Das schüch­terne Krokodil

Das schüch­terne Krokodil

Der Sunda-Gavial ist eines der geheim­nis­vollsten Kroko­dile der Welt. Versteckt und zurück­ge­zogen lebt er in den letzten Sumpf­wäl­dern Südost­asiens. Trotz seiner beacht­li­chen Größe ist kaum etwas über das Krokodil mit der langen Schnauze bekannt.

Die Einhei­mi­schen nennen den Sunda-Gavial “Buaya malu” — das “schüch­terne Krokodil”. Der deut­sche Biologe René Bonke vom Bonner Alex­ander-König-Museum hat sich aufge­macht, um im Tanjung Puting Natio­nal­park im Süden Borneos die Geheim­nisse dieses einzig­ar­tigen Kroko­dils zu lüften. Der Sunda-Gavial ist ein lebendes Fossil, ein Nach­fahre der vor über 200 Millionen Jahren lebenden Archo­sau­rier. Sogar in Deutsch­land lebten einst enge Verwandte dieses Gavials. Heute verteilen sich die besten­falls 2.500 verblie­benen Tiere über Sumatra, Borneo und Malaysia. In Thai­land ist er bereits ausge­storben. Seine lange Schnauze hat ihm den Namen Gavial einge­bracht, obwohl er mit dem eigent­li­chen Gavial, der in Indien lebt, wenig zu tun hat. Mit bis zu sechs Metern zählt der Sunda-Gavial zu den größten Kroko­dilen über­haupt. Im Tanjung Puting Natio­nal­park leben aber auch die angriffs­lus­tigen Salz­was­ser­kro­ko­dile, die René Bonkes Expe­di­tion zu einem gefähr­li­chen Aben­teuer werden lassen.

Markt — Thema: Palmöl

Markt — Thema: Palmöl

Nuss-Nougat-Cremes: Wie gut ist die Qualität? Als Alter­na­tive zum Marken­pro­dukt haben viele Hersteller ihre eigene Nuss-Nougat-Creme im Angebot.

Die Gläser mit dem scho­ko­la­digen Brot­auf­strich sind eben­falls in Regalen fast aller Super­märkte und Discounter zu finden. Haupt­zu­taten: Zucker und Palmöl. Trotzdem werben viele Hersteller mit nach­hal­tigen Produk­ti­ons­ketten und guter Qualität. Doch wie gut ist die wirk­lich? “Markt” will’s wissen?

Natur­pa­ra­diese mit Zukunft

Natur­pa­ra­diese mit Zukunft

In den riesigen Regen­wäl­dern im Norden der Repu­blik Kongo geschieht etwas Außer­ge­wöhn­li­ches: Hier arbeiten Holz­fäller, die den Wald nicht zerstören, sondern durch ihre Arbeit zum Erhalt der Tropen­wälder und ihrer Arten­viel­falt beitragen.

Dieses kleine Wunder gelingt, weil sich zwei Holz­firmen verpflichtet haben, in ihren Wäldern eine nach­hal­tige Forst­wirt­schaft zu betreiben — immerhin auf einer Fläche halb so groß wie die Schweiz. Noch nicht mal ein Baum pro Hektar wird dort gefällt. Beson­ders arten­reiche Zonen bleiben sogar voll­ständig von den Ketten­sägen der Holz­fäller verschont. Mehr als ein Viertel der gesamten Wald­fläche steht daher unter Schutz. Diese selek­tive Holz­nut­zung hilft der Tier­welt: 70.000 Gorillas leben allein im Wald des Holz­un­ter­neh­mens IFO — mehr als irgendwo sonst. Ihre Bestände bleiben seit Jahren stabil. Für die Holz­firmen zahlt sich der scho­nende Umgang mit der Natur aus, denn die Wälder erholen sich vom Holz­ein­schlag und können auch in Zukunft genutzt werden. Auch die Menschen in einer der ärmsten Regionen Zentral­afrikas profi­tieren. Die Holz­in­dus­trie schafft drin­gend benö­tigte Arbeits­plätze, sorgt für sauberes Trink­wasser und eine Gesund­heits­ver­sor­gung. Die Bewohner im Norden der Repu­blik Kongo haben erkannt, dass sich der Schutz der Regen­wälder auch wirt­schaft­lich lohnt. Verant­wor­tungs­be­wusste Forst­wirt­schaft in der Repu­blik Kongo — ein Vorbild für andere Tropen­wälder auf der Welt.

Das Soja-Impe­rium

Das Soja-Impe­rium

Die Fleisch­pro­duk­tion nimmt welt­weit zu. Tier­fa­briken produ­zieren Unmengen von Gülle; für den Soja-Anbau verschwinden Regen­wälder. Fleisch­kon­zerne gefährden damit Umwelt und Bevölkerung.

Immer weniger große Firmen beherr­schen den Markt für Fleisch und Futter­mittel. Chine­si­sche Konzerne schlu­cken ihre ameri­ka­ni­schen Konkur­renten und über­nehmen deren rück­sichts­lose Produk­ti­ons­me­thoden. Experten warnen vor den Konse­quenzen dieser Fehl­ent­wick­lung. Multi­na­tio­nale Firmen lassen in Brasi­lien Soja anbauen, das als Futter­mittel für Schweine in die ganze Welt verschifft wird. Das schadet sowohl dem Regen­wald als auch einhei­mi­schen Klein­bauern, die aufgeben müssen und ihr Land an die Konzerne verlieren. Die Doku­men­ta­tion geht der Produk­ti­ons­kette vom Soja-Anbau über die Tier­fa­briken in den USA bis zum Konsu­menten in China und Amerika nach und zeigt deren Proble­matik auf.

Die ersten Menschen

Die ersten Menschen

Wie wurden wir, was wir sind? In aufwen­digen Insze­nie­rungen entführt der Zwei­teiler “Die ersten Menschen” auf eine Zeit­reise zu unseren ältesten Wurzeln vor 25 Millionen Jahren. Damals war die Erde ein Planet der Affen.

Neueste Forschung zeigt, dass sich die Ursprünge mensch­li­cher Verhal­tens­weisen bereits viel früher entwi­ckelt haben, als bisher gedacht. Die Frage “Wer war der erste Mensch?” ist längst nicht beant­wortet. Piero­lapi­thecus heißt beispiels­weise ein früher Wald­be­wohner, der zwar noch kein Mensch war, aber trotzdem ein entfernter Vorfahr gewesen sein könnte. Das Wesen lebte als Schwing­hangler in den tropi­schen Regen­wäl­dern auf dem Gebiet des heutigen Spanien. Einige Wissen­schaftler trauen dem Piero­lapi­thecus zu, schon ähnlich versiert im Werk­zeug­ge­brauch gewesen zu sein wie heute lebende Menschenaffen.

Die Vespa-Rebellen in Indonesien

Die Vespa-Rebellen in Indonesien

Heute mal ein Kultur-TV-Tipp: In Indo­ne­sien schwingen sich Tausende junge Leute auf alte, umge­baute Vespa-Roller, um auf fried­liche Art zu rebel­lieren. Gegen Lange­weile und Chan­cen­lo­sig­keit. Sie sind Anhänger der soge­nannten Extrem-Vespa-Szene – täto­wiert, gepierct, tragen womög­lich Dreadlocks.

Höhe­punkt ist das große Vespa-Jahres­treffen in der Stadt Kediri auf der Haupt­insel Java.
Vespas, die Italo-Roller von Piaggio, wurden lange auch in der Haupt­stadt Jakarta herge­stellt. Heute kostet eine alte Vespa umge­rechnet 20 Euro, so viel kann sich ein junger Indo­ne­sier leisten. Im Gegen­satz zu anderen Rollern wird bis heute an Vespas kein Kunst­stoff verbaut. Sie sind aus Metall und lassen sich gut umschweißen. Ideal für die Anhänger der Extrem-Vespa-Szene. Sie fahren keine gewöhn­li­chen Motor­roller wie Millionen andere Indo­ne­sier. Extrem-Vespa-Fans schweißen und schrauben Tag und Nacht an ihren Fahr­zeugen. Vor allem jetzt, wo der Höhe­punkt des Jahres ansteht – das große Szene­treffen in Kediri, in Ost-Java.
Für das Festival nehmen bis zu 50.000 Teil­nehmer eine weite Reise auf sich.
Tajab und sein Freund Blablu hingegen haben es nicht so weit, da sie selbst in Kediri leben. Sie wollen eine ganz beson­dere Vespa an den Start bringen – für die Wett­be­werbs­ka­te­gorie „Schön­heit“, bei der das krea­tivste Gefährt gekürt wird.
Aber was soll das Beson­dere ihrer Vespa sein? Die beiden durch­forsten Werk­stätten und Ersatz­teil­märkte, um sich inspi­rieren zu lassen. Werden sie auf gute Ideen kommen? Und wie groß ist die Konkur­renz auf dem dies­jäh­rigen Festival?

Sende­termin auf Arte verpasst? Kein Problem. In der Arte-Media­thek ist die Doku noch bis 21. April 2020 zu sehen.