by Denitza Toteva | 6 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Die Inselwelt Südostasiens ist durch die zerstörerischen Kräfte der Erde erschaffen worden und doch von unvergleichbarer Schönheit. Vor etwa 25 Millionen Jahren kollidierten die Kontinente Australien und Asien. Seitdem wurde und wird unablässig die Erdkruste verschoben. Die Insel Neuguinea ist ein Produkt dieser Umbrüche.
Vor ihrer Küste lockt ein feuerspeiender Vulkan das Leben in seine Nähe. An den Hängen des Tavurvur versammeln sich jeden Morgen Großfußhühner. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hinein zu legen. Damit sind die elterlichen Pflichten erledigt, die vulkanische Wärme übernimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigentümliche Brutmethode ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdinneren für seine Zwecke nutzen kann. Als Teil des australischen Kontinentalschelfs beherbergt Neuguinea auch viele Tiere des fünften Kontinents, die hier aber ganz eigenartige Lebensweisen entwickelt haben: Kängurus klettern auf Bäume, während Tauben am Waldboden spazieren gehen. Als spezielle Folge der Kontinentalverschiebungen entstand hier auch die biologische Ausnahmeerscheinung der Paradiesvögel in 39 atemberaubenden Formen.
Auch auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo haben sich die Erdkräfte ausgewirkt. Hier glühen Vulkane mit unheimlichem blauem Licht. Der größte Vulkanausbruch, den es seit Menschengedenken gegeben hat, hat eines der reichsten Ökosysteme der Erde geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asiatischen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Kontinent: Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel. Biologen nennen den Raum zwischen dem asiatischen und dem australischen Kontinent Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansammlung von schiffbrüchigen Kreaturen, die im Verlauf von Jahrmillionen auf den Inseln strandeten. Auf Halmahera lebt der höchst ungewöhnliche Bänderparadiesvogel mit seinem extravaganten Federschmuck. Auf der Nachbarinsel Sulawesi leben die Babirusa-Schweine. Sie haben nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen, sondern auch das seltsamste Gebiss, das sich im Säugetierreich findet: Die riesigen Hauer wachsen durch den Rüssel hindurch nach oben.
by Denitza Toteva | 6 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
In dieser Folge ist Dirk Steffens dem Element Wasser auf der Spur. Seine Reise beginnt dort, wo man den Wert des Wassers am höchsten zu schätzen weiß: mitten in der Wüste. Vor rund 6000 Jahren hinterließen Menschen prächtige Felsbilder, die die Sahara als üppige Savannenlandschaft mit Elefanten, Giraffen und Antilopen zeigen.
Sogar Krokodile tummelten sich dort, wo heute nur noch trockener Wüstensand zu finden ist. Das Vorhandensein von Wasser legt selbst heute noch fest, wo Menschen leben können und wo nicht. Betrachtet man die Erde vom Weltall aus, so scheint es reichlich Wasser zu geben. Drei Viertel der Erdoberfläche sind von diesem Element bedeckt, es verleiht dem Planeten seine charakteristische blaue Farbe. Die größte Menge ist für den Menschen bislang jedoch völlig nutzlos. Mehr als 97 Prozent der irdischen Wasservorräte sind salziges Meerwasser, das wir weder trinken noch zum Bewässern von Nutzpflanzen verwenden können. Von dem winzigen Rest Süßwasser hängt bis heute das Überleben der Menschheit ab.
Überall auf der Welt stößt Dirk Steffens auf Hinweise, wie das Wasser Zivilisationen entstehen und wieder untergehen ließ. Not macht bekanntlich erfinderisch. Und tatsächlich lassen sich einige wichtige Entdeckungen auf akuten Wassermangel zurückführen. Die Sichel beispielsweise ist eine solche Erfindung. Vermutlich wurde sie entwickelt, als ein Klimawandel in Nordafrika zu Dürreperioden führte. Mit diesem neuen Instrument war es möglich, sich in der Nähe von Flüssen niederzulassen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben und Vorräte einzulagern. Hochkulturen entstanden zunächst bevorzugt an großen Flussläufen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Ägypten, das allein den Fluten des Nils und dem fruchtbaren Nilschlamm seinen frühen Aufschwung verdankte. Ein umfangreicher Verwaltungsapparat entstand einzig und allein zu dem Zweck, Wasser und Vorräte sinnvoll zu verteilen. Damit wird Wasser zu einem der Hauptfaktoren für die Bildung komplexer gesellschaftlicher Strukturen.
Unsere Abhängigkeit vom Wasser hat sich seit den Zeiten der Ägypter kaum geändert. Mittlerweile haben wir jedoch die Möglichkeiten, Süßwasser in großem Stil dort festzuhalten, wo wir es brauchen. Und weil das meiste davon in Sammelbecken auf der dichter bevölkerten Nordhalbkugel aufgestaut ist, wirkt sich das zusätzliche Gewicht sogar auf die Drehung der Erde um ihre Achse aus. Das führt beispielsweise dazu, dass ihre Geschwindigkeit leicht zunimmt und der Erdentag im Verlauf der vergangenen 40 Jahre um den achtmillionsten Teil einer Sekunde verkürzt wurde. Welche Auswirkungen unser massiver Zugriff auf das Element Wasser in Zukunft für den Wasserhaushalt der Erde haben wird, ist noch unklar. Allerdings steht für Experten schon lange fest, dass die Ressource Wasser bei steigenden Weltbevölkerungszahlen immer wichtiger wird. Die Kriege der Zukunft werden nicht mehr um Öl geführt werden, sondern um Wasser.
Die ZDF/BBC-Koproduktion „Die Macht der Elemente“ zeigt in spektakulären Bildern, wie die Urkräfte der Erde jeden einzelnen Entwicklungsschritt des Menschen von den frühesten Zivilisationsschritten bis heute beeinflussen. Moderator Dirk Steffens bereist den gesamten Globus, um das Wirken von Feuer, Wasser, Erde und Luft zu dokumentieren. Wieso brennt es erst seit 400 Millionen Jahren auf der Erde? Warum siedelt sich der Mensch bevorzugt an den Erdbeben gefährdeten Rändern von Kontinentalplatten an? Wie kann Wassermangel zu Fortschritt führen? Und warum ist der Wind für den Aufstieg und Fall vieler Kulturen verantwortlich? Die Macht der Elemente wirkt auf unerwartete Weise, und oft ist nur im Rückblick zu erkennen, warum sich in bestimmten Regionen frühe Kulturen entwickeln konnten und in anderen Gegenden nicht.
Die in HD produzierte Reihe wirkt vor allem durch großartige Landschaftsaufnahmen, aufwendig gedrehte Luftbilder mit modernster Technologie und extreme Zeitrafferaufnahmen. Dirk Steffens erläutert die Elemente nicht nur, sondern macht sie erlebbar. Ganz gleich, ob er mit dem Drachenflieger einen Regentropfen verfolgt, auf der Suche nach Gold in eine traditionelle afrikanische Goldmine hinabsteigt oder den Vulkanausbruch von Santorini an den Klippen hängend erklärt — immer sind die Zuschauer ganz nah am Geschehen.
by Denitza Toteva | 6 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Was verbindet eine abgelegene indigene Gemeinschaft auf Borneo mit den Olympischen Spielen in Tokio? Die Dokumentation ist dieser Frage nachgegangen. Sie fängt die Schönheit des tropischen Urwalds ebenso ein wie die jahrtausendealte Beziehung des indigenen Volks der Dayak mit ihrem Wald und findet Zusammenhänge von Lieferketten, Gütesiegeln und Nachhaltigkeitsversprechen in einer globalisierten Welt. Ein Film über eine atemberaubend schöne Landschaft im Wandel.
Borneo, größtenteils Staatsgebiet Indonesiens, ist die drittgrößte Insel der Welt und gehört zu den wichtigsten Regenwaldgebieten der Erde. Noch vor 60 Jahren war sie fast vollständig von Urwald bedeckt. Dieser Wald ist Heimat vieler indigener Völker, die Artenvielfalt ist hier so groß wie nirgendwo sonst auf der Welt. Doch auch auf Borneo wird der Regenwald immer massiver abgeholzt, große Holzindustriefirmen roden Naturwald für Palmöl und Holzplantagen. Ein jahrtausendealter Lebensraum droht, nach und nach zu verschwinden.
Die Filmemacher Bálint Révész und Angus MacInnes haben mehrere Jahre beim Volk der Dayak-Bahau im zentralen Hochland auf Borneo gelebt und mit ihnen gemeinsam den schleichenden Verlust ihrer Heimat beobachtet und erforscht. Gemeinsam mit drei Abgesandten des Dorfes begeben sie sich auf eine Reise, die von den Regenwäldern Borneos bis in die japanische Millionenmetropole Tokio führt, wo tropisches Holz in den Stadien für die Olympischen Spiele verbaut wird. Sie folgen dem Weg der gefällten Bäume, stoßen auf Schneisen der Verwüstung mitten im Urwald und riesige Palmölplantagen. Die Dokumentation wirft zum einen die Frage auf, wie sich Lieferketten verfolgen beziehungsweise verschleiern lassen und welche Rolle die Politik hierbei spielt. Zum anderen taucht sie ein in das indigene Leben und die mythische Beziehung der Indigenen zum Wald, der seit Jahrtausenden durch ihre Völker bewahrt wird. Die Filmemacher erzählen von einer Landschaft im Wandel und von einem ganz besonderen Verhältnis zwischen Mensch und Natur.
by Denitza Toteva | 6 Jul 2021 | Alt, TV Tipps
Eine Welt ohne Fleisch — dazu würden viele sagen: unvorstellbar! Männer essen im Durchschnitt täglich 160 Gramm Fleisch, Wurstwaren und andere Fleischprodukte, das macht 60 Kilogramm im Jahr, bei Frauen ist es etwa die Hälfte. Das Problem dabei ist, dass die Fleischerzeugung schlecht für das Klima ist. Wäre eine Welt ohne Fleisch die Lösung? Um dem Klimawandel vorzubeugen, wäre das hilfreich, aber was würde das bedeuten?
by Denitza Toteva | 21 Jun 2021 | Alt, TV Tipps
Ein ZDF-Team reiste für ein Jahr in den legendären „Yellowstone National Park“. Hinter den Kulissen begleitete es Ranger, Forscher und junge Leute, die das Abenteuer suchen. Eine brodelnde Magmakammer unter der Erde, ein fantastischer Tierreichtum — was sind heute die Herausforderungen für diesen ältesten Nationalpark der Erde? Die Dokumentation fragt im Yellowstone nach der Zukunft der großen Parks. Der Yellowstone-Nationalpark ist der berühmteste und, bereits 1872 gegründet, auch der älteste Nationalpark der Welt.
Die UNESCO erklärte ihn zum Weltnaturerbe, weil er eine einzigartige Tierwelt schützt: Wolfsrudel, Bisons, Elche, Grizzlybären, Kojoten, Steinadler und viele andere wilde Parkbewohner. Unvergleichlich ist die Vulkanlandschaft mit Geysiren, Fumarolen, Schlammtöpfen und mehr als der Hälfte aller heißen Quellen der Erde. Nur fünf Kilometer unter der Erdoberfläche brodelt eine gigantische Magmakammer, die an der Oberfläche Farbspektakel und bizarre Landschaftsformationen erschafft. Irgendwann wird der Vulkan wieder ausbrechen, sagt der Geologe Kenneth Sims, der das Kamerateam mitnimmt, wenn er mithilfe moderner Technik den Gesteinstrumm untersucht, dessen bis zu 1600 Grad Celsius heiße Masse aus der Tiefe aufsteigt. Der Yellowstone-Nationalpark ist internationaler Vorreiter für die Idee der Nationalparks und Antrieb für Menschen, die ihr Leben dem Schutz der Natur widmen — ein wichtiges Ziel angesichts von mittlerweile fast 7,3 Milliarden Weltbevölkerung. Hier begann auch eine ehrgeizige Vision: Die „Yellowstone to Yukon Conservation Initiative“ will Ökosysteme in Nordamerika großflächig verbinden, sodass Wildtiere weit in den Norden wandern und ihre Wege dem veränderten Klima der Erde anpassen können. Die Zuschauer treffen Karsten Heuer und Harvey Locke, die Initiatoren der Y2Y-Initiative. Allerdings erlebt der Park selbst bereits an den eigenen Grenzen Konflikte. Viele Tiere verlassen das Schutzgebiet — auch die Wölfe, die erst 1995 wieder angesiedelt wurden. Die scheuen Raubtiere werden immer wieder gejagt, von Trophäenjägern und von Farmern, die um ihren Viehbestand fürchten. Auch die Bisons sorgen immer wieder für Streit. Heute leben im Yellowstone-Nationalpark über 4000 Tiere. Herden suchen neue Lebensräume und drängen gerade im Winter in tiefergelegene Gebiete außerhalb des Parks, wo sich leichter Nahrung findet lässt. So wurden in den vergangenen Jahren wieder massenhaft Bisons abgeschossen, obwohl die Tiere eigentlich geschützt sind. Ein neues Projekt zu ihrer Rettung zieht junge Leute aus aller Welt in den Yellowstone. Auch Andreas Hofer (21), gelernter Elektriker aus Kitzbühel, gab zu Hause alles auf, um sich mit den Bisonschützern eine Holzhütte zu teilen und in der nordamerikanischen Wildnis zu leben. Die Zuschauer erleben eine der schönsten und wildesten Gegenden der Erde von der Schneeschmelze durch den Indianersommer bis hin zum Wintereinbruch. Der Film macht in großen Bildern und moderner Grafik die Faszination des Yellowstone im Verlauf eines Jahres spürbar und nimmt die Zuschauer mit zu Orten, die Besuchern sonst verborgen bleiben. Die Dokumentation widmet sich den Chancen der Nationalparks für die Herausforderungen unserer Zeit.
by Denitza Toteva | 21 Jun 2021 | Alt, TV Tipps
Uganda, Bwindi Nationalpark: Wir sind unterwegs zu den Berggorillas der Region, mit Dr. Gladys Kalema-Zikusoka, der ersten Wildtierärztin Ugandas. Für sie ist der Schutz der majestätischen Tiere in Zeiten von Covid-19 nicht leichter geworden. Die Jagd auf viele Arten von geschützten Wildtieren habe zugenommen, erzählt sie — auch, weil viele Menschen ihre Arbeit verloren hätten und ihnen Geld und Nahrung fehlten.
Es gäbe aber noch ein anderes Problem: Es bestehe die Gefahr, dass sich Gorillas bei einem mit Covid-19 infizierten Menschen anstecken könnten. Der Kreis könnte sich so schließen: das Virus, das womöglich aus der Wildnis kommt, mehr als einer Million Menschen weltweit den Tod bringt und dann zurückkehrt, um weiteres Unheil in der Tierwelt anzurichten. Bei Covid-19 sind viele Ursachen noch nicht klar. Unbestritten aber ist, dass viele neue Viren ihren Ausgang im Tierreich nahmen bzw. Übertragungswege über die Wildnis führen — vor allem Fledermäuse stehen im Verdacht, aber auch Pangoline. Und noch etwas wird immer klarer: Durch das Roden vieler Wälder rücken die Tiere dichter an den Menschen heran und mit ihnen auch die Gefahr neuer Krankheiten. Augustine Baraza Obuyele kennt dieses Muster. Der Film begleitet den kenianischen Wissenschaftler zu den Fledermaushöhlen am Mount Elgon an der kenianisch-ugandischen Grenze. „Fledermäuse tragen viele Krankheiten mit sich,“ sagt er. Seine Aufgabe ist es, neue Viren aufzuspüren. Viren, die einmal ihren zweifelhaften Siegeszug über den Kontinent oder gar die Welt antreten könnten, wie bereits Ebola oder das Gelbfieber. Wir sind aber auch mit denen unterwegs, die anscheinend keine Angst haben: „Fledermaus-Jäger“, auf der Suche nach Fleisch für den Grill. Die Weltgemeinschaft wird unruhig vor dem Hintergrund dieser Bedrohung. Das UN-Umweltprogramm UNEP in Nairobi will ein weltweites „Jahrzehnt der Wiederbelebung von Ökosystemen“ ausrufen: Kann Baumpflanzen die Welt retten? Covid-19 und die Gefahr neuer Viren sind ja nur die jüngsten Gründe, in Wiederaufforstung zu investieren. Der Schutz des Klimas oder der Wasserressourcen sind andere: Ohne intakte Wälder läuft nichts. Während viele Länder in Afrika Wälder abholzen, um dringend benötigte Einnahmen zu generieren, haben sich andere zu massiven Aufforstungen verpflichtet. Eines dieser Vorbilder ist Kenia, das mit seinem Mau-Forest ein wichtiges Ökosystem wiederherstellen will. Das Problem ist, dass die Siedler sich einen Teil des Waldes genommen haben. Nun wird mit Gewalt geräumt, die Siedler müssen mit dem wenigen, was sie haben, fliehen. „Es ist ein lohnendes Opfer, das gebracht wird,“ beschwichtigt Kenias Umweltminister Keriako Tobiko. Doch die Menschenrechtskommission der Afrikanischen Union hat einen Stopp der Vertreibungen gefordert.