Der wilde Norden Sumatras

Der wilde Norden Sumatras

Sumatra, eine indo­ne­si­sche Haupt­insel, ist die sechst­größte Insel der Welt. Sie erstreckt sich über 1700 Kilo­meter von Nord­west nach Südost und ist bis zu 370 Kilo­meter breit. Der Äquator über­quert die Mitte der Insel. Sumatra ist größ­ten­teils von tropi­schem Regen­wald bedeckt, der 2004 in die Liste des UNESCO-Welt­na­tur­erbes aufge­nommen wurde.

Entspre­chend viel gibt es zu entde­cken. Der Film lädt zu einer Reise durch den Norden ein. In den Wäldern lebt eine große Viel­falt von Tieren und Pflanzen. 3500 Pflan­zen­arten wurden im Park gezählt, darunter viele ende­mi­sche Orchi­deen und Farne. Hier ist auch der durch Jagd, Abhol­zung und Tier­handel vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utan zu Hause. Bukit Lawang, ein kleiner Ort am Rande des Natio­nal­parks, ist bekannt für seine Projekte zum Schutz der Affen. Das machte den Ort zur belieb­testen Touris­ten­at­trak­tion in Sumatra. Von dort starten Dschungel-Touren, bei denen man die Orang-Utans, die soge­nannten Wald­men­schen, hautnah erleben kann. Sehens­wert ist auch der Tobasee, einer der größten und tiefsten Berg­seen der Welt. Der größte See in Südost­asien liegt in 900 Meter Höhe und ist mehr als doppelt so groß wie der Bodensee. Vor etwa 75 000 Jahren ist er durch einen gewal­tigen Vulkan­aus­bruch entstanden. Der See inmitten einer bein­dru­ckenden tropi­schen Vege­ta­tion ist ein beliebtes Urlaubs­ziel für Ausländer und Indo­ne­sier. Die Insel Samosir, mitten im Tobasee, ist das kultu­relle Zentrum der Toba-Bataker. Ihre Schiffs­häuser sind aus Holz und auf Stelzen gebaut und mit weit ausla­denden, geschwun­genen Dächern pracht­voll verziert. Die Tochter des Königs ist Frem­den­füh­rerin und zeigt gerne ihr Haus. Die Film­reise durch den Norden Suma­tras führt weiter zur südli­chen Insel Beli­tung. Dort gibt es angeb­lich die schönsten Strände im ganzen Insel­reich. Bei einem Insel­hop­ping auf die kleinen vorge­la­gerten Inseln kann man die beein­dru­ckenden Fels­for­ma­tionen aus Granit bestaunen. Sie sehen aus wie Tiere: über­di­men­sio­nale Vögel, Schild­kröten, Tiger, dazwi­schen strah­lend weiße Sand­bänke. Das kris­tall­klare Meer lädt zum Schnor­cheln ein. Zu sehen sind zahl­reiche Koral­len­bänke und bunte Fischschwärme.

Tiere aus Kali­mantan: Der Gibbon

Tiere aus Kali­mantan: Der Gibbon

Kali­mantan ist der indo­ne­si­sche Name für die Insel Borneo, der dritt­größten Insel der Welt nach Grön­land und Neuguinea. Kali­mantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natür­lich mit unzäh­ligen anderen Tier­arten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaa­rigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihen­folge immer mal wieder einige dieser faszi­nie­renden Geschöpfe vorstellen. Diesmal fliegen wir mit den Gibbons durch den Regenwald.

Gibbons leben ausschließ­lich in Südost­asien und bilden mit 20 Arten die Schwes­ter­gruppe der eigent­li­chen oder Großen Menschen­affen (zu denen biolo­gisch auch der Mensch gehört). Man nennt sie daher auch Kleine Menschen­affen. Mit einer Kopf-Rumpf­länge von je nach Art 45 bis 90 Zenti­me­tern und einem Gewicht von fünf bis maximal 15 Kilo­gramm sind sie auch deut­lich kleiner und leichter als ihre größeren Vettern. Wie alle Menschen­affen besitzen sie keinen Schwanz, weisen aller­dings Gesäß­schwielen auf. Sie schlafen daher auch sitzend in Astga­beln und bauen, anders als die Großen Menschaffen, keine Schlafnester. 

Borneo bietet gleich vier Gibbon­arten eine Heimat: Dem Östli­chen Borneo-Gibbon Hylo­bates fune­reus, dem Müller- oder Grau­gibbon H. Muel­leri, dem Weiß­bart­gibbon H. albi­barbis und dem West­li­chen Borneo­gibbon H. abbotti. Alle vier Arten sind in Borneo ende­misch, das heißt, sie kommen nirgendwo anders vor. 

In Malaysia, Brunei, Ost- und Nordkalimantan ist der Östliche Borneo-Gibbon zuhause
In Malaysia, Brunei, Ost- und Nord­ka­li­mantan ist der Östliche Borneo-Gibbon zuhause

Der Fami­li­en­name der Gibbons lässt sich mit „Wald­läufer“ über­setzen, was ihren Lebens­raum, aber nicht unbe­dingt die Art ihrer Fort­be­we­gung beschreibt. Mehr noch als Orang-Utans und andere Primaten sind sie an ein Leben in den Baum­kronen des Waldes ange­passt. Am Boden gehen sie aufrecht, wobei die langen Arme wie Balan­cier­stangen waag­recht gehalten werden. Ihre wahre Fort­be­we­gung findet jedoch hoch oben in den Bäumen statt. Gibbons haben das Schwing­han­geln oder die Brach­ia­tion, wozu wenn über­haupt nur Primaten anato­misch fähig sind, zur abso­luten Perfek­tion gebracht. Mit einer Hand umgreifen sie einen Ast, schwingen mit dem anderen Arm zum nächsten Ast und so fort. Flexible, federnde Äste geben ihnen zusätz­lich ordent­li­chen Schwung und Antrieb. Auf diese Weise bewegen sich Gibbons allein mit ihren Armen in oft mehrere Meter weiten Sprüngen durch die Baum­kronen, so dass man sie auch als „Wald­flieger“ bezeichnen könnte. 

Ob Orang-Utans die viel leich­teren Gibbons um deren scheinbar schwe­re­lose Flug­künste insge­heim beneiden, ist nicht bekannt, in jedem Fall aber gestaltet sich für Orang-Utans das Klet­tern wesent­lich aufwän­diger. Junge Orang-Utans müssen sich komplexe Tech­niken zur Fort­be­we­gung in den Bäumen von der Mutter abschauen, damit sie als Erwach­sene dann trotz ihres Gewichts sicher und effi­zient klet­tern können. 

Der Müller-Gibbon lebt im Südosten Borneos
Der Müller-Gibbon lebt im Südosten Borneos

Wie alle Gibbons ernähren sich auch die Borneo-Gibbons von Früchten, Blät­tern, Blüten und Insekten, letz­tere machen aller­dings nur einen geringen Anteil aus. Gibbons leben in der Regel paar­weise mit ein oder zwei Jung­tieren. Diese werden nach acht bis neun Jahren geschlechts­reif und verlassen dann ihre Familie. Das Eltern­paar vertei­digt sein Revier gegen Artge­nossen vor allem mit weithin schal­lenden, artspe­zi­fi­schen Rufen – Gibbons gehören zu den Sanges­künst­lern unter den Primaten. 

Einmal etabliert sind Gibbons sehr stand­ort­treu, oft sogar dann, wenn ihr Wald weit­ge­hend zerstört wurde, was sie beson­ders verwundbar macht. Den Regen­wald retten bedeutet also auch, diesen anmu­tigen Schwing­hang­lern und Baum­kro­nen­flie­gern eine Zukunft zu geben.

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Arten retten — Gegen das große Verschwinden

Arten retten — Gegen das große Verschwinden

Arten­ret­te­rInnen leben nicht nur ihren persön­li­chen Traum von Entde­ckung, Forschung, Wildnis und Tier­liebe – sie enga­gieren sich für uns alle. Denn: Wir alle teilen uns einen Planeten mit wilden Tieren, Pflanzen und Mikroben, die immer mehr in Bedrängnis geraten. Stirbt eine Schlüs­selart, gerät ein über Jahr­tau­sende perfek­tio­niertes Ökosystem ins Wanken. An der Hand der Ikone des Arten­schutzes, Dr. Jane Goodall, nähert sich der Film dem Kampf um den Erhalt der Biodi­ver­sität.Zoonosen durch Wild­tier­kon­takte über­tragen Viren an uns Menschen, die keine natio­nalen Grenzen achten. Der Mensch ist direkt von einem Arten­sterben betroffen, das heute Dutzende bis Hunderte Male schneller verläuft als im Durch­schnitt der letzten zehn Millionen Jahre. Doch die Darstel­lung der Spezies Mensch mit ihrem Streben nach Wachstum als uner­bitt­li­cher Vernichter der Arten­viel­falt ist auch ein Zerr­bild der Realität. Menschen – indi­vi­duell und orga­ni­siert – überall auf der Welt kämpfen täglich für den Erhalt, das Über­leben und das „Wieder­auf­er­stehen“ von Arten. Sie vermit­teln Hoff­nung und treten selbst in der abso­luten Gewiss­heit großer Dring­lich­keit dafür ein, die Situa­tion des Menschen als Teil des großen Ganzen endlich allen Menschen zu vermit­teln und verständ­lich zu machen: Es geht hier um uns alle. In vorderster Reihe dabei: die Prima­to­login Dr. Jane Goodall, die uns als 86-jährige Ikone des Arten­schutzes diesen sowohl in der Meta­ebene als auch in seiner Sinn­haf­tig­keit und Sinn­lich­keit erfahrbar und zugäng­lich macht.

Der Film ist bis zum 4. Februar in der arte Media­thek abrufbar.

Kielings wildes Afrika

Kielings wildes Afrika

Seit 25 Jahren bereist Andreas Kieling als Tier­filmer die Welt und berichtet von den schönsten Tier­pa­ra­diesen. In dieser Folge widmet er sich ausschließ­lich dem afri­ka­ni­schen Kontinent.Extreme jeder Art stehen immer wieder im Vorder­grund: Von der legen­dären Seren­geti und dem Mahale-Natio­nal­park in Tansania geht es ins äthio­pi­sche Hochland.

Von den Regionen rund ums Kap der Guten Hoff­nung weiter bis zum Addo-Elefanten-Natio­nal­park in Südafrika.Die Afri­ka­reise von Andreas Kieling startet in den weiten Gras­steppen der Seren­geti, dem Inbe­griff für afri­ka­ni­sches Tier­leben. Neben den bild­ge­wal­tigen Aufnahmen von Elefanten, Löwen, Fluss­pferden und Geparden gelingen auch die kleinen Geschichten am Rande: Löwen­babys spielen mit einer Schild­kröte Fußball.Im verwun­schenen Regen­wald der tansa­ni­schen Mahale-Berge macht sich Andreas Kieling auf die Suche nach unseren Verwandten. 800 Schim­pansen sind hier zu Hause, die letzte große frei lebende Popu­la­tion der Erde. Einblicke in ihr Fami­li­en­leben und ihre span­nenden Jagd­züge gibt es hier reichlich.Um die seltenen Äthio­pi­schen Wölfe geht es am nächsten Ziel. Andreas Kieling begleitet in den Bale-Bergen, der größten zusam­men­hän­genden alpinen Land­schaft des Konti­nents, den argen­ti­ni­schen Biologen Claudio Sillero-Zubiri. Der Wolfs­spe­zia­list bekämpft seit Jahren die Anste­ckung der Wölfe mit Tollwut durch die Hüte­hunde der Bauern.Rund ums Kap der Guten Hoff­nung macht der Tier­filmer Bekannt­schaft mit den riesigen Kolo­nien von Pelz­robben und Kaptöl­peln. Die Begeg­nung mit Bril­len­pin­guinen geht nicht ganz schmerz­frei ab. Der unge­heure Tier­reichtum dieser Region geht zurück auf das Zusam­men­treffen zweier großer Meeres­strö­mungen: dem kalten Bengue­lastrom und dem warmen Agulhasstrom.Im südafri­ka­ni­schen Addo-Elefanten-Natio­nal­park begleitet Andreas Kieling eine Forscherin und wird zusammen mit ihr Zeuge, wie an einem Wasser­loch erwach­sene Elefanten ein kleines Kalb aus dem Schlamm retten.In der unver­gleich­li­chen Berg­welt des Simien-Natio­nal­parks in Äthio­pien endet die Reise. Die grasbe­wach­senen Hänge sind ein Para­dies für Spezia­listen wie Dscheladas. Die Blut­brust­pa­viane sind die einzigen Primaten der Welt, die ausschließ­lich auf dem Boden leben und sich rein vege­ta­risch ernähren. In dieser gran­diosen Natur­land­schaft kann Andreas Kieling die Tiere aus nächster Nähe beobachten.

Geheim­nisse Asiens — Die schönsten Nationalparks

Geheim­nisse Asiens — Die schönsten Nationalparks

Borneo — der Inbe­griff unbe­kannter, gefähr­li­cher Wildnis. Durch den malay­si­schen Bundes­staat Sabah im Norden Borneos fließt der Fluss Kina­ba­tangan. 560 Kilo­meter windet er sich durch Dschungel und Mangro­ven­wälder. Dort leben Orang-Utans, Elefanten, Kroko­dile und Nasen­affen. Aber die Arten­viel­falt ist bedroht: Immer mehr Regen­wald muss Palmöl-Plan­tagen weichen.

Auf der Suche nach Nahrung durch­queren Wild­tiere immer häufiger bewohnte Gebiete. Nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen dort ist das mit Gefahren verbunden.Tierärztin Laura Bene­dict von der Wild­life Rescue Unit kümmert sich deshalb intensiv darum, Elefanten scho­nend zu fangen und sie in unbe­wohnte Gebiete umzu­sie­deln — ein äußerst aufre­gender Job. Auch die Rangerin Mislin kämpft um das Über­leben der Wild­tiere. Seit 20 Jahren verbringt sie im Auftrag der Natur­schutz­or­ga­ni­sa­tion Hutan (zu Deutsch „Wald“) fast jeden Tag im Dschungel und beob­achtet insbe­son­dere die Orang-Utans. Ihre Analysen sind die Grund­lage für eine gezielte Auffors­tung des Regenwaldes.Viele Menschen am Kina­ba­tangan leben vom Fisch­fang. Auch Sharim Abdulla, dessen Familie seit Gene­ra­tionen schon Reusen im seichten Ufer­wasser auslegt, um Süßwas­ser­gar­nelen zu fangen. Das ist mitt­ler­weile ein extrem gefähr­li­ches Unter­fangen — denn die unter Natur­schutz stehenden Kroko­dile haben sich stark vermehrt und greifen immer öfter Fischer an.Die Doku­men­ta­tion zeigt, wie die Menschen am Kina­ba­tangan auf ganz unter­schied­liche Weise im Regen­wald leben und versu­chen, dieses einzig­ar­tige Natur­pa­ra­dies zu retten. Sie wollen beweisen, dass Natur­schutz und Wohl­stand auch in Malaysia sehr wohl vereinbar sind. Anders als in Nord­ame­rika oder Europa teilen sich in Asiens Natio­nal­parks oft Menschen und Tiere denselben Lebens­raum. Die fünf­tei­lige Reihe zeigt das gemein­same Über­leben und nimmt den Zuschauer vor dem Hinter­grund spek­ta­ku­lärer Natur­auf­nahmen mit auf eine exoti­sche Reise.