Welt der Tiere

Orang-Utans, Nasen­affen, Borneo-Elefanten — es gibt nur einen Flecken auf dieser Welt, wo man all diese Tier­arten beob­achten kann: am Fluss Kina­ba­tangan im malay­si­schen Teil Borneos. Über 500 Kilo­meter schlän­gelt sich dieser Fluss ins Landes­in­nere, und an seinem Ufer kann fast die gesamte Tier­welt Malay­sias beob­achtet werden.

Der Tier-Reporter Felix Heidinger bereist den Kina­ba­tangan und trifft auf eine Herde Elefanten. Tage­lang dauert diese Begeg­nung, Tage, in denen sich Elefanten und Menschen manchmal näher­kommen als beiden lieb ist.

Faszi­na­tion Erde — mit Dirk Steffens

Die Welt erlebt derzeit das größte Arten­sterben seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier. Jeden Tag gehen 150 Arten verloren. Was sind die Gründe, und kann man die Lawine des Ausster­bens stoppen? Die Vernich­tung von Wäldern und die Ausbrei­tung der Land­wirt­schaft sind die Haupt­gründe. Dirk Stef­fens zeigt, wie Natur­schützer welt­weit im Kampf für den Arten­schutz immer ausge­fal­le­nere Methoden entwickeln.

Denn noch gibt es Möglich­keiten, dage­gen­zu­halten. Welt­weit gibt es schät­zungs­weise rund acht Millionen Tier- und Pflan­zen­arten, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Unzäh­lige sind bis heute noch gar nicht entdeckt. Bei dieser Viel­falt stellt sich zwangs­läufig die Frage: Wo soll Arten­schutz ansetzen? Und welche Tier­arten wollen wir retten? Welche müssen wir sogar im urei­genen Inter­esse retten? Manche Tiere stehen bei Schutz­maß­nahmen mehr im Fokus als andere. Beispiels­weise Panda­bären. Und um sie zu retten, ist kein Preis zu hoch, so werden sie sogar durch künst­liche Befruch­tung vermehrt. Im chine­si­schen Chengdu gibt es ein Forschungs­zen­trum, das auf die Nach­zucht von Pandas spezia­li­siert ist — ein aufwen­diges und teures Unter­fangen. In freier Wild­bahn sind Pandas mitt­ler­weile selten, es gibt nur noch rund 2000 Tiere. Und ihr Lebens­raum schwindet. Da Pandas als Bambus­fresser spezi­elle Ansprüche haben, ist ihr Verschwinden in freier Natur, wenn nichts geschieht, nur eine Frage der Zeit. Doch aussterben lässt man Pandas nicht, denn sie sind Publi­kums­lieb­linge in den Zoos auf der ganzen Welt. Dort landen die Pandas aus der Nach­zucht. Die chine­si­sche Regie­rung verleiht sie gegen eine Gebühr von rund einer Million US-Dollar pro Jahr. Arten­schutz — oder nur ein großes Geschäft? Der Verlust von Lebens­raum ist für den Panda und viele andere Tiere das Haupt­pro­blem. Es gibt heute rund acht Milli­arden Menschen auf der Erde, und die hinter­lassen ihre Spuren auf dem gesamten Planeten. Drei­viertel der Land­fläche welt­weit sind durch den mensch­li­chen Einfluss bereits stark verän­dert. Auf Borneo in Südost­asien dehnen sich die Flächen für Palmöl-Plan­tagen immer weiter aus, der Lebens­raum der Orang-Utans schwindet. Das Über­leben der größten Baum­be­wohner im ganzen Tier­reich ist nicht nur durch Abhol­zung massiv bedroht, sondern auch durch ille­galen Tier­handel. Nach Drogen‑, Waffen- und Menschen­schmuggel ist der Wild­tier­handel mit bedrohten Arten ein lukra­tives — wenn auch ille­gales — Geschäft welt­weit. Die inter­na­tio­nalen Schmugg­ler­banden verdienen damit jedes Jahr Milli­arden Euro. Jeden Tag werden in Südafrika drei Nashörner von Wilde­rern getötet — nur wegen ihres Horns. Ein Kilo­gramm davon kostet auf dem Schwarz­markt unge­fähr 60 000 Dollar, etwa so viel wie derzeit ein Kilo­gramm Gold. Denn viele Menschen in Asien glauben an eine medi­zi­ni­sche Wirkung von Nashorn­pulver. Dieser Aber­glaube befeuert ein grau­sames Geschäft, das Wilderer skru­pellos macht. Sind Arten erst einmal fast ausge­storben, ist es äußerst aufwendig, in der Natur wieder stabile Popu­la­tionen aufzu­bauen. Der Wald­rapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Einst war der Ibis­vogel in Mittel­eu­ropa weit­ver­breitet, bis er im 17. Jahr­hun­dert so stark gejagt wurde, dass er in seinen natür­li­chen Lebens­räumen verschwand. Doch jetzt gibt es wieder Hoff­nung: In Zoos ausge­brü­tete Wald­rappe werden mit einer aufwen­digen Stra­tegie ausge­wil­dert. Dabei stehen die Natur­schützer vor einer großen Heraus­for­de­rung: Wald­rappe sind Zugvögel und lernen norma­ler­weise von ihren Eltern, wie sie in ihr Winter­ge­biet kommen. Diese Aufgabe müssen nun mensch­liche „Zieh­el­tern“ über­nehmen. Mit Ultra­leicht­flug­zeugen wollen sie die jungen Wald­rappe über die Alpen nach Italien begleiten und ihnen so den Weg weisen. Eine knapp zwei­wö­chige Mission mit unge­wissem Ausgang. Dirk Stef­fens zeigt, was der Mensch verliert, wenn Arten verschwinden, und was wir tun müssen, damit das fein abge­stimmte Netz­werk der Natur keine Löcher bekommt, die nicht mehr zu repa­rieren sind. Er geht der Frage nach, welche Arten Schlüs­sel­po­si­tionen in diesem Netz­werk haben — und was der Mensch über­haupt vom Wert einzelner Arten wissen kann.

Kielings wilde Welt

In diesem Teil seiner Expe­di­tion wendet sich Andreas Kieling Regionen zu, die einer­seits für Tier­pa­ra­diese stehen, ande­rer­seits aber auch Orte des bedroh­li­chen Arten­rück­gangs sind.So reist der Tier­filmer rund um die Welt und findet enga­gierte Wissen­schaftler, die sich beispiel­haft um den Tier- und Natur­schutz kümmern.

Vogel­for­scher auf Island, Natur­schützer im Baye­ri­schen Wald und Arten­schützer auf Sumatra und den Male­diven. Nach aktu­ellen Schät­zungen gibt es auf unserem Planeten rund 8,7 Millionen verschie­dene Lebens­formen. Nur 76 000 — ein kleiner Bruch­teil davon — sind bislang wissen­schaft­lich erfasst. Es gibt also noch viel zu tun. Die Forschung ist sich einig: Seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier war das Arten­sterben niemals so groß wie heute. 22 000 bekannte Arten sind akut bedroht. Evolu­tion findet mitt­ler­weile im Zeit­raffer statt. Denn überall auf der Welt beschneidet der Mensch den Lebens­raum von Pflanzen und Tieren. Zusätz­lich erwärmt sich das Klima rasant.Engagierte Wissen­schaftler kümmern sich um gefähr­dete Tiere und unter­nehmen große Anstren­gungen, um ganze Lebens­räume zu schützen.So die Mitar­beiter der Zoolo­gi­schen Gesell­schaft Frank­furt. Auf Sumatra haben sie eine Dschungel-Schule für Orang-Utans aufge­baut. Vor allem verwaiste Tiere werden hier auf ein Leben in Frei­heit vorbe­reitet. Daneben steht der Schutz der gefähr­deten Tief­land­re­gen­wälder, einem arten­rei­chen Lebens­raum, im Fokus der Arbeit.Auf Island trifft Andreas Kieling auf einen enga­gierten Vogel­ex­perten, der sein Leben den Papa­gei­tau­chern verschrieben hat. Er nimmt den Tier­filmer mit auf seine jähr­liche Küsten­rund­fahrt zu den Kolo­nien der drol­ligen Bunt­schnäbel. Für den Rück­gang ihres Bestandes sind die schwin­denden Futter­gründe im Meer rund um die Nord­meer­insel verantwortlich.Das nächste Ziel ist Mada­gaskar. Andreas Kieling spürt der Frage nach, warum es ausge­rechnet den ganz „großen“ und „kleinen“ Arten auf dieser Insel so schlecht geht. Wissen­schaftler des welt­weit enga­gierten Manta Trusts haben auch die eleganten Schwimmer rund um die Male­diven im Blick. Zusammen mit den Forschern unter­nimmt der Tier­filmer hier atem­be­rau­bende Tauch­gänge und erfährt viel über das Leben der Mantas. Dass es auch Tier­pa­ra­diese vor der eigenen Haustür gibt, zeigt Andreas Kieling am Beispiel des Baye­ri­schen Waldes. Hier geht er zusammen mit Experten der Frage nach, wie viel Wildnis wir uns in Deutsch­land leisten wollen.

Grüne Mythen — Die großen Irrtümer der Nachhaltigkeit

Nach­hal­tig­keit — ein Trend­wort, aber auch ein Thema, das kontro­vers disku­tiert werden kann. Kann Nach­hal­tig­keit in einer Konsum­ge­sell­schaft über­haupt funk­tio­nieren? Können wir unsere Erde noch mit Elek­tro­autos, fairer Klei­dung und regio­nalem Essen retten? Wo liegt die Grenze zwischen guten Taten und Greenwashing?

Und wie soll eine nach­hal­tige Gesell­schaft in einer globa­li­sierten Welt über­haupt aussehen? Die einen verbinden Nach­hal­tig­keit mit einem posi­tiven Wandel, mit einer neuen Gene­ra­tion, die sich für den Umwelt­schutz einsetzt.
Die anderen sehen sie als große Lüge und Verschleie­rung des schmut­zigen Kern­ge­schäfts der multi­na­tio­nalen Konzerne. Mit unter­schied­li­chen Begeg­nungen geht der Film diesen Fragen nach und deckt dabei große Irrtümer der Nach­hal­tig­keit auf.

Speed of Life — Moment­auf­nahmen des Lebens

Costa Rica: Über Jahr­mil­lionen war die schmale Land­brücke zwischen Nord- und Südame­rika ein isolierter Lebens­raum, in dem sich eine unglaub­liche Arten­viel­falt entwi­ckeln konnte. In dieser Folge von „Speed of Life“ unter­nimmt das Kame­ra­team eine aben­teu­er­liche Expe­di­tion in die Tiefen des tropi­schen Regen­waldes, um spek­ta­ku­läre Bilder einer geheim­nis­vollen Tier­welt einzufangen.

Egal ob nacht­ak­tive Baum­schlangen, exoti­sche Insekten, Pfeil­gift­frö­sche, Brüll­affen oder bissige Schnapp­schild­kröten — der Über­le­bens­kampf im Dschungel folgt seinen ganz eignen Regeln.

Kielings wilde Welt

Wie funk­tio­niert Über­leben in extremen Land­schaften? Wer das schafft, braucht beson­dere Fähig­keiten. Andreas Kieling zeigt einige dieser unge­wöhn­li­chen Stra­te­gien. Der Tier­filmer besucht Neusee­land, Kasach­stan, Namibia und Deutsch­land. Inter­na­tional operie­rende Wissen­schaftler lassen Andreas Kieling an ihren Projekten teil­haben und ermög­li­chen ihm einen exklu­siven Zugang zu bestimmten Orten und Arten. Das erste Ziel von „Kielings wilde Welt — Die Letzten ihrer Art“ ist Neuseeland.

Hier sucht Andreas Kieling den seltensten Vogel der Welt: den Kakapo. Weniger als 150 Exem­plare leben noch, verteilt auf drei abge­schot­tete Inseln im Fjord­land der Südinsel. Pro Jahr darf nur ein einziges Film­team in Beglei­tung von Vogel­for­schern auf eine dieser Inseln reisen. Bevor Andreas das stark geschützte Refu­gium „Anchor Island“ betritt, erhält er eine Audienz bei Sirocco, dem berühm­testen Kakapo der Welt. Wissen­schaftler gaben ihm den Spitz­namen „One Billion Dollar“-Vogel, denn Sirocco ist der einzige zahme Kakapo, den es jemals gab, gilt im Internet als Person des öffent­li­chen Lebens und wurde in Neusee­land sogar vom Premier­mi­nister höchst­per­sön­lich geadelt: als berühm­tester Botschafter für den Arten­schutz. Im Zentrum Kasach­stans dreht Andreas Kielings Team im größten Frei­luft-Kreiß­saal der Steppe die Geburt von Saiga-Babys. Die Saiga ist die einzige euro­päi­sche Anti­lope. Früher gab es Millionen dieser Huftiere, heute dagegen ist ihre Art vom Aussterben bedroht. Wilderei und eine deut­lich verän­derte Umwelt machten ihr fast den Garaus. Die Saiga sieht sehr seltsam aus, ist unge­heuer scheu und bringt es auf sagen­hafte 80 Kilo­meter pro Stunde. Ein Grund, warum man nur schwer an sie heran­kommt. Mithilfe des deut­schen Geoöko­logen Steffen Zuther von der Frank­furter Zoolo­gi­schen Gesell­schaft gelingt Andreas Kieling die Annä­he­rung. Er wird mit einzig­ar­tigen und berüh­renden Nahauf­nahmen der berüs­selten Anti­lope und ihren Kälbern belohnt. Leider geschieht während seines Aufent­haltes Schreck­li­ches: Andreas wird Zeuge eines rätsel­haften Massen­ster­bens. Ein Jahr danach steht endlich fest, woran 200 000 Saigas starben. In Namibia besucht Andreas ein sehr erfolg­rei­ches Arten­schutz­pro­jekt, das die schnellste Katze der Welt retten will, den Geparden. Hier erfährt er, wie Kangale — statt­liche anato­li­sche Hirten­hunde — den Hoch­ge­schwin­dig­keits­katzen und den Farmern glei­cher­maßen helfen. In Deutsch­land unter­stützt der Tier­filmer Vogel­for­scher, Rotmi­lane zu besen­dern. 60 Prozent der Welt­po­pu­la­tion leben hier, doch die Greife benö­tigen weitaus mehr Platz, als die Betreiber von Wind­kraft­an­lagen ihnen zuge­stehen wollen. Die aktu­ellen Forschungs­er­geb­nisse über die Flug­routen der „Roten Drachen“ bestä­tigen das. Das Dilemma: Arten­schutz steht in direktem Konflikt mit Natur­schutz. Wieder sind die neuen Expe­di­ti­ons­ziele des Tier­fil­mers sehr unter­schied­lich. Die meisten sind entle­gene Orte, bis heute menschen­leer und wild. Genau deswegen träumen viele Menschen davon, einmal im Leben an einen dieser Orte zu reisen. Andreas Kieling tut es: Er besucht einige der span­nendsten Forschungs­pro­jekte auf der Welt und befragt Natur­schützer und Biologen zu Lösungen, um bedrohte Arten zu retten: Wie verhelfen sie der seltsam ausse­henden Saiga-Anti­lope, dem stark gefähr­deten Geparden, dem größten flug­un­fä­higen Papagei der Welt, dem Kakapo, oder dem Rotmilan zu einer reellen Chance? In „Kielings wilde Welt — Die Letzten ihrer Art“ gibt Andreas Antworten auf diese Fragen. Hoch­wer­tige 3‑D-Grafiken visua­li­sieren Bestands­ent­wick­lungen einiger gefähr­deter Arten, aber auch aktu­ellste oder verblüf­fende Forschungs­er­geb­nisse. Ästhe­ti­sche High­speed-Aufnahmen, atem­be­rau­bend schöne Zeit­raffer, intime Bilder einer Nest­ka­mera, bril­lante NASA-Bilder aus dem Welt­raum und Luft­auf­nahmen lassen die Zuschauer staunen. Sie befeuern die Träume von Sehn­suchtsorten wie der Namib, dem Regen­wald Neusee­lands oder der kasa­chi­schen Steppe.