16. Juni 2023
Orang-Utans Indonesia und Tree mit ihrem Baby

Ein sicherer Neustart für Indo­nesia, Tree und ihr Baby

Wenn sich Orang-Utans in die Nähe von mensch­li­chen Sied­lungen begeben, kann es leicht gefähr­lich werden für die Tiere. Vor allem wenn Sie in den Gärten und auf Feldern der Dorf­be­wohner nach Nahrung suchen.

Zum Glück arbeiten wir eng mit den Kollegen und Kolle­ginnen der BOS-Wald­schutz­firma Oran­gutan Habitat Reha­bi­lia­tion (RHOI) zusammen, die ihrer­seits gut in den Commu­ni­ties vernetzt sind und in den Dörfern die Augen aufhalten nach mögli­cher­weise gefähr­denden Situationen.

Im Februar alar­mierte uns RHOI, weil sich drei Orang-Utans in einem Dorf in Pelang­siran aufhielten. Unser Post-Release Moni­to­ring Team reagierte prompt und schickte Hilfe aus Camp Nles Mamse, der nächst­ge­le­genen BOS-Station.

Die drei Orang-Utans im Dorf sind unserem Team schon bekannt

Früh am Morgen begann der Einsatz unseres PRM-Teams vor Ort, unter­stützt von orts­kun­digen Dorf­be­woh­nern. Die drei Orang-Utans waren nicht schwer aufzuspüren.

Unser Team stellte schnell fest, dass es sich um zwei uns gut bekannte Orang-Utan-Damen handelte: Die inzwi­schen 18-jährige Indo­nesia, die seit 2016 in den Wäldern von Kehje Sewen lebt. Und die 17-jährige Tree, ein uns als unter Artge­nossen domi­nantes, aber menschen­scheu bekanntes Weib­chen, das wir 2017 im Kehje Sewen ausge­wil­dert haben. Zur großen Freude unserer Ranger war der dritte Orang-Utan ein Jungtier.

Was für eine zauber­hafte Über­ra­schung: Tree mit Baby

Orang-Utan-Dame Tree ist Mutter geworden!

Es gelang unserem Team, die drei Orang-Utans zu betäuben und in Trans­port­kä­fige zu legen. Sorgsam wurden die Käfige auf das Trans­port­fahr­zeug verladen und unser Team brachte die wert­volle Fracht zunächst ins Camp Lesik. Von dort ging es nach einer kurzen Ruhe­pause auf dem Fluss Lembu tief in den Wald hinein, bis zu einem Ort, den unser Team ausge­sucht hatte, weil es dort reich­lich Futter und Wasser gibt. Und weil er weit von mensch­li­chen Sied­lungen entfernt liegt. Beste Voraus­set­zungen also für einen sicheren Neustart.

Einer nach dem anderen wurden die Käfige geöffnet und beide Orang-Utan-Damen klet­terten rasch heraus und auf den nächsten Baum. Tree hielt dabei ihr Baby fest im Arm.

Eine Weile konnte unser Team die drei noch beob­achten, während die Käfige für die Rück­fahrt verladen und gesi­chert wurden. Den Schre­cken des Käfi­g­a­uf­ent­haltes schienen alle drei schnell vergessen zu haben. Bald klet­terten sie auf einen Guaven­baum und taten sich an den süßen Früchten gütlich.

Indo­nesia und Tree fühlen sich auf Anhieb wohl in der neuen Heimat

Die Umsie­de­lung in den Kehje Sewen Wald verläuft reibungslos

Unser Team hinter­ließ den drei Neuan­kömm­lingen noch ein reich­hal­tiges Pick­nick aus verschie­denen Früchten, die Orang-Utans beson­ders gerne mögen. Dadurch waren Indo­nesia, Tree und ihr Kind bestens abge­lenkt und kamen nicht auf die Idee, unseren Mitar­bei­tern womög­lich zu folgen.

Wir sind froh, dass die Dorf­be­wohner direkt um Hilfe gebeten haben und die Umsie­de­lung so reibungslos abge­laufen ist. Indo­nesia, Tree und ihrem Kind wünschen wir ein gutes Einleben am neuen Wohnort. Mögen Sie sich wohl fühlen und dazu beitragen, die Orang-Utan-Popu­la­tion im Kehje Sewen noch weiter zu vergrößern!

Danke, dass Sie unsere Arbeit für Tiere wie Indo­nesia und Tree unter­stützen. Jeder Beitrag hilft.