Für BOS gibt es keine Pause. Wenn nicht gerade Orang-Utans gerettet oder rehabilitiert werden, dann wildern die Kollegen vor Ort sie aus. In diesen Tagen wurden acht weitere Orang-Utans aus unserer Rettungsstation in Nyaru Menteng erfolgreich in die Freiheit entlassen.
Fünf Weibchen und drei Männchen genießen nun ihr neues Leben im Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark. Die Auswilderungskandidaten machten sich in zwei Gruppen auf den Weg. Die erste Gruppe mit Pluto, Anggi, Gurita und Usro startete am 5. Oktober. Die vier kamen am nächsten Tag bereits am Ziel an.
Für Sincan, Ibut, Ijum und Kumba ging es am 7. Oktober auf die Reise. Auch sie wurden einen Tag später in die Freiheit entlassen.
Am frühen Abend ging es los. Zu dieser Zeit sind die Temperaturen angenehmer und der Verkehr auf den Straßen hält sich in Grenzen. Alle Orang-Utans wurden leicht sediert und kamen in Transportkäfige.
Unser Team versucht jedes Mal die Reise für unsere Schützlinge so angenehm wie möglich zu machen. Deshalb kontrollieren die Ärzte alle zwei Stunden den Zustand der Orang-Utans und sorgen dafür, dass es den rotbraunen Menschenaffen an nichts fehlt.
Die Fahrt dauerte diesmal nur zehn Stunden.
Die Autokarawane dringt soweit in den Dschungel vor, wie es die rudimentären Wege zulassen. Aber irgendwann kommen auch die Fahrzeuge an ihre Grenzen und es geht nicht mehr weiter. Hier beginnt der Nationalpark.
Doch erst einmal muss gerastet werden.
Nach einer kurzen Nacht ging es im Morgengrauen weiter. Nun wurden die Käfige auf kleine motorisierte Boote geladen.
Nach vier Stunden erreichte unser Team endlich das Ziel.
Der große Moment war nun für uns gekommen und es hieß „Käfig auf und ab in die Freiheit!“.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate!
Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit!
Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.
In diesem Jahr feiert die BOS Foundation (BOSF) ihr 25-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums haben die Mitarbeiter sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahresende 250 Orang-Utans ausgewildert zu haben. Jetzt konnten sich acht weitere Menschenaffen auf den Weg in die Freiheit machen – womit bis jetzt 230 rehabilitierte Orang-Utans ihr neues Leben in einem geschützten Regenwald genießen dürfen.
Die acht Orang-Utans, die die vergangenen Jahre in der Rettungsstation Nyaru Menteng verbracht haben, werden von der BOS Foundation in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde BKSDA zu verschiedenen Auswilderungsstellen in den Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya transportiert.
Dies wird die zweite Auswilderung in diesem Nationalpark sein, nachdem Mitte August die ersten zehn „Umsiedler“ in dieses neue Auswilderungsgebiet einziehen durften.
Unter den acht Auswilderungskandidaten sind fünf Weibchen und drei Männchen. Das Team bringt sie mit Autos und Booten direkt von Nyaru Menteng in den Nationalpark, der etwa zehn Stunden entfernt liegt. In zwei Gruppen geteilt, beginnen die acht Orang-Utans am 5. und am 7. Oktober ihren Weg in die Freiheit.
Noch immer leben in Nyaru Menteng 500 Orang-Utans. Darum ist es so wichtig Orang-Utans, die bereit für ein Leben in Freiheit sind, zum frühestmöglichen Zeitpunkt auszuwildern.
Dr. Ir. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation:
„Immer noch treffen Orang-Utans in unseren Rettungsstationen ein, die aus Gegenden gerettet wurden, die die verheerenden Brände im vergangenen Herbst zerstört hatten. Diese Zerstörung des Lebensraumes brachte die Weltnaturschutzunion (IUCN) dazu, den Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus) auf der Roten Liste als „akut vom Aussterben bedroht“ hoch zu stufen. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit. Unsere größte Herausforderung dabei ist, so schnell wie möglich geeignete Waldflächen für die Auswilderung rehabilitierter Orang-Utans zu finden. Doch das schaffen wir nicht alleine. Wir brauchen dringend die Unterstützung und das Engagement sowohl der Zentral- als auch der Provinzregierung. Diese müssen die bestehenden Gesetze durchsetzen, um die Waldzerstörung aufzuhalten und mögliche Auswilderungsgebiete zur Verfügung stellen.
Wir können nicht zulassen, dass der Borneo-Orang-Utan ausstirbt, solange wir noch die Chance haben, ihn zu retten.“
Dr. Nandang Prihadi, Leiter der Naturschutzbehörde BKSDA:
„Im Hinblick auf den von der IUCN verschärften Bedrohungsstatus der Borneo-Orang-Utans glauben wir von der BKSDA, dass wir noch härter arbeiten müssen, um die verbleibenden natürlichen Habitate und ihre Biodiversität zu bewahren. Diese Bürde tragen wir alle gemeinsam auf unseren Schultern – die Regierung, die Bürger, der private Sektor und die Nicht-Regierungsorganisationen. Im Lauf der Jahre haben wir mit anderen Organisationen, die sich ebenso um den Schutz bemühen, zusammengearbeitet. Der kritischer gewordene Bedrohungsstatus des Borneo-Orang-Utans mahnt uns alle, unsere Bemühungen zu verstärken.“
Der Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya ist das zweite Gebiet in Zentral-Kalimantan, in dem rehabilitierte Orang-Utans ausgewildert werden können. Seit 2012 hat die BOS Foundation 167 Orang-Utans im Wald von Batikap ausgewildert. Damit sind die Ressourcen dieses Gebietes erschöpft. Der Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya erfüllt glücklicherweise alle Anforderungen an ein Auswilderungsgebiet. Es befindet sich 900 Meter unter dem Meeresspiegel, bietet eine Fülle an Nahrung, beherbergt keine wilden Orang-Utan Populationen und ist vor Ausbeutung durch die Palmölindustrie geschützt.
Wir nutzen zwei Flächen für die Auswilderung. Die Gebiete heißen „Sei Bimban“ und „Sei Mahalut“. Beide bieten mit 27.000 Hektar ca. 318 Orang-Utans ein neues Zuhause.
Ir. Bambang Sukendro, Leiter des Nationalparks Bukit Baka Bukit Raya:
„Die Zusammenarbeit zwischen der BOS Foundation und der Naturschutzbehörde funktioniert hervorragend. Wir freuen uns, dass der Nationalpark, der bisher keine wilde Orang-Utan-Population beherbergt, nun ein Zuhause für ausgewilderte Orang-Utans wird. In den kommenden Monaten werden wir die Tiere genau beobachten. Dabei muss festgestellt werden, ob sie sich erfolgreich einleben. Wichtige Komponenten dabei sind, wie sie mit anderen Arten interagieren, ob ihre Ernährung sichergestellt ist und ob es Konflikte mit der lokalen Bevölkerung gibt. Wir hoffen, dass diese Orang-Utans auf lange Sicht eine neue, lebensfähige Population in Zentralkalimantan etablieren.“
Die BOS Foundation hat erkannt, dass erfolgreiche Schutzbemühungen nur möglich sind durch nachhaltige und langfristige Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteuren aus allen Regierungsebenen sowie des privaten und öffentlichen Sektors.
Die BOS Foundation bedankt sich bei allen ihren nationalen und internationalen Partnern für ihre Hilfe und bittet auch andere Akteure, gerade aus der Geschäftswelt, den Arten- und Naturschutz zu unterstützen.
Erst kürzlich haben drei Mitglieder unseres Monitoring-Teams- Jani, Usup und Rizal den Waldabschnitt Sieben im Nles Mamse Camp überwacht, als sie auf Leonie und Teresa gestoßen sind — zwei weibliche Orang-Utans, die im September und Dezember 2015 ausgewildert wurden. Das war ein echter Glücksfall für unser Team. Denn beide „Waldmenschen“, waren seit der Auswilderung über eine große Entfernung gewandert, so dass es schwierig geworden war, ihnen zu folgen.
Das Team erreichte den Waldabschnitt sehr früh und sichtete Leonie sogleich beim Aufwachen in ihrem Nest. Sie schien sofort großen Hunger zu haben, da sie in Nullkommanix aus ihrem Nest kletterte und den Waldboden nach Essen absuchte.
Als das Team Leonie beobachtete, tauchte Teresa aus ihrem nahegelegenen Nest auf und gesellte sich zu ihrer Artgenossin. Auch sie hatte scheinbar einen gesunden Appetit und genoss es, mit Leonie Sprossen zu frühstücken. Beide wirkten harmonisch miteinander und kümmerten sich um ihre eigenen Angelegenheiten — friedlich und ohne Unterbrechungen.
Nachdem beide ihr Frühstück beendet hatten, kletterten sie zusammen einen Baum hinauf und machten sich auf eine Entdeckungsreise durch den Wald, mit Pausen in denen sie z.B. Waldfrüchte naschten.
Beide schwangen sich sehr gekonnt von Baum zu Baum. Nun manchmal kletterten sie wieder herunter, um ein Paar Sprossen zu essen.
Das Paar setzte seine Kletterei durch die Landschaft fort, bis die Abenddämmerung einsetzte.
Unser Monitoring-Team folgte ihnen noch ein Stück, musste dann aber aufgrund der herannahenden Nacht und des immer dichter werdenden Dschungels abbrechen.
Für diesen Tag war also Schluss für unser Team. Wir sind aber sehr glücklich, dass wir die beiden Orang-Utan-Damen so ausgelassen und fröhlich herumklettern beobachten konnten. .
Am darauffolgenden Tag, holten die drei Ranger Leonie und Teresa von neuem ein. Wie am Tag vorher, machten beide wieder alles gemeinsam, wie unzertrennliche Freunde. Allerdings mussten wir einen gewissen Abstand halten, da beide Anzeichen ihres Unmuts zeigten, wenn sie die Präsenz unseres Teams bemerkten.
Wir freuen uns riesig, dass Leonie und Teresa so gut in ihrer neuen Heimat zurechtkommen, wohlauf sind und sich bester Gesundheit erfreuen.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit! Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.
Wir berichten sehr gern von Rettungsaktionen und erfolgreichen Auswilderungen. Oftmals ist uns gar nicht bewusst, wie viel Planung und Vorbereitung so eine Auswilderung erfordert. Nach jeder Auswilderung werden die Orang-Utans von uns beobachtet. Ich bin dafür verantwortlich, dass diese Beobachtungen gut geplant und organisiert werden. Des Weiteren wähle ich die Kandidaten für die Auswilderungen aus. Ich muss auch einschätzen, welche Orang-Utans bereit für die Freiheit sind. Dafür müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Doch dazu später mehr.
Ich habe das große Glück, mit drei engagierten Orang-Utan-Kennern zusammen zu arbeiten. Eine von ihnen ist Dr. Sri Suci Utami Atmoko, Primatologin und Orang-Utan-Expertin. Wir lernten uns an der Universität in Jakarta kennen, als sie meine Dozentin war. Neben ihr unterstützt mich Christian Nicholas Pranoto. Er sorgt für das Wohlergehen der Tiere in Samboja Lestari. Der dritte im Bunde ist Misdi. Er gehört zu den Wissenschaftlern, die im Mawas-Gebiet die Orang-Utans erforschen.
Die Vorbereitungen für die nächste Auswilderung sind bereits im vollen Gange. Dazu besprechen wir uns im Team und diskutieren, wie die nächste Auswilderung am besten ablaufen soll.
Orang-Utans, die ausgewildert werden sollen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Unerlässlich für eine erfolgreiche Auswilderung ist ihr gesundheitlicher Zustand. Jeder von ihnen sollte die Waldschule erfolgreich abgeschlossen haben und einige Zeit auf einer Vor-Auswilderungsinsel verbracht haben. Dort zeigt sich meist, ob ein Orang-Utan unabhängig geworden ist. Diese Unabhängigkeit wird deutlich, wenn sie nichts mehr mit uns Menschen zu tun haben möchten. Wenn sie dieses Verhalten zeigen, ist das eine gute Grundvoraussetzung. Momentan gibt es fünf Orang-Utans, die den Eindruck machen, bereit zu sein.
Wenn wir uns für bestimmte Orang-Utans entschieden haben, folgt als Nächstes die Auswahl von genauen Auswilderungsorten im Wald von Kehje Sewen. Diese Orte werden von mir dann überprüft. In der Nähe des alten Mugitriman-Camps scheint zum Beispiel ein geeigneter Ort zu sein. Der zweite Auswilderungspunkt wird ein Transsekt sein, ein von Wissenschaftlern untersuchtes Gebiet. Entlang einer markierten geraden Linie wurden in diesem Gebiet Daten zu Pflanzen und Tieren aufgenommen.
Am ersten Tag unserer Begutachtungs-Tour nehmen wir uns das Gebiet um das Mugitriman-Camp vor. Dieses Gebiet ist nur drei Kilometer von einem Ort entfernt, ab dem wir im Mai schon einmal ausgewildert haben. Das Team, welches die damals ausgewilderten Orang-Utans anschließend beobachtet hat, sagte uns, dass diese Orang-Utans sich schon recht weit von diesem Punkt entfernt haben. Somit könnte man den Ort nochmal verwenden.
Auf dem Weg dahin kommen wir an einer eingestürzten Brücke vorbei. Damit haben wir nicht gerechnet. Da die Käfige mit dem Auto transportiert werden, ist diese defekte Brücke ein echtes Hindernis. Der Weg über den Fluss ohne diese Brücke ist aber leider zu riskant. Es würde bedeuten, dass die Transportkäfige vom Auto herunter geholt und getragen werden müssten. So ein Käfig kann allerdings locker 100 Kilogramm wiegen. Dieses Gewicht über einen schmalen Baumstamm zu tragen, der überquert werden muss, um ans andere Ufer zu gelangen, erscheint uns zu waghalsig.
Nach dem wir diese eher unangenehme Überraschung verarbeitet haben, machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum zweiten möglichen Auswilderungspunkt.
Unser Beobachtungsteam fand diesen Auswilderungsort 2015, als sie an einen anderen Punkt gelangen wollten. Er ist glücklicherweise gut mit dem Auto zu erreichen. Lediglich kleine Arbeiten sind erforderlich, um den Weg frei zu machen. Hier wird definitiv die nächste Auswilderung stattfinden.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit! Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.
Wir sind alle ganz gespannt gewesen und ein klein wenig aufgeregt, wie sich die ersten zehn Schützlinge im neuen Auswilderungsgebiet — Baka Bukit Raya Nationalpark einleben. Nun endlich erreicht uns die tolle Nachricht: Alles ist bestens! Unser Monitoring-Team aus Nyaru Menteng war jeden Tag unterwegs und hat die zehn Orang-Utans aufgespürt, um wirklich sicher zu gehen, dass die Auswilderung erfolgreich war und es keine Probleme gibt.
Akribisch notierten die Kollegen vor Ort, wo die Orang-Utans ihre Schlafnester aufgebaut haben, um am nächsten Tag die Beobachtung an dieser Stelle fortzusetzen. Aber auch so können die neuen Wilden natürlich über ihre im Nacken implantierten Peilsender aufgespürt werden.
Durch diesen Sender werden Daten gesammelt, um regelmäßig zu analysieren, wie sich jeder einzelne Orang-Utan an seine neue Umgebung anpasst. Diese Daten verraten zum Beispiel etwas darüber, in welchem Umkreis sich ein Tier bewegt oder ob es nur an einer Stelle bleibt.
Kamelohs Begegnung mit Rambo und Mima
Kameloh wurde am 14. August ausgewildert und erkundigt schon seit dem ersten Tag fleißig sein Umfeld. Dieses starke Orang-Utan-Männchen hat sich schnell gut eingelebt und genießt frische Rattan-Sprösslinge und die Vielfalt der Waldfrüchte. Auch die ersten Begegnungen mit anderen Orang-Utans wie Rambo und Mima hat er gut gemeistert.
Neulich wurde er dabei beobachtet, wie Kameloh sich in einem Baum ausruhte und ganz entspannt eine Frucht nach der anderen aß. Doch dann tauchte plötzlich Rambo auf, was Kameloh gar nicht gefiel. Er stand sofort auf, brach einige Äste ab und stieß den sogenannten „Long Call“ aus — ein Zeichen seiner Stärke und Männlichkeit. Dieses Ausrufen verdeutlicht außerdem seine Kampfbereitschaft. Da Rambo kleiner als Kameloh ist und in dessen Revier eingedrungen war, zog er sich freiwillig zurück, um einem möglichen Kampf aus dem Weg zu gehen.
Nachdem Kameloh Rambo vertrieben hatte, baute er sich ein Nest in einem “Sangkuang-Baum” und gönnte sich nach der ganzen Aufregung erst einmal ein Nickerchen.
Doch das sollte für ihn nicht die letzte Begegnung an diesem Tag gewesen sein. Einige Zeit später näherte sich ihm unentdeckt Mima. Das Orang-Utan-Weibchen selbst bemerkte die Anwesenheit von Kameloh nicht. So kam es, dass sie genau auf den Baum klettern wollte, in dem Kameloh gerade sein Schläfchen hielt. Der stolze Orang-Utan wurde von den Geräuschen wach, erhob sich in seinem Nest, und das Monitoring-Team konnte beobachten, wie sich Kameloh buchstäblich die Nackenhaare aufstellten – so erbost war er über den ungebetenen Gast. Doch in dem Moment als er sich auf ihn stürzen wollte, bemerkte er, dass es sich um ein Weibchen handelte.
Kameloh veränderte sofort seine Haltung Mima gegenüber und demonstrierte ihr sein nun gut gemeintes Interesse. Doch die Dame fühlte sich trotz der abrupt abgeklungenen Aggression unwohl und wandte sich ab. Aber Kameloh – auf einmal ein echter Schürzenjäger — wollte sie nicht so leicht gehen lassen und folgte ihr ganze zwei Stunden.
Irgendwann gab Mima auf und schien die Hartnäckigkeit belohnen zu wollen, denn die beiden paarten sich noch am gleichen Tag. Nun sind die beiden ein Paar und verbringen ihre Zeit gemeinsam mit Fressen und Entdecken. Eine echte Regenwald-Romanze.
Doren und Daichi
Seit Doren und ihr Baby Daichi am 11. August ausgewildert wurden, erforschen die beiden neugierig den BBBR Nationalpark. Doren scheint das Kennenlernen ihrer neuen Umgebung ganz offensichtlich sehr zu genießen. Sie macht es dem Team nämlich sehr schwer, ihr zu folgen.
Als die beiden dann doch mal an ihrem Platz blieben, konnte das Team sie genauer beobachten. Es scheint so, als könnte es beiden nicht besser gehen. Doren geht ganz liebevoll mit ihrem Baby um. Die kleine Daichi fordert viel Aufmerksamkeit von ihrer Mutter. Doch Doren lässt sich nicht immer von ihrer Tochter einspannen. Zum Beispiel wenn sie gerade genüsslich an Sangkuang-Früchten knabbert.
Das Team konnte weiter beobachtetn, wie Doren ihr Baby Daichi mit auf eine zweistündige Erkundungstour nahm. Das neue Umfeld scheint sie sehr zu interessieren. Anschließend kehrte sie zu ihrem Nest der letzten Nacht zurück, um ein kleines Schläfchen zu halten. Doren schlief ziemlich schnell ein, doch Daichi hatte einen anderen Plan. Er versteckte sich in den Lianen, um weiterzuspielen. Es ist wirklich besonders bemerkenswert, dass Daichi mit weniger als 12 Monaten bereits in der Lage ist, essbare Nahrung zu identifizieren.
Wir sind überglücklich, zu sehen, dass Kameloh, Rambo, Mima, Doren und Daichi gesund und munter sind und sich in ihrem neuen Zuhause so gut eingelebt haben. Und wer weiß, wenn sich Kameloh und Mimi weiterhin so gut verstehen, gibt ist vielleicht bald schon Nachwuchs unterwegs.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit! Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.
Quelle: Hermansyah, Communication und Education Staff of BOSF Nyaru Menteng
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