Nachhaltigkeit — ein Trendwort, aber auch ein Thema, das kontrovers diskutiert werden kann. Kann Nachhaltigkeit in einer Konsumgesellschaft überhaupt funktionieren? Können wir unsere Erde noch mit Elektroautos, fairer Kleidung und regionalem Essen retten? Wo liegt die Grenze zwischen guten Taten und Greenwashing?
Und wie soll eine nachhaltige Gesellschaft in einer globalisierten Welt überhaupt aussehen? Die einen verbinden Nachhaltigkeit mit einem positiven Wandel, mit einer neuen Generation, die sich für den Umweltschutz einsetzt.
Die anderen sehen sie als große Lüge und Verschleierung des schmutzigen Kerngeschäfts der multinationalen Konzerne. Mit unterschiedlichen Begegnungen geht der Film diesen Fragen nach und deckt dabei große Irrtümer der Nachhaltigkeit auf.
Malaienbären leben in den tropischen Regenwäldern Südostasiens und sind unter den Großbären die kleinste Art. Auch sie leiden unter der fortschreitenden Waldzerstörung und dem Verschwinden ihres Lebensraums. Der illegale Wildtierhandel tut sein Übriges: Ihr Überleben in freier Wildbahn ist zunehmend gefährdet – ein Schicksal, das sie mit den Orang-Utans teilen.
Ende der neunziger Jahre übergab das indonesische Forstministerium der BOS Foundation erstmals beschlagnahmte Malaienbären . Seither kümmern wir uns auch um diese pelzigen Allesfresser, die auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als gefährdet eingestuft werden.
Er ist der Kleinste unter den Großbären
Sie sind die Winzlinge in der Großbärenfamilie
Malaienbären sind relativ kleine, dunkelbraune bis schwarze Bären. Mit höchstens 1,40 Metern Körperlänge und 35 bis 65 Kilogramm Gewicht sind sie die Winzlinge in der Großbärenfamilie. Zum Vergleich: Ein amerikanischer Braunbär kann über 700 Kilogramm auf die Waage bringen. Die nachtaktiven Kletterer werden bis zu 30 Jahre alt und haben sich ausgezeichnet an ihre Lebensweise im Baum angepasst. Wenn sie am Boden unterwegs sind, laufen sie auf allen Vieren und drehen ihre Füße etwas nach innen.
Aktuell leben in unserem Schutzzentrum in Samboja Lestari 71 Malaienbären. Sie wurden uns von der BKSDA (Natural Resources Conservation Agency) von Ost- und Zentralkalimantan anvertraut, der für den Artenschutz zuständigen Regierungsbehörde auf Provinzebene. Die meisten von ihnen wurden illegal als Haustier gehalten und können nicht mehr ausgewildert werden.
In Samboja Lestari haben wir auf die Bedürfnisse der Malaienbären zugeschnittene großzügige Wald-Gehege: Hier werden sie gefüttert, sinnvoll beschäftigt und medizinisch versorgt. Anders als bei den Orang-Utans, bei denen der Tierarzt meist Krankheiten behandelt, sind es bei den Malaienbären vor allem Wunden und Verletzungen, die sie sich in Kämpfen untereinander zugezogen haben.
Um Konfliktsituationen vorzubeugen, werden die kleinen Raufbolde mit sogenannten Enrichment Tools sinnvoll zu beschäftigt. Dabei wird die Futtersuche mit ähnlichen Herausforderungen verbunden, wie sie die Bären in der Wildnis vorfinden würden. So wird beispielsweise Honig in Astlöchern und Insekten tief im Stamm versteckt. Tierarzt Agus Irwanto: “Im Grunde genommen kümmern wir uns um die Malaienbären auf ähnliche Weise wie um Orang-Utans, denn bei beiden geht es nicht nur darum, sich um ihre körperlichen Bedürfnisse zu kümmern, sondern auch um ihre sozialen und psychologischen.”
Auch die medizinische Betreuung gerhört dazu
Meist gibt es keinen Weg zurück in die Wildnis
Doch es gibt einen sehr wesentlichen Unterschied zu den rothaarigen Menschenaffen: Im Gegensatz zu den Orang-Utans ist es bei Malaienbären viel schwieriger, ihnen etwas beizubringen, ohne dass sie zu sehr an den Menschen gebunden werden. Und genau das macht es fast unmöglich, sie wieder auszuwildern.
Deswegen ist das Beste, was wir für sie tun können, ihnen adäquate Schlafhöhlen und möglichst große Gehege in waldreicher Umgebung zur Verfügung zu stellen. Und natürlich, ebenso liebevoll für sie zu sorgen, wie wir es auch für die Orang-Utans tun.
Malaienbären sind Allesfresser
Werden Sie zum Artenschützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Malaienbär, dem Regenwald und damit sogar auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Costa Rica: Über Jahrmillionen war die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika ein isolierter Lebensraum, in dem sich eine unglaubliche Artenvielfalt entwickeln konnte. In dieser Folge von „Speed of Life“ unternimmt das Kamerateam eine abenteuerliche Expedition in die Tiefen des tropischen Regenwaldes, um spektakuläre Bilder einer geheimnisvollen Tierwelt einzufangen.
Egal ob nachtaktive Baumschlangen, exotische Insekten, Pfeilgiftfrösche, Brüllaffen oder bissige Schnappschildkröten — der Überlebenskampf im Dschungel folgt seinen ganz eignen Regeln.
Tagtäglich gibt es Nachrichten über die Zerstörung der Natur durch den Menschen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich Überraschendes: Manchmal macht gerade der Mensch ein Überleben von Tieren und Pflanzen erst möglich — wenn er es richtig macht. Überall auf der Welt sind Unternehmer, Naturschützer und Wissenschaftler dabei, der Natur Platz zu machen. Und das Beste daran: Sie profitieren davon genauso wie die Umwelt.
In der Republik Kongo zeigt ein Holzunternehmen, wie man den Regenwald bewirtschaften kann, ohne ihn zu zerstören. Im Gegenteil: Durch die nachhaltige Bewirtschaftung leben in diesem Wald sogar mehr der bedrohten Gorillas als im benachbarten Nationalpark. Auch die Alpen verdanken ihre Artenvielfalt den Menschen, genauer den Bergbauern und Hirten, die seit Jahrhunderten das Vieh in die Berge treiben. Die Beweidung führt dazu, dass die Büsche die schönen Almen nicht überwuchern. Und in Ecuador machen Bauern ein gutes Geschäft mit Raubtieren, seitdem sie die dortigen Brillenbären schützen, statt sie zu schießen. Auch wenn die Bären manchmal ihr Vieh anfallen und dies finanzielle Verluste bedeutet, ziehen sie so viele Touristen an, dass sie für die Bewohner ein Gewinn sind. Und am Bodensee gelingt es einem engagierten Vogelkundler, das Vogelsterben nicht nur aufzuhalten, sondern sogar wieder mehr Vogelarten anzusiedeln.Es sind Mut machende, beispielhafte Geschichten, die zum Nachdenken und Schmunzeln anregen. Bezaubernde Naturlandschaften, amüsante Grafikanimationen und viele überraschende Fakten zeigen, dass es lohnt, sich für die Zukunft unseres blauen Planeten zu engagieren.
Nach den Auswilderungen geht die Arbeit von BOS weiter: Unsere Post-Release-Monitoring (PRM)-Teams folgen jeder Spur der „Neuen Wilden“. Sie wollen herausfinden, ob die Tiere sich in der neuen Umgebung einleben. Sie dabei aufzuspüren, ist manchmal eine echte Herausforderung – Orang-Utans bewegen sich hoch in den Bäumen, sind – abgesehen von der sehr engen Mutter-Kind-Beziehung in den ersten acht Jahren – fast immer allein unterwegs und dabei meistens eher geräuschlos.
Freet, Juve und Britney sind jetzt im Kehje Sewen Wald zu Hause
Freet hat sich gut an seine neue Umgebung angepasst
Im Kehje Sewen Wald begannen die Männchen Freet (27) und Juve (25) und das 28-jährige Weibchen Britney sofort nach ihrer Freilassung, die Gegend zu erkunden. Während Freet und Britney sofort über die Baumkronen in der Tiefe des Waldes verschwunden sind, konnte das PRM-Team mit Juve Schritt halten. Das Männchen erkundete seine Umgebung in aller Ruhe, kletterte auf einen Adinandra-Baum und verspeiste erst einmal ausgiebig Blätter und Früchte. Die Reise mit dem Helikopter hatte ihn offenbar hungrig gemacht. Nachdem der Hunger gestillt war, suchte Juve nach geeigneten Ästen, um sich sein erstes Schlafnest in Freiheit zu bauen. Die eigenständige Futtersuche und der Bau eines Schlafnests sind sichere Zeichen, dass Juve gut im Regenwald angekommen ist. Froh über diesen Erfolg kehrte das PRM-Team in sein temporär erbautes Camp in der Nähe des Auswilderungspunktes zurück.
Die frei gelassenen Menschenaffen zeigen artgerechtes Verhalten
Am nächsten Morgen wurden gleich drei Teams losgeschickt, um Juve, Freet und Britney zu finden und zu beobachten. Juve war noch immer in der Nähe seines Schlafnestes und daher einfach aufzuspüren. Das zweite Team traf auf Freet, der hoch oben in einem Rambutan-Baum saß; nicht weit von dem Ort entfernt, wo er tags zuvor frei gelassen worden war. Allerdings gefiel es dem imposanten Männchen gar nicht, von den Menschen beobachtet zu werden – immer wieder brach er Äste ab und warf sie auf das Beobachtungs-Team unter sich. Zwischen den kleinen Attacken pflückte er sich Früchte aus dem Baum und verspeiste sie genüsslich.
Juve zeigt Dominanz über den typischen Loncall
Dann war plötzlich aus der Ferne deutlich der Ruf eines anderen Männchens zu hören: Es war Juve. Er stieß einen langen, lauten Ruf aus und wartete auf eine Erwiderung. Freet schien das Signal anfangs zu ignorieren, doch dann antwortete er seinerseits mit einem Ruf – und es ging immer hin und her. Dieser sogenannte Longcall (hier zu hören) zeigt die Dominanz der Männchen in ihrem Revier an. Bis in den späten Nachmittag forderten sich Juve und Freet in ihrem Rufwettbewerb immer wieder heraus. Einmal war sogar ein weit entfernter Ruf von einem dritten, unbekannten, Orang-Utan zu hören. Freet und Juve verstummten erst, als sie sich niederließen, um ihre Schlafnester zu bauen.
Am nächsten Tag lokalisierte das dritte Team schließlich auch Britney. Sie näherte sich Juve, der ihr nach einer kurzen Annährungsphase dicht auf den Fersen blieb. Als das Weibchen kein großes Interesse an ihm zeigte, verschwand Juve wieder im Wald, um ihn allein zu erkunden.
Britney macht es sich im Baum gemütlich
Unsere Monitoring-Teams behalten die Tiere im Auge – so gut es geht
Freet, Juve und Britney scheinen sich vorbildlich in ihrem neuen Zuhause im Kehje Sewen Wald einzuleben. Sie sind bestens gewappnet für all die Abenteuer, die noch auf sie warten.
Auch von den anderen Orang-Utans, die wir jetzt im Bukit Batikap Schutzwald in Zentral-Kalimantan ausgewildert haben, gibt es positive Neuigkeiten: Nenuah, Noel, Hugus und Bali wurden von den Post-Release-Monitoring Teams bereits mehrfach gesichtet, und die Freiheit scheint ihnen gut zu bekommen. Derzeit warten wir noch auf mehr Informationen und Bilder, die dann mit dem Team-Koordinator direkt aus dem Regenwald kommen – dort gibt es kein Internet. Stada, Disha und ihr Sohn Deijo haben sich offenbar schon so gut an ihre neue Umgebung angepasst, dass sie unseren Monitoring-Teams bisher entwischen konnten. Doch wir bleiben dran.
Rückblick: Hier kommen unsere Neuen Wilden im Regenwald an
Noch warten weitere 400 Orang-Utans in unsren Rettungszetren auf Ihren ganz persönlichen Ruf der Freiheit. Bitte helfen Sie, auch diesen Orang-Utans ein Leben in ihrem wahren Zuhause zurück zu geben. Jeder Beitrag hilft.
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