News von Albino-Orang-Utan Alba

News von Albino-Orang-Utan Alba

Riesige Freude im Regen­wald: Alba ist endlich wieder mit Kumpel Unyu vereint! Dieser durfte im Rahmen der 35. Auswil­de­rung aus Nyaru Menteng in die unmit­tel­bare Nach­bar­schaft der welt­weit einzig bekannten weißen Orang-Utan-Dame ziehen. Mit ihm sind Batola und Paduran in die Frei­heit entlassen worden.

 
Die Wieder­se­hens­freude zwischen Alba und Unyu war jedoch beson­ders groß. Schließ­lich hatten die zwei schon im Sozia­li­sie­rungs­kom­plex des BOS-Schutz­zen­trums viel Zeit zusammen verbracht. So beob­ach­teten unsere Moni­to­ring-Mitar­beiter vor Ort auch “ein warmes und herz­li­ches Will­kommen” zwischen den beiden. Das Freun­desduo verschwand nach Ankunft von Unyu auch gleich gemeinsam in einem Baum.
 Ein Wiedersehen im Regenwald
Alba und Unyu: Ein Wieder­sehen im Regenwald
 
Für unsere Mitar­beiter war diese Beob­ach­tung eine ganz beson­dere. Schließ­lich konnten sie beob­achten, wie gut Alba nach mehr als einem Jahr in Frei­heit ihr Leben im Regen­wald meis­tert. Physisch in guter Verfas­sung scheint die Dame alles richtig zu machen: Futter suchen, Schlaf­nester bauen und mit anderen Menschen­affen in ihrer Umge­bung sozialisieren.
 
Da neu ausge­wil­derte Orang-Utans unter beson­derer Beob­ach­tung stehen, haben unsere Moni­to­ring-Teams aufgrund der Freund­schaft zwischen Alba und Unyu große Hoff­nung, die weiße Dame jetzt wieder öfter zu sehen. Die ersten Bilder der beiden haben wir im Video festgehalten.
Alba
Alba
 
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Drei weitere Orang-Utans frei

Drei weitere Orang-Utans frei

Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya – so heißt das zukünf­tige Zuhause für drei unserer Schütz­linge. Bei der 35. Auswil­de­rung durften am 17. Februar Orang-Utan-Mann Batola (17 Jahre) sowie die Weib­chen Paduran (12) und Unyu (6) das Schutz­zen­trum Nyaru Menteng für immer verlassen und den letzten Schritt in die Frei­heit gehen.

In einer etwa 15-stün­digen, anstren­genden Fahrt wurde das Trio direkt zum Frei­set­zungsort in Kasongan gebracht. Dabei hatten die Menschen­affen promi­nente Beglei­tung von höchster Stelle: die indo­ne­si­sche Direk­torin und Verant­wort­liche für den Erhalt der biolo­gi­schen Viel­falt aus dem Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft, Indra Eksploitasia.

Feierliche Eröffnung des neuen Camps
Feier­liche Eröff­nung des neuen Camps

Neues Moni­to­ring-Camp eröffnet

Sie über­zeugte sich nicht nur von der bedeut­samen Arbeit der BOS Foun­da­tion für den Arten­schutz sondern eröff­nete auch das neue Moni­to­ring-Camp unserer Orga­ni­sa­tion. Es erhielt den Namen “Lewun Kahio”, was in der lokalen Dayak-Sprache so viel wie “Orang-Utan-Dorf” bedeutet.

Die Direk­torin würdigte explizit die Anstren­gungen von BOS im Orang-Utan-Schutz: „Mit dieser Auswil­de­rung hoffen wir, die Popu­la­tion der Tiere in freier Wild­bahn zu erhöhen. Außerdem wollen wir die Gemein­schaft mehr an den Projekten betei­ligen und die Zusam­men­ar­beit zwischen den betei­ligten Parteien, insbe­son­dere den bestehenden Gemeinden im Wald­ge­biet, verbessern.

Los geht´s zur 35. Auswilderung!
Los geht´s zur 35. Auswilderung!

Auswil­de­rungs­ge­biet wurde genau geprüft

Der Leiter des Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­parks, Agung Nugroho, berich­tete von den weit­ge­henden Vorbe­rei­tungen für diese Auswil­de­rung: „Es wurden mehrere Studien durch­ge­führt, um die Eignung des Parks als zukünf­tiges Heim für reha­bi­li­tierte Orang-Utans sicher­zu­stellen.“ Viele Faktoren mussten berück­sich­tigt werden, wie beispiels­weise die Verfüg­bar­keit natür­li­cher Nahrung, die Höhen­lage, die Anzahl an bereits vorhan­denen wilden Orang-Utan-Popu­la­tionen, die Lebens­raum­trag­fä­hig­keit und die Entfer­nung von mensch­li­cher Akti­vität. „Es muss sicher­ge­stellt werden, dass frei­ge­las­sene Orang-Utans jegliche Gele­gen­heit haben, im Wald zu gedeihen.“

Batola wagt den letzten großen Schritt
Batola wagt den letzten großen Schritt

Zwei Monate inten­siver Beob­ach­tung geplant 

Nach der Auswil­de­rung und Camp-Eröff­nung begannen unsere Mitar­beiter direkt mit der Beob­ach­tung der neuen Regen­wald­be­wohner. Die drei Orang-Utans werden wie alle anderen Frei­ge­las­senen auch über einen Zeit­raum von zwei Monaten intensiv über­wacht, um sicher­zu­stellen, dass sie sich gut an ihre neue Umge­bung anpassen.

Seit 2016 wurden nunmehr 171 Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya-Natio­nal­park entlassen. Drei von den derzei­tigen Wald­be­woh­nern wurden aus Konflikt­ge­bieten umgesiedelt. 

Unyu wird in die Freiheit entlassen
Unyu wird in die Frei­heit entlassen

Drin­gend mehr Land benötigt

Die erfolg­reiche Reha­bi­li­ta­tion der Menschen­affen und deren Auswil­de­rung stellt BOS aller­dings auch vor Heraus­for­de­rungen: Wohin mit den Tieren, wenn sie bereit für die Wildnis sind? Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, kennt das Problem „In den letzten Jahren haben wir sehr viele reha­bi­li­tierte Orang-Utans frei­ge­setzt. Das gibt uns einer­seits die Gele­gen­heit die noch in den Zentren verblie­benen Menschen­affen neu zu grup­pieren und besser auf ihre Frei­las­sung vorzu­be­reiten. Auf der anderen Seite müssen wir drin­gend neue Wälder finden, die geeignet sind, viele Orang-Utans aufzunehmen.“

Für weitere Auswilderungen wird mehr Land benötigt
Für weitere Auswil­de­rungen wird mehr Land benötigt

Hunderte Menschen­affen warten in den Rettungs­zen­tren von BOS noch auf ihre endgül­tige Frei­las­sung. „Natur­schutz ist keine Ein-Mann-Show“ mahnt Dr. Jamartin Sihite. “Daher erwarten wir, dass die Regie­rung und der Privat­sektor unsere Bemü­hungen unter­stützen. Ohne die Zusam­men­ar­beit aller Betei­ligten werden wir unsere Ziele nicht errei­chen können. “

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Justin auf Brautschau

Justin auf Brautschau

Gerade konnte unser Beob­ach­tungs­team auf Borneo von einer unge­heuren Anzie­hungs­kraft berichten, die unsere Orang-Utan-Dame Elder auf einige ihrer Artge­nos­sinnen ausübt (Die magne­ti­sche Elder). Schon sehen sich die Mitar­beiter der nächsten inter­es­santen Situa­tion gegenüber.

Gemeinsam mit den eben­falls im Juli 2019 ausge­wil­derten Mori, Anna-Friel und Edgar steht das Weib­chen Elder derzeit unter beson­derer Beob­ach­tung. Zurecht, wie es scheint. Denn irgendwie scheint die Dame etwas an sich zu haben, das anderen Artge­nos­sinnen fehlt. Wie sonst ließe es sich erklären, dass sich nicht nur andere Orang-Utan-Weib­chen an ihre Fersen heften, sondern auch der im April 2017 ausge­wil­derte Justin?

Der Zwölf­jäh­rige wurde nämlich justa­ment dabei ertappt, wie er sich sehr inter­es­siert an Elder heran­pirschte. Ist er etwa auf Braut­schau? Verwun­dern würde es nicht, fangen doch gerade Orang-Utan-Männ­chen im Alter von 10–15 Jahren an, ihre erste Gattin zu suchen. Ein in diesem Alter zuneh­mendes Inter­esse an sozialer Inter­ak­tion hat also einen klar biolo­gi­schen Hintergrund.

Erste zarte Annäherungsversuche
Erste zarte Annäherungsversuche

Auch bei Anna-Friel star­tete Justin mehrere Annä­he­rungs­ver­suche. Diese ließ ihn jedoch abblitzen. Zunächst. Denn später beob­ach­teten unsere Mitar­beiter, wie die zwei anfingen mitein­ander zu flirten. So bauten sie beispiels­weise ihre Schlaf­nester nah beiein­ander, und Anna-Friel verrin­gerte zuse­hends auch die Distanz zu dem Männchen.

Viel­leicht wirken solche Inter­ak­tionen zwischen den mitt­ler­weile wild­le­benden Orang-Utans zunächst weniger bedeu­tend, als sie es tatsäch­lich sind. Doch diese zarten Annä­he­rungen sind der erste Schritt für eine even­tuell bevor­ste­hende erfolg­reiche Paarung. Und damit zum Erhalt der vom Menschen unab­hän­gigen Popu­la­tion. Wir sind zuver­sicht­lich, dass unsere Arbeit für den Arten­schutz auf Borneo weiterhin Früchte tragen wird.

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Die magne­ti­sche Elder

Die magne­ti­sche Elder

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das Sprich­wort gilt beson­ders bei der Obser­va­tion von Orang-Utans. Wer unsere rothaa­rigen Vettern beob­achten will, muss ihnen quasi immer einen Schritt voraus sein. Und vor allem früher aufstehen als andere!

Nur wenn unsere Teams an den Schlaf­nes­tern der Menschen­affen ankommen, bevor diese aufstehen, besteht die Chance, ihnen tags­über auch gut folgen zu können. Bei einer dieser frühen Unter­neh­mungen entdeckten unsere Mitar­beiter kürz­lich Teresa, ihren Sohn Berani und Elder. 

Elder
Elder

Und sie machten eine selt­same Beob­ach­tung: Teresa folgte Elder, wohin diese auch ging. Die Mutter umklam­merte ihren Sohn Berani und bewegte sich wie magne­tisch in jede Rich­tung, die die Acht­jäh­rige einschlug. Sie stoppte mit ihrer „Verfol­gung“ auch erst, als sie einen Syzy­gi­um­baum voller Früchte entdeckte. Ein Genuss unter den Menschen­affen! Eine Weile saß Teresa nur da und genoss ihre Früchte. Während­dessen wand sich Baby Berani aus ihrem Griff, um die nähere Umge­bung zu erkunden. Eine wirk­lich idyl­li­sche Atmosphäre.

Elder, Teresa and Berani
Elder, Teresa and Berani

Am nächsten Tag konnte unser Team Elder wieder­finden. Diesmal war sie jedoch nicht bei Teresa. An ihrer Seite fand sich Sayang. Genau wie Teresa folgte diese der acht­jäh­rigen Elder auf Schritt und Tritt. Und auch als unser Team am Abend den Nach­hau­seweg antrat, waren die zwei Damen noch gemeinsam unter­wegs. Was hat Elder wohl so Faszi­nie­rendes an sich, dass die zwei Orang-Utan-Weib­chen wie ein Magnet an ihr klebten?

Sayang und Padma
Sayang und Padma

Orang-Utans sind in der Regel Halb-Solitär-Tiere, die es vorziehen, allein ihrer Wege zu gehen und nicht in Gruppen. Manche wie Elder, Teresa und Sayang scheinen jedoch gele­gent­lich Spaß daran zu haben, Zeit mitein­ander zu verbringen. Für uns eine tolle Beob­ach­tung, die uns hoffen lässt, dass alle unsere ausge­wil­derten Tiere so fried­lich mitein­ander in Frei­heit leben.

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Hamzah, der Gourmet

Hamzah, der Gourmet

Unsere Artver­wandten im Regen­wald Borneos leben erfah­rungs­gemäß sehr gesund. Auf ihrem Spei­se­plan stehen vor allem Obst, Pflan­zen­triebe oder klei­nere Insekten. Wer aber denkt, dass Orang-Utans dies­be­züg­lich alles vertilgen, liegt falsch.

Manche der rothaa­rigen Menschen­affen sind wähle­risch oder regel­recht mäklig, wenn es um die Qualität ihrer Mahl­zeiten geht. Ein perfektes Beispiel dafür ist Hamzah. Das 2012 ausge­wil­derte Orang-Utan-Männ­chen wurde kürz­lich – wie soll es auch anders sein – auf einem Mango­baum gesichtet. 

Dazu muss man wissen: Mangos sind Hamzahs abso­lute Lieb­lings­speise! Bekommt er nur den Duft der reifen Früchte in die Nase, hat er an nichts anderem mehr Inter­esse. So auch während der Beob­ach­tung durch unser Team. Der statt­liche Orang-Utan pflückte die saftigen Mangos, schälte sie und warf die Schale weg. Deren Reste helfen, wie andere Reste aus der Nahrung der Orang-Utans auch, die Qualität des Wald­bo­dens zu erhalten und das Wachstum der Bäume und Pflanzen zu fördern. 

Alle Früchte werden auf ihre Qualität untersucht
Alle Früchte werden auf ihre Qualität untersucht

Bei seiner Ernte legt Hamzah im Übrigen großen Wert auf Qualität. Zunächst pflückt er zwar alle Mangos, die er bekommen kann. Dann unter­zieht er diese aber einer strengen Kontrolle: Nur die besten, saftigsten haben das Privileg von ihm verzehrt zu werden. Ein echter Gourmet eben.

Für uns ist es immer wieder schön zu sehen, wie unsere ehema­ligen Schütz­linge in der Wildnis gedeihen und ihr unab­hän­giges Leben genießen. Das bestä­tigt uns bei BOS in unserer Arbeit für die rothaa­rigen Waldmenschen.

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