Die Macht der Elemente — mit Dirk Steffens

In dieser Folge ist Dirk Stef­fens dem Element Wasser auf der Spur. Seine Reise beginnt dort, wo man den Wert des Wassers am höchsten zu schätzen weiß: mitten in der Wüste. Vor rund 6000 Jahren hinter­ließen Menschen präch­tige Fels­bilder, die die Sahara als üppige Savan­nen­land­schaft mit Elefanten, Giraffen und Anti­lopen zeigen.

Sogar Kroko­dile tummelten sich dort, wo heute nur noch trockener Wüsten­sand zu finden ist. Das Vorhan­den­sein von Wasser legt selbst heute noch fest, wo Menschen leben können und wo nicht. Betrachtet man die Erde vom Weltall aus, so scheint es reich­lich Wasser zu geben. Drei Viertel der Erdober­fläche sind von diesem Element bedeckt, es verleiht dem Planeten seine charak­te­ris­ti­sche blaue Farbe. Die größte Menge ist für den Menschen bislang jedoch völlig nutzlos. Mehr als 97 Prozent der irdi­schen Wasser­vor­räte sind salziges Meer­wasser, das wir weder trinken noch zum Bewäs­sern von Nutz­pflanzen verwenden können. Von dem winzigen Rest Süßwasser hängt bis heute das Über­leben der Mensch­heit ab. Überall auf der Welt stößt Dirk Stef­fens auf Hinweise, wie das Wasser Zivi­li­sa­tionen entstehen und wieder unter­gehen ließ. Not macht bekannt­lich erfin­de­risch. Und tatsäch­lich lassen sich einige wich­tige Entde­ckungen auf akuten Wasser­mangel zurück­führen. Die Sichel beispiels­weise ist eine solche Erfin­dung. Vermut­lich wurde sie entwi­ckelt, als ein Klima­wandel in Nord­afrika zu Dürre­pe­ri­oden führte. Mit diesem neuen Instru­ment war es möglich, sich in der Nähe von Flüssen nieder­zu­lassen, Ackerbau und Vieh­zucht zu betreiben und Vorräte einzu­la­gern. Hoch­kul­turen entstanden zunächst bevor­zugt an großen Fluss­läufen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Ägypten, das allein den Fluten des Nils und dem frucht­baren Nilschlamm seinen frühen Aufschwung verdankte. Ein umfang­rei­cher Verwal­tungs­ap­parat entstand einzig und allein zu dem Zweck, Wasser und Vorräte sinn­voll zu verteilen. Damit wird Wasser zu einem der Haupt­fak­toren für die Bildung komplexer gesell­schaft­li­cher Struk­turen. Unsere Abhän­gig­keit vom Wasser hat sich seit den Zeiten der Ägypter kaum geän­dert. Mitt­ler­weile haben wir jedoch die Möglich­keiten, Süßwasser in großem Stil dort fest­zu­halten, wo wir es brau­chen. Und weil das meiste davon in Sammel­be­cken auf der dichter bevöl­kerten Nord­halb­kugel aufge­staut ist, wirkt sich das zusätz­liche Gewicht sogar auf die Drehung der Erde um ihre Achse aus. Das führt beispiels­weise dazu, dass ihre Geschwin­dig­keit leicht zunimmt und der Erdentag im Verlauf der vergan­genen 40 Jahre um den acht­mil­li­onsten Teil einer Sekunde verkürzt wurde. Welche Auswir­kungen unser massiver Zugriff auf das Element Wasser in Zukunft für den Wasser­haus­halt der Erde haben wird, ist noch unklar. Aller­dings steht für Experten schon lange fest, dass die Ressource Wasser bei stei­genden Welt­be­völ­ke­rungs­zahlen immer wich­tiger wird. Die Kriege der Zukunft werden nicht mehr um Öl geführt werden, sondern um Wasser. Die ZDF/BBC-Kopro­duk­tion „Die Macht der Elemente“ zeigt in spek­ta­ku­lären Bildern, wie die Urkräfte der Erde jeden einzelnen Entwick­lungs­schritt des Menschen von den frühesten Zivi­li­sa­ti­ons­schritten bis heute beein­flussen. Mode­rator Dirk Stef­fens bereist den gesamten Globus, um das Wirken von Feuer, Wasser, Erde und Luft zu doku­men­tieren. Wieso brennt es erst seit 400 Millionen Jahren auf der Erde? Warum siedelt sich der Mensch bevor­zugt an den Erdbeben gefähr­deten Rändern von Konti­nen­tal­platten an? Wie kann Wasser­mangel zu Fort­schritt führen? Und warum ist der Wind für den Aufstieg und Fall vieler Kulturen verant­wort­lich? Die Macht der Elemente wirkt auf uner­war­tete Weise, und oft ist nur im Rück­blick zu erkennen, warum sich in bestimmten Regionen frühe Kulturen entwi­ckeln konnten und in anderen Gegenden nicht. Die in HD produ­zierte Reihe wirkt vor allem durch groß­ar­tige Land­schafts­auf­nahmen, aufwendig gedrehte Luft­bilder mit modernster Tech­no­logie und extreme Zeit­raf­fer­auf­nahmen. Dirk Stef­fens erläu­tert die Elemente nicht nur, sondern macht sie erlebbar. Ganz gleich, ob er mit dem Drachen­flieger einen Regen­tropfen verfolgt, auf der Suche nach Gold in eine tradi­tio­nelle afri­ka­ni­sche Gold­mine hinab­steigt oder den Vulkan­aus­bruch von Santo­rini an den Klippen hängend erklärt — immer sind die Zuschauer ganz nah am Geschehen.

Ceiba — ein Schiff wird kommen

Etwa 90 Prozent des Welt­han­dels wird auf dem Seeweg abge­wi­ckelt, fast alle Frachter und Tanker werden aber mit Schweröl ange­trieben, entspre­chend sind die Emis­sionen. Welt­weit ist die Schiff­fahrt für den Ausstoß von etwa einer Mrd. Tonnen Kohlen­di­oxid verant­wort­lich. Das muss geän­dert werden, findet der fran­zö­sisch-kana­di­sche Segler und Tischler Lynx Guimond und hat deshalb die Firma „Sailcargo“ gegründet.

Dutzende Frauen und Männer aus aller Welt haben sich von der Idee anste­cken lassen und helfen mit vor Ort, an der Pazi­fik­küste in Costa Rica, Visionen umzu­setzen. Ein Fracht-Segel­schiff zu bauen, das prak­tisch ohne klima­schäd­liche Emis­sionen auskommt.

Bäume der Zukunft

Ein Spazier­gang durch grüne Wälder entspannt und beru­higt. Bäume tun einfach gut: sie spenden Schatten, sie produ­zieren Sauer­stoff und spei­chern große Mengen Kohlen­stoff­di­oxid. Durch den Klima­wandel sind unsere Wälder akut bedroht. Wie können sie gerettet und fit für die Zukunft gemacht werden? Samen-Sammler bringen in großen Mengen Samen gefähr­deter Bäume in Samen­banken zusammen.

Können die helfen, Wälder zu retten? Gleich­zeitig wird mit nicht­hei­mi­schen Baum­sorten expe­ri­men­tiert. Welche fühlen sich bei uns wohl und wie reagieren heimi­sche Tier­arten auf sie? In Städten sollen Wald­gärten entstehen, in denen Bäume, Früchte und Gemüse eng beiein­ander wachsen, die nicht nur das Mikro­klima günstig beein­flussen, sondern auch Menschen zusam­men­bringen können. Auch das Holz der Bäume als nach­hal­tige Ressource rückt immer stärker in den Blick, z.B. als Baustoff. Forscher haben aus Beton und Holz einen Verbund­stoff entwi­ckelt, der genauso stabil wie reiner Beton ist, aber weniger davon verbraucht. Und in der Medizin sorgen die verschie­denen Fähig­keiten einzelner Bäume, wie z.B. der Birke für Hoff­nungen. Einer ihrer Wirk­stoffe könnte mögli­cher­weise Krebs­the­ra­pien sinn­voll unter­stützen. Unsere Repor­terin Nina Schmidt geht auf eine span­nende Recherchereise.

Das Land der Gletscher

Eines der sichersten Zeichen für den globalen Klima­wandel ist das immer schnel­lere Schmelzen der Glet­scher. In keinem Land kann dieses Phänomen so gut beob­achtet werden wie in Island. Die Doku­men­ta­tion nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in eines der jüngsten Länder der Welt: Das Land der Gletscher.

Wissen­schaftler und Klima­for­scher auf der ganzen Welt sind sich seit vielen Jahren einig — der welt­weite Rück­gang der Glet­scher ist ein offen­sicht­li­ches und deut­li­ches Anzei­chen für den derzei­tigen Klima­wandel. Europas größter Glet­scher, der Vatna­jö­kull auf Island, der knapp zehn Prozent der Insel bedeckt, bietet den Forschern aufgrund seiner guten Zugäng­lich­keit die einma­lige Gele­gen­heit, die Verän­de­rung des Erdklimas umfas­send zu studieren. Der islän­di­sche Glet­scher wird bereits seit Jahr­zehnten unter­sucht und seine Eiskappe ist im vergan­genen Jahr­hun­dert rapide zurück­ge­gangen. Das „neue Land“, das die verschwin­dende Eiskappe dabei frei­legt, ist ein Mikro­kosmos für sich mit einer einzig­ar­tigen Flora und Fauna. Expe­di­tionen und Flüge über den Vatna­jö­kull lassen nicht nur Rück­schlüsse auf das Erdklima zu, sondern auch auf ferne Welten, wie den Jupi­ter­mond Europa, der eben­falls von einer dicken Eisschicht umgeben ist.

„Think Tank“ — Die Schule der Affen

Die zier­liche Indah und der statt­liche Azy sind die Stars des „Think Tank“, der Sprach­schule für Orang-Utans im Zoo von Washington. Menschen­affen können zwar aufgrund ihrer Anatomie nicht wirk­lich spre­chen, aber immer mehr Forscher wollen trotzdem mit den Tieren kommu­ni­zieren, um deren komplexe Denk­struk­turen zu verstehen.

Insekten in Gefahr

In manchen Gebieten ist die Zahl der Insekten in den vergan­genen Jahr­zehnten um 75 Prozent gesunken. Vom Insek­ten­sterben ist die Rede. Es scheint, als ob keine Insek­ten­gruppe verschont bliebe: Libellen, Bienen, Käfer, Schmet­ter­linge — überall gibt es Verlierer. Ande­rer­seits tauchen in jüngster Zeit gerade in Südwest­deutsch­land immer mehr neue Arten auf.

Wie kommt das? Soll man sich darüber freuen, dass es weniger Mücken, Fliegen und Wespen gibt? Ist man verpflichtet, auch ihr Über­leben zu sichern? Was muss getan werden, um die Insekten zu retten? Die SWR Doku macht sich auf die Suche nach den Haupt­ver­ant­wort­li­chen für das Insek­ten­sterben. Ist es die Land­wirt­schaft? Der Klima­wandel? Oder der Flächen­fraß? Das neueste Werk des preis­ge­krönten Tier­fil­mers Jan Haft zeigt in eindrucks­vollen Bildern, wie faszi­nie­rend Insekten sind und wie groß ihre Bedeu­tung für die Umwelt ist. Fach­leute, die das Leben und den Rück­gang dieser Tier­gruppe erfor­schen, kommen zu Wort. Außerdem werden Initia­tiven gezeigt, die sich aktiv für den Insek­ten­schutz einsetzen. Eine Aufgabe von immenser Trag­weite, denn der Unter­gang der Insekten würde eine unge­ahnte Ketten­re­ak­tion nach sich ziehen.