by Denitza Toteva | 27 Mai 2016 | Alt, News
BOS Deutschland feiert dieses Jahr 15. Jubiläum und wir haben bereits jetzt unser schönstes Geschenk erhalten: Unser ehemaliges Adoptionstier Raymond wird endlich in die Wildnis entlassen. Dieses Wochenede macht er sich mit vier weiteren Orang-Utans auf den Weg in den Kehje Sewen-Wald, wo sie freigelassen werden. Wir danken unseren Unterstützern, dass sie dieses Ereignis möglich gemacht haben.
Raymond wurde am 27. April 2007 von Dorfbewohnern als kleines Baby in der Nähe der Stadt Bontang in Ost-Kalimantan gefunden. Zu der Zeit war er achteinhalb Monate alt und wog 3,6 Kilo. Seine Retter übergaben ihn der lokalen Naturschutzbehörde (Balai Konservasi Sumber Daya Alam, BKSDA), die ihn wiederum zu der Rehabilitationsstation Samboja Lestari gebracht haben. Nach der nötigen Erstversorgung wurde Raymond der Babygruppe zugewiesen. Da traf er sehr schnell auf neue Freunde wie Arnold und Gino.
2009 wurde Raymond von der Babygruppe in die Waldschule versetzt.Er erwies sich schnell als ein besonders schlauer Orang-Utan. Zum Beispiel hörte er immer auf seinen Namen, wenn er gerufen wurde. Gäbe es Orang-Utans, die sprechen könnten – Raymond wäre sicher sehr mitteilsam. Ein Jahr später war der Vierjährige beim Klettern immer noch eher zögerlich und spielte lieber am Boden als in luftiger Höhe, dennoch machte er in seinem ersten Jahr in der Waldschule gute Fortschritte. Seine Lieblingsspielkameraden blieben zu der Zeit allerdings die BOS-Mitarbeiter. Übrigens hat er vergleichsweise schütteres Haar, weil er sich so oft auf der Erde rollt.
2011 wurde der kletterscheue Raymond dann doch noch zu einem richtig kletterbegeistertem Affen und schaffte immerhin zehn Meter. Hier kann man übrigens gut sehen, wie wichtig für Orang-Utans ihre „Ausbildung“ ist. Obwohl sie anatomisch eigentlich perfekt an das Leben in den Bäumen angepasst sind, müssen sie die richtigen Techniken für das sichere und effiziente Vorwärtskommen in den Baumkronen erst lernen. Raymond wurde seitdem auch viel sozialer und tobte viel zusammen mit seinen besten Freunden — Derek, Dodo und Totti. Auch seine Fähigkeiten im Erkennen von essbaren Waldpflanzen verbesserten sich sehr. Er hatte wahrlich einen großen Entdeckerdrang und machte sich oft auf eigene Faust auf den Weg in den Wald, um sich an den wilden Leckereien zu laben. Essen hat sich zu seiner Lieblingsbeschäftigung entwickelt. Die größte Freude kann man ihm mit Ananas, Wassermelone oder besonderen Waldfrüchten machen.
Ein Jahr später wurde Raymond sehr viel selbstbewusster und hatte inzwischen fast alles gelernt, was für ein Leben im Dschungel Borneos notwendig ist. Er konnte essbare von giftigen Früchten unterscheiden, stabile Schlafnester bauen, war ein guter Kletterer und durchaus mit den Gefahren und Herausforderungen des Dschungellebens vertraut. Orang-Utans seines Alters und Entwicklungsstands werden für die Babysitterinnen oft immer schwerer zu bändigen und müssen nicht selten für eine Zeitlang wieder zurück in einen Käfig, bis ein Platz auf einer der Orang-Utan-Inseln frei wird. Bei Raymond war das aber glücklicherweise noch nicht so. Er fügte sich gut in seine Gruppe ein, war nett zu den Babysittern und hatte immer ein sonniges Gemüt.
Raymond war auch in den drauffolgenden Jahren ein sehr fleißiger Waldschüler. Gesundheitlich ging es ihm ausgesprochen gut.
2014 wies Raymond bereits Ansätze von Backenwülsten auf. Ein gutes Zeichen, dass aus ihm mal ein richtiger Mann wird…
Nach zahlreichen Gesundheitsuntersuchungen steht jetzt fest – Raymond darf nach Hause in den Regenwald! Ohne die jahrelange, treue Unterstützung durch unsere Spender wäre das nie möglich geworden!
Viel Glück, lieber Raymond!
2016 feiert BOS Deutschland sein 15jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.
by Denitza Toteva | 28 Apr 2016 | Alt, News
Jetzt sind sie draußen. Sofi, Belli, Nobri, Suta, Olbert, Gina, Zakia, Olivia, Sule, Kevin, Ella und Lomon sind endlich zuhause.
Lomon war übrigens eines unserer bekanntesten Patentiere. Wie die meisten unserer Schützlinge kam auch Lomon als krankes Waisenbaby zu BOS – befreit aus quälender Gefangenschaft. Nach langen Jahren der Fürsorge und des Trainings in Nyaru Menteng wird der nunmehr 14-Jährige zusammen mit seinen elf Freunden im Wald von Butik Batikap wieder ein richtiger Orang-Utan sein dürfen.
Ein richtiger Orang-Utan zu sein… Ihre Mütter haben sie das nicht mehr lehren können. Sie wurden erschlagen oder erschossen. Menschliche Pfleger und „Baby-Sisters“ brachten den kleinen Schützlingen dann aber auch alle notwendigen Fertigkeiten und Kenntnisse bei, die ein Orang-Utan zum Leben und Überleben braucht. Und Menschen aus aller Welt helfen durch ihre Spenden, diese kleine Wiedergutmachung an unseren rothaarigen Vettern zu ermöglichen. Seit 2012 konnte BOS 207 Orang-Utans die Freiheit wiedergeben.
Mehr über die einzelnen Kandidaten können Sie hier lesen.
by Denitza Toteva | 21 Apr 2016 | Alt, News
Es ist soweit. Die Käfige sind geöffnet worden und die ersten vier Orang-Utans genießen ihr neues Leben in der Freiheit.
Anbei die ersten Eindrücke. Wir danken unserem Auswilderungsteam und drücken die Daumen, dass auch bei den weiteren acht Auswilderungskandidaten alles so gut klappt.
by Denitza Toteva | 11 Apr 2016 | Alt, News
Heute startet die BOS Foundation gemeinsam mit der Naturschutzbehörde BKSDA von der Rettungsstation Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan, um zwölf Orang-Utans im Regenwald auszuwildern.
Die neun Weibchen und drei Männchen werden das Rehabilitationszentrum in Nyaru Mentang an zwei verschiedenen Tagen verlassen.
Die erste aus acht Orang-Utans bestehende Gruppe wird am 11. April 2016 in ein gesichertes Gebiet in Batu Ampar gebracht. Aus dieser Gruppe werden vier Orang-Utans für zwei Tage in Batu Ampar bleiben um sich etwas zu erholen. Die anderen vier Menschenaffen werden am nächsten Morgen direkt ins Camp Totat Jalu im Herzen des Bukit Batikap Waldes gebracht. Auch diese vier Tiere dürfen sich dann dort für zwei Tage erholen.
Die vier Orang-Utans der zweiten Auswilderungsgruppe werden ohne Zwischenstopp in Batu Ampar direkt ins Camp in den Bukit Batikap Wald gebracht.
Dann sollen jeweils vier Tiere am 15., 18. und 24. April ausgewildert werden.
Seit 2012 hat die BOS Foundation 155 Orang-Utans in den Bukit Batikap Wald in die Freiheit entlassen. Mit der Auswilderung der zwölf neuen Kandidaten wird die Gesamtzahl an ausgewilderten Orang-Utans in diesem Gebiet auf stolze 167 steigen.
Zu den Auswilderungspunkten im Bukit Batikap Wald werden die Tiere über Land und Fluss gebracht. Vorherige Auswilderungskandidaten wurden auch schon per Luftverkehr transportiert. Allerdings ist die beste Möglichkeit nun der Weg über Land und Fluss, da der Lufttransport zu dieser Zeit nicht möglich ist.
Denny Kurniawan, Programmleiter in Nyaru Menteng, sagt:
„Wir haben uns entschieden die Orang-Utans über Land und Fluss zu transportieren. Der Weg wird sehr anstrengend und wir müssen den Tieren Zeit geben sich zwischendurch zu erholen, denn sie sollen vor der Auswilderung entspannt und kräftig genug sein. Ich hoffe sie werden in ihrem neuen Zuhause aufblühen und eine neue Generation von Orang-Utans aufbauen.“
Wir wissen, dass die Orang-Utans zu unserem Land gehören und deshalb müssen wir sie beschützen und ihren Fortbestand gewährleisten. Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst.
Es ist harte Arbeit nötig, um jedes Jahr Orang-Utans in ihren natürlichen Lebensraum entlassen zu können. Aufgrund der verheerenden Brände im vergangenen Jahr retteten wir noch mehr Orang-Utans, die nun von uns gepflegt und rehabilitiert werden.
Dr. Nandang Prihadi, Leiter der Naturschutzbehörde BKSDA:
„Wir Menschen sind verantwortlich dafür, dass der Borneo-Orang-Utan seinen Lebensraum verliert und vom Aussterben bedroht ist. Orang-Utans werden teilweise sogar gejagt und gefangen gehalten.
Eine Zusammenarbeit der BKSDA und der BOS Foundation ist eine gemeinsame Initiative um den Orang-Utans zu helfen in ihren natürlichen Lebensraum zurückzukehren und ihre wilde Population zu steigern.
Noch immer sind es viele Orang-Utans, die sich derzeit einer Rehabilitation in Zentral-Kalimantan unterziehen. Doch sie sollen dort nicht für immer bleiben und wieder in die Freiheit entlassen werden, sobald sie soweit sind.
Unsere Wälder zu bewahren ist eine gemeinsame Pflicht der Regierung Indonesiens und ihrer Bevölkerung. Wir machen uns Gedanken über den schlechten Zustand unserer Erde und nehmen den Internationalen Tag der Erde am 22.04.2016. zum Anlass durch die Auswilderungen ein Zeichen zu setzen.
Außerdem zeigt diese Auswilderung, was durch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem BKSDA und der BOS Foundation erreicht werden kann.
Gemeinsam schützen wir den Wald und können ihn hoffentlich gesund an unsere Kinder weitergeben.“
Dr. Jamartin Sihite, Geschäftsführer der BOS Foundation:
“Anlässlich des 25. Geburtstages der BOS Foundation freuen wir uns umso mehr, unseren 200. Orang-Utan auszuwildern. Dennoch warten derzeit 500 weitere Orang-Utans in unseren Rehabilitationszentren auf ihre Auswilderung.
Durch die Brände im September 2015 kamen zusätzlich 25 Orang-Utans in unser Zentrum.
Es ist sehr schwer zu sagen wie lange es dauern wird diese 25 neuen Tiere auszuwildern.
Nun wildern wir erstmal zwölf Orang-Utans aus, die mehr als sieben Jahre in Nyaru Menteng gelebt haben.
Es wird immer komplizierter geschützte Gebiete dafür zu finden.
Wir von der BOS Foundation hoffen auf die Unterstützung der Regierung bei der Suche nach geeigneten Wäldgebieten. Des Weiteren hoffen wir auf strengere Gesetze und deren Durchführung hinsichtlich der Zerstörung des Regenwaldes.
Laut dem “Orangutan Actionplan” sollte 2015 das Jahr sein, in dem alle rehabilitierten Orang-Utans in die Wildnis entlassen werden sollten.
Es ist an der Zeit, dass die Regierung und die Menschen sich mehr für den Schutz der Orang-Utans einsetzen. Letztendlich dient es auch uns Menschen.
Sogenannte Orang-Utan Auswilderungspläne werden formuliert um bestimmte Ziele zu stecken. Auf der Klimaschutzkonferenz 2007 in Bali verkündete der Präsident Susilo Bambang Yudhoyono solch einen Plan.
In diesem Plan wurde behauptet, dass bis 2015 alle Orang-Utans aus den Rehabilitationszentren wieder ausgewildert sein werden. Dies sollte durch die Unterstützung der Behörden geschehen.
Doch die Bewahrung des Regenwaldes und der Schutz der Orang-Utans kann nur durch eine Zusammenarbeit der Regierung mit der Bevölkerung und der Wirtschaft realisiert werden.
Um bestimmte Schutznahmen durchzusetzen bemühte sich die BOS Foundation mit der Regierung auf verschiedenen Ebenen zusammenzuarbeiten. Involviert waren unter anderem das Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft, die Regierung der Provinz Zentral-Kalimantan, der Regierungsbezirk Murung Raya und die “Natural Resources Conservation Agency”.
Die bevorstehende Auswilderung wäre ohne die Unterstützung vieler Menschen und Organisationen nicht möglich gewesen.”
Daniel Merdes, Geschäftsführer BOS Deutschland:
“Auch wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Paten und Unterstützern für die finanzielle Hilfe bedanken. Nur mit ihrer Hilfe ist so was möglich.
Wir feiern in diesem Jahr unser 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Dank Ihrer Hilfe schützen wir die rotbraunen Menschenaffen und bewahren sie vor dem Aussterben.“
by Denitza Toteva | 10 Feb 2016 | Alt, News
10. Februar 2015
Mit Freuden kann berichtet werden, dass die zwei im August 2015 ausgewilderten Orang-Utan-Weibchen Sumeh und Jambi gesichtet wurden. Beide wurden mit ihrem Nachwuchs in die Freiheit entlassen.
Das sind einmal die achtjährige Sumeh mit der kleinen Gembira und ihrem Bruder Sawung. Und Jambi, die nur ein Junges, den sehr aktiven 18 Monate alten Jamartin, mit sich führt. Berichten zufolge verhielten sich Sumeh und ihre Jungen aber eher passiv und fraßen nur unregelmäßig. Da dies kein gutes Zeichen war, entschloss sich das Beobachter-Team, die drei genauer unter die Lupe zu nehmen.
Direkt am ersten Tag erhielt das Team einen guten Einblick in Sumehs Leben. Sie wurde dabei beobachtet, Futter zu suchen und war aktiver als im Vorfeld angenommen. Die beiden Jungen Gembira und Sawung befanden sich in sehr guter Verfassung und wirkten aktiv und glücklich.
Leider konnte man das von Jambi nicht behaupten. Sie saß fünf Stunden lang in ihrem Nest und tat nichts weiter, als sich zu kratzen und flüchtig zu ihren Beobachtern hinunter zu blicken. Jamartin schien seiner Mutter voraus zu sein, denn das kleine Männchen sprang aus seinem Nest, spielte mit sich selbst, hing und sprang zwischen den Ästen der Lianen hin und her.
Für Jambis Verhalten könnte es mehrere Gründe geben: Krankheit, Infektion oder Vergiftung durch falsche Nahrung. Wenn ein Orang-Utan sich so teilnahmslos wie Jambi verhält, kann ein Eingreifen durch Menschen erforderlich sein, besonders wenn sie abhänge Jungen mit führen. Jambi bekam erfolgreich eine Auswahl von Früchten und entwurmender Medizin angeboten – sie wurde dann auch von Tag zu Tag aktiver, verließ ihr Nest und bewegte sich mit Elan. Dennoch ging sie nicht allein auf Futtersuche, was eine ziemlich besorgniserregende Situation sowohl für sie als auch ihr Junges war.
An einem Nachmittag bekamen Jambi und Jamartin unerwartet Gäste: Sumeh und ihre Kinder. Zunächst verharrte Jambi ruhig und betrachtete die Ankömmlinge aus der Ferne. Ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie die Besucher erkannte. Umgekehrt schien Sumeh Jambi und Jamartin ebenso zu erkennen. Sumeh entschied sich für eine Annäherung an Jambi und Jamartin. Das Monotoring-Team war etwas in Sorge, dass die beiden Mütter kämpfen und den Jungen im Tumult unabsichtlich Schaden zufügen würden. Doch dann kletterte Jamartin hoch und streckte Sumeh seine Hand entgegen. Es war als wollte er sich Sumeh und Sawung vorstellen. Sumeh erwiderte das Kontaktangebot.
Plötzlich war der Wald erfüllt vom Geräusch berstender Ästen, als Jambi nach oben kletterte, um gleichzeitig Jamartin zu packen und Sumeh wegzuscheuchen. Anscheinend schätzte es Jambi nicht, dass Sumeh mit ihrem kleinen Sohn kommunizierte. Diese Reaktion ist durchaus normal, denn für einen Orang-Utan, der wieder ausgewildert wurde, hat der aktuelle Kampf um Nahrung eine höhere Priorität als alte Freundschaft. Wahrscheinlich war sie weniger besorgt, dass Jamartin mit Sumeh kommunizierte, sondern ärgerte sich eher, dass Sumeh in ihr Territorium eingedrungen war.
Die beiden Mütter sind sich alllerdings nicht das letzte Mal begegnet. Einmal saßen nicht nur Jambi und Jamartin, sondern auch Sumeh, Sawung und Gembira in einem Baum und kamen sehr gut miteinander aus. Sie labten sich an unreifen Lunuk-Früchten – für menschliche Geschmacksnerven sehr sauer, für Orang-Utans aber offenbar genießbar. Jambi und Sumeh erlaubten ihren Jungen auch, miteinander zu spielen.
Es war deutlich zu sehen, dass Sawung trotzt seines jungen Alters besser im Futter suchen als Jamartin war. Wahrscheinlich weil Sawung von seiner aktiven Mutter Sumeh mehr gelernt hat, als Jamartin von seiner zu Anfang eher passiven Mutter Jambi. Jambi fing nun auch an, Lunuk-Früchte zu fressen. Es war, als ob sie nun von Sumeh und ihren Jungen lernte. Sie alle saßen im gleichen Baum und teilten sich friedlich das Angebot an Früchten.
Jambi machte nicht den Eindruck, krank zu sein, brauchte aber offenbar mehr Zuversicht bei der Futtersuche. Vielleicht waren ihr aber auch unbekömmliche Früchte untergekommen und sie hatte Bauchschmerzen. Orang-Utans müssen sehr viel über ihre Umwelt wissen.
Mit Sumeh und den Kindern in der Nähe gewann Jambi Mut und traute sich die Lunuk-Früchte zu probieren. Als ob Jamartin ihr mitteilte, dass diese Frucht essbar sei. Orang-Utans kommunizieren offenbar auch auf eine Weise miteinander, die sich unserer Wahrnehmung entzieht.
Einige Tage später konnten Jambi und Jamartin wieder gesichtet werden. Jambi bewegte sich diesmal sehr aktiv von Baum zu Baum und versorgte sich selbst mit Essen. Sumeh und Gembira müssen wohl weiter in den Wald hinein gezogen sein, da man von ihnen nichts mehr sah oder hörte.
In der sicheren Umgebung Nyaru Mentengs konnten sie grundlegende Erfahrungen gewinnen. Nun bietet ihnen die freie Natur eine mannigfaltige Umgebung, die sie bei Menschen niemals hätte finden können. Die Situationen, mit denen sie im Wald konfrontierte werden, sind stets unvorhersehbar. Orang-Utans mögen viele Dinge während ihrer Zeit auf den Vorbereitungs-Inseln lernen, doch im Wald ist alles noch viel anspruchsvoller.
Mögen Sumeh, Gembira, Sawung, Jambi und Jamartin zu echten wilden Orang-Utans werden!