Das letzte Para­dies der Orang-Utans

Das letzte Para­dies der Orang-Utans

Orang-Utans sind nicht nur faszi­nie­rende Tiere, sondern zählen auch zu unseren nächsten Verwandten. Noch vor 100 Jahren streiften schät­zungs­weise 600.000 dieser impo­santen Menschen­affen durch die dichten Dschungel Borneos und Suma­tras. Doch die Bestände sind inzwi­schen stark geschrumpft. Durch Wilderei, Regen­wald-Rodung und ille­galen Tier­handel gehören sie mitt­ler­weile zu den am meisten bedrohten Arten der Erde. „Das letzte Para­dies der Orang-Utans“ taucht ein in die Welt dieser wunder­vollen Tiere und zeigt einen der wenigen ihnen noch verblie­benen Lebensräume.

Wildes Borneo

Wildes Borneo

Orang-Utans haben zu fast 97 Prozent die gleiche DNA wie wir Menschen und gehören deshalb zu unseren nächsten Verwandten. Noch vor 100 Jahren streiften etwa 600.000 von ihnen durch die Regen­wälder Borneos und Sumatras.

Inzwi­schen haben Wilderei, die Zerstö­rung ihres Lebens­raumes und ille­galer Tier­handel dafür gesorgt, dass die Orang-Utans zu den welt­weit gefähr­detsten Tier­arten gehören. Aller­dings gibt es Hoff­nung: Ein inter­na­tio­nales Team betreibt auf Borneo eine Station für Orang-Utans, um verletzte oder eltern­lose Tiere aufzu­päp­peln und sie möglichst wieder auszuwildern.

Palmöl

Palmöl

Palmöl gilt als billiges, extrem halt­bares Univer­sal­fett. Jedes zweite Super­markt­pro­dukt, darunter auch viele Kosme­tika, enthält mitt­ler­weile Palmöl. “Es ist fest, geruchlos und lässt sich prima verar­beiten”, erklärt Lebens­mit­tel­tech­no­loge Stephen Hubbes die Vorzüge des Fetts. Weil Palmöl das perfekte Fett für die Lebens­mit­tel­in­dus­trie ist, verdop­pelt sich der Welt­be­darf alle zehn Jahre. Die Schat­ten­seiten des Palmöl-Booms sind kaum bekannt:

Allein in Indo­ne­sien werden jedes Jahr 620.000 Hektar abge­holzt, um Ölpalmen anbauen zu können. Durch die Entwäs­se­rung der entwal­deten Torf­böden entweicht Kohlen­di­oxid in die Atmo­sphäre. Dadurch ist Indo­ne­sien mitt­ler­weile für knapp zehn Prozent der globalen Treib­hau­se­mis­sionen verant­wort­lich und gehört zu den größten Klima­sün­dern. Es sind auch finan­zi­elle Hilfs­pro­gramme der EU, die den Ausbau der Mega-Plan­tagen außer­halb Europas fördern. Statt Nahrung für die Regionen anzu­pflanzen, wird vor allem in Asien für die Märkte der wohl­ha­benden Länder produ­ziert und einhei­mi­sche Bauern werden von ihren Feldern vertrieben. Der Film zeigt die Kehr­seite des Palmöl-Booms auf und geht der Frage nach, ob Palmöl auch ökolo­gisch, ökono­misch und sozial verträg­lich herge­stellt werden kann. Außerdem: Wäre es möglich, im Alltag auf Palmöl zu verzichten?

Mission Arche Noah

Mission Arche Noah

Im Sepilok Oran­gutan Reha­bi­li­ta­tion Centre kümmert sich Tier­ärztin Cecilia Boklin um verwaiste Menschen­affen. Die Jung­tiere werden auf ihre Auswil­de­rung vorbe­reitet. Das kann 18 Jahre dauern.

In Mada­gaskar erforscht eine junge Natur­schutz­ak­ti­vistin eine seltene Lemu­renart, die Seiden­si­fakas. Ihr beson­deres Augen­merk gilt der Entwick­lung von Jung­tieren und der Kommu­ni­ka­tion im Fami­li­en­ver­band. Adam Starr von der Umwelt­schutz­gruppe „Fauna & Flora Inter­na­tional“ kümmert sich in Kambo­dscha um die vom Aussterben bedrohten Siam-Kroko­dile. Die Reihe begleitet Arten­schützer, die bis in die entle­gensten Winkel der Erde daran arbeiten, bedrohte Tier­arten zu erfor­schen und zu erhalten.

Welt der Tiere

Welt der Tiere

Ein Orang-Utan-Baby, nicht einmal ein Jahr alt, ist auf einer Rettungs­sta­tion im indo­ne­si­schen Teil Borneos. Es ist noch nicht lange hier – nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass seine Mutter getötet wurde, vor einer Woche wurde es bei einem Tier­händler beschlagnahmt.

Seine Hilf­lo­sig­keit und Trau­ma­ti­sie­rung erfor­derten es, dass es sogar die Nächte in aller­nächster Nähe seiner mensch­li­chen Ersatz­mutter verbringen musste. Aber das soll sich schon bald ändern. Bei den tägli­chen Ausflügen in den Wald, den Klet­ter­übungen, den Kost­proben köst­li­cher Urwald­früchte und dem Unter­scheiden von Essbarem und Giftigem bilden sich Ansätze einer Vision, die für viele schon Wirk­lich­keit geworden ist: Orang-Utan-Waisen kehren zurück in ihre Heimat, den Urwald von Borneo.

Einstein im Reich der Orang-Utans

Einstein im Reich der Orang-Utans

Caro­line Schuppli leitet mitten im Urwald von Sumatra eine Forschungs­sta­tion der Uni Zürich. Sie will wissen: Wie kam es, dass der Orang-Utan ein derart großes Hirn entwi­ckeln konnte? Und was sagt das über die Entwick­lung des mensch­li­chen Hirns aus? Über die Evolu­tion des Menschen vom Höhlen­be­wohner zum Astronauten?

Caro­line Schuppli und ihre Orang-Utans — eine eindrück­liche, viel­schich­tige Repor­tage aus dem Urwald von Sumatra. Die Orang-Utans in Schupplis faszi­nie­rendem Forschungs­ge­biet sind die intel­li­gen­testen ihrer Art, die einzigen, die Werk­zeug gebrau­chen. Und sie zeigen das ausge­präg­teste Sozi­al­ver­halten — obwohl sie eigent­lich Einzel­gänger sind. An ihnen kann die 31-jährige Zürcherin die grund­le­genden Muster studieren, die auch der Evolu­tion des Menschen, der unglaub­lich schnellen Wissens­ver­meh­rung des Menschen, zugrunde liegen. Erste Erkennt­nisse zeigen, wie wichtig eine lange Kind­heit für die Hirn­ent­wick­lung ist — beim Orang-Utan wie auch beim Menschen. Und wie wichtig Sozi­al­kon­takte sind — auch mit “Fremden”, die neues Wissen in eine bestehende Popu­la­tion bringen. Täglich präsent ist aller­dings auch die Bedro­hung der Orang-Utans durch die Abhol­zung des Regen­walds: Das Krei­schen der Motor­sägen ist ständig zu hören. Das Forschungs­ge­biet ist stark bedroht. Caro­line Schuppli versucht mit diversen Aktionen, die Orang-Utans zu schützen. Denn auf Sumatra leben insge­samt nur noch 150 000 von ihnen. Sie hat sogar einhei­mi­sche Ange­stellte, die früher ille­gale Holz­fäller waren, heute aber Kämpfer für die Erhal­tung des Lebens­raumes der bedrohten Tiere sind.