Drei Orang-Utan-Babys gerettet

Drei Orang-Utan-Babys gerettet

UPDATE — 23.04.2021: ***Unter 1.400 Namens­vor­schlägen, die bis gestern Nach­mittag aus der ganzen Welt einge­gangen sind, haben wir uns für den schönen Namen Aiko entschieden.***

Drei neue Orang-Utan-Waisen leben jetzt im Schutz­zen­trum Nyaru Menteng. Sie wurden seit Mitte Februar von BOS in Zentral-Kali­mantan gerettet. Drei Babys bedeuten: Drei tote Orang-Utan-Mütter; drei trau­ma­ti­sierte Waisen; drei Babys, die den langen Weg der Reha­bi­li­ta­tion noch vor sich haben. Aber auch: Drei Orang-Utan-Leben, die dank BOS eine Zukunft haben. 

Die Babys sind zwischen sechs und zehn Monaten alt und damit noch voll­kommen hilflos. Sie werden jetzt im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng betreut. Hier erhalten sie nicht nur die notwen­dige medi­zi­ni­sche Versor­gung, sondern lernen in einem mehr­jäh­rigen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess all das, was ihnen sonst in der Wildnis ihre Mutter beigebracht hätte. Wenn alles gut geht, sind sie nach sieben bis zehn Jahren Ausbil­dung bereit für die Auswilderung. 

Onyer erholt sich im BOS-Rettungszentrum

Der zehn Monate alte männ­liche Säug­ling Onyer wurde von der indo­ne­si­schen Natur­schutz­be­hörde BKSDA im Dorf Dahian Tambuk, Gunung Mas Regency in Zentral-Kali­mantan beschlag­nahmt und am 15. Februar an das BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng übergeben. 

Onyer ist mit zehn Monaten der älteste der drei Neuankömmlinge
Onyer ist mit zehn Monaten der älteste der drei Neuankömmlinge

Der Dorf­be­wohner, der das Orang-Utan-Baby bei sich hatte, behaup­tete, Onyer allein in einem Wald­ge­biet unweit seines Feldes gefunden zu haben. Wir gehen davon aus, dass seine Mutter getötet wurde. Denn keine Orang-Utan-Mutter würde ihr Baby zurücklassen.

Bei der Erst­un­ter­su­chung in Nyaru Menteng attes­tierten unsere Tier­ärzte Onyer eine gute Gesund­heit. Noch befindet er sich in Quaran­täne und unter regel­mä­ßigen Gesund­heits­kon­trollen. Das ist bei jeder Orang-Utan-Rettung üblich, um keine Krank­heiten ins Rettungs­zen­trum einzu­schleppen. Unter COVID-19 sind die Quaran­tä­ne­maß­nahmen noch strenger. Sobald Onyer die Quaran­täne durch­laufen hat, wird er in die Baby­gruppe von Nyaru Menteng aufgenommen.

Onyer
Onyer

An seinem ersten Tag in Nyaru Menteng war Onyer sehr nervös. Das ist verständ­lich, wenn man bedenkt, dass er sich plötz­lich in einer neuen Umge­bung mit lauter unbe­kannten Gesich­tern befand. Nachts war er sehr unruhig und weinte jedes Mal, sobald seine Baby­sit­terin aufstand – vermut­lich aus Angst, wieder allein gelassen zu werden.
Zum Glück hat Onyer einen recht guten Appetit, trinkt gerne seine Soja-Milch und frisst Obst. Aktuell leidet er an einem leichten grip­palen Infekt, den unser medi­zi­ni­sches Team mit Inha­la­tionen behan­delt, auf die er gut anspricht.

Onyers Lieblingsplatz ist die Schaukel
Onyers Lieb­lings­platz ist die Schaukel

Am liebsten spielt Onyer auf der Schaukel. Auch an ersten Klet­ter­übungen auf nied­riger Höhe hat er sich schon versucht. 

Ramangai war fast am Ende seiner Kräfte

Am 1. März wurde der sechs Monate alte Ramangai von BOS in Zusam­men­ar­beit mit der BKSDA gerettet. Sieben Stunden dauerte die Fahrt des Rettungs­teams in den Unter­be­zirk Marikit, Katingan Regency in Zentral-Kali­mantan, wo Ramangai drin­gende Hilfe benötigte.

Ramangai bei seiner Rettung
Ramangai bei seiner Rettung

Nach Angaben des Dorf­be­woh­ners, der ihn gefangen hielt, hatte der Ramangai im Wald entdeckt, als er auf Vogel­jagd war. Der Dorf­be­wohner sagte, er sei scho­ckiert gewesen, als er plötz­lich ein Orang-Utan-Baby von einem Baum fallen sah, ohne jede Spur von seiner Mutter. Er habe nicht gewusst, was er tun solle, denn es wäre beschwer­lich, das Baby den langen Weg aus dem Regen­wald bis zu ihm nach Hause zu bringen. Doch er habe es nicht übers Herz gebracht, das Orang-Utan-Baby allein zurück­zu­lassen. Da der Jäger wusste, dass Orang-Utans gesetz­lich geschützt seien, beschloss er, das Baby doch mitzu­nehmen. Da er sich tief in einem entle­genen Wald­ge­biet befand, habe der Jäger Ramangai drei Tage lang tragen müssen, ehe er zuhause war, und ihn auf dem Weg nur mit Kaffee und Bananen füttern können. 

Der Säugling war stark dehydriert
Der Säug­ling war stark dehydriert

Das hatte zur Folge, dass das Orang-Utan-Baby stark dehy­driert und geschwächt war. Als er zu Hause ankam, gab ihm der Dorf­be­wohner gesüßte Kondens­milch, in der Hoff­nung, Raman­gais Zustand würde sich verbessern. 

Er meldete seinen Fund der Natur­schutz­be­hörde BKSDA in Zentral-Kali­mantan, die sich sofort mit einem BOS-Rettungs­team auf den Weg machte. Schon auf dem Weg ins Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng haben wir Ramangai über eine Infu­sion mit Flüs­sig­keit versorgt, da er extrem schwach und dehy­driert war. 

Ramangai hing zwei Tage am Tropf
Ramangai hing zwei Tage am Tropf

Bei BOS wurde das Baby sofort auf der Quaran­tä­ne­sta­tion intensiv betreut. Ramangai war vor allem nachts sehr unruhig. Er ist schwer trau­ma­ti­siert vom Verlust seiner Mutter, den zurück­lie­genden Erleb­nissen und davon, plötz­lich in eine neue Umge­bung voller fremder Menschen gestoßen worden zu sein. Nach zwei Tagen der Behand­lung konnte Ramangai der Tropf entfernt werden, da sich sein Flüs­sig­keits­haus­halt norma­li­siert hatte. Aller­dings hat er immer noch leichtes Fieber, und steht unter unserer strengen und fürsorg­li­chen tier­ärzt­li­chen Bewa­chung. Und ganz vielen Kuschel­ein­heiten von seiner Babysitterin.

Die Trauer ist Ramangai anzusehen
Die Trauer ist Ramangai anzusehen

Im Gegen­satz zu Onyer, sitzt Ramangai lieber ruhig in einem Korb. Die Trauer, den Verlust seiner Mutter und die trau­ma­ti­sie­renden Erleb­nisse der zurück­lie­genden Tage hat der Kleine noch lange nicht verar­beitet. Doch mit viel Liebe und Fürsorge hoffen wir, dass es für ihn leichter wird.

Dürfen wir Aiko vorstellen?

Am 23. März wurde uns ein drittes Orang-Utan-Baby von der Natur­schutz­be­hörde BKSDA über­geben. Noch hat das neun Monate alte Weib­chen keinen Namen erhalten. Ein Bauer aus dem Dorf Muroi, Kapuas Regency in Zentral-Kali­mantan hatte das Baby entdeckt. Der Bauer behaup­tete, den Säug­ling gefunden zu haben, als er beim Fischen war. Er habe sich etwa eine Woche um das Orang-Utan-Mädchen geküm­mert und sie mit Milch­pulver gefüt­tert, ehe er sie frei­willig der Behörde übergab. 

Das kleine Mädchen ist neun Monate alt
Aiko ist neun Monate alt

Unsere Tier­ärzte stellten fest, dass sich der kleine Orang-Utan in einem guten Gesund­heits­zu­stand befand – mit einem großen Appetit auf Bananen und Milch. Das Mädchen befindet sich jetzt im BOS-Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng mit Onyer und Rawang in Quaran­täne. Einige Test­ergeb­nisse aus dem Labor stehen noch aus. Und natür­lich auch die Namensgebung.

Der Lebens­raum wird immer knapper

„Die drei Orang-Utan-Babys, die wir jetzt in wenigen Wochen aufge­nommen haben, zeigen, dass die Abhol­zung und unver­ant­wort­liche Ausbeu­tung der Wald­öko­sys­teme auf Borneo immer noch anhalten“, sagt Denny Kurniawan, Program-Manager des Rettungs­zen­trums Nyaru Menteng. „Denn die Zerstö­rung ihrer Lebens­räume ist es, die wilde Orang-Utans dazu zwingt, auf der Suche nach Nahrung in mensch­liche Gärten und Felder zu wandern – was zu Mensch-Wild­tier-Konflikte führt.“ 

Aus diesem Grund ist die Aufklä­rung der Menschen auf Borneo ein wich­tiger Teil unserer Arbeit. Wenn Orang-Utans auf der Suche nach Nahrung auf den Feldern der Bauern auftau­chen, müssen diese wissen, was zu tun ist. Nämlich BOS oder die Behörden infor­mieren, statt zur Waffe zu greifen, um ihr Einkommen oder die Versor­gung ihrer Familie zu schützen. 

Mit Aufklärung Orang-Utans schützen
Mit Aufklä­rung Orang-Utans schützen

„Keiner der drei geret­teten Orang-Utans hatte körper­liche Verlet­zungen wie Stich- oder Schuss­wunden“, berichtet Dr. Agus Fahroni, Tier­arzt in Nyaru Menteng. „Ramangai litt jedoch unter einer schweren Dehy­drie­rung, da die Menschen, die ihn gefunden hatten, nicht wussten, wie man einen Orang-Utan richtig versorgt.“ Jetzt erholen sich der Säug­ling und die beiden anderen Babys hoffent­lich bald von ihrem erlit­tenen Trauma. Ein Heilungs­pro­zess der lange dauern kann. „Ange­sichts ihres stabilen körper­li­chen Zustands und ihres gesunden Appe­tits sind wir zuver­sicht­lich, dass sie nach Been­di­gung ihrer Quaran­täne den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess durch­laufen können“, meint Dr. Agus Fahroni hoffnungsvoll. 

Das kleine Mädchen hat zum Glück Appetit
Aiko hat zum Glück Appetit

„Die Nach­richt der drei­fa­chen Rettung erzeugt in mir Freude und Trauer zugleich: Freude, dem Arten­sterben drei Leben entrissen zu haben – Trauer, weil die Wahr­heit dahinter immer drei getö­tete Orang-Utan-Mütter bedeutet“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land. Und Denny Kurniawan ergänzt: „Mit bestehenden Einschrän­kungen unserer Arbeit, zu denen uns die COVID-19-Pandemie noch immer zwingt, brau­chen wir zuneh­mend Unter­stüt­zung von allen Seiten und aus allen Berei­chen, um unsere Bemü­hungen zum Schutz der Orang-Utans und ihres Lebens­raums fort­führen zu können.”

 

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Orang-Utans lernen ein Leben lang

Orang-Utans lernen ein Leben lang

15 lange, beschwer­liche Stunden brau­chen wir, wenn wir von unserem Schutz­zen­trum Samboja Lestari zu unserer Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen aufbre­chen. Auf dem 80 Hektar großen von Menschen geschaf­fenen Eiland müssen unsere Orang-Utans unter natur­nahen Bedin­gungen beweisen, dass sie für ein Leben in der Wildnis bereit sind. Immer wieder streifen unsere Teams durch die Insel, um sich davon zu über­zeugen, dass es den Tieren gut geht und sie sich gut an ihre Umge­bung anpassen. Am aufwen­digsten ist es dabei, genau zu beob­achten, wie unsere Schütz­linge sich verhalten.

Desi legt sich gern ins gemacht Nest

Einer dieser Orang-Utans auf Juq Kehje Swen ist Desi. Das ausge­wach­sene Weib­chen wurde im Sommer 2019 auf die Insel gebracht, weil sie nach ihrem lang­jäh­rigen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess bereit für den nächsten Schritt zu sein schien. Jedoch: In den mehr als andert­halb Jahren, die Desi nun schon auf dem Eiland lebt, wurde sie nie dabei gesichtet, wie sie sich ein Schlaf­nest baute. Statt­dessen machte sie es sich lieber in bereits bestehenden, ausge­dienten Nestern ihrer Nach­barn für die Nacht gemüt­lich. Das war ein Problem, denn der Bau eines Schlaf­nestes ist eine der Voraus­set­zungen für die Auswilderung.

Neugier ist eine wichtige Voraussetzung zum Lernen
Neugier ist eine wich­tige Voraus­set­zung zum Lernen

Lebens­langes Lernen auch bei Orang-Utans

Eines Morgens über­raschte Desi ihre Beob­achter, als sie aus einem frischen Nest auftauchte. Es war etwas unor­dent­lich geflochten und sah weniger stabil aus – was darauf hindeu­tete, dass hier ein noch uner­fah­rener Orang-Utan am Werk war. Etwa Desi? Ein paar Tage später traf das Team dann noch­mals auf das Weib­chen. Wieder saß sie ganz in der Nähe eines neuen Nestes; kein anderer Orang-Utan weit und breit. Offenbar hatte sich Desi endlich abge­schaut, wie ein Nest gebaut wird.

Desis Nest versteckt in den Baumkronen
Desis Nest versteckt in den Baumkronen

Wir sind so stolz auf Desi, dass sie sich nun endlich auch diese so wich­tige Fähig­keit des Nest­baus zu eigen macht. Dass sie ihre Neugier darauf, neues zu lernen, nicht verloren hat und ihrer Frei­heit ein Stück­chen näher­ge­kommen ist. Mach weiter so Desi! Wir freuen uns darauf, deine Lern­fort­schritte weiter zu beob­achten und dich hoffent­lich schon ganz bald endgültig ziehen zu lassen.

Das Monitoring-Team auf Patrouille
Das Moni­to­ring-Team auf Patrouille

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Erste Rettung in 2021: Wildes Männ­chen umgesiedelt

Erste Rettung in 2021: Wildes Männ­chen umgesiedelt

Nach einem turbu­lenten 2020 begann das Jahr im Rettungs­zen­trum von Nyaru Menteng eher ruhig. Bis zu dem Tag Ende Januar, als der Anruf kam: Die indo­ne­si­sche Natur­schutz­be­hörde BKSDA hatte mehrere Meldungen über einen ausge­wach­senen Orang-Utan erhalten, der sich an der Stadt­grenze des rund 40 Kilo­meter entfernten Palangka Raya herum­trieb. Eine gefähr­liche Situa­tion. Denn je näher die Tiere den Menschen kommen und auf der Suche nach Nahrung eine „Bedro­hung“ für den Lebens­un­ter­halt der Menschen darstellen, desto höher steigt das Risiko, dass sie gewaltsam vertrieben werden.

Es gab viele Fragen zu klären: Wo genau wurde der Orang-Utan gesehen? Wie hat er sich verhalten? War er verletzt? Wie oft war er schon gesichtet worden? Die Infor­ma­tionen der lokalen Bauern waren zuerst wider­sprüch­lich. Doch nach und nach ergab sich ein konkretes Bild, und war klar: Der Orang-Utan musste gerettet werden. Gemeinsam mit der BKSDA machte sich unser Team aus Nyaru Menteng auf den Weg. 

Gesund­heits-Check-up gleich vor Ort

Das Männchen hatte leichtes Fieber
Das Männ­chen hatte leichtes Fieber

Sie trafen auf ein erwach­senes Männ­chen, dessen Alter sie auf über 25 Jahre schätzten. Auf den ersten Blick waren keine akuten Verlet­zungen zu erkennen. Der Gesamt­zu­stand war gut, er hatte ledig­lich ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Sein Body Condi­tion Score (BCS) – eine Maßein­heit, die den Ernäh­rungs­zu­stand bei Tieren bewertet – lag bei 4. Normal ist 3. Für ein ausge­wach­senes Männ­chen aber kein Grund zur Besorgnis. Der gründ­liche Check ergab, dass er sich irgend­wann mal den Mittel­finger an der rechten Hand gebro­chen hatte. Auch seine unteren Eckzähne waren vor längerer Zeit einmal beschä­digt worden, aber inzwi­schen wieder gut verheilt. Einzig die Körper­tem­pe­ratur des Männ­chens war bei der ersten Messung zu hoch, er hatte leichtes Fieber.

Ungleiche Begeg­nung zwischen Mensch und Tier

Welche Geschichte dieses Männ­chen hatte, wissen wir nicht. Auch nicht, warum er so nah an die Stadt­grenze heran­ge­kommen war. Sicher­lich teilt er das Schicksal vieler Wild­tiere, deren Lebens­raum immer mehr vom Menschen einge­nommen wird. Sind die Tiere dann auf Nahrungs­suche, treffen sie immer häufiger auf Menschen und es kommt zum Konflikt. In diesem Fall schien die Begeg­nung für den Orang-Utan jedoch glimpf­lich gelaufen zu sein.

Neues Zuhause im Wald

Als die Tier­ärzte nach kurzer Zeit erneut die Tempe­ratur des Männ­chens maßen, waren die Werte wieder im Normal­be­rich. Wir vermuten, dass der Stress der Rettung und die inten­sive tropi­sche Mittags­hitze die Tempe­ratur kurz­fristig ansteigen lassen hatten. Da er insge­samt fit war und wildes Verhalten zeigte, entschied die BKSDA, ihn umzu­sie­deln und sofort wieder in einem sicheren Wald auszu­setzen. Wir drücken dem Orang-Utan-Männ­chen die Daumen, dass er sich in seiner neuen Umge­bung schnell einlebt und gesund bleibt.

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Voraus­wil­de­rungs­insel beliebter Brut­platz für Wildvögel

Voraus­wil­de­rungs­insel beliebter Brut­platz für Wildvögel

Jedes Jahr ziehen Millionen von Wasser­vö­geln um den gesamten Globus. Um ihr Vorkommen, das Zugver­halten und die Entwick­lung ihrer Popu­la­tion zu doku­men­tieren, suchen jedes Jahr tausende — meist ehren­amt­liche — Vogel­kundler welt­weit den Himmel ab und führen ihre Beob­ach­tungen zusammen. Seit vielen Jahr­zehnten fließen ihre Daten in die „Inter­na­tio­nale Wasser­vo­gel­zäh­lung“ (WHZ) ein.

Erkennt­nisse sind Basis für Schutzstrategien

Die Wildvogelzählung findet einmal im Jahr statt
Die Wild­vo­gel­zäh­lung findet einmal im Jahr statt

Auch Indo­ne­sien liefert seit 35 Jahren Daten zu. Für die Erhe­bung arbeitet das indo­ne­si­sche Umwelt- und Forst­mi­nis­te­rium mit einem welt­weiten Netz an natur­kund­li­chen Einrich­tungen zusammen, unter anderem der „National Geogra­phic Society“. Die durch die Zählungen gewon­nenen Infor­ma­tionen helfen, den Status der welt­weiten Wasser­vo­gel­po­pu­la­tionen zu bestimmen. Gleich­zeitig können geeig­nete Schutz­stra­te­gien für Wasser­vögel und Feucht­ge­biete als ihre Lebens­räume zu entwi­ckelt werden.

Ciconia Stormi
Ciconia Stormi

Indo­ne­sien ist ein Para­dies für Vögel

In den riesigen Sumpf- und Mangro­ven­wäl­dern Indo­ne­siens ist eine enorme Viel­falt an Wasser­vö­geln auf Nahrungs­suche unter­wegs. Und sie haben reich­lich Auswahl! Auch unsere Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Sewen ist ein kleines Para­dies für alle mögli­chen Vogel­arten: Einge­bettet zwischen zwei Flüssen, ist die künst­lich ange­legte Insel    mit reichen Nahrungs­quellen ein idealer Lebens­raum auch für Wasser­vögel. Manche kommen zum Rasten oder Brüten immer wieder an diesen Ort zurück.

Aviceda Jerdoni
Aviceda Jerdoni

Bunte Viel­falt und seltene Arten

Auch unsere Beob­ach­tungs­teams unter­stützen die Zählungen jähr­lich. Und so waren unsere Mitar­beiter Anfang dieses Jahres wieder für drei Wochen auf der Insel unter­wegs. An sechs Stand­orten entlang der Fluss­ufer sowie fünf weiteren Beob­ach­tungs­posten im offenen Gelände sammelten sie die Daten von über 30 Vogel­arten – viele von ihnen sind als schüt­zens­wert oder gefährdet einge­stuft. So sahen sie zum Beispiel: Störche (Ciconia stormi), die Orien­ta­li­sche Heide­li­belle (Anhinga mela­no­gaster), der Stor­chen­schna­beleis­vogel (Pelar­g­opsis capensis), der Nashorn­vogel (Buceros rhino­ceros), der Kranz­horn­vogel (Aceros undu­latus), der Falten­horn­vogel (Aceros corru­gatus) und der Bulwer-Fasan (Lophura bulweri).

Egrette Garzetta
Egrette Garzetta

Alle gesam­melten Daten und Bilder fließen in das welt­weite Lang­zeit­mo­ni­to­ring ein. Wir danken unseren Teams vor Ort für ihre wert­volle Arbeit.

Anthracoceros Malayanus
Anthr­a­co­ceros Malayanus

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Aben­teuer Borneo mit Judi Dench

Unbe­rührte Tropen­wälder, seltene Insekten, wilde Orang-Utans und Kroko­dile – die Insel Borneo ist die dritt­größte der Welt und bietet Lebens­raum für viele einzig­ar­tige Tiere und Pflanzen. Die briti­sche Schau­spie­lerin Judi Dench bereist die arten­rei­chen Regen­wälder, Flüsse und Höhlen der majes­tä­ti­schen Tropen­insel, die mehr als 100 Millionen Jahre alt ist – und heute bedrohter denn je. 

Die renom­mierte briti­sche Schau­spie­lerin Judi Dench folgt ihrer Passion für Tier- und Umwelt­schutz und ergreift begeis­tert die Chance, auf eine aben­teu­er­liche Reise auf die Tropen­insel Borneo aufzu­bre­chen. Deren spek­ta­ku­läre Tropen­wälder bieten vielen seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Auf ihrer Reise durch Borneo steigt Judi in die Wipfel tropi­scher Bäume, erkundet das Meeres­leben in den Koral­len­riffen vor der Insel und wird Zeuge, wie der Dschungel nachts zu neuem Leben erwacht. Sie begegnet bedrohten Tier­arten wie dem Orang-Utan in freier Wild­bahn und besucht gewal­tige Höhlen, in denen wilde Fleder­mäuse hausen.

Der Raubbau am Tropen­wald hat jedoch gravie­rende Folgen für Borneo: Viele Arten sind durch den Anbau von Palmöl und das Schlagen von Tropen­holz mitt­ler­weile bedroht. Judi spricht daher mit Wissen­schaft­lern und Natur­schüt­zern, die die Flora und Fauna Borneos erfor­schen und mit Hoch­druck daran arbeiten, diese oftmals bedrohten Lebens­räume für die künf­tigen Gene­ra­tionen zu erhalten. Denn wie die Wälder des Amazonas, erfüllen auch die bedrohten Regen­wälder Borneos für die ganze Welt eine überaus wich­tige Funktion.

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