Kielings wilde Welt

Kielings wilde Welt

Andreas Kieling besucht span­nende Forschungs­pro­jekte in gefähr­deten Wild­nis­ge­bieten und befragt Experten nach ihren Ergeb­nissen: Gelingt die Auswil­de­rung verwaister Orang-Utans und lassen sich die gefähr­deten Tief­land­re­gen­wälder auf Sumatra schützen?Warum geht es den drol­ligen Papa­gei­tau­chern auf Island so schlecht? Was steckt hinter dem Baby­boom der Mantas auf den Male­diven? Diesen und anderen Fragen geht Andreas Kieling auf den Grund. Dank hoch­wer­tiger High­speed-Aufnahmen und atem­be­rau­bender Zeit­raffer erhält der Zuschauer einen Einblick in die faszi­nie­renden Welten der bedrohten Arten. Visuell unter­stützt werden die verblüf­fenden Forschungs­er­geb­nisse zudem mit Hilfe detail­lierter Computergrafiken.

Nano

Nano

Das 3sat Wissen­schafts­ma­gazin “nano” berichtet in ihrer heutigen Sendung unter anderem über die Auswil­de­rung unseres Albino-Orang-Utans Alba. Für alle, die es nicht schauen können: Der Beitrag ist danach in der Media­thek abrufbar.

Albino-Orang-Utan Alba ist Zuhause

Albino-Orang-Utan Alba ist Zuhause

Albino-Orang-Utan Alba ist ausge­wil­dert worden. Am Vormittag des 19. Dezember ging ihre Trans­portbox tief im Regen­wald des Bukit Baka Bukit Raja (BBBR) Natio­nal­parks auf. Die rund 20-stün­dige Anreise im Jeep auf schlam­migen Urwald­straßen und auf Motor­booten über den Fluss, hat das sechs­jäh­rige Weib­chen gut überstanden. 

Der lange Weg in die Freiheit

Vom Boot aus wurden Albas und Kikas (das sieben­jäh­rige Orang-Utan-Weib­chen, mit dem Alba ausge­wil­dert wurde) Trans­port­boxen wie Sänften in den Regen­wald getragen. Kaum an der Auswil­de­rungs­stelle ange­kommen durften die Tiere endlich in die Freiheit.

Alba in ihrem Transportbox / Bildrechte BOSF
Alba in ihrer Trans­portbox / Bild­rechte BOSF

Die Ehre Albas Trans­portbox zu öffnen, wurde dem CEO der BOS Foun­da­tion, Dr. Jamartin Sihite, zuteil. Es ist jedes Mal span­nend zu sehen, wie die Orang-Utans ihre ersten Schritte im Regen­wald unter­nehmen. Manche kommen nicht schnell genug auf den nächsten Baum, andere verweilen noch ein paar Momente in der Box, ehe sie ihr Leben in Frei­heit angehen. Alba war sehr ruhig und bedächtig, ging aber ziel­strebig tiefer in den Wald, hinauf auf einen Hügel. Als sie den für sie passenden Baum gefunden hatte, klet­terte sie sicher nach oben. Das Beob­ach­tungs­team, das ihr auch die kommenden Wochen von früh bis spät folgen wird, konnte berichten, dass sie Nahrung gefunden und ihre erste Nacht weit oben in einem Baum verbracht hat. Am nächsten Morgen hat sie ihren Streifzug fortgesetzt.

Albas erste Momente in der Freiheit / Bildrechte BOSF
Albas erste Momente in der Frei­heit / Bild­rechte BOSF

 

Dr. Jamartin Sihite ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der Auswil­de­rung: „Alles verlief nach Plan“, berichtet er. „Vor allem möchte ich mich bei allen Unter­stüt­zern von BOS bedanken. Ohne deren Hilfe könnten wir weder Alba noch all die anderen Orang-Utans retten und in sichere Regen­wald­ge­biete auswildern.“ 

Am 29. April 2017 hatte die BOS Foun­da­tion Alba aus der Gefan­gen­schaft in einem Dorf in Zentral-Kali­mantan befreit. Seither lebt sie im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng, wo sich Experten um das außer­ge­wöhn­liche Tier geküm­mert haben. Lange war nicht klar, ob Albas körper­liche Verfas­sung eine Rück­kehr in die Frei­heit des Regen­waldes zulassen würde. 
 

Das Beob­ach­tungs­team hat sich sofort auf die Arbeit gemacht

 

Das Beob­ach­tungs­team wird Alba mit der soge­nannten Nest-zu-Nest-Methode intensiv im Auge behalten. Das heißt, man folgt ihr, bis sie sich in ihrem Schlaf­nest zur Ruhe begibt und startet am nächsten Morgen mit ihr, wenn sie sich im Regen­wald auf Futter­suche begibt. Die Kunst für die erfah­renen Beob­achter besteht darin, Alba im unweg­samen Gelände auf der Spur zu bleiben, ohne sie durch die mensch­liche Präsenz aufzu­regen oder – schlimmer noch – sie daran zu gewöhnen. Denn nur, wenn sie sich von Menschen fern­hält, hat sie eine sichere Zukunft im Regenwald.

Albas erste Momente in der Freiheit / Bildrechte BOSF
Albas erste Momente in der Frei­heit / Bild­rechte BOSF

Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V.: „Wir von BOS Deutsch­land freuen uns für Alba, die nun die Chance erhält, ihr weiteres Leben in ihrem natür­li­chen Habitat zu verbringen. Sie ist somit nicht nur ein Symbol für die Über­le­bens­fä­hig­keit ihrer Art geworden, sondern auch das schönste Weih­nachts­ge­schenk für alle, denen das Schicksal der Wald­men­schen am Herzen liegt.“ 

Vielen Dank an alle Partner und Unter­stützer, die das möglich gemacht haben. 

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Albino-Orang-Utan Alba darf zurück in den Regenwald

Albino-Orang-Utan Alba darf zurück in den Regenwald

Der welt­weit einzige bekannte Albino-Orang-Utan Alba darf zurück in den Regen­wald. Am 18. Dezember macht sich das sechs­jäh­rige Weib­chen auf den Weg zu ihrem Auswil­de­rungsort im Bukit Baka Bukit Raja (BBBR) Nationalpark. 

Am 29. April 2017 hatte die BOS Foun­da­tion Alba aus der Gefan­gen­schaft in einem Dorf in Zentral-Kali­mantan befreit. Seither lebt sie im BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng, wo sich Experten um das außer­ge­wöhn­liche Tier geküm­mert haben. Lange war nicht klar, ob Albas körper­liche Verfas­sung eine Rück­kehr in die Frei­heit des Regen­waldes zulassen würde.
Doch Alba hat – wieder einmal – alle über­rascht: Auch nach der Zeit im BOS-Rettungs­zen­trum zeigt sie noch immer ausge­prägtes wildes Verhalten. Inner­halb der Gruppe Orang-Utans, mit denen Alba das vergan­gene Jahr zusam­men­lebte, nahm das Albino-Mädchen die domi­nante Posi­tion ein. Ihr Gesund­heits­zu­stand ist sehr gut. Selbst ihre Sehschwäche aufgrund ihres Albi­nismus behin­dert sie, soweit wir fest­stellen konnten, nicht beim Klet­tern. Immerhin verbrachte Alba die ersten fünf Jahre ihres Lebens im Regen­wald, ehe sie für zwei Tage in mensch­liche Gefan­gen­schaft geraten war. „Seit Alba ins BOS-Schutz­zen­trum Nyaru Menteng kam, hat sich ihre körper­liche Verfas­sung deut­lich verbes­sert“, berichtet Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion. „Sie beweist erfreu­liche Klet­ter­fä­hig­keiten und bewegt sich mühelos in den Bäumen, was ein gutes Zeichen dafür ist, dass Alba bereit ist, in freier Wild­bahn zu leben.“

 

Die Entschei­dung

Albas Auswil­de­rung in den Regen­wald wird von der indo­ne­si­schen Regie­rung unter­stützt und geför­dert. „Die Entschei­dung, Alba wieder in den Wald zurück­zu­bringen, fiel im Rahmen des Enga­ge­ments der Regie­rung — in diesem Fall des Minis­te­riums für Umwelt und Forst­wirt­schaft — für den Schutz aller Wild­tiere Indo­ne­siens, einschließ­lich der Orang-Utans und ihres Lebens­raums. Als ausfüh­render Partner der Auswil­de­rung bemüht sich die BOS Foun­da­tion mit all ihrer Exper­tise und jahr­zehn­te­langen Erfah­rung die Pläne der Regie­rung zu unter­stützen und diese Auswil­de­rung so erfolg­reich wie möglich zu gestalten“, erklärt Dr. Jamartin Sihite.

So schätzt auch Indra Explo­tasia, ein hoher Vertreter des indo­ne­si­schen Umwelt und Forst­mi­nis­te­riums, diese Auswil­de­rung: „Die Regie­rung hat die Verpflich­tung, die Wild­tier­be­stände in ihren natür­li­chen Lebens­räumen zu erhöhen. Nach den geltenden Vorschriften können Tiere in ihren natür­li­chen Lebens­raum entlassen werden, sofern sie sich in guter körper­li­cher Verfas­sung befinden. Unter­su­chungen haben gezeigt, dass Orang-Utans einst im Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park heimisch waren. Jede Auswil­de­rung erhöht die gene­ti­sche Vielfalt.“

Alba kommt in die Transportbox - Copyright BOSF
Alba kommt in die Trans­portbox — Copy­right BOSF

 

Nicht allein

In ihr neues Leben in Frei­heit wird Alba gemeinsam mit ihrer besten Freundin Kika starten. Kika wurde im Februar 2017 in einem Dorf in Zentral-Kali­mantan beschlag­nahmt, wo sie illegal als Haus­tier gehalten worden war. Das heute sieben Jahre alte Weib­chen zeigte seit ihrer Rettung sehr deut­lich wildes Verhalten. Auf die Gegen­wart von Menschen reagiert sie, wie Alba auch, instinktiv mit Flucht. Eine gute Voraus­set­zung für ihr künf­tiges Leben in Freiheit.

Kika kommt in die Transportbox - Copyright BOSF
Kika kommt in die Trans­portbox — Copy­right BOSF

Albas und Kikas Käfige werden voraus­sicht­lich im Laufe des 19. Dezember im Regen­wald geöffnet werden. Infor­ma­tionen darüber, wie den beiden Orang-Utans ihre neue Heimat gefällt, erhalten wir erst, wenn das Auswil­de­rungs­team der BOS Foun­da­tion wieder zurück in der Zivi­li­sa­tion ist. 

 

Immer im Blick

Im Regen­wald wird Alba sich selbst­ver­ständ­lich nicht selbst über­lassen. Das erfah­rene Team der BOS Foun­da­tion wird durch extra geschultes Personal der regio­nalen Natur­schutz­be­hörde (BKSDA) und Rangern des Natio­nal­parks BBBR verstärkt. Über einen implan­tierten Peil­sender kann das Beob­ach­tungs­team Albas Aufent­haltsort im Regen­wald loka­li­sieren. So kann das Team Alba intensiv beob­achten und sicher­stellen, dass sie in ihrem neuen Leben zurechtkommt. 

„Abge­sehen von ihrer Sehstö­rung aufgrund ihres Albi­nismus, ist Alba in guter körper­li­cher Verfas­sung“, erklärt Dr. Agus Fahroni, Chef­tier­arzt der BOS Foun­da­tion in Nyaru Menteng mit über zehn Jahren Erfah­rung als Orang-Utan-Vete­rinär. „Aufgrund ihrer Sehbe­hin­de­rung werden wir ihre Fähig­keit, sich sicher durch den Regen­wald zu bewegen und genü­gend Nahrung zu finden, nach ihrer Frei­las­sung sehr sorg­fältig über­wa­chen. Wir haben in der Vergan­gen­heit bereits Orang-Utans mit Sehstö­rungen frei­ge­lassen, aber erst wenn wir Alba im Wald sehen, können wir sicher wissen, wie sehr sich dies auf ihr tägli­ches Leben auswirkt. Aufgrund des Mela­nin­man­gels in der Haut von Albinos sind diese beson­ders anfällig für Haut­schäden durch die UV-Strah­lung der Sonne. Wir müssen daher auch Albas Haut genau beob­achten. Und auch, ob sie sich eher dem Sonnen­licht aussetzen wird oder Schutz unter dem dichten Blät­ter­dach der Bäume sucht.“

Das Beob­ach­tungs­team wird Alba mit der soge­nannten Nest-zu-Nest-Methode intensiv im Auge behalten. Das heißt, man folgt ihr, bis sie sich in ihrem Schlaf­nest zur Ruhe begibt und startet am nächsten Morgen mit ihr, wenn sie sich im Regen­wald auf Futter­suche begibt. Die Kunst für die erfah­renen Beob­achter besteht darin, Alba im unweg­samen Gelände auf der Spur zu bleiben, ohne sie durch die mensch­liche Präsenz aufzu­regen oder – schlimmer noch – sie daran zu gewöhnen. Denn nur, wenn sie sich von Menschen fern­hält, hat sie eine sichere Zukunft im Regenwald.

Alba ist bereit für die Reise in den Regenwald - Copyright BOSF
Alba ist bereit für die Reise in den Regen­wald — Copy­right BOSF

Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V.: „Wir von BOS Deutsch­land freuen uns für Alba, die nun die Chance erhält, ihr weiteres Leben in ihrem natür­li­chen Habitat zu verbringen. Sie ist somit nicht nur ein Symbol für die Über­le­bens­fä­hig­keit ihrer Art geworden, sondern auch das schönste Weih­nachts­ge­schenk für alle, denen das Schicksal der Wald­men­schen am Herzen liegt.“

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Neue Stars im Regenwald

Neue Stars im Regenwald

Es ist voll­bracht! Grendon darf nach zwölf Jahren der Reha­bi­li­ta­tion endlich als freier Orang-Utan-Mann durch die Wipfel des Bukit Baka Bukit Raja (BBBR) Natio­nal­parks schwingen. Der 14-jährige Menschen­affe ist kein Unbe­kannter: 2009 war er einer der Stars der BBC-Serie „Tage­buch der Orang-Utans“ und gewann dabei die Herzen vieler Paten, die sein Schicksal über die vergan­genen Jahren mit großer Anteil­nahme verfolgten.

Am zweiten Advents­wo­chen­ende wurde Grendon, gemeinsam mit Orang-Utan-Männ­chen Sepang (15) und den vier Weib­chen Ranger (16), Mary (17), Gaia (13) und Ramin (15) ausge­wil­dert. 

                                              

Ein aufre­gender Road­trip in die Freiheit

 

Neun Stunden wurden die sechs Wald­men­schen auf den Prit­schen der BOS-Jeeps ordent­lich durch­ge­schüt­telt. Denn aufgrund der aktuell heftigen Regen­güsse in Zentral-Kali­mantan, hatten sich die unbe­fes­tigten Straßen durch den Dschungel in gefähr­liche Schlamm­pisten verwan­delt. Mehr­fach versanken die Gelän­de­wagen so tief im Matsch, dass sie nur mit Hilfe von Seil­winden befreit werden konnten. Auf die anstren­gende Auto­fahrt folgte eine vier­stün­dige Reise in schmalen Motor­booten durch die para­die­si­schen Wälder des BBBR Natio­nal­parks. Doch schließ­lich erreichte unser Team die Auswil­de­rungs­stelle – und die Käfige konnten für unsere sechs neuen Wilden endgültig aufgehen.

 
 

Will­kommen zu Hause, Grendon

 

Das Beob­ach­tungs­team stand schon in den Start­lö­chern und machte sich auch gleich an die Arbeit. Zunächst etwas zöger­lich machte sich Grendon auf seine erste Entde­ckungs­tour durch den Wald. Er kostete ein paar Wald­früchte und schaute sich in seinem neuen Zuhause neugierig um. Schon im Schutz­zen­trum war Grendon als guter Futter­su­cher bekannt. Dieses Talent bewies er nun auch in der Wildnis, in dem er in seinen ersten 24 Stunden in Frei­heit gleich verschie­denste Frucht­sorten verspeist hatte. Damit war Fein­schme­cker Grendon der Orang-Utan, der sich am schnellsten in der neuen Umge­bung zurecht­ge­funden hat. 

 

2018 hat die BOS Foun­da­tion somit 58 Orang-Utans ausge­wil­dert, 26 Tiere konnten auf eine Voraus­wil­de­rungs­insel umziehen. Doch 21 neue Orang-Utans wurden durch unsere Teams gerettet und zogen neu in unsere Schutz­zen­tren ein.

 

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