Neues aus dem Mawas-Gebiet

Neues aus dem Mawas-Gebiet

Baba guckt von seiner kleinen Terrasse in die Weite. Der Senior hat eine ganz beson­dere Aufgabe. Im Auftrag von SOS Borneo bewacht Baba das Torf­moor­ge­biet um sein Haus und achtet drauf, dass keine Brände vor Ort entstehen. Denn Brände sind das Haupt­pro­blem in dem ehema­ligen Mega-Reis-Projekt.

Was wurde schon gemacht?

43.885 Setz­linge haben unsere Teams in Mawas in neun Monaten in den lokalen Baum­schulen gezüchtet. Und das hat fantas­tisch geklappt: 63 Dorf­be­wohner, aufge­teilt in sechs Gruppen, konnten im vierten Quartal 2017 insge­samt 39,5 Hektar Wald pflanzen.

Die jungen Setzlinge
Die jungen Setzlinge

Unter den Bäumen finden sich zehn unter­schied­liche Arten, ein Mix aus Obst- und anderen Nutz­bäumen für die Orang-Utans. Somit sind in Mawas mitt­ler­weile 73,4 Hektar Wald mit 88.362 Bäumen entstanden. Dieser Erfolg muss aber jeden Tag neu vertei­digt werden, denn das größte Risiko für den neuen Wald sind die Brände, die auf dem trockenen Torf­moor­boden beson­ders begüns­tigt werden. Deswegen hat BOS Mawas 92 Patrouillen aus Klein­bauern in dem Auffors­tungs­ge­biet einge­stellt mit der Aufgabe den neuen Wald an so genannten Hotspots, also beson­ders gefähr­deten Punkten, vor Wald­bränden aber auch ille­galer Abhol­zung und Fischerei zu schützen. Baba ist einer davon.

Trockener Torfmoorboden
Trockener Torfmoorboden

Kann man die Brände verhindern?
 

„Bis die Entwäs­se­rungs­ka­näle des ehema­ligen Mega-Reis-Projektes geschlossen werden, wird es immer wieder Brände geben“, so Regalino der Leiter von BOS Mawas.

Verschlos­sene Entwasserungskanäle

Die Auffors­tung des Gebiets ist ein mehr­stu­figer Prozess. Sehr wichtig ist dabei das fach­män­ni­sche Verschließen sämt­li­cher Kanäle des Mega-Reis-Projekts. Sonst kann keine Wieder­vernäs­sung des Bodens statt­finden und das Gebiet wird brand­an­fällig bleiben. Außerdem werden die Kanäle für den Trans­port von illegal geschla­genem Holz verwendet.

Im Jahr 2017 konnten 30 Kanäle mit einer Gesamt­fläche von 60,1 Kilo­meter verschlossen werden. Einer davon ist 300 Meter lang. Der Besitzer des Kanals wird gerade bei der Einrich­tung einer Fisch­farm unter­stützt. So entsteht für ihn eine neue, legale Einkommensquelle.

Unser Danke­schön geht an alle Spender, die die Auffors­tung von Mawas und das syste­ma­ti­sche Verschließen der Kanäle möglich machen.

Helfen Sie uns dabei, einen atmenden Regen­wald zu schaffen – und so den Orang-Utans eine Chance zum Über­leben zu geben! 
 

Neues aus dem Mawas-Gebiet

Neues aus dem Mawas-Gebiet

Mawas in Zentral­ka­li­mantan: Insge­samt über 300.000 Hektar, die noch zu etwa 80 Prozent von Wald bedeckt sind. Zusammen mit anderen Orga­ni­sa­tionen hat BOS es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Gebiet zu bewahren und bereits zerstörte Flächen Stück für Stück wieder herzustellen.

Im Jahr 2016 konnte BOS 27 Kanäle mit einer Gesamt­länge von fast 60 Kilo­me­tern verschließen. Damit wurden 1.500 Hektar Torf­land wieder vernässt. Durch diese Vernäs­sung  wurden weitere 5.000 Hektar Gemein­de­wald geschützt. Die Finan­zie­rung weiterer vier Kanal­schlie­ßungen konnte gesi­chert werden.

Teil der Rena­tu­rie­rung­s­tra­tegie ist es auch, den Regen­wald in Mawas lang­fristig wieder aufzu­forsten. Dabei wird eine sinn­volle Mischung einhei­mi­scher Baum­arten ange­strebt, von denen später sowohl Orang-Utans als auch Menschen Nutzen haben werden. Im letzten Quartal (Q4, 2016) wurden auf einer Fläche 26 Hektar fast 29.000 Bäume neu gepflanzt, insge­samt bisher über 40.000 Bäume auf 36 Hektar.

Hierbei setzen wir auf die Zusam­men­ar­beit mit den ansäs­sigen Dorf­ge­mein­schaften. Diese ziehen zum großen Teil die anzu­pflan­zenden Bäume an, die dann mit 30 cm Wuchs­höhe ausge­pflanzt werden können. Hinzu­kommen noch über 12.220 Setz­linge aus einer Baum­schule in der Provinz­haupt­stadt Palangka Raya, deren Erwerb durch zusätz­liche Spenden ermög­licht wurde.

Eine Schlüs­sel­funk­tion für den Erfolg des Projekts hat auch die Weiter­bil­dung der lokalen Bevöl­ke­rung. Nur in enger Zusam­men­ar­beit mit ihr kann das Projekt Mawas gelingen. So konnten im letzten Quartal 35 Leute aus den Dörfern erfolg­reich Trai­nings­work­shops absolvieren.

Die Bedeu­tung von Mawas 

Mawas besteht größ­ten­teils aus Torf­wald. Torf: Abge­stor­benes, aber durch stän­dige Vernäs­sung sehr sauer­stoff­armes und daher unvoll­ständig zersetztes Pflan­zen­ma­te­rial. Das bedeutet, unge­heure Mengen an Kohlen­stoff sind in diesen Böden gebunden. Umge­wan­delt in das Treib­hausgas Kohlen­di­oxid (CO2) entspräche das grob dem Jahres­aus­stoß Deutsch­lands. Die Wälder von Mawas stehen auf bis zu zwanzig Meter mäch­tigen, in Jahr­tau­senden gewach­senen Torf­böden. Ihr Erhalt bedeutet einen unmit­tel­baren Beitrag zum globalen Klimaschutz.

Darüber hinaus ist Mawas ein hoch­be­deut­samer Hotspot biolo­gi­scher Viel­falt und bildet die Heimat von etwa 3.000 wilden Orang-Utans, eine der größten, noch verblei­benden Popu­la­tionen der roten Menschenaffen.

In den Neun­zi­ger­jahren sollte Mawas unter dem dama­ligen indo­ne­si­schen Macht­haber Suharto in ein gigan­ti­sches Reis­an­bau­ge­biet umge­wan­delt werden. Das Vorhaben schei­terte, geblieben sind jedoch zahl­reiche Entwäs­se­rungs­ka­näle, durch die die trocken­fal­lenden und mit Luft­sauer­stoff in Kontakt kommenden Torf­böden sich zersetzen und große Mengen CO2 in die Atmo­sphäre abgeben. Beschleu­nigt und drama­tisch verschärft wird dieser Prozess durch immer wieder­keh­rende Brände.

Ein Hektar Wald ist rasch vernichtet. Ihn wieder herzu­stellen, erfor­dert sehr viel mehr Zeit. Orang-Utan-Schutz braucht einen langen Atem.

Herz­li­chen Dank an alle Spender, die uns hierbei so tatkräftig unter­stützt haben!

Helfen Sie uns dabei, einen atmenden Regen­wald zu schaffen – und so den Orang-Utans eine Chance zum Über­leben zu geben! 

2016 – Ein erfolg­rei­ches BOS-Jahr geht zu Ende

2016 – Ein erfolg­rei­ches BOS-Jahr geht zu Ende

Bericht von Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V.

Drei Wochen ist es jetzt her, seit ich vom Treffen mit unseren inter­na­tio­nalen Part­nern aus Indo­ne­sien zurück­ge­kommen bin. Auch im digi­talen Zeit­alter müssen wir uns hin und wieder persön­lich treffen und vor allem auch mit eigenen Augen sehen, was vor Ort Sache ist.

Die BOS Foun­da­tion setzte uns über die Entwick­lung ihrer zahl­rei­chen Projekte auf den neuesten Stand. Ihr ehrgei­zigstes Ziel: Lang­fristig alle gesunden Insassen erfolg­reich auszu­wil­dern und ihnen ein sicheres Leben in der Wildnis zu ermög­li­chen. Zuge­geben, das ist ein derart ambi­tio­niertes Ziel, dass seine Errei­chung ange­sichts der Umstände doch noch auf sich warten lassen wird… Aber als inspi­rie­rende Vision und Moti­va­tion ist es fast unver­zichtbar, denn die immensen Heraus­for­de­rungen lassen einen manchmal das Licht am Ende des Tunnels schier nicht mehr sehen.

 

25 Jahre BOS Foundation

Umso erfreu­li­cher waren die Infos, die wir in Indo­ne­sien bekommen haben. Die Borneo Oran­gutan Survival Foun­da­tion – die welt­weit größte und offi­ziell erfolg­reichste Prima­ten­schutz-Orga­ni­sa­tion – hat 2016 ihr 25. Jubi­läum gefeiert. In dieser Zeit konnten insge­samt über 2300 Orang-Utans gerettet werden! Zusätz­lich werden mitt­ler­weile fast 900.000 Hektar Regen­wald geschützt. Und täglich wird es ein Stück mehr. Dank Ihnen und Ihren treuen Spenden. An dieser Stelle meinen herz­li­chen Dank an Sie!

 

Ein beson­deres Jahr für die Orang-Utans

Seit dieser Woche genießt der 251. seit 2012 ausge­wil­derte Orang-Utan die Frei­heit im Wald von Kehje Sewen. Eine große Freude für alle Betei­ligten! Sieben Auswil­de­rungen hat unser Team vor Ort dieses Jahr ermög­licht. Eine nach Bukit Batikap, drei in den Wald von Kehje Sewen und drei in unser neues Auswil­de­rungs­ge­biet, den Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya. Auch unser Moni­to­ring-Team hat dieses Jahr wunder­schöne Erfolge zu verzeichnen. Drei neuge­bo­rene Orang-Utan-Babys von ausge­wil­derten Tieren wurden in diesem Jahr gesichtet.

 

Zuneh­mende Brisanz 

Aller­dings müssen wir auch immer wieder fest­stellen, dass manche Menschen in Indo­ne­sien junge Orang-Utans als vermeint­lich süße Haus­tiere bei sich zu Hause halten. 59 Tiere haben unsere Teams allein in diesem Jahr gerettet. Viele davon waren illegal als Haus­tier gehalten worden. Im August erreichte uns eine weitere alar­mie­rende Nach­richt, die wir lange befürchtet hatten, die jetzt aber offi­ziell ist: Die Inter­na­tional Union for Conser­va­tion of Nature (IUCN) hat auch den Borneo-Orang-Utan Pongo pygmaeus auf der Bedro­hungs­skala auf „akut vom Aussterben“ bedroht hoch­ge­stuft.

Umso mehr müssen wir jetzt loslegen, um diese Entwick­lung aufzu­halten und zu einem Besseren zu wenden. Wir müssen gewähr­leisten, dass möglichst alle BOS-Orang-Utans ausge­wil­dert werden, sodass sie stabile und wach­sende Popu­la­tionen bilden können.

 

Ein neues Zuhause für unsere Orang-Utan-Babys

Dank der groß­ar­tigen Hilfe unserer Spen­de­rinnen und Spender konnten wir die notwen­digen Mittel für zwei neuen Baby­häuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari sammeln. Die Häuser werden gerade gebaut und wir und unsere Schütz­linge warten unge­duldig auf deren Fertigstellung.

 

Salat Island – Unsere neue Vor-Auswilderungsinsel 

Die ersten Siedler sind auf unsere neue Vor-Auswil­de­rungs­insel Salat Island gezogen. 300 weitere Tiere sollen ihnen im kommenden Jahr folgen. Auch ist auf der Insel ein dauer­haftes Refu­gium für Orang-Utans vorge­sehen, die aus Krank­heits- oder Alters­gründen nicht mehr ausge­wil­dert werden können.

 

Mawas – Ein Wald entsteht

In unserem dies­jäh­rigen Auffors­tungs­pro­gramm im Mawas-Gebiet konnten wir fünf Baum­schulen einrichten und auf einem zuvor zerstörten Regen­wald­areal über 10.000 junge Bäume pflanzen. Ein neuer Lebens­raum für Orang-Utans.

Mawas besteht zu etwa 80 Prozent aus tropi­schen Torf­moor­wäl­dern. Gerade diese Wälder sind ökolo­gisch hoch bedeutsam und durch ihr Kohlen­stoff-Spei­cher­ver­mögen unglaub­lich wert­voll für das Welt­klima. Indem wir alte Entwäs­se­rungs­ka­näle geschlossen haben, konnten wir in großen Berei­chen den Wasser­haus­halt der Torf­wälder wieder herstellen. Bis jetzt konnten 27 Kanäle verschlossen und auf diese Weise 2300 Hektar Torf­boden wieder vernässt werden. Nicht zuletzt ist das eine der wich­tigsten Grund­lagen der Brandprävention!

 

Agro­s­prit hat keine Zukunft 

Die Idee, aus ohnehin anfal­lenden orga­ni­schen Abfällen Biogas und Kraft­stoff herzu­stellen, ist gut. Die Ideo­logie der „nach­wach­senden Rohstoffe“ in Bezug auf Ener­gie­ge­win­nung verkehrt diesen posi­tiven Ansatz jedoch ins Schlechte: Riesige Anbau­flä­chen für Ener­gie­pflanzen lassen unterm Strich die CO2-Bilanz gegen­über fossilen Brenn­stoffen eher schlechter als besser ausfallen. Auch Palmöl wird zuneh­mend für die ener­ge­ti­sche Nutzung produ­ziert. Der positiv besetzte Begriff „Biosprit“ ist irre­füh­rend, man spricht besser von Agro­kraft­stoffen. Dieses vergleichs­weise neue Agro­busi­ness geht allzu oft mit kata­stro­phalen sozialen und ökolo­gi­schen Folgen einher und steht zudem in Konkur­renz zur Nahrungs­mit­tel­er­zeu­gung. Gegen diesen Trend will BOS Deutsch­land gemeinsam mit anderen namhaften NGOs wie u.a. Green­peace, Watch Indo­nesia! und Robin Wood aufklä­re­risch und poli­tisch wirken.

Unsere Pläne für 2017 sind so ehrgeizig wie noch nie in der Geschichte von BOS. Erhofftes Ziel ist, 300 Orang-Utans in geschützte Wald­ge­biete zu entlassen. Dazu benö­tigen wir aber weiterhin Ihre Unterstützung.

Zusätz­lich werden wir noch dring­li­cher in Politik und Medien auf die Situa­tion der Orang-Utans in Indo­ne­sien hinweisen. Gemeinsam haben wir eine Chance!

Fort­schritt in Dreimeterschritten

Fort­schritt in Dreimeterschritten

Alle drei Meter wird ein Baum gepflanzt. Drei mal drei Meter – neun Quadrat­meter – Platz braucht ein Baum im Schnitt, wenn er größer geworden ist. Über 1.100 Bäume pro Hektar. Dafür wurden in den letzten Monaten 50 Hektar kahl­ge­schla­genes Gebiet in Rantau Upak vorbe­reitet. 10 Hektar sind bereits fertig mit mehr als 11.000 Bäumen bepflanzt und können sich zu einem rich­tigen Wald entwickeln.

Dahinter steckt vor allem auch die Arbeit der umlie­genden Dorf­ge­mein­schaften. Sie bereiten den Boden vor, sammeln geeig­nete Samen für die neu errich­tete Baum­schule und ziehen die jungen Setz­linge an. Unter anderem sind das Frucht­bäume wie Rambutan, sehr nütz­lich für Mensch und Tier. 27 Leute aus den Dörfern waren beschäf­tigt, die Setz­linge für die ersten zehn Hektar zu liefern. So wirken sie nicht nur als Natur­schützer, sondern haben auch bezahlte Arbeit.

Die BOS Foun­da­tion und ihre inter­na­tio­nalen Partner arbeiten eng mit den Menschen vor Ort zusammen, um sie für das Projekt zu begeis­tern. Neuer Regen­wald entsteht, auch und gerade im Eigentum der lokalen Gemein­schaften. Das ist ein ganz wesent­li­cher Baustein für die Nach­hal­tig­keit und Zukunfts­träch­tig­keit dieser Pionierarbeit.

Wir danken herz­lich all unseren Unter­stüt­zern, die das möglich gemacht haben!

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns auch dabei, einen atmenden Regen­wald zu schaffen – und so den Orang-Utans eine Chance zum Über­leben zu geben! Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

Kommt nun endlich die Wende in der indo­ne­si­schen Waldschutzpolitik?

Kommt nun endlich die Wende in der indo­ne­si­schen Waldschutzpolitik?

Die Meldung ist zwar nicht mehr ganz neu, aber immer noch wert, verbreitet zu werden: “Ich habe den gesamten Geneh­mi­gungs­pro­zess für neue Palm­öl­plan­tagen von A bis Z gestoppt. Damit konkre­ti­sieren wir die dies­be­züg­liche Direk­tive von Präsi­dent Joko Widodo“, so die indo­ne­si­sche Umwelt- und Forst­mi­nis­terin Siti Nurbaya.

Die Umwelt- und Forst­mi­nis­terin ist grund­sätz­lich befugt, staat­li­chen Wirt­schafts­wald (produc­tion forest) für nicht­forst­liche Nutzungen wie Palm­öl­plan­tagen freizugeben.

So könnten zum Beispiel einige Millionen Hektar Staats­wald in Papua und West­papua als Wirt­schafts­wald dekla­riert werden, wodurch sie aus dem schon exis­tie­renden Mora­to­rium (d.h. Stopp weiterer Konzes­sionen) heraus­fallen würden. Nach geltender Rechts­lage wären sie dann für wirt­schaft­liche Zwecke, einschließ­lich Palm­öl­plan­tagen, verfügbar, fügte die Minis­terin hinzu.

“Wir wenden das Mora­to­rium hinsicht­lich Palmöl-Konzes­sionen aber auch für diese Millionen Hektar an und zwar auch dann, wenn das Gebiet nicht in die bishe­rigen Mora­to­ri­ums­be­reiche fällt. Ich habe bereits ange­ordnet, dort keine neuen Palmöl-Konzes­sionen mehr zu vergeben. Die Zustän­dig­keit dafür verbleibt bei mir“, so die Ministerin.

Präsi­dent Joko Widodo sei ernst­haft beun­ru­higt über die fort­dau­ernde Expan­sion der Palm­öl­plan­tagen, was bedeute, dass in großem Maßstab intakte Wald­ge­biete bedroht wären. Beson­ders sei dies gegen­wärtig in Papua der Fall. Daher müsse das gesamte Problem auf natio­naler Ebene unter­sucht und gleich­zeitig ein Mora­to­rium hinsicht­lich weiterer Palmöl-Expan­sion für Gebiete in ganz Indo­ne­sien  gelten.

Was die exis­tie­renden Konzes­sionen für Palm­öl­plan­tagen außer­halb der staat­li­chen Wälder angeht, würde die Regie­rung die notwen­digen Schritte disku­tieren, um auch diese Konzes­sionen in die Über­prü­fung einzu­be­ziehen, so Siti Nurbaya. Laut der Minis­terin muss zudem jede dieser Über­prü­fungen zusammen mit weiteren zustän­digen Minis­te­rien und lokalen Stellen durch­ge­führt werden. Beson­ders gilt dies, wenn das Konzes­si­ons­ge­biet noch einen guten Wald­be­stand aufweist.

Um für ein Palmöl- und übri­gens auch ein Berg­baum­ora­to­rium die gesetz­liche Basis zu schaffen, habe der Präsi­dent sie beauf­tragt, einen entspre­chenden Präsi­di­al­erlass vorzu­be­reiten. Dies zeige, wie ernst er das Problem nähme, betonte Siti Nurbaya.