mi­sche BOS-Mitar­beiter an seiner Seite zu haben.

Ich bin mit vielen Ideen und großen Bildern im Kopf und auf der Fest­platte nach Hause zurückgekehrt.

 

Bilder: © Philipp Pamminger

TV-Tipp: “Sumatra — wer rettet die Orang-Utans”?

Zunächst ist es Gober, der Orang-Utan-Mutter, gar nicht anzu­sehen, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Vorsichtig hebt sie das Junge zur Seite, um dann ein zweites, gleich­großes Baby an die Brust zu lassen. Zwil­linge sind äußerst selten bei den “Menschen des Waldes”, wie diese Menschen­affen bei den Indo­ne­siern heißen. Gober aber leidet unter grauem Star und ist so gut wie blind. Orien­tie­rungslos wurde sie in einer Plan­tage aufge­funden und in die Orang-Utan-Rettungs­sta­tion auf Sumatra gebracht. Dort wurde sie schwanger. Hatten die Betreuer zunächst geplant, die Zwil­linge irgend­wann von der Mutter zu trennen und in den Regen­wald auszu­wil­dern, so sieht mit einem Mal alles ganz anders aus. Schon bald wird ein Augen­spe­zia­list Gober operieren. Wird sie dann zum ersten Mal ihre Kinder sehen können? Und zusammen mit ihnen in die ange­stammte Heimat zurück­kehren können? Wie es dort aber inzwi­schen aussieht, erfahren die Zuschauer genauso wie den Ausgang der Operation.