by Denitza Toteva | 22 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
In manchen Gebieten ist die Zahl der Insekten in den vergangenen Jahrzehnten um 75 Prozent gesunken. Vom Insektensterben ist die Rede. Es scheint, als ob keine Insektengruppe verschont bliebe: Libellen, Bienen, Käfer, Schmetterlinge — überall gibt es Verlierer. Andererseits tauchen in jüngster Zeit gerade in Südwestdeutschland immer mehr neue Arten auf.
Wie kommt das? Soll man sich darüber freuen, dass es weniger Mücken, Fliegen und Wespen gibt? Ist man verpflichtet, auch ihr Überleben zu sichern? Was muss getan werden, um die Insekten zu retten? Die SWR Doku macht sich auf die Suche nach den Hauptverantwortlichen für das Insektensterben. Ist es die Landwirtschaft? Der Klimawandel? Oder der Flächenfraß? Das neueste Werk des preisgekrönten Tierfilmers Jan Haft zeigt in eindrucksvollen Bildern, wie faszinierend Insekten sind und wie groß ihre Bedeutung für die Umwelt ist. Fachleute, die das Leben und den Rückgang dieser Tiergruppe erforschen, kommen zu Wort. Außerdem werden Initiativen gezeigt, die sich aktiv für den Insektenschutz einsetzen. Eine Aufgabe von immenser Tragweite, denn der Untergang der Insekten würde eine ungeahnte Kettenreaktion nach sich ziehen.
by Denitza Toteva | 22 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Der Kongo ist nach wie vor Rückzugsraum und Heimat für einige der wundersamsten Kreaturen unserer Erde. Tief im Inneren der dichten Urwälder leben unsere nächsten Verwandten: Drei der vier Menschenaffen-Arten beheimatet das Kongobecken. Mit außergewöhnlichen Aufnahmen gewährt die Sendung spannende Einblicke in eine der geheimnisvollsten Regionen der Erde.Lautes Trommeln hallt durch das Unterholz.
Aus den Tiefen des Dschungels stürzt ein Silberrücken — Anführer einer Sippe Flachlandgorillas. Doch er wird seinem Ruf als Macho nicht gerecht: Liebevoll kümmert er sich um seine Familie. Zwei weitere, nahe Verwandte des Menschen leben im Kongobecken. Und ihre Evolution hat der Kongo-Fluss entscheidend geprägt: Während die Schimpansen nördlich des Flusses leben, gibt es Bonobos ausschließlich auf der Südseite. Eingeschlossen von den Wassermassen des Kongo entwickelten Bonobos ihre eigene Gesellschaftsform — eine ganz andere als die der Schimpansen: Während Schimpansen gewalttätig werden können, um Konflikte zu lösen, nutzen Bonobos stattdessen Sex! Erstmals vergleicht der Film das Sozialverhalten der drei großen Primaten des Kongos — mit überraschenden Ergebnissen!
by Denitza Toteva | 13 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Die zerstörerischen Kräfte der Erde schufen ein Reich von unvergleichbarer natürlicher Schönheit: die Inselwelt Südostasiens. Sie gehört zu den vielfältigsten Regionen der Welt. Der unglaubliche biologische Reichtum ist das Ergebnis einer Jahrmillionen dauernden Kollision von Erdteilen.
Jeden Morgen versammeln sich Großfußhühner an den Hängen des Vulkans Tavurvur vor der Küste Neuguineas. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hineinzulegen. Die vulkanische Wärme übernimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigentümliche Nist-Methode ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdinneren für seine Zwecke nutzen kann. Vor etwa 25 Millionen Jahren kollidierten Australien und Asien, seitdem wurde unablässig Erdkruste ineinander verschoben, auseinandergerissen, zertrümmert. Ein Produkt dieser Kräfte ist die Insel Neuguinea. Sie ist ein Teil des australischen Kontinentalschelfs und beherbergt auch viele Tiere des fünften Kontinents, die hier aber ganz eigenartige Lebensweisen entwickelt haben: Kängurus klettern auf Bäume, während Tauben am Waldboden spazieren gehen. Als spezielle Folge der Kontinentalverschiebungen entstand hier auch die biologische Ausnahmeerscheinung der Paradiesvögel in 39 atemberaubenden Formen. Die Kollision zwischen Australien und Asien hatte auch enorme Auswirkungen auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauen Licht, und der größte Vulkanausbruch, seit es Menschen gibt, hat eines der reichsten Ökosysteme des Planeten geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Kontinent — Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel. Der Raum zwischen dem asiatischen und dem australischen Kontinent nennen die Biologen Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansammlung von Schiffbrüchigen, die im Verlauf von Jahrmillionen auf den Inseln strandeten. Auf Halmahera lebt der höchst ungewöhnliche Bänder-Paradiesvogel mit seinem extravaganten Federschmuck. Auf der Nachbarinsel Sulawesi leben Babirusas, eine Schweineart, die nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen zeigt, sondern auch die seltsamsten Zähne im ganzen Säugetier-Reich: riesige Hauer, die durch den Rüssel hindurch nach oben wachsen.
by Denitza Toteva | 6 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Die Welt erlebt derzeit das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Jeden Tag gehen 150 Arten verloren. Was sind die Gründe, und kann man die Lawine des Aussterbens stoppen? Die Vernichtung von Wäldern und die Ausbreitung der Landwirtschaft sind die Hauptgründe. Dirk Steffens zeigt, wie Naturschützer weltweit im Kampf für den Artenschutz immer ausgefallenere Methoden entwickeln.
Denn noch gibt es Möglichkeiten, dagegenzuhalten. Weltweit gibt es schätzungsweise rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Unzählige sind bis heute noch gar nicht entdeckt. Bei dieser Vielfalt stellt sich zwangsläufig die Frage: Wo soll Artenschutz ansetzen? Und welche Tierarten wollen wir retten? Welche müssen wir sogar im ureigenen Interesse retten? Manche Tiere stehen bei Schutzmaßnahmen mehr im Fokus als andere.
Beispielsweise Pandabären. Und um sie zu retten, ist kein Preis zu hoch, so werden sie sogar durch künstliche Befruchtung vermehrt. Im chinesischen Chengdu gibt es ein Forschungszentrum, das auf die Nachzucht von Pandas spezialisiert ist — ein aufwendiges und teures Unterfangen. In freier Wildbahn sind Pandas mittlerweile selten, es gibt nur noch rund 2000 Tiere. Und ihr Lebensraum schwindet. Da Pandas als Bambusfresser spezielle Ansprüche haben, ist ihr Verschwinden in freier Natur, wenn nichts geschieht, nur eine Frage der Zeit. Doch aussterben lässt man Pandas nicht, denn sie sind Publikumslieblinge in den Zoos auf der ganzen Welt. Dort landen die Pandas aus der Nachzucht. Die chinesische Regierung verleiht sie gegen eine Gebühr von rund einer Million US-Dollar pro Jahr. Artenschutz — oder nur ein großes Geschäft? Der Verlust von Lebensraum ist für den Panda und viele andere Tiere das Hauptproblem. Es gibt heute rund acht Milliarden Menschen auf der Erde, und die hinterlassen ihre Spuren auf dem gesamten Planeten. Dreiviertel der Landfläche weltweit sind durch den menschlichen Einfluss bereits stark verändert.
Auf Borneo in Südostasien dehnen sich die Flächen für Palmöl-Plantagen immer weiter aus, der Lebensraum der Orang-Utans schwindet. Das Überleben der größten Baumbewohner im ganzen Tierreich ist nicht nur durch Abholzung massiv bedroht, sondern auch durch illegalen Tierhandel. Nach Drogen‑, Waffen- und Menschenschmuggel ist der Wildtierhandel mit bedrohten Arten ein lukratives — wenn auch illegales — Geschäft weltweit. Die internationalen Schmugglerbanden verdienen damit jedes Jahr Milliarden Euro. Jeden Tag werden in Südafrika drei Nashörner von Wilderern getötet — nur wegen ihres Horns. Ein Kilogramm davon kostet auf dem Schwarzmarkt ungefähr 60 000 Dollar, etwa so viel wie derzeit ein Kilogramm Gold. Denn viele Menschen in Asien glauben an eine medizinische Wirkung von Nashornpulver. Dieser Aberglaube befeuert ein grausames Geschäft, das Wilderer skrupellos macht.
Sind Arten erst einmal fast ausgestorben, ist es äußerst aufwendig, in der Natur wieder stabile Populationen aufzubauen. Der Waldrapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Einst war der Ibisvogel in Mitteleuropa weitverbreitet, bis er im 17. Jahrhundert so stark gejagt wurde, dass er in seinen natürlichen Lebensräumen verschwand. Doch jetzt gibt es wieder Hoffnung: In Zoos ausgebrütete Waldrappe werden mit einer aufwendigen Strategie ausgewildert. Dabei stehen die Naturschützer vor einer großen Herausforderung: Waldrappe sind Zugvögel und lernen normalerweise von ihren Eltern, wie sie in ihr Wintergebiet kommen. Diese Aufgabe müssen nun menschliche „Zieheltern“ übernehmen. Mit Ultraleichtflugzeugen wollen sie die jungen Waldrappe über die Alpen nach Italien begleiten und ihnen so den Weg weisen. Eine knapp zweiwöchige Mission mit ungewissem Ausgang. Dirk Steffens zeigt, was der Mensch verliert, wenn Arten verschwinden, und was wir tun müssen, damit das fein abgestimmte Netzwerk der Natur keine Löcher bekommt, die nicht mehr zu reparieren sind. Er geht der Frage nach, welche Arten Schlüsselpositionen in diesem Netzwerk haben — und was der Mensch überhaupt vom Wert einzelner Arten wissen kann.
by Denitza Toteva | 8 Jun 2021 | Alt, TV Tipps
Die biologische Vielfalt auf der Erde ist in Gefahr — rund eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Weltweit kämpfen Menschen dafür, mit neuen Ansätzen die Biodiversität zu schützen und zu stärken. Wenn Christina Grätz ein ganzes Ameisenvolk umsiedelt, macht sie das mit den bloßen Händen.
Die Diplom-Biologin wird gerufen, wenn die Nester der geschützten Insekten den Menschen im Weg sind. Grätz kennt die Relevanz der Ameisen für die Ökosysteme und will so viele Individuen wie möglich retten.