Auch Orang-Utan-Mütter brau­chen Erholung

Auch Orang-Utan-Mütter brau­chen Erholung

Orang-Utans hangeln und klet­tern bekann­ter­maßen den Groß­teil ihrer Zeit durch die Bäume und genießen die Früchte des Waldes. Auch ihre Schlaf­nester bauen sie in den Baum­kronen. Die Sicher­heit der Bäume verlassen sie norma­ler­weise nur, um die Gegend zu erkunden oder Nahrungs­quellen zu nutzen,
die sie nur auf dem Boden finden.

Orang-Utan-Dame Emen begab sich aber noch aus anderen Gründen nach unten.
Emen ist die Mutter vom sieben Jahre alten Orang-Utan-Männ­chen Embong. In diesem Alter beginnen die Kinder, sich bereits langsam von der Mutter zu lösen. Sie verbringen immer mehr Zeit allein, suchen ihr Futter selbst­ständig und erkunden die Umge­bung ohne Mutter. Embong sah das aller­dings anders und bestand darauf, weiterhin zu saugen und auf dem Rücken seiner Mutter getragen zu werden.

Emen und Embong im Baum

Man kann sich vorstellen, dass Emen mit ihrem großem Baby Embong im Schlepptau schnell erschöpft war und Pausen brauchte.

Deshalb ergriff sie bei Gele­gen­heit die Chance und zog sich ohne ihren Spät­ent­wickler an ein Fluss­ufer zurück um ein Schläf­chen zu halten. Unsere Mitar­beiter beob­ach­teten sie dabei, wie sie nach einer Mahl­zeit Embong auf einem Baum zurück­ließ. Embong kommt gene­rell nur ungern auf den Boden und folgte seiner Mutter somit nicht. Emen bewegte sie sich etwas unbe­holfen am Ufer über verschie­dene Felsen und schien keine gemüt­liche Stelle zu finden. Einige Meter weiter bot sich ihr dann doch eine schat­tige Sand­bank und sie konnte sich vom anstren­genden Alltag einer Mutter etwas erholen. Dabei gab sie ein ziem­lich lustiges Bild ab. Als sie die Sand­bank erreichte, ließ sie sich nach ein paar Sekunden Über­le­gungs­zeit fallen, Arme und Beine wie ein Seestern von sich gestreckt. Emen hatte das Schläf­chen offenbar sehr nötig und es sich auch redlich verdient.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

 

Leonies und Teresas Freund­schaft im Kehje Sewen Wald

Leonies und Teresas Freund­schaft im Kehje Sewen Wald

Erst kürz­lich haben drei Mitglieder unseres Moni­to­ring-Teams- Jani, Usup und Rizal den Wald­ab­schnitt Sieben im Nles Mamse Camp über­wacht, als sie auf Leonie und Teresa gestoßen sind — zwei weib­liche Orang-Utans, die im September und Dezember 2015 ausge­wil­dert wurden. Das war ein echter Glücks­fall für unser Team. Denn beide „Wald­men­schen“, waren seit der Auswil­de­rung über eine große Entfer­nung gewan­dert, so dass es schwierig geworden war, ihnen zu folgen.

Das Team erreichte den Wald­ab­schnitt sehr früh und sich­tete Leonie sogleich beim Aufwa­chen in ihrem Nest. Sie schien sofort großen Hunger zu haben, da sie in Null­kom­manix aus ihrem Nest klet­terte und den Wald­boden nach Essen absuchte.

Leonie wachte in ihrem Nest auf
 

Als das Team Leonie beob­ach­tete, tauchte Teresa aus ihrem nahe­ge­le­genen Nest auf und gesellte sich zu ihrer Artge­nossin. Auch sie hatte scheinbar einen gesunden Appetit und genoss es, mit Leonie Sprossen zu früh­stü­cken. Beide wirkten harmo­nisch mitein­ander und kümmerten sich um ihre eigenen Ange­le­gen­heiten — fried­lich und ohne Unterbrechungen.

Nachdem beide ihr Früh­stück beendet hatten, klet­terten sie zusammen einen Baum hinauf und machten sich auf eine Entde­ckungs­reise durch den Wald, mit Pausen in denen sie z.B. Wald­früchte naschten.

 
Leonie

Beide schwangen sich sehr gekonnt von Baum zu Baum. Nun manchmal klet­terten sie wieder herunter, um ein Paar Sprossen zu essen.

Das Paar setzte seine Klet­terei durch die Land­schaft fort, bis die Abend­däm­me­rung einsetzte.

Unser Moni­to­ring-Team folgte ihnen noch ein Stück, musste dann aber aufgrund der heran­na­henden Nacht und des immer dichter werdenden Dschun­gels abbrechen.

Für diesen Tag war also Schluss für unser Team. Wir sind aber sehr glück­lich, dass wir die beiden Orang-Utan-Damen so ausge­lassen und fröh­lich herum­klet­tern beob­achten konnten. .

Am darauf­fol­genden Tag, holten die drei Ranger Leonie und Teresa von neuem ein. Wie am Tag vorher, machten beide wieder alles gemeinsam, wie unzer­trenn­liche Freunde. Aller­dings mussten wir einen gewissen Abstand halten, da beide Anzei­chen ihres Unmuts zeigten, wenn sie die Präsenz unseres Teams bemerkten.

Wir freuen uns riesig, dass Leonie und Teresa so gut in ihrer neuen Heimat zurecht­kommen, wohlauf sind und sich bester Gesund­heit erfreuen.

 

 

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

Über­ra­schungen lauern überall (1)

Über­ra­schungen lauern überall (1)

Wir berichten sehr gern von Rettungs­ak­tionen und erfolg­rei­chen Auswil­de­rungen. Oftmals ist uns gar nicht bewusst, wie viel Planung und Vorbe­rei­tung so eine Auswil­de­rung erfor­dert. Nach jeder Auswil­de­rung werden die Orang-Utans von uns beob­achtet. Ich bin dafür verant­wort­lich, dass diese Beob­ach­tungen gut geplant und orga­ni­siert werden. Des Weiteren wähle ich die Kandi­daten für die Auswil­de­rungen aus. Ich muss auch einschätzen, welche Orang-Utans bereit für die Frei­heit sind. Dafür müssen bestimmte Krite­rien erfüllt werden. Doch dazu später mehr.

Ich habe das große Glück, mit drei enga­gierten Orang-Utan-Kennern zusammen zu arbeiten. Eine von ihnen ist Dr. Sri Suci Utami Atmoko, Prima­to­login und Orang-Utan-Expertin. Wir lernten uns an der Univer­sität in Jakarta kennen, als sie meine Dozentin war. Neben ihr unter­stützt mich Chris­tian Nicholas Pranoto. Er sorgt für das Wohl­ergehen der Tiere in Samboja Lestari. Der dritte im Bunde ist Misdi. Er gehört zu den Wissen­schaft­lern, die im Mawas-Gebiet die Orang-Utans erforschen.

Die Vorbe­rei­tungen für die nächste Auswil­de­rung sind bereits im vollen Gange. Dazu bespre­chen wir uns im Team und disku­tieren, wie die nächste Auswil­de­rung am besten ablaufen soll.

Orang-Utans, die ausge­wil­dert werden sollen, müssen bestimmte Anfor­de­rungen erfüllen. Uner­läss­lich für eine erfolg­reiche Auswil­de­rung ist ihr gesund­heit­li­cher Zustand. Jeder von ihnen sollte die Wald­schule erfolg­reich abge­schlossen haben und einige Zeit auf einer Vor-Auswil­de­rungs­insel verbracht haben. Dort zeigt sich meist, ob ein Orang-Utan unab­hängig geworden ist. Diese Unab­hän­gig­keit wird deut­lich, wenn sie nichts mehr mit uns Menschen zu tun haben möchten. Wenn sie dieses Verhalten zeigen, ist das eine gute Grund­vor­aus­set­zung. Momentan gibt es fünf Orang-Utans, die den Eindruck machen, bereit zu sein.

Wenn wir uns für bestimmte Orang-Utans entschieden haben, folgt als Nächstes die Auswahl von genauen Auswil­de­rungs­orten im Wald von Kehje Sewen. Diese Orte werden von mir dann über­prüft. In der Nähe des alten Mugi­triman-Camps scheint zum Beispiel ein geeig­neter Ort zu sein. Der zweite Auswil­de­rungs­punkt wird ein Trans­sekt sein, ein von Wissen­schaft­lern unter­suchtes Gebiet. Entlang einer markierten geraden Linie wurden in diesem Gebiet Daten zu Pflanzen und Tieren aufgenommen.

Am ersten Tag unserer Begut­ach­tungs-Tour nehmen wir uns das Gebiet um das Mugi­triman-Camp vor. Dieses Gebiet ist nur drei Kilo­meter von einem Ort entfernt, ab dem wir im Mai schon einmal ausge­wil­dert haben. Das Team, welches die damals ausge­wil­derten Orang-Utans anschlie­ßend beob­achtet hat, sagte uns, dass diese Orang-Utans sich schon recht weit von diesem Punkt entfernt haben. Somit könnte man den Ort nochmal verwenden.

Auf dem Weg dahin kommen wir an einer einge­stürzten Brücke vorbei. Damit haben wir nicht gerechnet. Da die Käfige mit dem Auto trans­por­tiert werden, ist diese defekte Brücke ein echtes Hindernis. Der Weg über den Fluss ohne diese Brücke ist aber leider zu riskant. Es würde bedeuten, dass die Trans­port­kä­fige vom Auto herunter geholt und getragen werden müssten. So ein Käfig kann aller­dings locker 100 Kilo­gramm wiegen. Dieses Gewicht über einen schmalen Baum­stamm zu tragen, der über­quert werden muss, um ans andere Ufer zu gelangen, erscheint uns zu waghalsig.

Nach dem wir diese eher unan­ge­nehme Über­ra­schung verar­beitet haben, machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum zweiten mögli­chen Auswilderungspunkt.

Unser Beob­ach­tungs­team fand diesen Auswil­de­rungsort 2015, als sie an einen anderen Punkt gelangen wollten. Er ist glück­li­cher­weise gut mit dem Auto zu errei­chen. Ledig­lich kleine Arbeiten sind erfor­der­lich, um den Weg frei zu machen. Hier wird defi­nitiv die nächste Auswil­de­rung stattfinden.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Quelle: BOSF

Den ersten Bewoh­nern des BBBR Natio­nal­parks geht es hervorragend

Den ersten Bewoh­nern des BBBR Natio­nal­parks geht es hervorragend

Wir sind alle ganz gespannt gewesen und ein klein wenig aufge­regt, wie sich die ersten zehn Schütz­linge im neuen Auswil­de­rungs­ge­biet — Baka Bukit Raya Natio­nal­park einleben. Nun endlich erreicht uns die tolle Nach­richt: Alles ist bestens! Unser Moni­to­ring-Team aus Nyaru Menteng war jeden Tag unter­wegs und hat die zehn Orang-Utans aufge­spürt, um wirk­lich sicher zu gehen, dass die Auswil­de­rung erfolg­reich war und es keine Probleme gibt.
Akri­bisch notierten die Kollegen vor Ort, wo die Orang-Utans ihre Schlaf­nester aufge­baut haben, um am nächsten Tag die Beob­ach­tung an dieser Stelle fort­zu­setzen. Aber auch so können die neuen Wilden natür­lich über ihre im Nacken implan­tierten Peil­sender aufge­spürt werden. 

Durch diesen Sender werden Daten gesam­melt, um regel­mäßig zu analy­sieren, wie sich jeder einzelne Orang-Utan an seine neue Umge­bung anpasst. Diese Daten verraten zum Beispiel etwas darüber, in welchem Umkreis sich ein Tier bewegt oder ob es nur an einer Stelle bleibt.

Kame­lohs Begeg­nung mit Rambo und Mima

Kameloh wurde am 14. August ausge­wil­dert und erkun­digt schon seit dem ersten Tag fleißig sein Umfeld. Dieses starke Orang-Utan-Männ­chen hat sich schnell gut einge­lebt und genießt frische Rattan-Spröss­linge und die Viel­falt der Wald­früchte. Auch die ersten Begeg­nungen mit anderen Orang-Utans wie Rambo und Mima hat er gut gemeistert.

Neulich wurde er dabei beob­achtet, wie Kameloh  sich in einem Baum ausruhte und ganz entspannt eine Frucht nach der anderen aß. Doch dann tauchte plötz­lich Rambo auf, was Kameloh gar nicht gefiel. Er stand sofort auf, brach einige Äste ab und stieß den soge­nannten „Long Call“ aus — ein Zeichen seiner Stärke und Männ­lich­keit. Dieses Ausrufen verdeut­licht außerdem seine Kampf­be­reit­schaft. Da Rambo kleiner als Kameloh ist und in dessen Revier einge­drungen war, zog er sich frei­willig zurück, um einem mögli­chen Kampf aus dem Weg zu gehen.

Nachdem Kameloh Rambo vertrieben hatte, baute er sich ein Nest in einem “Sang­kuang-Baum” und gönnte sich nach der ganzen Aufre­gung erst einmal ein Nickerchen.

Doch das sollte für ihn nicht  die letzte Begeg­nung an diesem Tag gewesen sein. Einige Zeit später näherte sich ihm unent­deckt Mima. Das Orang-Utan-Weib­chen selbst bemerkte die Anwe­sen­heit von Kameloh nicht. So kam es, dass sie genau auf den Baum klet­tern wollte, in dem Kameloh gerade sein Schläf­chen hielt. Der stolze Orang-Utan wurde von den Geräu­schen wach, erhob sich in seinem Nest, und das Moni­to­ring-Team konnte beob­achten, wie sich Kameloh buch­stäb­lich die Nacken­haare aufstellten – so erbost war er über den unge­be­tenen Gast. Doch in dem Moment als er sich auf ihn stürzen wollte, bemerkte er, dass es sich um ein Weib­chen handelte.

 

 

Kameloh verän­derte sofort seine Haltung Mima gegen­über und demons­trierte ihr sein nun gut gemeintes Inter­esse. Doch die Dame fühlte sich trotz der abrupt abge­klun­genen Aggres­sion unwohl und wandte sich ab. Aber Kameloh – auf einmal ein echter Schür­zen­jäger — wollte sie nicht so leicht gehen lassen und folgte ihr ganze zwei Stunden.

Irgend­wann gab Mima auf und schien die Hart­nä­ckig­keit belohnen zu wollen, denn die beiden paarten sich noch am glei­chen Tag. Nun sind die beiden ein Paar und verbringen ihre Zeit gemeinsam mit Fressen und Entde­cken. Eine echte Regenwald-Romanze. 

Doren und Daichi

 

Seit Doren und ihr Baby Daichi am 11. August ausge­wil­dert wurden, erfor­schen die beiden neugierig den BBBR Natio­nal­park. Doren scheint das Kennen­lernen ihrer neuen Umge­bung ganz offen­sicht­lich sehr zu genießen. Sie macht es dem Team nämlich sehr schwer, ihr zu folgen.

Als die beiden dann doch mal an ihrem Platz blieben, konnte das Team sie genauer beob­achten. Es scheint so, als könnte es beiden nicht besser gehen. Doren geht ganz liebe­voll mit ihrem Baby um. Die kleine Daichi fordert viel Aufmerk­sam­keit von ihrer Mutter. Doch Doren lässt sich nicht immer von ihrer Tochter einspannen. Zum Beispiel wenn sie gerade genüss­lich an Sang­kuang-Früchten knabbert. 

 

 

Das Team konnte weiter beob­ach­tetn, wie Doren ihr Baby Daichi mit auf eine zwei­stün­dige Erkun­dungs­tour nahm. Das neue Umfeld scheint sie sehr zu inter­es­sieren. Anschlie­ßend kehrte sie zu ihrem Nest der letzten Nacht zurück, um ein kleines Schläf­chen zu halten. Doren schlief ziem­lich schnell ein, doch Daichi hatte einen anderen Plan. Er versteckte sich in den Lianen, um weiter­zu­spielen. Es ist wirk­lich beson­ders bemer­kens­wert, dass Daichi mit weniger als 12 Monaten bereits in der Lage ist, essbare Nahrung zu iden­ti­fi­zieren.  

Wir sind über­glück­lich, zu sehen, dass Kameloh, Rambo, Mima, Doren und Daichi gesund und munter sind und sich in ihrem neuen Zuhause so gut einge­lebt haben. Und wer weiß, wenn sich Kameloh und Mimi weiterhin so gut verstehen, gibt ist viel­leicht bald schon Nach­wuchs unterwegs. 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

Quelle: Herman­syah, Commu­ni­ca­tion und Educa­tion Staff of BOSF Nyaru Menteng

 

Lesans Baby ist ein Mädchen!

Lesans Baby ist ein Mädchen!

Vor kurzem erst durften wir verkünden, dass das ausge­wil­derte Orang-Utan-Weib­chen Lesan Mutter geworden ist. Zu diesem Zeit­punkt konnten wir trotz inten­siver Beob­ach­tungen aber noch nicht fest­stellen, ob es sich bei ihrem Nach­wuchs um ein Weib­chen oder Männ­chen handelt. Nun konnten wir endlich Licht ins Dunkel bringen.

Gerade erst machte sich eines unserer  Moni­to­ring-Teams aus dem Camp Lesik an einem sonnigen Morgen auf den Weg, um Lesans Nest zu finden. Sie trafen zunächst  nur auf zwei andere Orang-Utans — Hamzah und Casey.
Doch dann tauchte endlich auch Lesan mit ihrem Neuge­bo­renen auf.

Nachdem die beiden munter genug waren, um in den Tag zu starten, machten sie sich auf den Weg zu einem Feigen­baum in der Nähe. Dabei folgte ihnen Casey. Sowohl Mutter als auch Kind sind die Begeg­nung mit Casey bereits gewohnt und wissen, dass Casey keine Gefahr ausstrahlt.
Anschlie­ßend naschte Lesan einige Stücke Baum­rinde und Stängel vom Zimt­baum. Am Mittag verbrachte Lesan die meiste Zeit am Boden in Beglei­tung von Casey und über­schüt­tete ihr Baby mit vielen Küssen und noch mehr Liebe: So ein rührender Augen­blick für unser Moni­to­ring-Team! Und dann kam der große Moment — während Lesan ihr Baby stillte, konnte unsere Mitar­beiter das Geschlecht des Babys fest­stellen – ein wunder­schönes Orang-Utan-Mädchen!

Immer noch oder schon wieder hungrig, verspeiste Lesan nach dem Stillen etwas Bambus. Gesät­tigt kehrte sie zu ihrem Schlaf­nest der letzten Nacht zurück, um darin ein Mittags­schlaf zu halten. Anschlie­ßend war natür­lich wieder Essens­zeit und Lesan machte sich erneut auf die Suche nach Futter, das sie dann mit Casey teilte. Satt und zufrieden, sammelte Lesan dann Zweige und Blätter, um ihr Schlaf­nest auszu­bes­sern. Nachdem sie alles repa­riert hatte, zog sie sich mit der Kleinen wieder zum Schlafen zurück.

Lesan scheint eine sehr gute Mama zu sein. Dem Baby und der Mutter geht es hervor­ra­gend. Und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir sehen wie gut es unseren ehema­ligen Schütz­lingen nach der Auswil­de­rung in der Frei­heit geht.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit und Zukunft geben können.