Ein unschlag­bares Trio in Kehje Sewen

Ein unschlag­bares Trio in Kehje Sewen

Unsere ausge­wil­derten Orang-Utans sind ja von Zeit zu Zeit sehr schwer aufzu­spüren … Kaum sind sie in ihrer wohl­ver­dienten Frei­heit ange­kommen, haben sie uns Menschen scheinbar auch schon vergessen. Das ist natür­lich super und soll auch genauso sein. Nur möchten wir uns in den ersten Monaten natür­lich dennoch verge­wis­sern, dass es unseren ehema­ligen Schütz­lingen in der Wildnis auch wirk­lich gut geht.

So machte sich unser Moni­to­ring-Team jüngt auf den Weg um einigen Orang-Utans auf die Spur zu kommen, die schon länger nicht mehr gesichtet wurden.

Unter anderem auch Signe, deren Peil­sender dann auch geortet werden konnte. Kurze Zeit später erspähte unser Team dann die Orang-Utan-Mama mit ihrem Sohn, Bungaran, auf einem Baum sitzend und gemüt­lich Früchte mampfend.

Die beiden machten einen gesunden und kräf­tigen Eindruck. Wir konnten beob­achten, wie der kleine Bungaran sich sicher von einem Ast zum nächsten bewegte. Seine Mama ließ ihn dabei aber keine Sekunde aus den Augen – natür­lich nicht ohne dabei genüss­lich weiter­zu­essen. Immer mal wieder holte sich auch der Kleine eine Frucht bei seiner Mama ab. Von unserem Moni­to­ring-Team ließen sich die beiden jeden­falls über­haupt nicht stören.

Nach einer Weile stieß dann Bungan zum Duo, woraufhin die drei den Rest des Tages gemeinsam verbrachten.

Am Nach­mittag fing es dann an stark zu regnen. Signe versuchte, ihr Kind so gut wie möglich vor dem Wasser zu schützen. Hierzu hielt sie einen Zweig voller Blätter über ihren Sohn.

Wir waren von diesem Anblick ganz entzückt, mussten dann aber leider die Flucht vor den Wasser­massen antreten. Es war so schön zu sehen wie gut es Signe, Bungaran und Bungan geht und wie super sie sich in der Wildnis einge­lebt haben!

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

 

Noor, Königin des Dschungels

Noor, Königin des Dschungels

Schon seit längerem versu­chen wir das vor einiger Zeit ausge­wil­derte Orang-Utan-Weib­chen Noor aufzu­spüren. Wie bei all unseren ehema­ligen Schütz­lingen wollen wir auch bei ihr prüfen, ob sie sich in Frei­heit zurecht­findet. Nun ist es uns endlich geglückt uns einen Eindruck von Noors Zustand zu machen: es scheint ihr gut zu gehen. So gut, dass sie wirk­lich gar nichts mehr mit Menschen zu tun haben will.

Jeden­falls konnten wir sie ewig nicht aufspüren. Zum einen, weil ihr Peil­sender kaputt ist, zum anderen, weil sie immer einen großen Bogen um unsere Moni­to­ring­teams macht.

Das stolze Orang-Utan-Mädchen mit dem schwarzen Gesicht und den langen Haaren hat halt keine Lust auf mensch­liche Gesell­schaft … Umso größer unser Glück, dass sie sich endlich gnädig zeigte und sich von uns hat aufspüren lassen.

Als unser Moni­to­ring­team vor kurzem mit dem Boot unter­wegs war, spürten sie auf einmal ganz deut­lich, dass sie beob­achtet wurden. Kurz umge­schaut entdeckten sie schließ­lich Noor, die hinter einem Baum­stamm vorlukte und unsere Kollegen ganz genau im Auge behielt. Das Team hielt sofort an und holte die Fern­gläser raus.

Die Orang-Utan-Dame war dann aber doch recht schnell gelang­weilt und fing an sich zu putzen. Dabei wurde jede Strähne ihres schönen Haares einzeln behan­delt. Noor scheint sich zu einer sehr eitlen Affen-Lady entwi­ckelt zu haben.

Anschlie­ßend galt es nun, ihre Schön­heit auch dem Rest des Dschun­gels vorzu­führen und sie begann, sich von Ast zu Ast zu schwingen. Dabei vergaß sie aller­dings ihr Gewicht. Die zu dünnen Äste gaben nach und sie plumste zurück auf den Wald­boden. Es folgte ein kurzer Blick über die Schulter in unsere Rich­tung. Viel­leicht hatte sie ja Glück im Unglück und niemand hatte etwas bemerkt?! Naja, dem war dann aber nicht so. Egal! Noor stand wieder auf, rich­tete ihre imagi­näre Krone und verschwand im Dickicht des Waldes um sich auf Nahrungs­suche zu begeben.

Auf’s nächste Wieder­sehen, Eure Hoheit!

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Reckie und Justin – der Beginn einer wunder­vollen Romanze?

Reckie und Justin – der Beginn einer wunder­vollen Romanze?

Es war 5:00 Uhr morgens, als sich unser Moni­to­ring Team eigent­lich auf den Weg in den Dschungel machen wollte, um Weib­chen Reckie und Männ­chen Justin aufzu­spüren. Doch es hatte die ganze Nacht geregnet und noch immer nicht aufge­hört. Da Orang-Utans bei so einem Wetter erst gar nicht aufstehen, konnten auch die Kollegen vor Ort noch ein biss­chen weiter­dösen. Um 7:00 Uhr dann aber machte sich das Team endlich mit den Ortungs­ge­räten auf den Weg.

Justin und Reckie waren im April dieses Jahres ausge­wil­dert und schon einmal vor zwei Tagen beob­achtet worden. Heute sollten nun weitere Erkennt­nisse gewonnen werden, da es beim ersten Mal schien, als würde sich da langsam eine Lieb­schaft anbahnen.

Nachdem das Moni­to­ring Team einige Zeit durch den Wald gestapft war, konnten es die zwei Orang-Utans endlich entde­cken. Reckie und Justin lagen – wie erwartet – noch immer in ihren Nestern.Wie auch vor zwei Tagen, folgte Justin Reckie an diesem Tag überall hin. Sie klet­terten gemeinsam von Baum zu Baum, aßen mitein­ander und kratzten sich gegen­seitig den Rücken. Von Zeit zu Zeit, klaute Reckie Justin etwas Essen. Alles ganz so, wie bei uns Menschen auch. Abge­sehen davon, dass Justin sich das völlig wider­spruchslos gefallen ließ.

Viel­leicht hoffte er ja, dass Reckie sich revan­chieren würde. Denn wir konnten ihn dabei beob­achten, wie er sich der gefrä­ßigen Orang-Utan-Dame einige Male in nicht ganz jugend­freier Manier näherte. Reckie schien aller­dings noch nicht sehr empfäng­lich für Justins roman­ti­sche Avancen und wies ihn leider zurück. Liebe braucht halt Zeit.

Justin and Reckie ernähren sich sehr ausge­wogen. Wir konnten sie dabei beob­achten, wie sie Baum­rinde, Früchte und junge Blätter aßen. Manchmal klet­terten sie auf den Wald­boden um Spöss­linge und Termiten zu naschen.

Wie auch schon bei voran­ge­gan­genen Sich­tungen baute Justin auch diesmal wieder sein Schlaf­nest bereits am Nach­mittag. All diese verge­benen Flirt-Manöver können auch ganz schön müde machen. Das schöne aber ist, dass die beiden auch zur Schla­fens­zeit ihre gegen­sei­tige Nähe suchen und ihre Nester nur mit ca. 15 m Abstand zuein­ander bauen.

So ein freies und unbe­schwertes Orang-Utan-Leben im Regen­wald von Kehje Seven ist schon was Feines: Ausschlafen, den ganzen Tag fressen und sich ab und zu von Ast zu Ast schwingen. Wir freuen uns in jedem Fall riesig für Justin und Reckie, dass sie sich so gut in der Frei­heit einge­legt haben und wünschen den beiden eine wunder­volle und frucht­bare Zukunft.

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Neuig­keiten von Long und Arief

Neuig­keiten von Long und Arief

Unser Team aus dem Nles-Mamse-Camp im südli­chen Teil Kehje Sewens brach früh auf, um einige ausge­wil­derte Orang-Utans weiter zu beob­achten. Wie immer nutzte das Team Radio-Trans­mitter, um die Signale aus den Mini­sen­dern aufzu­fangen, die jedem BOS-Orang-Utan implan­tiert werden. An diesem Tag empfingen wir die Signale von Long und Arief, einer Orang-Utan-Dame mit ihrem Zieh­kind, die im August 2015 ausge­wil­dert wurden.

Die herz­er­wär­mende Geschichte begann in Samboja Lestari an jenem Tag, als Long sich von ihrer Gruppe entfernte, um auf Entde­ckungs­spa­zier­gang gehen. Sie traf auf die Wald­schule Gruppe 1, in der Arief gerade fleißig lernte, was ein Orang-Utan eben lernen muss. Zur großen Über­ra­schung für alle nahm Long die kleine Arief plötz­lich in die Arme. Noch sehr jung und liebes­be­dürftig akzep­tierte Arief die ältere Long und beide wurden unzertrennlich.

 

Hier ihre Geschichte…

Als das Team ihre Signale ortete, wurden beide zusammen entdeckt, wie sie sich in einem Baum entspannten. Long war noch immer genauso in Arief vernarrt wie an jenem Tag in Samboja Lestari.
Am Tag der Beob­ach­tung verbrachten Long und Arief sehr viel Zeit in den Bäumen und klet­terten nur  hinunter, um Sprossen und Termiten zu suchen.

Sie wirkten sehr zufrieden mit dem, was sie gerade speisten.

Insge­samt scheinen beide gut genährt und über­haupt in bester Verfas­sung zu sein. Long wurde dabei gesichtet, wie sie Arief beibrachte, zu jagen und sich effi­zient sich durch die Bäume zu bewegen. Mit der mütter­li­chen Liebe, die er braucht, um im Wald zu überleben.

Arief wächst gut heran und mit Hilfe seiner Adop­tiv­mutter ist er auf einem guten Weg, ein unab­hän­giger Orang-Utan in Kehje Sewen zu werden.

 

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Olberts zweite Chance

Olberts zweite Chance

Im April letzten Jahres wurde Olbert, ein elfjäh­riger Orang-Utan, in das Schutz­ge­biet von Bukit Batikap in Zentral­ka­li­mantan in die Frei­heit entlassen, nachdem er sich über zehn Jahre in der Reha­bi­li­ta­tion befand. Zur BOS Foun­da­tion kam Olbert bereits als Baby und wurde mit Hilfe unseres enga­gierten Teams so gut wie möglich auf seine Auswil­de­rung vorbe­reitet. Die neue Umge­bung und Wildnis in Bukit Batikap stellte Olbert Über­le­bens­fä­hig­keiten auf die Probe und setzte ihn Situa­tionen aus, die er während der Reha­bi­li­ta­tion noch nicht erlebt hatte.

 

Wieder­sehen in deso­latem Zustand

Ende September 2016 fand ihn das Moni­to­ring-Team aus Bukit Batikap in deso­latem Zustand vor. Er war dünn aus und litt unter einer Wurm­in­fek­tion. Das Team verlor ihn für eine Weile aus den Augen. Erst zwei Monate später entdeckte ihn das Team dann endlich wieder. Olbert befand sich in schlech­terer Verfas­sung denn je und litt immer noch an der Infek­tiont. Allen wurde klar, dass medi­zi­ni­sches Eingreifen unbe­dingt erfor­der­lich sein würde, um Olbert zu helfen — der Orang-Utan verschwand jedoch erneut im Wald verschwand und ließ das Team in großer Sorge zurück.

Die besorgten Mutma­ßungen des Teams bewahr­heiten sich, als Olbert mit schlimmen Verlet­zungen gefunden wurde, die offenbar von Krallen und Zähnen stammten. Er bewegte sich am Boden, aß was auch immer er fand, war aber kaum in der Lage, sein eigenes Gewicht zu stemmen. Am Kopf hatte er eine Riss­wunde, seine Schul­tern waren gekrümmt und sein Rücken über­säht von Kratzern.

Es war offen­sicht­lich, dass er mehrere gewalt­tä­tige Kämpfe durch­lebt haben musste — wir vermuten, dass es ein und derselbe Angreifer war. Olbert, in diesem Zustand, lieferte einen herz­zer­rei­ßenden Anblick.

Das Team rettete Olbert und unser Arzt konnte seine Wunden reinigen. Wahr­schein­lich wurde der ohnehin schon geschwächte Orang-Utan von einem Nebel­parder atta­ckiert. Doch Olbert ließ sich nicht unter­kriegen und überlebte.

Olbert wurde in das Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum zurück­ge­bracht, um sich von seinen Verlet­zungen zu kurieren. In den folgenden Monaten heilten seine Wunden und er war nun bereit in den Wald zurück­zu­kehren. Am 23. April 2017 wurde das Tier ein zweites Mal ausge­wil­dert. Unter bewölkten Himmel zog das Team seinen Käfig vom Boot und trug ihn zum Auswil­de­rungs­punkt. Noch einmal erlebte Olbert den Gang in die Frei­heit, nun jedoch mit noch mehr über­le­bens­wich­tigen Erfah­rungen im Gepäck.

Reha­bi­li­tierte Orang-Utans, wie Olbert, müssen sich schnell an ihre neue Umge­bung anpassen, nachdem sie ausge­wil­dert werden. Nach Futter suchen ist nur ein Aspekt des Über­le­bens im Wald. Sich zu vertei­digen ein anderer. Während unsere Reha­bi­li­tie­rungs­zen­tren ihr Bestes geben um die Orang-Utans darin zu unter­stützen in der Frei­heit zu über­leben, können auch diese sie nicht voll­um­fäng­lich auf alles was auf sie zukommt vorbe­reiten, wie z.B. sich vor Angriffen zu schützen.

Seit 2012 haben wir 167 Orang-Utans in das Bukit Batikap Wald­ge­biet ausge­wil­dert. Viele können mitt­ler­weile nicht mehr verfolgt werden, da die Batte­rien der Peil­sender nach und nach ausfallen.

Olberts Fall unter­stützt die Theorie, dass auch erwach­sene Borneo-Orang-Utans von natür­li­chen Präda­toren ange­griffen werden können. In Frage kommen hierfür wohl haupt­säch­lich, wenn nicht sogar ausschließ­lich, Nebel­parder. Diese Katzenart ist kleiner als ein euro­päi­scher Luchs, womit erwach­sene Orang-Utans eigent­lich nicht zu ihrem Beute­spek­trum gehören dürften. Dies mag aber anders aussehen, wenn der Orang-Utan, wie in Olberts Fall, offen­sicht­lich geschwächt ist.

Olbert wurde eine zweite Chance gegeben, sich in der Wildnis zu behaupten. Wir behalten ihn auch weiterhin im Auge und wünschen ihm viel Glück auf seinem Weg.

 

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