Sieben Wald­schul­ab­gänger bereit für die Universität

Sieben Wald­schul­ab­gänger bereit für die Universität

Was für ein Erfolg! Seit 2016 konnten wir schon 71 Menschen­affen erfolg­reich im Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park auswil­dern. Doch vor dem endgül­tigen Schritt in die Frei­heit erwartet unsere Schütz­linge eine echte Bewäh­rungs­probe: das Leben auf einer soge­nannten Voraus­wil­de­rungs­insel. Eine von ihnen ist Bangamat.

Bevor unsere Orang-Utans diese Insel betreten dürfen, durch­laufen sie ein Programm nach Art der Schul­lauf­bahn eines Menschen. Gestartet wird im Kinder­garten. Danach geht´s in die Wald­schule, die wie bei uns aus mehreren Klassen besteht. Dort lernen die Jung­spunde alles, was sie für ein Über­leben in Frei­heit benö­tigen: Was darf ich essen? Was nicht? Wie baue ich ein Nest? Wie durch­quere ich die Bäume oder schütze mich vor Feinden?

Erst wenn alle Schul­klassen erfolg­reich durch­laufen wurden, geht´s ab auf die Voraus­wil­de­rungs­insel. Wie auf einer Univer­sität stehen die „Studenten“ hier noch unter Beob­ach­tung und lernen immer noch, werden aber immer selb­stän­diger und erproben zuneh­mend ihre Unab­hän­gig­keit. Die jetzige Entwick­lung bestimmt dann endgültig den Zeit­punkt ihrer Auswilderung.

Umzug nach Bangamat

Unsere Schütz­linge Petto, Toby, Tarwan, Uje und Mia hatten ihren großen Tag am 23. November 2017. Alle fünf hatten bis dato einen langen Lern­pro­zess hinter sich. Jetzt endlich erfolgte der Umzug auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Bangamat. Sobald sich die Türen der Trans­port­kä­fige öffneten, sausten alle fünf los, um auf Bäume zu klet­tern und ihre neue Umge­bung zu erkunden, ihre neue Heimat für die nächste Zeit!

Und noch ein Duo hat sich für Bangamat quali­fi­ziert: das Mutter-Kind-Gespann Clara und Clarita. Baby Clarita wurde für uns alle uner­wartet geboren und das erste Mal im frühen Juli 2017 auf Salat Island gesichtet. Kurze Zeit später beob­ach­tete unser Team Mama Clara, aller­dings allein. Wo war das Baby? Nach längerer Suche fand man das Kleine bei Rizki, einem 14-jährigen Orang-Utan-Männ­chen. Er hatte gemeinsam mit einer Gruppe Affen Clarita in Obhut.

Es dauerte mehrere Tage, bis es unserem Team gelang, Baby Clarita zu retten. Als man sie schließ­lich Mitte Juli in Obhut nehmen konnte, hatte sie einen bösen Haut­aus­schlag, vermut­lich durch eine giftige Pflanze verur­sacht. Sie war stark unter­ernährt, da sie schon länger nicht gestillt wurde. Auf unserer Kran­ken­sta­tion in Nyaru Menteng wurde die Kleine schließ­lich intensiv gepflegt und wieder aufge­päp­pelt. Ihre Mutter blieb jedoch vorerst verschollen.

Anfang August tauchte Clara dann wieder auf. Sie schien sich vor den anderen Orang-Utans versteckt zu haben, ganz beson­ders vor Rizki. Der hatte wahr­schein­lich ihre Tochter entführt. Auch Clara wurde jetzt nach Nyaru Menteng gebracht und mit ihrer Tochter wieder vereint.

Bewe­gendes Wiedersehen

Obwohl das Duo in dieser frühen Lebens­phase des Babys mehrere Wochen lang getrennt war, schien das nichts an der Mutter-Kind-Bindung geän­dert zu haben. Gleich als Clarita ihrer Mama gebracht wurde, nahm diese ihre Tochter in den Arm und drückte sie ganz fest an sich. Nie wieder würde sie ihr Kleines loslassen! Um nicht eine erneute Entfüh­rung auf Salat Island zu riskieren, beschloss unser Team, die beiden nach Bangamat zu bringen.

Mit den sieben neuen leben jetzt insge­samt 34 Orang-Utans auf der Insel. Unsere Mitar­beiter werden ihre Fort­schritte auch weiterhin genau beob­achten und, wenn nötig, noch unter­stüt­zend tätig sein. Wir sind zuver­sicht­lich, dass alle Tiere sich gut entwi­ckeln und zu selb­stän­digen, völlig unab­hän­gigen Orang-Utans heran­wachsen, damit auch sie eines Tages in Frei­heit leben können!

 

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Neues von unseren werdenden Orang-Utan-Müttern Meklies und Ebol

Neues von unseren werdenden Orang-Utan-Müttern Meklies und Ebol

In Bukit Batikap ist ordent­lich was los! Vor einigen Wochen entdeckte unser Team vor Ort, dass gleich zwei unserer ausge­wil­derten Orang-Utan-Damen trächtig sind. Wir hatten Ihnen ja bereits über den Baby­boom in Kehje Sewen berichtet, hier können Sie den Beginn der Geschichte noch einmal nach­lesen. Jetzt gibt es Neuig­keiten von den werdenden Müttern Meklies und Ebol.

Unser Team versucht mit allen Kräften, die beiden auf ihrem Weg der bevor­ste­henden Mutter­schaft zu begleiten. Im tiefen Urwald gestaltet sich so etwas aber manchmal recht schwierig, beson­ders wenn, wie im Fall von Ebol, die Batte­rien im Sende­hals­band leer sind. So kann sie nicht mehr geortet werden, und wir sind auf zufäl­lige Begeg­nungen ange­wiesen. Andere Tiere wie beispiels­weise Meklies sind Meister im Verste­cken, also eben­falls nicht einfach zu beobachten,

Letzte Woche hatte unser Team jedoch das Glück, bei einem Kontroll­gang gleich beide Damen zu beob­achten. Das Schöne: Meklies und Ebol sind offenbar bei bester Gesundheit!

Orang-Utan-Dame Meklies

Meklies verbringt immer noch die meiste Zeit hoch in den Bäumen und sieht richtig fit aus. Kein Wunder: Sie frisst große Mengen Wald­früchte, quasi für zwei. Unser Tier­arzt Maryos Tandang meint, Meklies sei gut versorgt mit allen wich­tigen Nähr­stoffen. Wo sie aller­dings ein Nest für die bald bevor­ste­hende Geburt baut, konnte er noch nicht herausfinden. 

Die trächtige Ebol

Ebol siedelte ein wenig um. Zuletzt wurde sie noch mit Orang-Utan-Männ­chen Lamar zusammen gesichtet. Unsere Mitar­beiter regis­trierten nach einge­henden Verglei­chen mit früheren Fotos, dass auch sie kurz vor der Geburt steht.

Also, die Voraus­set­zungen für die Geburt sind gut. Wir hoffen jetzt, dass unsere beiden Schütz­linge gesunde und kräf­tige Babies zur Welt bringen. Sobald es News gibt, infor­mieren wir Sie hier auf dieser Seite.

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Neues Liebes­glück in Kehje Sewen?

Neues Liebes­glück in Kehje Sewen?

Da die Regen­zeit in Kehje Sewen einge­setzt hat, verfins­tert sich der helle Morgen­himmel fast täglich gegen Nach­mittag. Anhal­tender Regen weicht dann die Böden des Waldes auf und macht es unseren Moni­to­ring-Teams nicht immer ganz leicht, den ausge­wil­derten Orang-Utans zu folgen.
Letzten Mitt­woch, um 8 Uhr morgens, machte sich unser Team aus Kehje Sewen dennoch hoch moti­viert auf den Weg, um Robert, den 9‑jährigen Orang-Utan, welcher im April diesen Jahr ausge­wil­dert wurde, zu beobachten.

Nach vier Kilo­me­tern durch hüge­lige Land­schaft und über matschigen Boden entdeckten sie Robert in einem der Bäume – und er war nicht alleine …
Ajeng, eine 11-jährige Orang-Utan-Dame, welche vor zwei Jahren ausge­wil­dert wurde, war wie aus dem Nichts zu ihm gestoßen. Sie näherte sich Robert langsam an, der sich erst einmal völlig unbe­ein­druckt zeigte und ruhig und gelassen blieb.

Robert und Ajeng verbrachten die folgende Zeit damit gemeinsam Früchte zu suchen, diese dann zu verspeisen und genossen offen­sicht­lich die Zwei­sam­keit. In einer liebe­vollen Geste ergriff Robert dann plötz­lich Ajengs Hand, und die beiden aßen Händ­chen haltend zusammen weiter. Robert, den sein Selbst­be­wusst­sein viel­leicht etwas „über­mannte“ und vom Moment mitge­rissen wurde, umarmte Ajeng, um die Kopu­la­tion zu beginnen. Unsere Orang-Utan-Dame stieg auf diese unge­stüme Art aller­dings nicht ein und Roberts akzep­tierte den igno­rierten Annä­he­rungs­ver­such und wandte sich wieder dem Essen zu. Kurz danach ergriff dann Ajeng die Initia­tive und streckte nun wiederum nach Robert die Hand aus. Dieser erwi­derte nun seiner­seits das Hände­halten nicht – Gleich­stand im Punk­te­ver­gleich der Ablehnungen.

Der unbe­hol­fene Moment dauerte eine ganze Weile an, bis die beiden sich langsam trennten und in verschie­denen Rich­tungen in den Bäumen entschwanden. Das Team teilte sich, um den beiden Orang-Utans jeweils zu folgen, in der Hoff­nung, dass sich Robert und Ajeng noch­mals treffen würden und viel­leicht doch noch Zeugen eines Happy Ends zu werden. Doch der starke Regen machte ihnen einen Strich durch die Rech­nung, sodass das Team den Moni­to­ring­aus­flug abbre­chen musste.

Bedau­er­li­cher­weise wissen wir nicht ob sich Ajeng und Robert an diesem Tag nochmal getroffen haben, sind aller­dings sehr dankbar dafür, dass wir sehen durften wie gut sich die beiden im Wald einge­lebt haben.

Wir hoffen vom ganzen Herzen, dass Robert und Ajeng sich bald wieder­be­gegnen – viel­leicht tragen ja auch bald diese beiden dazu bei eine neue wilde Orang-Utan-Popu­la­tion in Kehje Sewen aufzubauen.

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Orang-Utan-Glüh­wein mit und ohne Schuss auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt

Orang-Utan-Glüh­wein mit und ohne Schuss auf dem Rixdorfer Weihnachtsmarkt

Der tradi­tio­nelle Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt im histo­ri­schen böhmi­schen Dorf rund um den Richard­platz findet in diesem Jahr am zweiten Advents­wo­chen­ende statt. Der Glanz der mit zahl­losen Petro­le­um­lampen und Lich­ter­ketten üppig geschmückten Bäume macht den kari­ta­tiven Weih­nachts­markt zu etwas ganz Besonderem.

Mehr als 150 Vereine, Orga­ni­sa­tionen und Verbände präsen­tieren hier selbst­ge­machte Klei­nig­keiten, schönes Kunst­hand­werk und liebe­voll Gebas­teltes für die zahl­rei­chen Besu­cher, aber auch Kuli­na­ri­sches mangelt es nicht an Vielfalt.

Wir versorgen Euch vor Ort mit unserem wunder­baren Orang-Utan-Glüh­wein — mit oder ohne Schuss und Ihr könnt einige Artikel aus unserem BOS-Shop erwerben. Ein warmer Hoodie für die kalten Tage z.b..
Wir hoffen auch Sie an einem der drei tage an unserem Stand begrüßen zu dürfen!

Der Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt findet auf dem Richard­platz 28 in 12055 Berlin statt.

Wann: 08. bis 10. Dezember 2017

Öffnungs­zeiten:
Freitag, 8. Dezember 17–21 Uhr
Samstag, 9. Dezember 14–21 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 14–20 Uhr
Eintritt: frei

TV-Tipp: “Insel der Orang-Utans – Schule des Lebens” I Start der Sendung: 07:35 Uhr

Egal ob beim Spielen oder während der Nahrungs­suche, die Orang-Utan-Waisen eignen sich täglich neue Fertig­keiten an. Und Hamlet wird mit seiner effek­tiven Methode Essbares aus dem Wasser zu fischen, sogar zum Vorbild für die anderen Tiere. Doch als Cha Cha plötz­lich mit einer gefähr­li­chen Gift­schlange zu spielen beginnt, wird aus der Schul­lek­tion bitterer Ernst.