Despot House­wives — Die Frauen der Diktatoren

Despot House­wives — Die Frauen der Diktatoren

Sie genießen Macht und Glamour: die Frauen berühmt-berüch­tigter Dikta­toren. Im Inter­view unter anderem: Dewi Sukarno, Ex-First-Lady Indo­ne­siens. Die schil­lernde Witwe ist bekannt für Randale und Skandale.

Eben­falls im Fokus: Feli­cidad Noriega, klep­to­ma­ni­sche Ex-First-Lady von Panama, und Grace Mugabe, prügelnde Präsi­den­ten­gattin aus Simbabwe. Außerdem: Nadeschda Krups­kaja, Genossin und Gefährtin Lenins. Sogar Stalin fürch­tete sie wegen ihrer scharfen Zunge. Dewi Sukarno ist 19 Jahre alt, als sie die Ehefrau des indo­ne­si­schen Präsi­denten Achmed Sukarno wird. Zunächst wird die Ehe vor der Öffent­lich­keit geheim gehalten, denn sie ist Japa­nerin und für das musli­mi­sche Indo­ne­sien viel zu frei­zügig. Doch die junge Frau genießt das glanz­volle Leben als First Lady, tritt selbst­be­wusst an der Seite ihres Mannes auf und ist Lieb­ling der Klatsch­presse. Unter Sukarnos Führung — er regiert von 1945 bis 1967 — wandelt sich die Repu­blik Indo­ne­sien inner­halb weniger Monate in eine Auto­kratie. 1967 wird er gestürzt. Nach Sukarnos Tod erobert die schöne Witwe den inter­na­tio­nalen Jetset und erhält einen unrühm­li­chen Spitz­namen: „Acid Tongue“, ätzende Zunge. Immer wieder macht Dewi Sukarno Schlag­zeilen mit Nackt­fotos, Prüge­leien und einem luxu­riösen Lebens­stil. Aber welche Rolle spielte sie während der Herr­schaft ihres Mannes? Wie sieht sie heute dessen Politik der „gelenkten Demo­kratie“? Und wie geht sie mit seinem Erbe um? Der Film zeichnet ihren Weg und den weiterer Dikta­toren-Gattinnen von der First Lady bis zum Leben als Witwe nach.

Rituale

Rituale

Die briti­sche Doku von 2018 zeigt, wie Rituale unser Verhältnis zur Natur beein­flussen. Für Völker wie die Inuit in der Arktis oder die Abori­gines in Austra­lien bedeuten über­lie­ferte Natur-Rituale das Über­leben. Aber auch modern lebende Kulturen in Japan, Indo­ne­sien und Portugal zollen der Natur mit ihren ganz eigenen Bräu­chen Respekt und erhoffen sich somit reiche Ernten, gute Geister und Schutzengel.

Die besten Frei­zeit­tipps: Affen­starke Blockbuster

Die besten Frei­zeit­tipps: Affen­starke Blockbuster

Die derzei­tige Corona-Krise zwingt die meisten Menschen dazu, konse­quent zu Hause zu bleiben. Neben Home-Office, Home-Schoo­ling und anderen Pflichten, die erle­digt werden wollen, bleibt da so manche freie Stunde, die sinn­voll genutzt werden kann.

Wie wäre es damit, gemeinsam Filme über Orang-Utans zu schauen, Bücher mit Geschichten aus dem fernen Asien zu lesen oder auch mal einem Hörspiel mit Geräu­schen aus dem Regen­wald zu lauschen? Das bringt der ganzen Familie Spaß, und alle können etwas dabei lernen. Wir wollen an dieser Stelle in loser Reihen­folge Tipps für eine abwechs­lungs­reiche Frei­zeit während und auch nach der Krise geben. 

Übri­gens, wer in den Online-Shops, die wir an manchen Stellen als Einkaufs­hilfe angeben, bestellt, kann damit sogar noch unsere Arbeit für die Orang-Utans unter­stützen. Ein Teil des Verkaufs­er­löses wird dann nämlich direkt an BOS weiter­ge­leitet. Und es kostet keinen Cent mehr! Wie es funk­tio­niert, erklären wir HIER.

Affen­starke Blockbuster

Klar, diese Filme möchten wir am liebsten wieder und wieder im Kino sehen. In Krisen­zeiten tut´s aber auch das Heim­kino. Ob Film­klas­siker aus Holly­wood oder beein­dru­ckende Doku — diese Streifen sind für die Ewigkeit.

Planet der Affen

Der Science-Fiction-Klas­siker “Planet der Affen” basiert auf dem gleich­na­migen Roman des fran­zö­si­schen Autors Pierre Boulle aus dem Jahr 1963. Insge­samt wurden seit 1968 neun Filme in diesem Universum ange­sie­delt, darunter ein Remake und eine Reboot-Reihe. Hier empfehlen wir die Trilogie. Sie besteht aus den Teilen “Prevo­lu­tion”, “Revo­lu­tion” und “Survival” und beschäf­tigt sich u.a. mit einem derzeit sehr aktu­ellen Thema: einem Virus und dem Kampf ums Überleben.

(u.a. bei buecher.de)

King Kong

Skull Island ist einer Legende nach der Ort, an dem der Riesen­go­rilla Kong sein Zuhause hat. Einige Entde­cker und Doku­men­tar­filmer reisen auf die Insel um sich von der Wahr­heit zu über­zeugen. Auf der Insel finden sie tatsäch­lich eine Reihe prähis­to­ri­scher Tiere und auch deren größten Feind Kong, der sich in die schöne Schau­spie­lerin Ann verliebt. Holly­wood-Block­buster von Oscar-Preis­träger Peter Jackson.

(z.B. bei thalia.de)

Tarzan — Die besten Abenteuer

Der größte Held des Dschun­gels ist zurück! Tarzan wuchs im Urwald auf und wurde von Affen groß­ge­zogen. Er kennt die Tier­welt und die Wildnis genau. Von der attrak­tiven Jane lernte er seine ersten Worte. Die hübsche junge Frau steht ihm seitdem in allen Aben­teuern bei. Natür­lich kann sich der Held aber auch auf seinen Tier­freund Cheeta verlassen, wenn es darum geht, sich für Recht und Gerech­tig­keit im Dschungel einzu­setzen. Acht Filme in einer Sammlung.

Filme: 1. Tarzan wird gejagt (Johnny Weiss­müller) / 2. Tarzan in Gefahr (Johnny Weiss­müller) / 3. Tarzan und das Skla­ven­mäd­chen (Lex Barker) / 4. Tarzan und die Dschun­gel­kö­nigin (Lex Barker) / 5. Tarzan und der schwarze Dämon (Gordon Scott ) / 6. Tarzan und die verschol­lene Safari (Gordon Scott ) / 7. Tarzan erobert Indien (Jock Mahoney) / 8. Tarzan und die goldene Stadt (Mike Henry)

(z.B. bei saturn.de)

Jane

“Nach Afrika gehen, mit Tieren leben. Das ist alles, worüber ich je nach­ge­dacht habe.“ – Jane Goodall. Der Oscar- und Emmy-nomi­nierte Regis­seur Brett Morgen nutzt einen Fundus von nie zuvor gese­henem 16mm-Film­ma­te­rial, das nach 50 Jahren aus den Archiven des National Geogra­phic gegraben wurde, um ein neues Licht auf die bahn­bre­chende Umwelt­schüt­zerin Jane Goodall zu werfen. Morgen, der vom Wall Street Journal als “der führende Revo­lu­tionär des Ameri­ka­ni­schen Doku­men­tar­films“ beschrieben wurde, erzählt Goodalls Geschichte ab 1960, als die 26-jährige Britin in einem entle­genen Gebiet des nord­west­li­chen Tansania ankommt, um Schim­pansen zu studieren. Ein Muss für Fans von Menschenaffen!

(u.a. bei amazon.de, auch als Stream bei Amazon Prime)

Jane´s Journey — Die Lebens­reise der Jane Goodall

Und noch einmal Jane Goodall. Mehr als 300 Tage im Jahr auf Reisen, fast jeden Tag an einem anderen Ort. Seit beinahe 25 Jahren ist dies das Leben der Jane Goodall. Von Afrika nach Nord­ame­rika, Europa bis hin zu den schmel­zenden Eiswüsten von Grön­land begleitet die Doku­men­ta­tion diese außer­ge­wöhn­liche Frau, deren Ziel es ist, unser Denken und Handeln nach­haltig zu verändern. 

(u.a. bei mediamarkt.de)

 

Wer durch unsere Frei­zeit­tipps auf den Geschmack gekommen ist, kein Problem. Jeder kann Orang-Utan-Unter­stützer werden! Mit einer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Eine Botschaft aus Borneo

Eine Botschaft aus Borneo

Von der aktu­ellen Lage in Indo­ne­sien berichtet Dr. Jamartin Sihite in der ersten Ausgabe des Podcasts #OUCast. Hören Sie, wie es den Orang-Utans und unseren Mitar­bei­tern in den BOS-Schutz­zen­tren jetzt geht, mit welchen beson­deren Heraus­for­de­rungen BOS nun umgehen muss und was er sich für die Zeit nach der COVID-Pandemie vor allem wünscht. 

Hier geht es zum #OUCast

 

 

Die Dayak Wehea-Kultur

Die Dayak Wehea-Kultur

Vor Kurzem hatte unser Commu­nity-Entwick­lungs­team von PT. RHOI die Möglich­keit eine Reihe von Inter­views mit einigen der in unserem Arbeits­be­reich in Muara Wahau lebenden Dayak Wehea durch­zu­führen. Wir hofften, dadurch weitere Einblicke in Kultur und Tradi­tionen der Dayaks zu erhalten.

Iden­ti­täts­un­ter­schei­dung von anderen subeth­ni­schen Dayak-Gruppen

Die meisten Einhei­mi­schen, mit denen wir spra­chen, erzählten, dass ihre Tradi­tionen sich von denen anderer subeth­ni­scher Dayak-Gruppen unter­scheiden. Das offen­sicht­lichste Beispiel ist ihre Sprache. Im tägli­chen Wort­schatz bezeichnen die Dayak Wehea den Morgen als “Guang Mas”, den Mittag als “Mae Dea”, den Nach­mittag als “Lanhop / Nehop” und den Abend als “Maedem / Mlam”. Zum Vergleich: Die glei­chen Wörter in Dayak Kayan — einer anderen subeth­ni­schen Gruppe in einem nahe gele­genen Gebiet — sind “jimaq”, “ngedau”, “leviq dau” und “malam”.

Dorfatmosphäre
Dorfatmosphäre

Im indo­ne­si­schen Borneo gibt es bis zu 405 subeth­ni­sche Dayak-Bevöl­ke­rungs­gruppen (Quelle: Pesona Indo­nesia). Das Volk der Dayak Wehea wurde jedoch bislang nicht offi­ziell als unab­hän­gige subeth­ni­sche Gruppe aner­kannt. Solch eine Aner­ken­nung ist jedoch bedeutsam, da sie es den Menschen in Dayak Wehea ermög­li­chen würde, ihre Tradi­tionen und Kultur offi­ziell zu schützen und zu bewahren. Vor allem in Bezug auf Sprache, Weis­heit, Kunst, Etikette und Gewohn­heits­ge­setze wäre dies bedeutsam.

Ein Gewohn­heits­ge­setz der Dayak Wehea ist das Tuhing, das es Außen­ste­henden verbietet, in bestimmten Zeit­räumen ohne entspre­chende Erlaubnis ein Dorf zu betreten. Wenn dieses Gewohn­heits­recht verletzt wird, wird die betref­fende Person mit einer bestimmten Geld­buße oder der Entrich­tung einer bestimmten Vieh­menge an Schweinen oder Hühnern bestraft.

Anders bei den Dayak Kayan: Dort werden dieje­nigen, die das Gesetz verletzen, an die Behörden über­geben und dann gezwungen, eine Buße in Form von Geld oder Wert­sa­chen zu zahlen, typi­scher­weise eine wert­volle Machete in Familienbesitz.

Pak Ledjie Be säubert die Statuen seiner Vorfahren
Pak Ledjie Be säubert die Statuen seiner Vorfahren

„Die Dayak Wehea-Tradi­tion ist eine Lebens­weise, die wir niemals hinter uns lassen können, selbst wenn wir jemanden aus einer anderen Dayak-Gruppe mit anderen Tradi­tionen heiraten. Die Zeiten mögen sich ändern, aber wir werden unsere Tradi­tionen beibe­halten und an unsere Kinder weiter­geben “, erklärte eine Mutter aus dem Dorf Dea Beq.

Werte des Lebens in einer Gemeinschaft

Laut Fajaria (auch bekannt als Ria), einer Kran­ken­schwester in einer kleinen öffent­li­chen Klinik im Dorf Diaq Lay, können die Tradi­tionen von Dayak Wehea Einfluss darauf haben, wie verschie­dene Mitglieder der Gemeinde inter­agieren. Die ältere Gene­ra­tion ist den Werten und Tradi­tionen immer noch treu, während viele der jüngeren Menschen beginnen, dieje­nigen zu über­sehen, die sie als zu streng oder unver­nünftig ansehen.

Interview mit Einwohnern
Inter­view mit Einwohnern

Eine alte Tradi­tion der Dayak Wehea ist es auch, dass sie während einer Reise gezwungen sein könnten anzu­halten oder sogar umzu­kehren, wenn sie einer bestimmten Schlange begegnen oder den Ruf eines spezi­ellen Vogels hören. Sie glauben, dass diese Ereig­nisse Pech bedeuten oder zumin­dest höchste zusätz­liche Vorsicht erfor­dern. Diese Art von Weis­heit wird von der jüngeren Gene­ra­tion als über­holt und veraltet angesehen.

Ledjie Be, der Sekretär von Lembaga Adat Besar Dayak Wehea (das große Haus der Dayak Wehea), versucht nun im Unter­be­zirk Muara Wahau, der die sechs Dörfer umfasst, eine Zoll­schule für Dayak Wehea einzu­richten. Er möchte, dass die Kunst und die tradi­tio­nellen Werte der Dayak Wehea formal gelehrt werden, damit das Wissen an jüngere Gene­ra­tionen weiter­ge­geben werden kann.

Die Tradi­tionen der Dayak Wehea legen großen Wert auf Team­ar­beit und gegen­sei­tige Unter­stüt­zung bei der Durch­füh­rung tägli­cher Akti­vi­täten. Dies zeigt sich im Ritual der Rodung, des Reis­pflan­zens und der Ernte­feste, die als Mbob Jengea bekannt sind. An dieser Tradi­tion sind alle Mitglieder der Dayak Wehea, sowohl junge als auch alte, als eine kollek­tive Einheit beteiligt. 

Kunst und Kultur

Zwar besteht die Sorge, dass Mitglieder der jüngeren Gene­ra­tion sich von den tradi­tio­nellen Werten von Dayak Wehea abwenden, doch scheinen einige immer noch aktiv an den Werten fest­zu­halten. Nehmen wir zum Beispiel Febby, ein Mädchen aus dem Dorf Diaq Lay, das häufig an Kunst­auf­füh­rungen und tradi­tio­nellen Veran­stal­tungen in allen sechs Dörfern der Dayak Wehea teil­nimmt. Sie liebt es, tradi­tio­nelle Tänze aufzu­führen und erhält zusammen mit ihren Freunden regel­mäßig Einla­dungen zu lokalen Festi­vals und Veran­stal­tungen. Außerdem unter­richtet sie tradi­tio­nellen Tanz in der außer­schu­li­schen Klasse ihrer Schule.

„Ich würde viel lieber den tradi­tio­nellen Dayak Wehea-Tanz tanzen als die modernen, auslän­di­schen Tänze, die meine Kollegen norma­ler­weise mögen. Es ist in Ordnung, sich für fremde Kultur zu inter­es­sieren, aber wir dürfen unsere eigene nicht vergessen “, betont Febby.

Dann gibt es noch Henri, einen jungen Mann aus dem Dorf Nehas Liah Bing, der einst ein Petkuq Mehuey war, eine lokale Bezeich­nung für einen Wächter des Wehea Protec­tion Forest, wo Orang-Utans wild und frei leben. Er trat zurück, um eine Ausbil­dung in Sama­rinda zu absol­vieren, kehrte aber später in seine Heimat­stadt zurück, um als Kartie­rungs­spe­zia­list im Dorf­büro zu arbeiten. Er enga­giert sich intensiv für die Erhal­tung und den Schutz der Kultur und der Wälder der Dayak Wehea.

Henrikus
Henrikus

Es ist wichtig, dass Tradi­tionen, Kulturen und alte Weis­heiten über Gene­ra­tionen weiter­ge­geben werden, um zu über­leben. Da wir jedoch wissen, dass es Menschen gibt, die sich für die Bewah­rung der Tradi­tionen und Bräuche der Dayak Wehea einsetzen, sind wir über­zeugt, dass diese lokale Bevöl­ke­rungs­gruppe noch viele Gene­ra­tionen über­leben wird. Henrikus, ein tradi­tio­neller Führer im Dorf Nehas Liah Bing, hofft sicher­lich, dass dies der Fall ist: „Unser Weg hat aus einem bestimmten Grund Hunderte von Jahren über­lebt. Er ist unsere Iden­tität und unser Über­le­bens­mittel. Wir können es uns einfach nicht leisten, ihn jetzt verschwinden zu lassen. “

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer! Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.