Bungaran – der Entdecker

Bungaran – der Entdecker

Beob­ach­tungen ausge­wil­derter Orang-Utans bieten viele inter­es­sante und heraus­for­dernde Erfah­rungen für die Mitglieder unseres Moni­to­ring-Teams. Das Team des Camps im Kehje Sewen-Wald machte sich kürz­lich auf den Weg, um das Mutter-Kind-Gespann Signe und Bungaran zu beob­achten. Die beiden wurden im Dezember 2016 in die Frei­heit entlassen.

Mit Hilfe von Tele­me­trie-Signalen fanden wir Signe und Bungaran in den Wipfeln eines Baumes. Dort knab­berten Mutter und Sohn genüss­lich etwas Baum­rinde. Wir wollten sie nicht stören. Deshalb zogen wir uns in einige Entfer­nung zurück und begannen mit unserem Monitoring.

An diesem Tag fanden wir etwas Neues über den drei­jäh­rigen Bungaran heraus: Er ist jetzt eher bereit, den Wald alleine zu erkunden. Und er hat keine Angst mehr, sich bei der Nahrungs­suche weiter von seiner Mutter zu entfernen. Ganz mutig probiert er auch neue, ihm unbe­kannte Nahrung aus.

Wir beob­achten Signe, die geschäftig Rinde bunkert. In der Zwischen­zeit bewegt sich Bungaran mit Leich­tig­keit von Baum zu Baum und schwingt wie Tarzan an Lianen. Ab und an macht er kurz Halt und unter­sucht Neues auf Genieß­bar­keit. So testet er Rinde, junge Blätter, Früchte und frische Triebe. Augen­schein­lich entwi­ckelt er sich zu einem sehr aktiven und unab­hän­gigen Orang-Utan. Mit der hervor­ra­genden Führung, die er von Mutter Signe erhält, sind wir davon über­zeugt, dass Bungaran eine gute Zukunft im Kehje Sewen-Wald beschieden ist.

Wir sind über alle Maßen stolz auf die Fort­schritte unseres jungen Orang-Utan-Mannes! Es ist immer eine Erleich­te­rung zu sehen, wie sich die Menschen­affen gut anpassen und in ihrem wahren Zuhause, dem wilden Wald, gedeihen. Bleibt gesund, Signe und Bungaran!

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Frau­en­power und Fami­li­en­idylle in Kehje Sewen

Frau­en­power und Fami­li­en­idylle in Kehje Sewen

Familie ist bei den rotbraunen Menschen­affen ganz klar Sache der Frauen. Bis zu acht Jahre kümmern sie sich um ihren Nach­wuchs. Eine unserer starken Orang-Utan-Ladies ist Ingrid. Gemeinsam mit ihrem Sohn Ivan konnte sie im Dezember ein neues Domizil im Kehje Sewen-Schutz­wald beziehen. Wie sich das Duo einge­lebt hat, lesen Sie hier.

 

In einer neuen Umge­bung zurecht­kommen, ist anfangs immer eine schwie­rige Sache. Da geht es den Orang-Utans nicht anders als uns Menschen. Wo gibt´s das leckerste Futter? Wo die kusche­ligsten Schlaf­plätze? Oder den besten Baum­wip­fel­pfad? Auch Ingrid und Ivan stehen nach ihrem Umzug vor diesen Heraus­for­de­rungen. Dass sie die bestens meis­tern, wissen wir aus zuver­läs­siger Quelle: von unserem BOS-Beobachtungsteam.

Dieses sich­tete die kleine Familie unlängst bei einem seiner Streif­züge durch das Schutz­ge­biet. Die perfekte Futter­quelle schienen die beiden bereits ausge­macht zu haben. Unser Team fand sie nämlich eine riesige Menge Wald­früchte futternd auf einem Hügel sitzend. Anschei­nend feierten die zwei ihr neues Leben, denn nach dem Fest­mahl legten sie noch mal nach und labten sich an Ameisen und Termiten. Lecker! Kein Wunder, dass auch Neu-Nach­barin Angely vorbei schaute. Die Orang-Utan-Lady kennt sich in Kehje Sewen bereits aus und war wohl neugierig auf die Neuen. Irgendwie schienen die okay zu sein, denn die drei verbachten eine Zeit­lang gemeinsam, bevor sich ihre Wege wieder trennten.

 

Ivan wird flügge

Nach ihrer Auswil­de­rung standen Mutter und Sohn ganze 30 Tage unter Beob­ach­tung unseres Teams. Dessen Fazit: Die zwei sind im wahrsten Sinn des Wortes ange­kommen. Mama Ingrid hat sich in wirk­lich kurzer Zeit an ihr neues Zuhause gewöhnt. Ihr Job ist es nun, den Wald zu erkunden, zu futtern und Nester zu bauen.

Nun gut, hin und wieder hat sie auch noch mächtig mit Ivan zu tun. Doch auch bei dem eins­tigen Klam­mer­affen  hat sich viel getan. Er ist viel aktiver geworden und bewegt sich immer selb­stän­diger in einem größer werdenden, aber immer noch sicheren, Radius um seine Mama. Ivan weint längst nicht mehr so viel nach seiner Mutter. Statt­dessen ist er neugierig wie alle Kids, spielt gern in den Bäumen und sucht immer häufiger selbst nach Futter.

Übri­gens: Während seiner Beob­ach­tungen hörte unser Moni­to­ring-Team oft ein Knacken über sich. Ein gutes Zeichen. Das zeigte ihnen nämlich, dass Ivan ange­fangen hatte, selb­ständig Nester zu bauen und seine eigenen Fähig­keiten weiter zu entwi­ckeln. So soll es sein!

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Eden – Eine Hoff­nung für die Zukunft

Eden – Eine Hoff­nung für die Zukunft

Mit großer Freude können wir bekannt­geben, dass im Schutz­ge­biet Bukit Batikap erneut ein Baby Orang-Utan Namens Eden das Licht der Welt erblickt hat. Die glück­liche Mutter ist Ebol, eine Orang-Utan Dame, die 2012 ausge­wil­dert und zuletzt im November 2017 von unserem Moni­to­ring-Team gesichtet wurde. Schon damals konnte man ihr die Schwan­ger­schaft deut­lich ansehen und schätzte den Geburts­termin auf Anfang des Jahres 2018. 

 

Es ist endlich soweit

Und wir sollten Recht behalten. Vor einigen Tagen konnte unser Team, zusammen mit einem Tier­arzt aus Nyaru Menteng, endlich Ebol und ihr Baby loka­li­sieren und sicher­gehen, dass beide wohlauf sind.

Ebol und ihr Neuge­bo­renes sind für uns eine wunder­bare Bestä­ti­gung dafür, wie wichtig unsere Arbeit ist und vor allem auch, dass sie Früchte trägt. Ebol wurde im Alter von sieben Jahren, zusammen mit ihrer Mutter ausge­wil­dert. Wir vermu­teten, dass sich beide noch eine Weile zusammen an die neue Umge­bung gewöhnen würden, jedoch hatte die Mutter von Ebol andere Pläne. Sie machte sich relativ schnell aus dem Staub und über­ließ Ebol sich selbst, was aber für Orang-Utans in ihrem Alter durchaus üblich ist. Ebol bewies schnell, dass sie dieser Aufgabe gewachsen ist und sich selbst versorgen kann. Heute, fünf Jahre später, ist sie stärker denn je. 

Bei dem letzten Zusam­men­treffen mit den beiden, war Ebol fast durch­gängig auf Futter­suche und aß Unmengen an Früchten. Immer an ihrer Brust, ihr Neuge­bo­renes, welches entweder schlief oder trank. Wie jede gute Mutter, umsorgte Ebol ihr Baby unglaub­lich liebe­voll. Sie machte uns auch deut­lich, dass sie über unser Auftau­chen nicht sonder­lich erfreut ist. Womög­lich ausge­löst durch die Sorge um die Sicher­heit ihres Babys. Ein gutes Zeichen, da sich wilde Orang-Utans von Menschen fernhalten.

Wir waren mehr als glück­lich das Mutter-Kind-Gespann in einer so guten Verfas­sung vorzufinden. 

 

Noch mehr Babys in Sicht

In naher Zukunft werden wir uns hoffent­lich noch­mals über Nach­wuchs freuen können, denn Meklies und Manisha sind eben­falls schwanger. Bei Meklies müsste es schon sehr bald soweit sein. Mit der wach­senden Anzahl an in freier Wild­bahn gebo­rener Orang-Utan-Babys, haben wir große Hoff­nung, dass die Popu­la­tion in Bukit Batikap nach­haltig bestehen kann.

Der Orang-Utan ist nicht nur der einzige Menschen­affe in Asien, sondern auch eine soge­nannte Schirm­spe­zies. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass allein durch ihren Schutz viele andere Pflanzen und Tier­arten gleich­zeitig mit geschützt werden. Es liegt in unserer Verant­wor­tung das Über­leben dieser einzig­ar­tigen Spezies zu sichern.

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Erste Begeg­nung und dann gleich so nah: Ajeng und Tiny im Liebestaumel

Erste Begeg­nung und dann gleich so nah: Ajeng und Tiny im Liebestaumel

Eine uner­war­tete Begegnung

Kurz vor der Morgen­däm­me­rung star­tete unser Moni­to­ring-Team mit der Nest-zu-Nest-Beob­ach­tung von Tiny, einem jungen Orang-Utan-Mann, den wir gerade erst im Dezember 2017 in die Frei­heit entlassen hatten. Unser Team empfing das Signal von Tinys Radio-Tracker, folgte diesem und traf dabei auf Ajeng, einer vor zwei Jahren ausge­wil­derten Orang-Utan-Dame.

Ajeng verfolgte faszi­niert, wie unsere Mitar­beiter Daten über Tiny sammelten und folgte ihnen zu einem soge­nannten Tran­sekt, einer Linie von fest­ge­legten Punkten im Gelände, zum besseren Auffinden der Orang-Utans und entdeckte dort Tiny. Ajeng bewegte sich sehr schnell auf das Orang-Utan-Männ­chen zu, obwohl die beiden, unseres Wissens nach, hier das erste Mal aufein­ander trafen.

In trauter Zwei­sam­keit und nah beiein­ander sitzend teilten sie Wald­früchte, Termiten und einige Triebe. Tiny wirkte fit und gesund. Er hatte sich offen­sicht­lich gut an das Wald­leben ange­passt. Zu unserer Über­ra­schung paarten sich die Turtel­täub­chen nach der gemein­samen Mahl­zeit. Erste Begeg­nung und dann gleich so nah, dass hatten wir nicht erwartet …!

Zu beschäf­tigt damit einander zu genießen, achteten sie nicht auf das was um sie herum geschah. Da die Frisch­ver­liebten nur Augen für einander hatten, konnte unser Team in aller Ruhe das Verhalten der Beiden doku­men­tieren. Als sich der Tag dem Ende zuneigte, folgte Tiny Ajeng und es schien als wäre er damit sehr zufrieden dem Orang-Utan-Weib­chen zu folgen, wohin sie auch gehen würde.

Tinys großes Nest

Auch am nächsten Tag fand unser Team das Paar wieder in harmo­ni­scher Zwei­sam­keit vor. Selbst die Bewe­gungen der Beiden wirkten wie aufein­ander abge­stimmt: Immer wenn Ajeng sich rührte, folgte Tiny seiner Herzens­dame auf dem Fuß.

Am Abend trafen Ajeng und Tiny auf Heli und Hanung und die vier verbrachten einige Zeit mitein­ander. Tiny, der jüngste Neuling im Kehje Sewen Forest, inter­agierte gut mit den anderen drei, schon etwas älteren, Menschenaffen.

Als die Sonne unter­ging wurde es Zeit für die Orang-Utans ihre Nester für die Nacht zu bauen.

Tiny

Tiny entfernte sich langsam, stieg höher im Baum empor und bald hörten wir von oben ein deut­li­ches Knir­schen. Tiny hatte mit dem Nestbau begonnen aber was er da herrich­tete, war ziem­lich groß für einen Orang-Utan. Der 11-jährige Tiny hatte ein Nest für zwei gebaut und seine Mühen wurden belohnt: Ajeng teilte das Nacht­lager mit ihm. 

Wir sind total begeis­tert, dass Tiny und Ajeng sich begegnet sind und den jeweils Anderen so sehr zu mögen scheinen! Wir hoffen, dass dieses neue Paar ein weiteres wild­ge­bo­renes Baby hervor­bringt und zur Schaf­fung einer neuen Orang-Utan-Popu­la­tion im Kehje-Sewen-Wald beiträgt!

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Neues von den Weih­nachts­babys Rachel und Alejandra

Neues von den Weih­nachts­babys Rachel und Alejandra

Erste Tage im Kindergarten 

Sicher erin­nern Sie sich noch an unsere letzte News kurz vor dem Jahres­wechsel: Beiden vor Weih­nachten geret­teten Orang-Utan-Babys ging es jeden Tag besser. Die neuesten Mitglieder der Nyaru Menteng Nursery Group, Alejandra und Rachel, wurden in unserer Klinik gründ­lich unter­sucht. Derzeit leben sie zwar immer noch auf der Quaran­täne-Station des Baby-Hauses, machen aber täglich neue Fortschritte.

In dieser neuen Umge­bung haben Alejandra und Rachel Raum zum Erkunden, Bäume zum Klet­tern und eine Viel­falt an berei­cherndem Spiel­zeug, mit dem sie sich beschäf­tigen können. Hier können sie spielen und aktiv sein, was beson­ders für Rachel, die ältere der beiden, von Vorteil ist.

Rachel ist für ihr Alter erstaun­lich gut darin, zu klet­tern und freut sich, mehrere Meter über dem Boden hinauf zu klet­tern. Sie scheint sich jedoch unwohl zu fühlen, wenn ihre Baby­sit­terin nicht mehr an ihrer Seite ist. Wenn eine Baby­sit­terin woan­ders hinsieht oder sich bewegt, um etwas zu holen, folgt Rachel ihr auf dem Fuß. Das ist normal, denn in der Wildnis wird sich ein  Orang-Utan in Rachels Alter nicht zu weit von ihrer Mutter entfernen.

 

In der Zwischen­zeit hat die kleine Alejandra begonnen, selb­ständig zu sitzen. Sie ist nicht einmal zwölf Monate alt und damit sehr viel jünger als Rachel. Zu unserer großen Erleich­te­rung scheint sich Alejandra in ihrer neuen Umge­bung wohl zu fühlen. Sie ist sehr freund­lich zu den Tier­ärzten und Baby­sit­tern und beschäf­tigt sich auch gut allein.

Der anhal­tende Strom von Baby-Orang-Utans, die in unsere Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren kommen, zeigt, dass die Gesetze zum Schutz der natür­li­chen Ressourcen und zum Verbot des Wild­tier­be­sitzes und der Wild­tier­hal­tung in Indo­ne­sien schlecht durch­ge­setzt werden. Wenn wir die Entwal­dung jetzt nicht stoppen, werden diese groß­ar­tigen Geschöpfe vor unseren Augen verschwinden. Orang-Utans spielen eine wich­tige Rolle bei der Erhal­tung der Qualität der Wälder, in denen sie leben: Wir alle brau­chen die Wälder, um uns mit sauberer Luft und sauberem Wasser zu versorgen. Und um das Klima zu regu­lieren, müssen wir alles tun, um die Orang-Utans zu schützen!

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