Im ostmalaysischen Bundesstaat Sabah liegt eine der letzten unberührten Gegenden der Insel Borneo. In der von Rodungen und Pflanzungen verwüsteten Region bietet das weitläufige Feuchtgebiet von Kinabatangan einen Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Arten, von denen einige vom Aussterben bedroht sind. In einem empfindlichen ökologischen Gleichgewicht müssen sich dort Waldnashörner, Orang-Utans und die kuriosen Pygmäen-Elefanten ständig den wechselhaften Launen des Wassers beugen.
Das Schutzgebiet Kinabatangan im Nordosten von Borneo bildet eine Übergangszone zwischen Land und Meer. Es wird auch „Geschenk der Erde“ genannt und entstand vor 70 bis 100 Millionen Jahren. Damit gehört der Wald von Kinabatangan — wie alle Waldgebiete Südostasiens — zu den ältesten erhaltenen Naturräumen der Erde überhaupt. Im Laufe der Zeit hat der Wasserkreislauf eine ganze Reihe unterschiedlicher Feuchtbiotope zwischen der Küste bei Sulu und dem Landesinneren geschaffen. Mehrmals jährlich vermischen sich Salz- und Süßwasser in den Wasserläufen und sorgen für den Erhalt einzigartiger Ökosysteme, die einer außergewöhnlichen Vielfalt an Lebewesen eine Heimat bieten.
Weitere Sendetermine: 23.1.2021 8:00 und 18:00 Uhr
Wunder Regenwald In jeder Minute wird ein Stück Regenwald so groß wie 35 Fußballfelder zerstört. Mit Motorsägen und Bulldozern verschwinden jeden Tag unwiederbringlich schützenswerte Natur für neue Holzmöbel oder für noch mehr Palmöl- und Soja-Plantagen. Es werden nicht nur die Bäume vernichtet, sondern auch der Lebensraum für Millionen Tiere.
Außerdem hat die stetige Abholzung des Regenwaldes hat negative Auswirkungen auf das Klima der Erde. Für „ERDE AN ZUKUNFT“ will Felix herausfinden, welches Naturwunder der Regenwald darstellt und wie er für die Zukunft geschützt werden kann.
Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen — gerade deshalb wollen und sollen sie die Zukunft aktiv mitgestalten. Und zwar nachhaltig. Doch nur mit dem nötigen Hintergrundwissen sind sie auch in der Lage dazu. Dabei unterstützt sie ERDE AN ZUKUNFT. Kindgerecht und spannend werden in dem neuen Format die Themen der Zukunft aufbereitet: von Umweltschutz über soziale Fragen bis hin zu technischen und Bildungs-Themen. So werden die Kinder animiert, über die Auswirkungen ihres Handelns nachzudenken und sich aktiv als Zukunftsmacher zu engagieren. Denn nur, wer informiert ist, kann auch etwas tun.
Ausgangspunkt jeder Sendung sind Wünsche und Fantasien von Kindern: Was sollte in der Zukunft anders, besser, schöner oder neu sein? Auf seiner monothematischen Reise macht sich Moderator Felix Seibert-Daiker zunächst auf den Weg dahin, wo Zukunft im Hier und Jetzt entsteht oder bereits erlebbar ist. Er begegnet Menschen, die heute schon um eine bessere Zukunft ringen, an der Umsetzung konkreter Ideen arbeiten oder neuartige Überlegungen anstellen. Im Studio demonstriert Felix anschaulich und unterhaltsam verblüffende Hintergründe zum jeweiligen Thema, erläutert Zusammenhänge und gibt Ausblicke.
Doch damit nicht genug: In einer comic-haften futuristischen Animationswelt trifft Felix als sein eigener Avatar auf den Avatar des Kindes, das mit seinem Wunsch zu Sendungsbeginn die Reise in die Zukunft initiiert hat. Gemeinsam finden sie in einem Was-wäre-wenn-Zukunftsszenario heraus, welche positiven wie auch negativen Folgen unser jeweiliges Handeln haben könnte. So regt ERDE AN ZUKUNFT seine jungen Zuschauer zum Nachdenken an und zeigt Optionen für nachhaltiges Verhalten auf. Und um dem Nachdruck zu verleihen, stellt Felix am Ende der Sendung Zukunftsmacher vor, die sich vorbildhaft und beispielgebend mit den beschriebenen Herausforderungen auseinandersetzen: Kinder oder Jugendliche also, die bereits aktiv sind, vor allem im Sinne von Nachhaltigkeit. Diese Kinder, aber auch engagierte Prominente, geben damit Anregungen zum Weiterdenken und Mittun.
Im Herzen Südostasiens liegt die tropische Insel Borneo. Auf der drittgrößten Insel der Welt fände Großbritannien gleich zweimal Platz. Ihre vielen unterschiedlichen Lebensräume beherbergen 60.000 Tier- und Pflanzenarten — wohl auf keiner anderen Insel findet sich eine derart große Artenvielfalt.
Im Herzen Südostasiens liegt die Tropeninsel Borneo. Sie ist mehr als doppelt so groß wie die Bundesrepublik und beherbergt die größte Artenvielfalt aller Inseln weltweit — von Flugechsen über Malaienbären bis zu Orang-Utans. Dank einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume wie Korallenriffen, Urwäldern und Hochgebirge leben auf Borneo mehr als 60.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen viele nur dort vorkommen. Borneos Küste ist von einem einzigartigen Lebensraum gesäumt: Ein weitläufiger Überschwemmungswald, durchzogen von einem Netzwerk von Wasserläufen. In diesem wasserdurchtränkten Dschungel hat sich ein außergewöhnliches Geschöpf entwickelt: der Nasenaffe. Die Urwälder im Inselinneren sind Heimat der Flügelfruchtgewächse Sie sind die größten Regenwaldbäume der Welt. Ein einziges Exemplar bietet Lebensraum für bis zu 1.000 Tier- und Pflanzenarten. Verglichen mit dem Nahrungsangebot in den Baumkronen ist der Boden des Regenwalds eher karg. Da es hier nur wenig Nahrung gibt, sind die Landsäugetiere auf Borneo deutlich kleiner als auf dem Festland. Das gilt auch für den außerordentlich seltenen Malaienbären. Mit knapp über einem Meter Länge ist er der kleinste Bär der Welt. Tief im Herzen Borneos, hoch über dem Regenwald, liegt ein weiterer wichtiger Lebensraum der Insel — das Hochgebirge. Um hier überleben zu können, haben sich einige Pflanzen zu Fleischfressern entwickelt. Die heftigen Niederschläge auf Borneo haben umfangreiche Höhlensysteme in den Boden der Insel gewaschen. Die Deer Cave ist so groß, dass ein Passagierflugzeug hindurchfliegen könnte. Hier leben Millionen von Fledermäusen, die ein ganzes Ökosystem im Gleichgewicht halten. Mehr als 10.000 Jahre lang war diese Artenvielfalt durch die isolierte Lage der Insel geschützt, doch der industrielle Holzeinschlag hat alles verändert. Wie lange können die hier heimischen Orang-Utans bei fortschreitender Zerstörung ihres Lebensraums noch überleben?
Im tropischen Regenwald auf Borneo tobt das Leben. Nicht nur am Boden, auch in den Baumwipfeln herrscht ein reges Treiben. Dort wohnt das Spitzhörnchen, das sich seine Nahrung im Mangostanbaum sucht. Auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, lebt das Büscheläffchen. Es hat seinen Lebensraum von Urwald an den Rand der Städte verlegt, wo es von dem lebt, was die Menschen wegwerfen.
Kleine Tiere wie sie brauchen aufgrund ihres Stoffwechsels alle zwei bis drei Stunden Nahrung. Entgegen der Annahme ist Futter für die kleinen Pelztiere in Wäldern jedoch knapp und die Beschaffung gefährlich. Während Spitzhörnchen in Indonesiens Urwäldern mit gefräßigen Bartschweinen und Orang Utans um die reifen Früchte des Mangostan-Baums konkurrieren, müssen Streifenhörnchen in den Weiten Nordamerikas mindestens hundert Eicheln sammeln, um den Winter zu überstehen. Während manche Hörnchen auf dem ehrlichen Weg versuchen, ihre unterirdische Speisekammer aufzufüllen, haben sich andere auf das Plündern der Depots ihres Nachbarn spezialisiert. Das bleibt nicht ungestraft. Wird der Dieb entdeckt, kommt es zum Kampf. Die wilden ober- und unterirdischen Verfolgungsjagden können sogar tödlich enden. Spitzhörnchen im indonesischen Dschungel müssen zwar nicht über den Winter kommen, haben aber trotzdem lange Durststrecken zu bewältigen. Denn die Bäume tragen nur saisonal Früchte und werden pünktlich zur Erntezeit von anderen Waldtieren abgeerntet. Leergefressene Bäume zwingen die winzigen Baum-Bewohner zu gefährlichen Expeditionen mit ungewissem Ausgang.
Seit über einem Jahr wandelt BOS gemeinsam mit dem Rhino and Forest Fund (RFF) sowie dem Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Sabah alte Ölpalmenplantagen in Regenwald um. Dieser neue Regenwald bildet einen Wildtierkorridor, der zwei Naturschutzgebiete verbindet. 8.000 Setzlinge auf den ersten 50 Hektar konnten bereits angepflanzt werden.
Habitatsvernetzung als Schlüssel der Biodiversität
Die Tropenwälder Borneos gehören zu den ältesten der Erde. Hier leben seltene Tierarten, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Doch ihr Lebensraum und damit ihre Zukunft ist bedroht: Jährlich werden auf Borneo weit über eine Million Hektar Regenwald vernichtet, größtenteils um Ölpalmen anzubauen. Die so entstandenen Monokulturen reduzieren die biologische Vielfalt in bedrohlichem Ausmaß. Sie gefährden hier lebende Tiere wie Orang-Utans, Zwergelefanten oder Bantengs, weil sie – neben der Reduzierung des Nahrungsangebotes – ehemals zusammenhängende Lebensräume zerschneiden. Für viele Tiere endet es mit dem Tod, wenn sie auf Nahrungssuche die Plantagen durchqueren und den Menschen zu nah kommen. Doch das Problem ist vor allem langfristig: Die Habitatzerschneidung führt dazu, dass die Tiere nur noch in ihrer ursprünglichen Gruppe bleiben, und der Genpool kontinuierlich schrumpft. Das ist einer der Hauptgründe für das Artensterben. Denn: Je höher die biologische Vielfalt, umso robuster ist die Art und kann sich besser an die Auswirkungen des Klimawandels oder an Krankheiten anpassen. Daher ist neben dem Schutz der verbleibenden Naturlandschaften und ihrer Wildtierbestände vor allem die Habitatvernetzung eine Schlüsselmaßnahme für den Erhalt der Biodiversität.
Ein Wildtierkorridor für die Artenvielfalt
Seit genau einem Jahr machen wir in Sabah genau das: Alte Ölpalmenplantagen werden aufgekauft und in Regenwald umgewandelt. Mit dem Projekt, das von BOS mitfinanziert und vom IZW wissenschaftlich begleitet wird, entsteht unter der Leitung des RFF ein rund 800 Meter breiter Wildtierkorridor zwischen zwei Schutzgebieten. „Ziel ist es, diese und weitere Schlüsselgebiete in naturnahen Regenwald zurückzuverwandeln, damit sie als Wildtierkorridore wertvolle natürliche Lebensräume schnellstmöglich verknüpfen, bevor es für bedrohte Arten wie den Orang-Utan, den Banteng, den Zwergelefanten und viele andere zu spät sein wird”, erklärt Robert Risch, Projektleiter und Vorstand vom RFF. Dafür hat der RFF, unterstützt von uns und weiteren Partnern, bereits 65 Hektar Wald- und Plantagenfläche erworben, um sie in die angrenzenden Schutzgebiete zu integrieren. So entsteht eine Fläche von rund 200.000 Hektar zusammenhängendem und geschütztem Regenwald.
Schon 8.000 Bäume gepflanzt
Die stolze Bilanz nach einem Jahr: Auf den ersten 50 Hektar sind bereits 8.000 Setzlinge gepflanzt. Sie stammen ausschließlich aus angrenzenden Waldgebieten und regionalen Naturwäldern – auch hier wird auf Artenvielfalt gesetzt: Bislang 32 verschiedene Baumarten aus 14 Familien wurden im zukünftigen Wildtierkorridor gepflanzt. Rund die Hälfte der Setzlinge gehören zur Familie der Flügelfruchtgewächse (lat. Dipterocarpaceen), die im Tieflandregenwald Borneos bis zu 80 Prozent des natürlichen Kronendachs stellen. Sie sind das Rückgrat des ursprünglichen Ökosystems. Andere Baumarten produzieren Früchte für Wildtiere oder verbessern die Bodenqualität durch die Anreicherung mit Stickstoff. Wieder andere treiben die Entwicklung eines geschlossenen Kronendachs voran. Auch eigenständig wiederkehrende Bäume werden in die Pflege mit einbezogen und tragen zur natürlichen Regeneration des Waldes bei. Zusätzlich angelegte Kleingewässer und Graslandschaften sollen zukünftig weitere Anlaufstellen für wilde Tiere wie Bantengs, Höckerstörche, Zwergelefanten, Orang-Utans und vielen anderen Arten bieten. Ziel ist es, mit dem naturnahen Regenwald eine Wildtieroase zu schaffen, die der enormen Vielfalt der ursprünglichen Wälder Borneos so nahe wie möglich kommt.
Ein Projekt mit Zukunft
Von dem Projekt profitiert auch die lokale Bevölkerung. Von Anfang an unterstützen Bewohnerinnen und Bewohner einer benachbarten Dorfgemeinschaft beim Pflanzen der Setzlinge und kümmern sich um ihre Pflege. Langfristig wird durch den neuen Waldkorridor auch eine bessere Wasserqualität der angrenzenden Flüsse erwartet – Fisch- und Garnelenzucht sind die Haupteinnahmequellen der ansässigen Fischerdörfer.
Das Projekt soll weiter wachsen: Der RFF plant, zusammen mit seinen Partnern weitere Plantagenflächen auf Borneo zu erwerben, und sie ebenfalls in naturnahen Regenwald umzuwandeln. „Hier in Sabah können wir ganz konkret einen Beitrag für den Erhalt von Orang-Utans, Zwerg-Elefanten, Nasenaffen, Malaien-Bären und anderen bedrohten Wildtieren leisten. Was wir bisher schon erreicht haben, ist ein toller Erfolg. Die Renaturierung von Agrarflächen ist ein unverzichtbares Element in einer Gesamtstrategie zum Schutz der Biodiversität. Und gerade in Zeiten von Corona ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland.
Werden auch Sie zum Regenwald-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, weitere Flächen zu sichern und diese in Regenwald umzuwandeln. Für die Orang-Utans, die Artenvielfalt und das Klima. Jeder Beitrag hilft.
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