Jelapat — das fünfte geret­tete Orang-Utan-Baby in einem Monat

Jelapat — das fünfte geret­tete Orang-Utan-Baby in einem Monat

Es nimmt einfach kein Ende. Immer mehr Orang-Utan-Babys landen in unseren Rettungs­sta­tionen. Unser Team in Nyaru Menteng hat jetzt das fünfte Orang-Utan Baby in nur einem Monat gerettet. Auch dieser Orang-Utan konnte so vor einem Dasein als Haus­tier bewahrt werden.

Auf das Schicksal dieses kleinen Orang-Utan-Männ­chens wurde BOS auf eher unge­wöhn­liche Weise aufmerksam. Ein Mitar­beiter der BOS Foun­da­tion hatte im Internet auf Face­book zufällig ein Bild von einem gefangen gehal­tenen Orang-Utan entdeckt und direkt reagiert. Die BOS Foun­da­tion infor­mierte sofort die Natur­schutz­be­hörde BKSDA und kurze Zeit später waren sie gemeinsam auf dem Weg nach Süd-Barito, Zentral-Kali­mantan, um den kleinen Orang-Utan zu retten.

Sukri — der Mann, der den Kleinen als Haus­tier hielt, habe ihn Mitte Dezember letzten Jahres auf dem Gelände der Gold­mine am Fluss­ufer des Barito einsam und schwach gefunden und mit nach Hause genommen, um sich um ihn zu kümmern. Die verhee­renden Wald­brände hatten Ende 2015 in dieser Gegend alles zerstört und die gesamte Region damals in dichten Nebel gehüllt.
Seine Mutter muss entweder im Feuer ums Leben gekommen sein oder wurde von Wilde­rern getötet, denn eine Orang-Utan-Mutter lässt ihr Baby niemals allein. Der Mann glaubte in dem Find­ling ein neues Haus­tier gefunden zu haben und gab ihm den Namen Jelapat. Jelapat wurde in einem kleinen Käfig am Stra­ßen­rand des belebten Dorfes gehalten.

Jelapat in seinem Käfig am Straßenrand des Dorfes

Das muss eine schreck­liche Erfah­rung für den kleinen Orang-Utan gewesen sein. Seine Nahrung bestand aus Essens­resten wie Reis und anderen Beilagen.

Nachdem unser Team das Dorf erreicht hat, haben unsere Mitar­beiter Sukri zunächst über die Gefahr der Über­tra­gung von Krank­heiten zwischen Menschen und Orang-Utans aufge­klärt und ihn auf das indo­ne­si­sche Gesetz über gefähr­dete Arten hinge­wiesen, das die private Haltung von Orang-Utans strengs­tens unter­sagt. Anschlie­ßend war Sukri bereit, Jelapat frei­willig zu über­geben. Die Natur­schutz­be­hörde BKSDA hat alle nötigen Unter­lagen ausge­füllt und Jelapat konnte in die Rettungs­sta­tion nach Nyaru Menteng gebracht werden.

Während der Rettung zeigte Jelapat keinerlei Angst vor Menschen und war unserem Team gegen­über sehr freund­lich. Dieses Verhalten zeigt, dass er schon seit Längerem in Gefan­gen­schaft gelebt haben muss, da er sich bereits an Menschen gewöhnt hat. Bei seiner medi­zi­ni­schen Erst­un­ter­su­chung stellte man fest, dass er unge­fähr andert­halb Jahre alt sein muss.

Jelapat wird vom BOS-Team versorgt

Nach seiner Ankunft in Nyaru Menteng wurde er in der Quaran­tä­ne­sta­tion aufge­nommen. Hier wird er sich gemeinsam mit unseren zwei anderen neuen Schütz­lingen – Mema und Bumi – in Nyaru Menteng den weiteren Gesund­heits­prü­fungen unter­ziehen. Jelapat ist das fünfte Orang-Utan-Baby, das wir allein im Monat Juni retten konnten.

Es bricht uns jedes Mal das Herz, verwaiste Babys in den Rettungs­sta­tionen ankommen zu sehen. Jelapat und die vielen anderen Babys werden in den kommenden Jahren unser Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm durch­laufen, wo sie alles Notwen­dige zum Über­leben in der Wildnis lernen werden. All dies hätten sie norma­ler­weise von ihrer Mutter gelernt.

Ein neues Baby­haus für Nyaru Menteng wird immer dring­li­cher. Nur so können wir sicher­stellen, dass wir in Zukunft weitere Orang-Utan-Babys aufnehmen und ange­messen versorgen können.

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit geben können.

Kleiner Orang-Utan konnte vor dem Dasein als Haus­tier bewahrt werden

Kleiner Orang-Utan konnte vor dem Dasein als Haus­tier bewahrt werden

Anfang April erhielt das BOS-Team aus Nyaru Menteng einen Anruf. Ein Dorf­be­wohner hatte beob­achtet, wie ein kleiner Orang-Utan von einem Nach­barn in Gefan­gen­schaft gehalten wurde. Das Team der BOS Foun­da­tion machte sich unver­züg­lich auf den Weg dorthin und fand einen Baby-Orang-Utan in einem bereits sehr geschwächten Zustand vor. Man gab ihm den Namen Mang Sunen und brachte ihn im Baby­haus von Nyaru Menteng unter.

Dem kleinen Kerl geht es Tag für Tag besser und hoffent­lich wird er bald gesund und kräftig genug sein, um mit den anderen Orang-Utans in der Wald­schule spielen zu können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Obwohl wir es schon so oft erlebt haben, macht es uns immer noch traurig, wenn wir Orang-Utans entde­cken, die in Gefan­gen­schaft gehalten werden. Sie gehören in die Frei­heit und sollten ein unab­hän­giges Leben im Regen­wald führen dürfen!
Mang Sunen konnte glück­li­cher­weise befreit werden, da ein Nachbar aufmerksam beob­ach­tete, was nebenan geschah. Rund um das Dorf hatten die verhee­renden Brände im Herbst letzten Jahres große Schäden verur­sacht. Wahr­schein­lich trieben Mang Sunen und seine Mutter die Brände in die Nähe von Menschen.

Mang Sunen erholt sich langsam

Der kleine Baby-Orang-Utan wurde nach seiner Rettung sofort in die Klinik nach Nyaru Menteng gebracht und von Kopf bis Fuß unter­sucht. Neben seiner starken Unter­ernäh­rung konnten glück­li­cher­weise keine anderen Verlet­zungen fest­ge­stellt werden. Durch die medi­zi­ni­sche Unter­su­chung konnte sein Alter auf circa ein Jahr geschätzt werden. Mang Sunen wird nun rund um die Uhr beob­achtet um absolut sicher zu gehen, dass es ihm gut geht und er genug isst. Bei verwaisten Baby-Orang-Utans muss darauf beson­ders geachtet werden, denn wenn sie zu sehr unter Schock stehen, kann es passieren, dass sie aufhören zu essen oder zu schlafen.
Jetzt ist immer ein Baby­sitter in der Nähe von Mang Sunen, auch um ihm das Gefühl von Sicher­heit und Gebor­gen­heit zu geben. Diese Phase kann einige Monate anhalten und ist beson­ders wichtig für die Entwick­lung eines kleinen Orang-Utans. Er soll immer Hilfe bekommen, wenn er sie braucht.

Mang Sunen zeigt schon jetzt kleine Fort­schritte und erkundet seine neue Umge­bung. Er nimmt Früchte und Honig von den Baby­sit­tern an. Derzeit spricht alles dafür, dass er sich wieder erholt und eines Tages ein gesunder und unab­hän­giger Orang-Utan wird.

PS: Kleiner Nach­trag am 13. Juni 2016. Gerade haben wir die Infor­ma­tion aus Indo­ne­sien erhalten, dass es sich bei dem kleinen Mang Sunen um das Baby handelt, das die BOS Foun­da­tion zu Ehren von Benni Over “Benni” genannt hat.

Bitte unter­stützen Sie die Arbeit von BOS, damit Orang-Utans wie Mang Sunen die Chance auf ein Leben in Frei­heit bekommen.