Sensa­tio­nelle Neuigkeiten

Sensa­tio­nelle Neuigkeiten

Nach dem sommer­li­chen Baby­boom im Butik Batikap Schutz­wald kann nun auch das Beob­ach­tungs­team aus dem Bukit Baka Bukit Raya (BBBR) Natio­nal­park wunder­bare Neuig­keiten vermelden: Wir begrüßen voller Freude (und nicht ohne Stolz) das erste in der Wildnis gebo­rene Baby im BBBR Nationalpark!!

Unter­wegs um das gerade ausge­wil­derte Mutter-Tochter-Gespann Clara und Clarita während ihrer ersten Tage in der Wildnis zu beob­achten, nahm das Moni­to­ring­team plötz­lich an anderer Stelle Bewe­gungen in den Bäumen war. Ein weiterer Orang-Utan näherte sich. Nach einem Check des Senders stellten unsere Mitar­beiter fest, dass es sich im Ijum handelte, ein Weib­chen, dass bereits im Oktober 2016 im BBBR Natio­nal­park ihre neue Heimat gefunden hatte. Ijum war seit einiger Zeit von der Bild­fläche verschwunden – also eine span­nende Begeg­nung für unser Beob­ach­tungs­team. Verstär­kung wurde herbei­ge­rufen, damit sowohl Ijum, als auch Clara und Clarita im Auge behalten werden konnten.

Zunächst schien es, als sei Ijum allein unter­wegs. Doch ein genauer Blick durch das Fern­glas offen­barte die freu­dige Sensa­tion: Ein winziges Baby klam­merte sich an Ijum fest. Das mussten wir uns genauer anschauen. Also wurde entschieden, Ijum und ihrem Nach­wuchs einige Tage auf den Fersen zu bleiben. 

Ijum im Mutterglück

Ijum machte einen sehr glück­li­chen und zufrie­denen Eindruck in ihrer Mutter­rolle: Unauf­hör­lich küsste und lieb­koste sie ihren kleinen Schatz. Sobald das Kleine anfing zu weinen, stellte Ijum sofort ihre Futter­suche ein, um ein Nest zu bauen. Darin kuschelte sie sich mit ihrem Neuge­bo­renen ein, stillte das Baby und ruhte sich aus. Ijum präsen­tierte sich ihren Beob­ach­tern als eine beschüt­zende, fein­füh­lige Mutter. Aller­dings wird es vermut­lich noch einige Zeit dauern, bis wir das Geschlecht des Babys bestimmen können.

 

In den drei Tagen, die das Beob­ach­tungs­team den beiden folgte, zeigten sich Mutter und Kind bei bester Gesund­heit. Ijum verspeiste mit großem Appetit verschie­dene Arten von Früchten und Baum­rinde, während das Baby die meiste Zeit an ihrer Brust trank. Es kam auch zu einem weiteren Treffen mit Clara und Clarita. Eigent­lich nicht über­ra­schend, dass sich frisch­ge­ba­ckene Mütter zeit­weise zusam­men­schließen – zum Erfah­rungs­aus­tausch und um sich gegen­seitig zu unterstützen.

 

Ijum ist die erste der bisher im BBBR Natio­nal­park ausge­wil­derten Orang-Utans, die in der Wildnis Mutter geworden ist. Insge­samt ist es das 13. in unseren drei Auswil­de­rungs­ge­biete gebo­rene Baby. Wirk­lich fantas­ti­sche Nach­richten für die Popu­la­tion des Borneo-Orang-Utans. Wir wünschen der kleinen Familie viel Glück in den Wäldern des BBBR Nationalparks.

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Der große Wald von Kehje Sewen wird erobert

Der große Wald von Kehje Sewen wird erobert

Durch unseren geschützten Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen streifen seit dem 28. August sechs neue Bewohner: Mads, Menur, Josta, Bieber, Riva und Restu. Um sicher zu gehen, dass sich die neuen Wilden gut in der Frei­heit einge­wöhnt haben, sind unsere Mitar­beiter den Orang-Utans dicht auf der Spur und beob­achten sie intensiv.

 

Der erste Tag in Freiheit

Mads, ein acht­jäh­riges Orang-Utan-Männ­chen, ist eher ruhig und achtsam. Seine ersten Stunden in Frei­heit verbrachte er hoch oben in den Bäumen. Er beob­ach­tete seine Umge­bung und wagte sich ab und zu hinab auf den Boden, um frische Triebe zu suchen. Unser Team musste vorsichtig sein beim Beob­achten, denn Mads mag mensch­liche Gegen­wart über­haupt nicht.

Menur ist dagegen deut­lich aktiver. Das elfjäh­rige Orang-Utan-Weib­chen hat ihre neue Umge­bung sehr schnell erkundet. Dabei ist sie auf Josta gestoßen – eine alte Freundin von der Voraus­wil­de­rungs­insel. Gemeinsam erkun­deten sie weiter den Regen­wald und suchten nach Futter.

Menur
Menur

Die drei jüngsten der sechs ausge­wil­derten Orang-Utans – Bieber, Riva und Restu – waren zu dritt unter­wegs. Sie spielten mitein­ander und suchten auch gemeinsam nach Nahrung. Als das Trio eine Pause einlegen wollte, trafen Menur und Josta auf die drei Jungs. Zu fünft verbrachten sie den Rest des Tages zusammen. Menur und Bieber rangelten freund­schaft­lich mitein­ander. Restu und Josta fanden an diesem aufre­genden Tag sogar noch mehr Gefallen anein­ander und paarten sich. Jetzt sind wir gespannt, ob sich bald auch Nach­wuchs ankün­digen wird.

Bei so viel Action bemerkte das Beob­ach­tungs­team gar nicht, dass es bereits Abend geworden war. Sie sahen noch zu, wie die fünf Orang-Utans ihre Nester bauten – zum ersten Mal in der echten Frei­heit des Regen­walds von Kehje Sewen. Als dann auch noch die Nach­richt kam, dass auch Mads sein erstes Nest gebaut hatte und es sich für die Nacht gemüt­lich gemacht hatte, machte sich das Team gut gelaunt zurück auf den Weg ins Camp. Ihren ersten Tag in der Wildnis meis­terten die sechs Orang-Utans mit Bravour.

Weite Streif­züge durch die Wildnis

Auch in den folgenden Tagen und Wochen war das Beob­ach­tungs­team den sechs neuen Wald­be­woh­nern auf den Fersen.

Bieber ist seit seinem ersten Tag im Wald sehr aktiv und hat sich auf seinen Wande­rungen schon weit von dem Ort entfernt, an dem sein Käfig für immer aufge­gangen ist. Er verbrachte dabei viel Zeit mit seinem Freund Riva und hatte auch schon Kontakt zu Bungan, Bong und Agus, die schon etwas länger den Wald von Kehje Sewen bewohnen.

Auch Riva genießt die langen Streif­züge durch seine neue Heimat. Gemeinsam mit Bieber hat Riva die meiste Zeit in den höchsten Wipfeln der Baum­riesen nach Futter gesucht, seine Umge­bung erforscht und eine entspannte Zeit verbracht. Unsere Kollegen im Wald berichten, dass die beiden sieben­jäh­rigen Männ­chen immer noch viel Zeit zusammen verbringen und ihre Nester meist dicht beiein­ander bauen.

Restu, der die ersten Tagen nach der Auswil­de­rung auch mit Bieber und Riva unter­wegs war, verschwand am dritten Tag im Wald. Wir konnten ihn seitdem nicht mehr aufspüren. Aber nach unserer Erfah­rung treffen wir in der Regel nach einiger Zeit wieder auf solch aktive Orang-Utans wie Restu – nachdem sie ein paar Wochen den Wald erkundet haben.

Restu
Restu

Mads, der seine ersten Stunden in Frei­heit gemüt­lich auf einem Ast verbrachte und seine Umge­bung beob­ach­tete, wurde in den folgenden Tagen aktiver. Er beschäf­tigte sich eifrig mit der Futter­suche und schloss sich den beiden Ladies Menur und Josta an.

Josta

Josta

Nachdem Josta und Menur die ersten Tage im Wald gemeinsam verbracht hatten, entschieden sie sich, auf getrennten Pfaden zu wandern. Josta wurde zuletzt in der Nähe des Hubschrau­ber­lan­de­platzes gesichtet, rund einen Kilo­meter von dem Ort entfernt, an dem sie ausge­wil­dert wurde.

Unser Beob­ach­tungs­team ist begeis­tert, wie gut sich die sechs in ihren ersten Wochen in Frei­heit entwi­ckelt haben. Ihre erfolg­reiche Nahrungs­suche, Akti­vität und hohe Reich­weite sind ein gutes Zeichen für eine erfolg­reiche Auswil­de­rung. Wir werden die sechs weiter im Auge behalten und hoffen, dass sie den Ausgangs­punkt für eine neue Gene­ra­tion Orang-Utans im Wald von Kehje Sewen bilden.

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Versteck­spiel mit Choki

Versteck­spiel mit Choki

Neuig­keiten aus dem Auswil­de­rungs­wald von Kehje Sewen. Unser Beob­ach­tungs­team aus dem Nles Mamse Camp kann vermelden, dass die sieben­jäh­rige Choki sich hervor­ra­gend an ihr neues Leben in der Wildnis ange­passt hat.

Erst im Juni dieses Jahres hatten wir das Orang-Utan Weib­chen ausge­wil­dert. Anfangs schien Choki sehr zöger­lich in der großen Weite des Regen­walds unter­wegs zu sein. Mit der Zeit aber wurde sie immer mutiger.

Bei ihrer Auswil­de­rung war Choki die Unru­higste unter den fünf Orang-Utans dieser Gruppe neuer Wilder. Ihren Unmut darüber, im Käfig trans­por­tiert zu werden, äußerte Choki durch laut­starke Kuss­ge­räu­sche. Als endlich die Auswil­de­rungs­stelle erreicht worden war, zog sich das Team eine Weile zurück, damit Choki sich beru­higen konnte. Erst dann konnte das Team endgültig den Käfig öffnen.

Von dem Moment an war Choki nicht mehr zu bremsen. Sofort erklomm sie den nächsten Baum und versteckte sich in den Wipfeln der Urwald­riesen. Selbst unsere erfah­rensten Team­mit­glieder hatten Schwie­rig­keiten, sie im Blick zu behalten. Sie klet­terte so weit im Blät­ter­dach hinauf, dass sich das Team einen anderen Ort zu suchen musste, um die junge Orang-Utan-Dame mithilfe von Fern­glä­sern beob­achten zu können. Gegen 18 Uhr, als es schon dunkel geworden war, hörte man von weit oben das Knacken von zerbre­chenden Ästen: Choki baute ihr erstes Nest in Freiheit.

Nachdem Chokis Käfig geöffnet wurde, klettert sie schnell einen Baum hoch
Nachdem Chokis Käfig geöffnet wurde, klet­tert sie schnell einen Baum hoch

In den ersten Tagen bewegte sich Choki nicht allzu weit von ihrem ersten Nest weg. Sie versteckte sich im dichten Laub des Regen­walds. Nur gele­gent­lich streckte sie ihren Kopf hinaus, um die Umge­bung zu beob­achten. Es war ein ewiges Versteckspiel.

Am dritten Tag nach der Auswil­de­rung schien es, als habe Choki beschlossen nun auch die weitere Umge­bung zu erkunden. Sie machte sich früh am Morgen auf den Weg. Voller Elan, von einem Baum zum nächsten hangelnd, suchte Choki nach Nahrung. Shorea (ein Flügel­frucht­ge­wächs), Syzy­gium (ein Myrten­ge­wächs), Stein­fruch­tei­chen, Vitex, Garcinia und Lianen standen auf ihrem reich­hal­tigen Spei­se­plan. Es hat ihr sicht­lich Spaß gemacht, ihre Umwelt zu entde­cken. Unser Team musste stets bereit sein, ihr schnell zu folgen.

Als Choki anfing, ihr Schlaf­nest zu bauen, ergoss sich ein starker Regen­schauer über dem Wald. Es wurde Nacht und in der Dunkel­heit war es für unser Team zuneh­mend schwierig, das Orang-Utan Weib­chen weiter zu beob­achten. Daraufhin entschieden unsere Mitar­beiter, sich ins Lager zurück­zu­ziehen, um Chokis Daten einzu­geben. Sie freuen sich aber schon auf das nächste Versteck­spiel mit Choki.

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Junge oder Mädchen? Egal, Haupt­sache gesund!

Junge oder Mädchen? Egal, Haupt­sache gesund!

Wenn unsere Moni­to­ring-Teams zu ihren Patrouillen in den Wald aufbre­chen, wissen sie nicht immer, was der Tag bringt. Manchmal hält so eine Beob­ach­tungs­tour eine ganz beson­dere Über­ra­schung bereit, wie vor Kurzem im nörd­li­chen Teil des Kehje-Sewen-Waldes.

Hier durch­streiften unsere Mitar­beiter ein Gebiet nahe der Sied­lung Pelang­siran auf der Suche nach Teresa. Das Orang-Utan-Weib­chen wurde 2015 dorthin ausge­wil­dert. Menschen­affen, die sich in der Nähe von Dörfern aufhalten, werden von unseren Teams beson­ders beob­achtet, schließ­lich sollen sie sich nicht zu sehr an die Menschen­sied­lungen annähern.

Ein winziges Baby

Teresa war schnell gefunden. Und sie war nicht allein: Das Weib­chen trug auf seinem Bauch ein winziges Baby vor sich her. Ein kleines, präch­tiges Fell­bündel, das an der Brust der Mutter nuckelte. Das Kleine ist das dritte Neuge­bo­rene im Schutz­wald von Kehje Sewen und für unsere Kollegen ein wahres Wunder.

 

Nachdem unser Tier­arzt das Junge aus kürzerer Entfer­nung in Augen­schein genommen und für topfit befunden hatte, beschloss das Team, das Duo weiter nörd­lich in einen hüge­ligen Teil des Waldes zu bringen. Hier ist natür­li­ches Futter leichter verfügbar. Zudem ist es für Mutter und Kind sicherer, sich etwas weiter vom Dorf entfernt nieder­zu­lassen, um mögli­chen Konflikten mit den Bewoh­nern aus dem Weg zu gehen.

 

Super­food für die Mama

Wie bei allen Umsied­lungen wurden die zwei in einem großen, sicheren Käfig trans­por­tiert und an eine sichere Stelle mit viel Nahrungs­an­gebot gebracht. Hier ange­kommen, öffnete sich die Käfigtür. Teresa erklomm mit ihrem Baby direkt den nächsten Baum. Aus der Baum­krone hatte sie einen wunder­baren Blick auf das Menü, das der Regen­wald ihr hier bot: Ameisen, junge Blätter, Syzy­gi­um­früchte und Triebe. Beste Voraus­set­zungen, um fit und gesund zu bleiben und sich liebe­voll und verant­wor­tungs­be­wusst um ihr kleines Baby zu kümmern.

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Im Kuss-Schmatzen macht Julien keiner was vor

Im Kuss-Schmatzen macht Julien keiner was vor

Erin­nern Sie sich an Julien? Der sieben­jäh­rige Orang-Utan wurde erst vor wenigen Wochen gemeinsam mit vier Weib­chen in den Kehje Sewen-Wald ausge­wil­dert. Hier hat er sich anschei­nend wunderbar einge­lebt. Das zumin­dest berichtet unser Moni­to­ring-Team, das ihn letz­tens bei der Nahrungs­suche beob­achten konnte.

Aufmerk­sam­keit ist Juliens hervor­ste­chendste Eigen­schaft. Egal wann, egal wo — er scheint immer zu wissen, wann unsere Mitar­beiter in der Nähe sind. Sobald er sie entdeckt, startet er mit dem Kuss­schmatzen. Auch wenn der Name nied­lich klingt, sobald Julien dieses Geräusch produ­ziert, ist er auf Krawall gebürstet. Orang-Utans benutzen den soge­nannten Kiss Squeak nämlich, um ihr Miss­fallen auszu­drü­cken, sich Rivalen oder unlieb­samen Besuch vom Hals zu halten. Und Julien ist darin Experte.

 

Kommt mir nicht zu nahe!

Auch wenn der junge Orang-Utan Menschen im Normal­fall gut auf Abstand halten kann, gelang es unserem Team, ihn einen Tag lang zu obser­vieren. Mit Abstand, versteht sich. Die gute Nach­richt vorweg: Julien hat sich prächtig im Regen­wald einge­lebt. Davon zeugen sein guter gesund­heit­li­cher Zustand, seine artge­rechten Verhal­tens­weisen und seine Agilität. 

 

Norma­ler­weise startet er mit einem herz­haften Früh­stück in den Tag. Zu reich­lich Früchten fügt er seinem Spei­se­plan gern Termiten, Ratt­an­triebe, Lianen­fa­sern und junge Blätter hinzu. Neben der Nahrungs­suche pflegt Julien seine Sozi­al­kon­takte. So wurde er beob­achtet, wie er mit Affen­dame Cheryl, die am selben Tag wie er selbst ausge­wil­dert wurde, ausgiebig sein neues Leben genoss. Die sieben­jäh­rige und ihr char­manter Begleiter pflückten und aßen gemeinsam Triebe, spielten und ruhten sich zusammen in einem von Cheryl gebauten Nest aus. 

Das BOS-Moni­to­ring-Team zieht ein posi­tives Fazit: Julien geht es richtig gut! Wie sich sein Leben im Schutz­wald weiter gestaltet? Wir werden zeitnah darüber berichten – sofern der Orang-Utan uns ihn beob­achten lässt.

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