Von Schim­pansen und Menschen

Ohne ihren Kuschel­affen Jubilee, den Jane Goodall als Zwei­jäh­rige bekam, hätte sie viel­leicht nie Afrika bereist. Heute ist die Affen­for­scherin Jane Goodall eine Ikone: Für die Verhal­tens­for­schung, als Akti­vistin und auch als Vorbild für viele Frauen. Ende der 50er Jahre beginnt sie in Afrika Schim­pansen zu beob­achten. Ohne univer­si­täre Ausbil­dung und in einer Zeit, als Frauen oft keine Aussicht auf eine Karriere hatten.

Doch der Palä­on­to­loge Dr. Louis Leaky gibt ihr eine Chance und schickt sie nach Gombe in Tansania um Schim­pansen zu beob­achten. Ihre Entde­ckungen Anfang der 60er sind so bahn­bre­chend, dass die Wissen­schaft sie als Forscherin akzep­tieren muss. Seither hat sie nie aufge­hört, das Verhalten von Affen zu beob­achten und ihre Schlüsse daraus zu ziehen, die univer­si­täre Ausbil­dung holt sie in Cambridge nach.

Jane Goodall hat entdeckt, dass Schim­pansen Werk­zeuge herstellen und benutzen können, etwas, was vorher nur dem Menschen zuge­schrieben wurde. In den 80ern führt eine Konfe­renz über Schim­pansen und ihre Lebens­be­din­gungen dazu, dass Jane Goodall Umwelt­ak­ti­vistin wird. Seither bereist Jane Goodall die Welt, um über die Lebens­ver­hält­nisse der Tiere und Menschen zu spre­chen und auf den Klima­wandel aufmerksam zu machen. Da sage noch mal wer, Kuschel­tiere seien unnütz.

Für ARD Alpha und die Sendung ‚Von Schim­pansen und Menschen. Dr. Sibylle Anderl im Gespräch mit Dr. Jane Goodall“ hat die Wissen­schafts­jour­na­listin Sibylle Anderl mit Jane Goodall gespro­chen und nicht nur gelernt, wie Schim­pansen sich Hallo! sagen, dass sie Kriege führen oder Werk­zeuge machen können, sondern auch, dass Kind­heits­träume in Erfül­lung gehen können, wenn man sich nicht beirren lässt.

Zehn Orang-Utans fliegen mit dem Heli­ko­pter in die Freiheit

Zehn Orang-Utans fliegen mit dem Heli­ko­pter in die Freiheit

Wir sind über­glück­lich: Nach einem Jahr Corona-Zwangs­pause konnten wir in Zusam­men­ar­beit mit der indo­ne­si­schen Natur­schutz­be­hörde (BKSDA) zehn Orang-Utans aus unseren Rettungs­zen­tren die lang­ersehnte Frei­heit schenken. Mit dem Hubschrauber ging es unter erhöhten Hygie­ne­auf­lagen in die entle­genen und geschützten Auswil­de­rungs­wälder in Zentral- und Ostka­li­mantan. Hier beginnen die sieben männ­li­chen und drei weib­li­chen Orang-Utans nun ihr neues, wildes Leben.

Höchste Hygie­ne­stan­dards sorgten für noch mehr Sicherheit

Letzter Check vor der Abreise
Letzter Check vor der Abreise

Die Vorbe­rei­tungen für beide Touren waren dieses Mal ganz beson­ders penibel. Ein Team aus Medi­zi­nern, Biologen, Behörden und weiteren Experten hat ein strenges Hygie­ne­pro­to­koll für diese Auswil­de­rungen aufge­stellt. So konnten dieses Mal nur die absolut notwen­digen Begleit­per­sonen mit den Tieren auf Reisen gehen. Jeder, der in die Nähe der Orang-Utans oder ihrer Trans­port­kisten kam, musste entspre­chende Schutz­klei­dung tragen. Vor allem aber wurde durch den Trans­port über den Luftweg vermieden, Dörfer und Sied­lungen zu durch­queren. Das mini­mierte das Risiko einer gesund­heit­li­chen Gefähr­dung der Tiere inmitten der noch immer gras­sie­renden Pandemie noch mehr. Alle Auswil­de­rungs­kan­di­daten und ihre Begleit­per­sonen wurden vor der Abreise wieder­holt auf Corona getestet.

Auf dem Luftweg ins Herz des Regenwaldes

Es geht hoch hinaus
Es geht hoch hinaus

Am 16. Februar begann das Aben­teuer Frei­heit für die erste Gruppe: Nenuah, Bali, Hugus, Noel, Strada und Disha mit ihrem Sohn Deijo wurden für ihren Flug in die Frei­heit vorbe­reitet. Ziel: Der Schutz­wald Bukit Batikap in Zentral­ka­li­mantan. Bevor es in die Trans­port­kisten ging, wurde jedes Tier ein letztes Mal vom Tier­arzt unter­sucht und für die Reise mit Beru­hi­gungs­mit­teln leicht sediert. Gut gesi­chert wurden die Kisten dann auf die Autos geladen – und auf ging es zum Flug­hafen von Kuala Kurun, wo der gechar­terte Hubschrauber schon abflug­be­reit wartete. Die Orang-Utans wurden in ihren Boxen, die an einer Longline unter dem Hubschrauber hingen, direkt zu den Auswil­de­rungs­plätzen im Schutz­wald von Bukit Batikap geflogen. Knapp eine Stunde dauerte es, bis die Kisten auf dem impro­vi­sierten Lande­platz aufsetzten. Dort wartete schon das zuvor ange­reiste „Empfangs­team“ und verlud die Kisten für die Weiter­reise auf Boote.

In der Frei­heit angekommen

Die letzten Meter des Trans­portes geht es immer zu Fuß. Meist braucht es vier starke Personen, um eine Kiste durch das unweg­same Gelände zu tragen, beim Trans­port eines ausge­wach­senen Männ­chens gern auch mehr. Das ist echte Knochen­ar­beit. Doch alle Mühe ist vergessen, wenn sich dann die Trans­port­kisten öffnen, und die Tiere den letzten Schritt in ihr Leben in Frei­heit gehen. Es ist immer ein beson­derer Moment – für die Tiere sowieso, aber auch für die Menschen. Denn für diesen Moment arbeiten wir.

Jedes Tier hat seine eigene Geschichte

Nenuah vor ihrer Auswilderung

Nenuah vor ihrer Auswilderung

Eines der jetzt ausge­wil­derten Tiere ist das 19 Jahre alte Orang-Utan-Weib­chen Nenuah. Sie wurde vor vielen Jahren aus einem Vergnü­gungs­park in Thai­land gerettet und kam 2006 nach Nyaru Menteng, zusammen mit 47 anderen Orang-Utans. Vor Nenuah konnten nur sechs andere Tiere aus dieser 48-köpfigen Gruppe ausge­wil­dert werden. Die übrigen waren aufgrund ihrer langen Gefan­gen­schaft in Thai­land nicht in der Lage, die natür­li­chen Fähig­keiten und Verhal­tens­weisen zu erlernen, die für eine Auswil­de­rung erfor­der­lich sind. Doch Nenuah ist es gelungen, ihre Vergan­gen­heit zu über­winden und alles für ihr Leben im Regen­wald zu lernen.

190 Tiere sind im Schutz­wald von Bukit Batikap zu Hause

Alle ausge­wil­derten Tiere haben einen kleinen Sender unter der Haut, der es den Moni­to­ring-Teams vor Ort erlaubt, die neuen Bewohner aufzu­spüren und über die Zeit zu beob­achten. Auf diese Weise wird über­prüft, ob die Orang-Utans gut in ihrer neuen Heimat ange­kommen sind. Die Wahr­schein­lich­keit, dabei auch auf andere von uns ausge­wil­derte Tiere zu treffen, ist gar nicht mal so gering: 190 Orang-Utans hat BOS in den vergan­genen Jahren im Bukit Batikap Schutz­wald frei gelassen.

Nenuah rennt zielstrebig in den Wald
Nenuah rennt ziel­strebig in den Wald

Neue Bewohner auch für den Kehje Sewen Wald

Nur wenige Tage, nachdem die erste Gruppe sicher im Bukit Batikap Schutz­wald ange­kommen war, ging es für die zweite Gruppe auf die Reise: Auch für Britney und die beiden Männ­chen Freet und Juve ging es per Hubschrauber zu ihrer Auswil­de­rungs­stelle im Norden des Kehje Sewen Waldes im Osten von Kali­mantan. Dieser Teil des Regen­waldes ist noch schwerer zugäng­lich als die anderen Auswil­de­rungs­ge­biete der BOS Foun­da­tion. Ab einem bestimmten Punkt kommt man weder mit Autos noch Booten weiter – deswegen können wir die Orang-Utans hier nur mit einem Heli­ko­pter ans Ziel bringen.

Unsere drei Glücks­pilze haben einen langen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess im Schutz­zen­trum Samboja Lestari durch­laufen und sind nun bereit, in ihr neues, wildes Leben weitab von den Menschen zu starten. Mit ihnen haben insge­samt 121 von uns ausge­wil­derte Orang-Utans ein neues Zuhause im Kehje Sewen Wald gefunden.

Corona hat unsere Arbeit verändert

Volle Schutzkleidung auch beim Verladen
Volle Schutz­klei­dung auch beim Verladen

Aufgrund der nahen Verwandt­schaft zum Menschen (97 Prozent iden­ti­sche DNA), steht zu befürchten, dass sich auch Orang-Utans mit dem Corona-Virus infi­zieren könnten – auch wenn es bisher welt­weit noch keinen bestä­tigten Fall gab. Aus diesem Grund hat die BOS Foun­da­tion schon im März 2020 die Rettungs­zen­tren abge­rie­gelt und erhöhte Hygiene- und Sicher­heits­stan­dards einge­führt, um die Gesund­heit der Tiere und Mitar­beiter zu schützen. Auch Auswil­de­rungen wurden für rund ein Jahr ausge­setzt. Doch für die Rettung von in Not gera­tenen Tieren gibt es keinen Lock­down, und unsere Arbeit in den Schutz­zen­tren ging unter Berück­sich­ti­gung aller Auflagen die ganze Zeit weiter. In Zusam­men­ar­beit mit der Regie­rung und weiteren Experten ist es möglich gewesen, diese ersten Auswil­de­rungen seit Beginn der Pandemie durch­zu­führen. Dafür sind wir sehr dankbar. Denn aktuell warten in den BOS-Rettungs­zen­tren noch sehr viele Orang-Utans darauf, auch bald den Weg zurück in die Frei­heit gehen zu können.

Seit 2012 hat die BOS Foun­da­tion 478 Orang-Utans in zwei Auswil­de­rungs­ge­bieten in Zentral­ka­li­mantan (Schutz­wald Bukit Batikap und Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park) und einem in Ostka­li­mantan (Kehje Sewen Forest) ausge­wil­dert. Wir danken all unseren Spen­dern herz­lich für ihre Unter­stüt­zung, mit deren Hilfe wir diese Arbeit zum Arten- und Lebens­raum­schutz weiter voran­treiben können.

Noch warten weitere 400 Orang-Utans in unsren Rettungs­ze­tren auf Ihren ganz persön­li­chen Ruf der Freiheit.

Bitte helfen Sie, auch diesen Orang-Utans ein Leben in ihrem wahren Zuhause zurück zu geben. Spenden Sie noch heute und schenken Sie auch ihnen die Freiheit!

 

 

Wieder Nach­wuchs im Bukit Batikap Regenwald

Wieder Nach­wuchs im Bukit Batikap Regenwald

Es ist die Kirsche auf der Sahne­torte, die Krönung unserer Arbeit, der schönste Erfolg: Wenn ein ausge­wil­derter Orang-Utan in Frei­heit ein Baby bekommt. Es ist einfach der ulti­ma­tive Beweis, dass unsere Arbeit für die Wald­men­schen, im wahrsten Sinne des Wortes, fruchtet. Denn was könnte es Schö­neres geben, als dass ein Orang-Utan, der mit uns den Weg in die Frei­heit gegangen ist, in der Wildnis den Bestand seiner ganzen Art sichert, indem er Nach­wuchs bekommt?!

Ende letzten Jahres war unser Moni­to­ring-Team wieder im Bukit Batikap Schutz­wald unter­wegs. Das machen die Kollegen regel­mäßig, denn es ist wichtig, dass wir von Zeit zu Zeit prüfen, ob es unseren ehema­ligen Schütz­lingen auch gutgeht. Gleich­zeitig sammeln wir wissen­schaft­liche Daten und wich­tige Erkennt­nisse, die uns bei unserer Arbeit mit den Orang-Utans helfen.

Inung über­rascht uns mit einem Baby

Mit dem obli­ga­to­ri­schen Ortungs­gerät ausge­stattet machten sie sich also auf die Suche nach unseren Alumni und stießen auf Inung. Dieses Orang-Utan-Weib­chen hatten wir acht Jahre zuvor ausge­wil­dert. Und dieses Wieder­sehen über­stieg alle unsere Erwar­tungen. Denn an Inungs Körper klam­merte sich ein winzig kleines Orang-Utan-Baby.

Welches Geschlecht das Baby wohl hat?
Welches Geschlecht das Baby wohl hat?

Wir gehen davon aus, dass das Kleine (wir konnten leider noch kein Geschlecht bestimmen) unge­fähr ein viertel bis halbes Jahr alt ist. Es konnte zumin­dest schon seine Arme nach Ästen ausstre­cken und war sogar in der Lage, sich an den Rücken seiner Mama zu hängen. Wir beschlossen kurzer­hand, Inungs Baby „Indie“ zu nennen – das passt für Jungen und Mädchen. Und wir freuen uns schon sehr darauf, heraus­zu­finden, ob es denn nun weib­lich oder männ­lich ist.

Beiden scheint es sehr gut zu gehen

Denn obwohl unsere Kollegen dem Mutter-Kind-Gespann ganze zwei Tage lang durch den Regen­wald folgten, erhielten sie keine Chance, einen genaueren Blick auf das Baby zu erha­schen. Dafür bekamen die Mitar­beiter einen guten Über­blick über den Spei­se­plan von Inung. Sie nahm unter anderem Meranti(Shorea)-Kambium und ‑Früchte, Lorbe­er­früchte, junge Lianen­blätter, Mark von wildem Ingwer und Termiten zu sich.
Auch an sozialen Kontakten mangelte es Inung nicht, denn sie traf sich mit ihrer erst­ge­bo­renen Tochter Indah und legte auch einen Krab­bel­grup­pen­treff mit Mutter-Kind-Gespann Cindy und Stellar ein. In jedem Fall machten sowohl Inung als auch Indie einen wirk­lich guten Eindruck und wir sind mächtig stolz auf das neue Mutter­glück. Wir können es kaum erwarten, weitere Beob­ach­tungen zu machen, und Sie über die zwei auf dem Laufenden zu halten.

Körperkontakt ist wichtig
Körper­kon­takt ist wichtig

Unser Ziel ist, die Popu­la­tion zu stärken

Inung und Indie erfüllen eine unge­mein wich­tige Aufgabe im Regen­wald Borneos: Sie sichern den Fort­be­stand ihrer vom Aussterben bedrohten Spezies. Möchten Sie uns helfen, weitere Orang-Utans auszu­wil­dern und ihnen so die Möglich­keit geben, die Popu­la­tion zu stärken. Dann spenden Sie noch heute. Vielen Dank!

 

Dilla, Mawas und Jeliva sind auf die Schutz­insel umgezogen

Dilla, Mawas und Jeliva sind auf die Schutz­insel umgezogen

Die drei Orang-Utan-Weib­chen Dilla, Mawas und Jelive sind auf die „Pflegeheim“-Insel Badak Kecil umge­zogen – damit leben jetzt zehn nicht auswil­der­bare Orang-Utans auf dem kleinen Eiland, das zu den über­wachten und gesi­cherten „Salat Islands“ gehört. Die drei Weib­chen zwischen 13 und 17 Jahren haben ihren Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess in Nyaru Menteng durch­laufen – doch leider konnten sie nicht alle Fähig­keiten ausbilden, die für ein unab­hän­giges Leben in der Wildnis notwendig sind. Wie so oft, steckt meist eine trau­rige Geschichten dahinter…

Eine Geschichte wie diese: Ein Mädchen wird viel zu früh seiner Mutter beraubt, lebt vier Jahre lang in häus­li­cher Gefan­gen­schaft, wird endlich befreit und ist doch unfähig, ihr erlit­tenes Trauma je zu über­winden. Was wie die Zusam­men­fas­sung eines tragi­schen Filmes klingt, ist trau­rige Realität. Es ist die Geschichte unseres Orang-Utan-Weib­chens Dilla. Wie für alle unsere Orang-Utans, die uner­mess­li­ches Leid erlitten haben, geben wir auch für Dilla alles, damit sie ihr ganz persön­li­ches Happy End erlebt.

Vier Jahre Gefan­gen­schaft haben schlimme Folgen

Als wir Dilla retteten, hatte sie über vier Jahre in privater Gefan­gen­schaft leben müssen. Das ist selbst für uns – die wir nun schon so viel erlebt haben – eine über­durch­schnitt­lich lange Zeit, die ein Orang-Utan als Haus­tier gehalten wurde. Norma­ler­weise erfahren wir inner­halb von Monaten davon, wenn ein Tier konfis­ziert werden muss. Sie war in sehr schlechter gesund­heit­li­cher Verfas­sung. Mit gerade einmal fünf Jahren hatte sie schon einen grauen Star und war auf dem linken Auge erblindet.

Dilla war also kurz nach ihrer Geburt schon verwaist und gefangen genommen worden. Sie hatte unter unsagbar schlechten Bedin­gungen gelebt und wir setzten all unser Hoff­nung und Kraft darein, diesem Mädchen die beste Ausbil­dung zu ermög­li­chen. Dann wurde Dilla viel zu früh schwanger. Selbst noch ein Teen­ager gebar sie mit nur elf Jahren bei einer drama­ti­schen Geburt eine kleine Tochter, Delilah.

Dilla wollte nichts von ihrem Baby wissen

Doch Dillas Trauma saß zu tief. Sie war nicht in der Lage, sich um ihr Kleines zu kümmern. War nicht fähig, Mutter zu sein. Wir versuchten zwei Mal, die beiden zusammen zu führen und Delilah eine natür­liche Kind­heit in den Armen ihrer Mutter zu ermög­li­chen. Doch all unsere Bemü­hungen schei­terten und so mussten wir Delilah in die Obhut unserer Baby­sitter geben, die sich nun aufop­fe­rungs­voll um die Kleine kümmern. Glück­li­cher­weise ist Dillas Tochter ein sehr aufge­wecktes Mädchen, die mit großer Freude und Aben­teu­er­lust die Wald­schule besucht. Mit nur 2,5 Jahren ist sie eine der besten ihrer Klasse und kann schon ganze 20 m hochklettern!

Tochter Delilah lebt ihr eigenes Leben
Tochter Delilah lebt ihr eigenes Leben

Ihr fehlen wich­tige Fähig­keiten für die Wildnis

Nachdem wir die schwere Entschei­dung getroffen hatten, Mutter und Kind zu trennen, konnte Dilla ihre Ausbil­dung fort­setzen und wir gaben ihr die Chance, auf einer Voraus­wil­de­rungs­insel zu zeigen, ob sie bereit für ein Leben in Frei­heit sei. Doch auch hier mussten wir wieder einen herben Rück­schlag einste­cken. Sie erwies sich zwar als aktiver Orang-Utan und als hervor­ra­gende Klet­terin, doch damit endete auch schon die Liste ihrer Bega­bungen. Selbst die die Fähig­keiten, die sie bisher erlernt hatte, schienen auf einmal vergessen. Sie vermied es, auf Nahrungs­suche zu gehen und auf den Fütte­rungs­platt­formen konnte sie sich nicht gegen die anderen Insel­be­wohner durch­setzen. Dilla verlor sehr viel an Gewicht und zog sich auch noch eine Wurm-Infek­tion zu. So beschlossen wir, sie wieder ins Schutz­zen­trum zurückzuholen.

Dilla erhält die Chance auf einen Neuanfang

Nachdem sich Dilla wieder erholt hat, haben wir ihre Zukunfts­chancen von neuem erör­tert. Wir haben ihre Entwick­lung, all ihre Fort- und Rück­schritte abge­wogen, und sind nun zu einem Entschluss gekommen: In ihrem jetzigen Zustand könnte Dilla niemals in der Wildnis über­leben, und doch wollen wir ihr die Möglich­keit nicht verwehren, unter freiem Himmel einzu­schlafen und aufzuwachen. 

Wir haben uns daher entschieden Dilla zusammen mit zwei weiteren Weib­chen auf unserer „Pflegeheim“-Insel Badak Kecil einen Neuan­fang zu schenken. Hier herrscht weniger Konkur­renz, als auf unseren Voraus­wil­de­rungs­in­seln und unsere Pfleger verteilen extra große Futter­por­tionen. Hier haben wir immer ein Auge auf sie – und gleich­zeitig können die drei all die Vorzüge genießen, die ein nahezu wildes Leben mit sich bringt.

Wir sind sehr glück­lich, dass wir diesen Orang-Utan-Weib­chen einen Neuan­fang ermög­li­chen können. Sie stehen weiterhin unter unserem Schutz, wir prüfen immer wieder ihren Entwick­lungs­stand, werden erör­tern, ob es nicht doch Hoff­nung gibt, sie irgend­wann einmal ganz auszu­wil­dern. Wir geben die Hoff­nung für unsere Hoff­nungs­losen nicht auf.

Dillas Weg zum betreuten Wohnen

Transport nur mit Schutzanzügen
Trans­port nur mit Schutzanzügen
Dilla wird nochmals untersucht
Dilla wird noch­mals untersucht
Das erste Wegstück mit dem PickUp
Das erste Wegstück mit dem PickUp
Per Boot geht es zur Schutzinsel
Per Boot geht es zur Schutzinsel
Der Moment ist gekommen
Der Moment ist gekommen
Dilla lebt jetzt auf den Salat Islands
Dilla lebt jetzt auf den Salat Islands

 

Kämpfen Sie mit uns für Dilla und all die anderen Schütz­linge in unserer Obhut, die zu trau­ma­ti­siert sind, um noch selbst­ständig leben zu können? Ihre Unter­stüt­zung bewirkt einen Unter­schied. Ihre Hilfe öffnet Käfig­türen und schenkt den Hoff­nungs­losen Hoff­nung. Vielen Dank.