BOS Info­stand im Zoo Duisburg

BOS Info­stand im Zoo Duisburg

Die BOS-Regio­nal­gruppe Duis­burg-Düssel­dorf wird am Sonntag, 19. August, dem Welt-Orang-Utan-Tag, im Zoo Duis­burg mit einem Info­stand über die “Wald­men­schen” und ihre Bedro­hungen aufklären. Mal- und Bastel­ak­tionen sorgen für Spaß und Unterhaltung.

Show-Malen mit Stefanie Klymant

Show-Malen mit Stefanie Klymant

Anläss­lich des Welt-Orang-Utan-Tags und zum Abschluss ihrer Ausstel­lung “Orang-Utans – so fern und doch so nah am Herzen” im Spie­gel­saal des Zoo Rostock Darwi­neums, wird die Künst­lerin und Orang-Utan-Botschaf­terin Stefanie Klymant am Sonntag, 19. August  in einem öffent­li­chen Show-Malen ihre Arbeit präsen­tieren. Die Besu­cher erfahren, wie sich die enga­gierte Malerin auf Motiv­wahl begibt und wie aus einer Idee, einem Anliegen, Kunst­werke auf der Lein­wand entstehen.

Feuers­brünste wüten in Mawas

Feuers­brünste wüten in Mawas

Erneut haben verhee­rende Brände Torf­wälder in Zentral-Kali­mantan verwüstet. Es handelt sich um die schlimmsten Brände seit 2015. Unsere Mitar­beiter des Mawas Rena­tu­rie­rungs- und Auffors­tungs­pro­gramms in Zentral-Kali­mantan kämpften wieder einmal an vorderster Front unter größter Lebens­ge­fahr, um die Kontrolle über die tosende Feuers­brunst zu erlangen.

Die ersten Flammen wurden am 11. Juli auf einer Palm­öl­plan­tage von PT. Kali­mantan Lestari Mandiri (KLM) im Distrikt von Kapuas entdeckt. Die Plan­tage grenzt an unser Wieder­auf­fors­tungs- und Schutz­ge­biet von Mawas. Schnell schickten Mitar­beiter eine Feuer­wehr­pa­trouille an den Brandherd. 

 
 

Aber das Feuer fraß sich trotzdem immer näher an unser „Camp Release“, einem einsam gele­genen Stütz­punkt im Mawas-Gebiet, von dem aus früher auch ausge­wil­dert wurde. Trotz aller Anstren­gungen hatten die Flammen am 14. Juli das Camp fast erreicht.

Unsere Mitar­beiter, die am Boden gegen die Brände kämpften, erhielten sogar Unter­stüt­zung aus der Luft: Ein Heli­ko­pter des Kata­stro­phen­schutzes von Zentral-Kali­mantan kam zum Einsatz.

13.000 Fußball­felder Torf­wald verbrannt

 

Nach drei Tagen, an denen unser Team bis an den Rand der Erschöp­fung gegen die Feuer gekämpft hatte, konnte es endlich gelöscht werden. Nur 300 Meter vom „Camp Release“ entfernt. Unsere Brand­ex­perten haben inzwi­schen fest­ge­stellt, dass in diesen wenigen Tagen 12.926 Hektar Torf­wald verbrannt sind. Das entspricht etwa 13.000 Fußballfeldern!

Unser Team in Mawas besteht aktuell aus 15 Mitar­bei­tern, die in Wech­sel­schichten Kontroll­gänge durch das Gebiet machen, um nach Bränden Ausschau zu halten. Im Gebiet der PT. KLM ist auch am 17. Juli noch immer dichter Rauch zu sehen.

 

Vermut­lich von Menschen gelegt

 

Außerdem haben unsere Patrouillen gemeldet, dass auf den Kanälen im Mawas-Gebiet Baum­stämme strom­ab­wärts trans­por­tiert werden. Ein Zeichen dafür, dass ille­galer Holz­ein­schlag statt­findet – und der Wald­brand mit Absicht gelegt wurde! Denn, wie Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino erklärt, ist der Wasser­stand in den Kanälen derzeit so niedrig, dass die krimi­nellen Holz­fäller dazu gezwungen sind, andere Wege für den Abtrans­port der Stämme zu finden. Darum verbrennen sie heim­lich Rasau, eine Schrau­ben­baumart, die an Fluss­ufern wuchert, um so die Wasser­wege zu erweitern.

BOS Deutsch­land e.V. bedankt sich beim BMZ  für die Finan­zie­rung der Feuer­be­kämp­fungs­aus­rüs­tung für unser Team im Rahmen des  Bengo-Projekts „Nach­hal­tige Gemein­de­ent­wick­lung in Mangkatip“.

Bitte helft uns dabei die verbrannten Flächen wieder zu einem atmenden Regen­wald zu machen!

Neues Glück für die wilde(n) Dreizehn

Neues Glück für die wilde(n) Dreizehn

Es ist voll­bracht – drei­zehn Orang-Utans haben nach dem langen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess in unserem Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng nun ihr neues Leben in der Frei­heit des Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­parks begonnen. 

Dies war unsere zehnte Orang-Utan-Auswil­de­rung in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park (Taman Nasional Bukit Baka Bukit Raya; TNBBBR), durch­ge­führt von der Natur­schutz­be­hörde Zentral-Kali­mantans (BKSDA) in Zusam­men­ar­beit mit dem TNBBBR und der BOS Foun­da­tion, finan­ziert auch mit Spen­den­gel­dern von BOS Deutsch­land e.V.. Für vier Männ­chen und neun Weib­chen, darunter zwei Mutter-Kind-Paare, ging somit endgültig die Käfigtür im Dschungel auf. Nun leben insge­samt 92 reha­bi­li­tierte Orang-Utans im BBBR-Nationalpark.

 

 

Die drei­zehn Wald­men­schen machten sich in zwei Gruppen von Nyaru Menteng aus auf den Weg.
Terang, Indi, Nanda mit ihrem Sohn Ananda, Zazu, Kenya und China reisten am 12. Juli als erste Gruppe ab und wurden am folgenden Tag ausge­wil­dert. Vista und ihr Sohn Vee, Bulan, Suma, Kadek und Coklat bildeten die zweite Gruppe, die am 14. Juli Nyaru Menteng verließ, um am nächsten Tag in die verdiente Frei­heit entlassen zu werden.

Eine entspannte Reise

Das BOS-Team aus Tier­ärzten und erfah­renen Mitar­bei­tern begann am Nach­mittag mit der Sedie­rung der Tiere im Quaran­täne-Komplex von Nyaru Menteng 3. Inner­halb weniger Stunden waren die Arbeiten abge­schlossen, die Tiere in ihren Trans­port­boxen auf den Jeeps fest­ge­schnallt und das Auswil­de­rungs-Team bereit, direkt nach Sonnen­un­ter­gang auf die Reise zu gehen. Das kühlere Klima nach Einbruch der Dunkel­heit hilft Tieren und Menschen – die Orang-Utans bleiben ruhiger, die Menschen konzen­trierter, wenn die Sonne nicht über ihnen brennt.

Die Konvois stoppten regel­mäßig alle zwei Stunden, damit der Tier­arzt die Orang-Utans kurz unter­su­chen konnte. Außerdem bekamen die Menschen­affen während dieser Pausen kleine Snacks und genü­gend Erfri­schungen gereicht, damit die Reise für die Tiere so stress­frei wie möglich verlief. 

Nach der zehn­stün­digen Auto­fahrt wech­selten die Auswil­de­rungs­gruppen in moto­ri­sierte Boote, auf denen es weitere fünf Stunden strom­auf­wärts auf dem Fluss tief hinein in den geschützten Regen­wald ging. Sobald die Teams die vorher fest­ge­legten Orte im Natio­nal­park erreicht hatten, wurden die Orang-Utans schnell in ihren Boxen an Land getragen und nach­ein­ander in den Wald entlassen. Genau in diesem Moment begann für sie ihr neues Leben als freie Orang-Utans.

Frei aber nicht allein

Für BOS ist die Arbeit dann aber noch nicht erle­digt. Sobald die Trans­port­boxen geöffnet werden, beginnt für das bereit­ste­hende Moni­to­ring-Team der Einsatz: beob­achten und doku­men­tieren der Akti­vi­täten der ausge­wil­derten Orang-Utans. 

 

30 Tage werden die neuen Wilden engma­schig über­wacht, um sicher zu gehen, dass sich die Tiere in ihrem neuen Lebens­raum und in der neuen Selb­stän­dig­keit zurecht finden. In der soge­nannten Nest-zu-Nest-Beob­ach­tung begleiten BOS-Mitar­beiter die drei­zehn Orang-Utans unauf­fällig vom frühen Morgen, wenn sie ihre Schlaf­nester verlassen, bis zum Abend, wenn sie sich in ihrem neuen Nest schlafen legen. Die gesam­melten Daten sind über­le­bens­wichtig, da sie uns zeigen, wie sich die Orang-Utans in ihrem neuen Zuhause zurecht finden – ob sie genug Nahrung sammeln, ihr Gewicht halten, es keine gravie­renden Revier­strei­tig­keiten gibt und sie täglich ein neues Schlaf­nest errichten.

Orang-Utans retten Menschen

Seit 2012 hat die BOS Foun­da­tion damit 358 reha­bi­li­tierte Orang-Utans in gesi­cherte Regen­wald­ge­biete ausge­wil­dert. Doch die Arbeit geht weiter. „Wir haben dieses Jahr allein in Nyaru Menteng vier geret­tete Baby-Orang-Utans aufge­nommen. Auf den ersten Blick sind das nicht viele, doch sie kommen zu den mehr als 400 Orang-Utans, die derzeit in diesem größten BOS-Rettungs­zen­trum in unserer Obhut sind“, erläu­tert Dr. Ir. Jamarin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion. In der Entwal­dung und unserem über­mä­ßigen Verbrauch von Ressourcen, um unsere gierigen Wünsche zu erfüllen, sieht Dr. Sihite die Haupt­ur­sa­chen, die wild lebende Tiere an den Rand des Ausster­bens bringen. „Wir alle tragen daher die volle Verant­wor­tung dafür, die verblei­benden Wälder zu schützen. Lasst uns zusammen die letzten Orang-Utans Borneos bewahren und alles tun, damit ihre Anzahl in der Wildnis wieder ansteigt. Orang-Utans, unsere nächsten lebenden Verwandten, spielen eine bedeu­tende Rolle bei der Rege­ne­ra­tion des Waldes. Nach­hal­tige Wälder sind der Schlüssel zur Verbes­se­rung der Lebens­qua­lität für jeden Menschen auf diesem Planeten. Genau deshalb brau­chen wir im Wald lebende Orang-Utans. Indem wir sie retten, retten wir auch uns.“

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

Ajeng erobert die Herzen

Ajeng erobert die Herzen

Es ist noch kein halbes Jahr her, da haben wir über die Romanze zwischen Ajeng und Tiny berichtet. Leider hat es bei Ajeng mit dem erhofften Nach­wuchs wieder nicht geklappt. Doch sie ist kein Kind von Trau­rig­keit. Das konnten unsere Mitar­beiter erst vor wenigen Tagen feststellen.

Unser Moni­to­ring-Team vom Nles Mamse Camp, das tief im Wald von Kehje Sewen liegt, begeg­nete zwei Orang-Utans, die schon seit einigen Jahren in Kehje Sewen leben: Rafli und Ajeng. Die BOS-Mitar­beiter waren mit routi­ne­mä­ßigen phäno­lo­gi­schen Unter­su­chungen beschäf­tigt, bei denen Bäume und Pflanzen über­prüft werden, die auf dem Spei­se­plan der Orang-Utans stehen. Da bemerkten sie Ajeng, die sich hoch oben in einem Urwald­riesen entspannte. Plötz­lich vernahmen sie lautes Krachen und Knacken aus den umlie­genden Bäumen. Ein riesiger Orang-Utan-Mann mit ausge­prägten Backen­wülsten erschien und steu­erte Ajeng direkt an. Es war niemand Gerin­geres als Rafli, der Herr­scher über Kehje Sewen! Dieses domi­nante Männ­chen ist der Chef eines sehr großen Terri­to­riums – und er hat eine starke Abnei­gung gegen­über Menschen.

 
Rafli
Rafli

Ajeng schien Raflis Anwe­sen­heit nicht unan­ge­nehm zu sein. Doch Rafli störte sich sehr an der Gegen­wart unseres Teams! Aufgrund seiner hier­ar­chi­schen Posi­tion ist Rafli ohnehin immer in erhöhter Alarm­be­reit­schaft. So ließ er sofort laute Kuss­ge­räu­sche hören, als er unser Team in den Büschen entdeckte. Es war ein so unge­wöhn­lich lautes Warn­ge­räusch, dass das ganze Team sofort Gänse­haut bekam! Auch Raflis Haare standen zu Berge und ließen diesen Riesen gleich noch größer und eindrucks­voller erscheinen. Zügig trat das Moni­to­ring-Team den Rückzug an, um den großen Kerl nicht noch weiter zu verär­gern. Die weiteren Beob­ach­tungen wollten sie doch lieber mit ange­mes­senem Abstand durchführen. 

Ein biss­chen Diskre­tion war auch durchaus ange­messen, denn Rafli und Ajeng schienen sich zu paaren. Er folgte ihr auf Schritt und Tritt. Die beiden teilten ihr Essen und hielten sich sogar gele­gent­lich an den Händen. Rafli schien von Ajengs Schön­heit voll­kommen verzau­bert zu sein. Er kaute auf Etlin­gera-Sprossen herum, ohne auch nur auf sein Essen zu achten – er hatte nur noch Augen für Ajeng.

Ajeng
Ajeng

Die Romantik war jedoch wie wegge­blasen, als sich Ajeng wieder auf das Moni­to­ring-Team zu bewegte. Rafli folgte ihr, bis er die Menschen entdeckte. Da stieß er ein weiteres lautes Kuss­ge­räusch aus, um das Team zu vertreiben. Da nun klar war, dass es wohl keine Möglich­keit mehr geben würde, die phäno­lo­gi­schen Unter­su­chungen an diesem Tag durch­zu­führen, ohne die beiden Turtel­täub­chen zu stören, beschlossen unsere Mitar­beiter, ins Lager zurück­zu­kehren. Und der Liebe eine Chance zu geben. Wir sind gespannt…

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